Kapitel 23
Schon seit einer Weile lief ich neben Gordon her. Wir schwiegen, und ich fühlte mich unwohl. Was konnte ich sagen, um die Stille zu brechen? Ich fuhr mit der Zunge unruhig über meine Lippen, aber er kam mir zuvor.
"Bist du Vegetarierin?"
"Äh... nein, bin ich nicht. Ich war mal Vegetarierin, in der Grundschule, aber dann haben alle immer vor meinen Augen Fleisch gegessen und irgendwann konnte ich dann nicht mehr und-"
ich brach ab. Was plapperte ich hier für einen Blödsinn? Ich schaute auf meinen Füße, während mir die Röte ins Gesicht kroch.
Gordon neben mir lachte und stupste mich mit dem Ellbogen an. "Hey, mach dir keine Sorgen! Wir unternehmen nur etwas zusammen. Kein Stress."
Okay. Ich atmete tief durch und fragte: "Wohin gehen wir denn?"
"Das wirst du gleich sehen", antwortete er. "Nur noch um diese Ecke."
Vor uns tauchte ein Gebäude auf, dessen Neon-Schriftzug Antonios Paradies verkündete.
Auf meinem fragenden Blick hin sagte Gordon stolz: "Ein Italiener! Ich habe einen Tisch reserviert."
"Obwohl du nicht wusstest, ob ich ja sage?"
"Man muss doch Risiken eingehen, oder?"
Er zog lächelnd die Augenbrauen hoch, und ich schaute verlegen weg.
Sofort, als wir eintraten, kam ein Kellner auf uns zugestürmt.
"Gordon!" rief er strahlend. "Ich habe mich schon gefragt, wo ihr bleibt!"
Gordon grinste und klopfte ihm auf die Schulter. "Immer mit der Ruhe, altes Haus! Es brauchte ein wenig Überredenskunst, damit die Dame mich begleitet." Er nickte zu mir.
"Ah, bella! Sind Sie das Mädchen, von dem das ganze Dorf spricht?"
Verunsichert schaute ich Gordon an, der mir zu Hilfe kam. "Ja, das ist Mia. Mia, das ist mein Onkel Sergio."
Sein Onkel? Ich versuchte, mir meine Verwirrung nicht anmerken zu lassen, als dieser mir dir Hand hinstreckte. Ich nahm sie und sagte: "Freut mich, Sie kennenzulernen."
"Die Freude ist ganz meinerseits! So, und jetzt aber zu dem Tisch, ich will euch nicht länger aufhalten!" er zwinkerte mir zu und lief schnellen Schrittes zurück in dir Küche.
Gordon deutete auf einen etwas abseits gelegenen Tisch und ging darauf zu. Er nahm mir wie selbstverständlich meine Jacke ab und zog mir den Stuhl zurück, sodass ich nich setzen konnte.
Mein Gesicht glühte.
"So", sagte er, als wir saßen und uns anschauten. "Erzähl doch mal von dir, Mia."
Jetzt musste ich aufpassen, was ich sagte. Hektisch kratzte ich die Details meines Fake-Lebens zusammen. Stotternd fing ich an zu reden.
"Nun ja... ich heiße Mia Benett, aber das weißt du ja schon. Ich bin seit ein paar Tagen hier-"
"Stop", unterbrach mich Gordon. "Ich will wissen, wer du wirklich bist."
Einen Moment setzte mein Herzschlag aus. Wusste er es?
"Wie- wie bitte?" fragte ich nervös.
"Na, erzähl mir zum Beispiel von deiner Familie. Von deinen Wünschen, deinen Träumen. Fangen wir mit einer leichten Frage an, Mia. Was willst du einmal werden?"
Ich lachte erleichtert. "Das ist wirklich leicht. Ich studiere Lehramt."
Er sah mich überrascht an.
"Wirklich? Interessant. Hast du Haustiere?"
"Außer Wicked? Nein, und du?"
"Auch nicht. Mach dich bereit für schwierigere Fragen. Was-"
Er wurde von einer jungen Kellnerin unterbrochen, die nach unseren Bestellungen fragte.
"Ich nehme Spaghetti mit Meeresfrüchten. Und du?"
Ich überlegte rasch. "Für mich eine Pizza Salami."
Sie notierte sich das und fragte uns noch nach Getränken, dann verschwand sie.
"Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, richtig. Also. Was ist dein größter Traum?" Gordon sah mich aufmerksam an.
Ich pulte unruhig an der Serviette rum.
"Mein größter Traum ist-"
im letzten Moment entschied ich mich um. Ich war hier Mia und nicht Jenna.
"Kindern so viel wie möglich beizubringen und gemeinsam mit ihnen viel Spaß zu haben", endete ich schließlich ziemlich schwach.
Doch er nickte.
"Und du? Ich weiß gar nichts über dich. Jetzt stell ich die Fragen, okay? Also, der Kellner von vorhin ist dein Onkel?"
"Ja. Das Restaurant gehört meinem Großvater, und fast meine gesamte Familie arbeitet hier. Mein Onkel, meine Eltern, meine Schwester und noch ein paar andere."
Diese Info erstaunte mich wirklich.
"Wow! Ein eigenes Restaurant zu haben, ist bestimmt total cool."
Er verzog das Gesicht und brummte: "Kommt drauf an. Jeder kennt einen, da das das einzige Restaurant in Develon Hill ist."
"Hier kennt doch eh jeder jeden."
"Stimmt, da hast du auch wieder recht", sagte Gordon und grinste.
Die Bedienung erschien und stellte die Teller und Gläser vor uns hin. Ich atmete den köstlichen Geruch der Pizza tief ein.
"Guten Appetit, Mia!" wünschte Gordon.
Wir prosteten uns zu und fingen an zu essen.
Wenn ich die Wahl hätte, mit welchem Lebensmittel ich mich bis an den Rest meines Lebens hätte ernähren müssen, würde ich Pizza wählen.
Auch diese war köstlich und ich machte Gordon Komplimente, nachdem wir fertig gegessen hatten.
Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, aber meine Worte machten ihn sichtlich stolz.
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Hey ho!
Ich hab mir heute mal die Statistiken der Geschichte angeschaut, und mir ist aufgefallen, dass sogar Leute aus der USA, Äthiopien, Eestland und Ägypten mitlesen...
Also entweder Wattpad spinnt, oder es stimmt tatsächlich (wenn das auch ziemlich unwahrscheinlich ist). Also solltet ihr zufällig aus einem anderen Land als Deutschland kommen, wo man kein Deutsch spricht, seid doch so lieb und hinterlasst einen klitzekleinen Kommi, ja? :)
Meine Güte, ich rede echt Schwachsinn.
(Aber wer zur Hölle liegt in Äthiopien eine deutsche 1D-ff?!?)
Eure Palodie
P.S.: Ich bin ab jetzt drei Wochen in Urlaub und werde kein Internet haben, also werden auch keine Updates mehr kommen :/ Hoffentlich verbannt ihr Undercover deswegen nicht aus eurer Bibliothek...
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