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Kapitel 29

Ich saß angezogen auf meinem Bett und drehte an dem schmalen Goldring an meinem Finger. Marylin hatte sie uns gestern Nacht gegeben, kurz bevor sie gegangen war.
"Jetzt sind sie endlich fertig", hatte sie gesagt.
"Versprecht mir, dass ihr sie tragen werdet."

In diesem Moment war das so surreal gewesen. Sie gab uns Eheringe, während zur gleichen Zeit eine Frau auf einem kalten Metalltisch lag und mit leeren Augen in die Luft blickte.

Wo war ich bloß hineingeraten?

Ich trat vor den kleinen Spiegel, der an meiner Tür hing. In der Nacht hatte ich nicht schlafen können, zum Teil aus Angst vor Albträumen, teils deshalb, dass meine Gedanken nicht zur ruhe kamen. Dementsprechend hatte ich dunkle Schatten unter den Augen, meine Lippe war an einer Stelle eingerissen und ich fühlte mich elend.
Ich schlurfte die Treppe runter und traf Niall am Küchentisch an. Er hielt eine Tasse Kaffee in der Hand und sah genau so fertig aus.

"Albträume?" fragte ich und setzte mich ihn gegenüber auf den Stuhl.

"Nein. Konnte nicht schlafen."

"Willkommen im Club."

Ich stellte mich an die Kaffeemaschine und ließ mir ebenfalls einen Kaffee raus, trank ihn in wenigen Schlucken, in der Hoffnung, durch das Koffein meine Lebensgeister zu erwecken. Aber wie es schien, hielten diese Winterschlaf.
Ich gähnte ununterbrochen und rieb mir die Augen. Plötzlich sagte Niall: "Leg dich aufs Sofa."

"Wie bitte?"

"Vielleicht kriegen wir so ein bisschen Schlaf. Ich sitze daneben und passe auf, okay? Und danach tauschen wir."

Ich überlegte. Der Vorschlag klang sinnvoll, also nickte ich.

"Einen Versuch ist es wert."

Wir schleppten uns ins Wohnzimmer und ich legte mich auf das Sofa und breitete eine alte Wolldecke über mir aus. Ich hatte damit gerechnet, mich unwohl zu fühlen, wenn ich von Niall beim Schlafen beobachten werden würde. Aber tatsächlich schlief ich schon nach wenigen Augenblicken ein.
Als ich aufwachte, waren zwar nur knapp zwei Stunden vergangen, aber ich hatte so gut wie lange nicht mehr geschlafen. Keine Albträume.
Nur tiefer, erholender Schlaf. Niall nahm meinen Platz auf dem Sofa ein und war ebenso schnell eingeschlafen. Sein Gesicht entspannte sich, und es machte ihn jünger. Er sah wieder wie ein Neunzehnjähriger aus und nicht wie ein Junge, der um sein Leben bangen musste.

Während er sich ausruhte, schmuste ich mit Wicked und klickte mich durch die paar Programme im Fernseher. Allerdings war das nicht besonders unterhaltsam, denn der Empfang war unglaublich schlecht und das Bild wurde immer wieder durch flackernde graue Streifen gestört. Schließlich gab ich auf und setzte mich mit einem Buch in den Sessel.

Als Niall aufwachte, sprang der kleine Kater sofort auf ihn drauf und lief über sein Gesicht.
"Uhhm" machte Niall und schob ihn von sich runter.

Er setzte sich auf und blinzelte mich an. "Hast du auch so gut geschlafen?" fragte er. Seine Stimme klang noch rau, und er räusperte sich.

"Ja, unglaublich", sagte ich. "Du auch?"

Er nickte und grinste. "Ich bin ein Genie! Oder?"

Ich verdrehte die Augen. Niall rutschte vom Sofa. "Was ließt du da?" wollte er wissen.

Unauffällig legte ich meine Hand über den Titel und sagte: "Och, nicht so wichtig."
Doch er ließ nicht locker, und schließlich hielt ich ihm seufzend das Cover vors Gesicht.

"Shakespeare? Wirklich?" fragte er und aus seiner Stimme war ehrliche Verwunderung rauszuhören.

"Ja, wieso? Das ist gute Literatur."
"Ich kann das nicht beurteilen, ich lese selten. Also eigentlich gar nicht."

Jetzt war ich diejenige, die große Augen machte. Für mich waren Bücher unglaublich wichtig, ich liebte es, in die Geschichten abzutauchen und den Duft von Papier zu atmen, begleitet von dem Rascheln der Seiten. Wie man so etwas nicht mögen konntet, war mir unbegreiflich.

Niall beobachtete mein Mienenspiel und fügte hinzu: "So ist das wohl. Jeder hat da so seine Vorlieben. Du isst kein Fast-Food, ich lese keine Bücher. Gleicht sich doch aus, oder?"

Ich war da nicht ganz seiner Meinung. Aber da ich mir vorstellen konnte, dass Fast-Food ihm etwa so viel bedeutete wie die Bücher mir, stimmte ich ihm zu.

In diesem Moment klingelte es an der Tür.

"Ich geh schon", sagte Niall und lächelte mir zu.
Kurz darauf wurde die Haustür geöffnet und ein lautes "Oh!" ertönte. Darauf folgte eine mir nur zu gut bekannte Stimme.

"Hallo. Ist Mia da?"

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