Kapitel 2
Es hört doch jeder nur, was er versteht.
- Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter
↭
»Agents, das sind FBI Special Agents Tobias Fornell und Kaitlyn Moore.«
»Special Agent?«, wiederholte der dunkelhäutige Mann verblüfft an mich gewandt. »Wie alt sind Sie?«
»Einundzwanzig«, antworteten Reid und ich gleichzeitig.
Der Mann hob fassungslos eine Augenbraue, schwieg aber und lehnte sich tiefer in den Stuhl zurück.
»Das ist Agent Derek Morgan«, stellte Hotchner ihn vor. Dann deutete er auf die dunkelhaarige Frau, »Emily Prentiss«, auf die blonde Frau, »Jennifer Jareau«, und auf Reid, »und Dr. Spencer Reid.«
»Und ich bin Penelope Garcia«, erklang auf einmal die Stimme einer Frau, die auf einen der Bildschirme im Konferenzraum erschienen war.
»So. Genug der Vorstellungsrunde«, sagte Fornell äußerst missgelaunt. »Sie sind der Meinung, wir hätten den Falschen gejagt.«
»Nicht den Falschen. Nur nicht alle«, sagte Gideon. »Wir haben es mit mindestens zwei Tätern zu tun.«
»Woher wollen Sie das wissen?«, hakte ich nach.
Reid erhob sich und lief auf den Bildschirm zu. »Wir beobachten Matthew Reynolds schon seit einer Weile. Als der dritte Mord geschah, war er nicht einmal in der Nähe des Opfers.«
»Vielleicht handelt es sich um einen Nachahmungstäter«, meinte ich.
»Nein. Denn wir haben das hier, was bezeugt, dass die beiden Komplizen sind.« Reid drückte auf einen Knopf und auf dem Bildschirm erschien eine Audiospur.
»Das FBI ist uns auf den Fersen. Hör auf mit den Morden, Ash. Es bringt uns auch nichts, wenn einer von uns tot ist.«
»Es bringt uns auch nichts, wenn einer von uns tot ist«, wiederholte Fornell nachdenklich. »Was meint er damit?«
»Vielleicht ist es ein Akt der Rache an das FBI?«, meinte Morgan.
»Dafür sind die Morde zu penibel«, entgegnete Gideon. »Der Mörder ergötzt sich daran, wie er seine Opfer umbringt.«
»Vielleicht ist es ein Mord aus Rache«, sagte ich. »Vielleicht ist er so voller Hass und Wut, dass er in den Morden Rechenschaft für das sieht, was ihm angetan wurde.«
»Wurde Matthew Reynolds schon verhört?«, wollte Fornell wissen.
Hotchner schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte auf Sie warten.«
Fornell nickte. »Gut. Kate, ich werde mit Agent Hotchner und Agent Gideon Reynolds verhören. Du rufst das Team an und sagst ihm, dass der richtige Mörder noch auf freiem Fuß ist.«
»Verstanden.«
Ohne zu zögern, verschwanden die drei Männer.
»Kate?«, wiederholte Penelope Garcia, die weiterhin auf dem Bildschirm zu sehen war. »Ihr Boss nennt Sie beim Spitznamen?«
Ich wandte mich ihr zu. »Ja. Ist das etwa verboten?«
»Nein. Aber Agent Fornell schien ziemlich«, sie lachte, »griesgrämig.«
»Ich glaube, das ist die Atmosphäre«, gab ich kühl zurück und ging ohne Weiteres davon.
»Du hast gesagt, sie ist nett«, hörte ich Derek Morgan noch sagen, bevor ich verschwunden war.
Missgestimmt verließ Fornell den Verhörraum.
»Und?«
Er schüttelte den Kopf. »Nichts. Er schweigt und verlangt einen Anwalt.«
»Na klasse.«
»Kate, ich möchte, dass du den anderen Agents dabei hilfst, Hinweise über den Komplizen herauszufinden. Der Name, Ash, oder der Anruf. Irgendetwas.«
»Okay.«
Auch wenn ich lieber etwas anderes gemacht hätte, als mit diesem unbekannten Team zusammenzuarbeiten, ging ich davon.
Ich betrat den Konferenzraum, in welchem nur noch Morgan, Prentiss und Reid saßen.
»Haben Sie den Anruf bereits zurückverfolgt?«, fragte ich, als ich eintrat.
»Ja. Aber er hat über ein Wegwerfhandy angerufen. Eine Rückverfolgung war also unmöglich«, sagte Morgan.
»Und der Name? Ash? Hat der zweite Täter eigentlich geantwortet? Habt ihr seine Stimme gehört?«
»Nein. Er hat einfach aufgelegt«, erklärte Agent Prentiss.
Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. »Also stehen wir bei Null.«
»Haben Hotchner, Gideon und Fornell schon was?«, fragte Reid.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Also stehen wir wirklich bei Null.«
Ich betrat mein Appartement, welches ich seit meinem Aufenthalt in Quantico bewohnte und vom FBI gestellt bekommen hatte. Es war glaubwürdiger für einen Undercover-Agent, wenn er in einer richtigen Wohnung lebte als in einem muffigen Hotelzimmer.
Ich warf die Schlüssel auf die Kommode und ging in die Küche.
Zwei Monate Undercover-Arbeit umsonst. Wir hatten den Falschen. Nur einen Komplizen, der, was weiß ich, für Aufgaben erledigt hatte.
Ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und goss Wasser aus dem Hahn hinein. Gedankenverloren blickte ich aus dem Fenster. Es war dunkel, kurz nach zwei Uhr nachts. Wenige Lichter waren in den gegenüberliegenden Häusern zu sehen.
»So schön, nicht wahr?«, erklang auf einmal eine tiefe Stimme in meinem Rücken und vor Schreck wirbelte ich herum.
Ein schmaler, schmächtiger Mann stand mir gegenüber. Eine Kapuze verdeckte sein Gesicht.
Automatisch wanderte meine Hand zu meiner Waffe, doch bevor ich sie erreicht hatte, hörte ich, wie eine andere entsichert wurde. Der Mann hatte eine gezückt und zielte nun damit auf mich.
»Davon würd' ich abraten«, sagte er.
Langsam hob ich meine Hand wieder. »Was wollen Sie?«
»Ich will Sie«, erklärte er und trat langsam auf mich zu. »Ich will, dass Sie spüren, was ich gespürt habe.«
Er lachte leise und trat noch näher. Da nutzte ich den Moment und schleuderte ihm mein Glas gegen den Kopf. Benommen taumelte er einige Schritte zurück. Ein Schuss erklang. Er traf die Decke.
Ich wandte mich abrupt um und zog das Messer aus dem Messerblock. Der Angreifer hatte sich bereits wieder gefasst und wollte erneut auf mich schießen, als ich ihn mit dem Messer in den Arm schnitt. Er keuchte vor Schreck auf, fluchte und rannte davon.
Vollkommen gelähmt stand ich einige Sekunden in meiner Küche, ehe ich Fornell anrief.
»Wie sah er aus? Haben Sie irgendwelche Hinweise? Irgendwas, was uns weiterhilft?«
Auf Hotchners Frage hin schüttelte ich den Kopf. »Er trug eine Kapuze, so dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte.«
»Er hat Sie nicht angeschossen«, bemerkte Gideon.
»Nein. Er hat ziemlich lange gebraucht, bis er es versucht hat. Eigentlich war ich sogar der Auslöser dafür.«
Gideon sah zu seinem Kollegen. »Er hat sein Verhaltensmuster geändert. Der Schuss diente dazu, die Frauen außer Gefecht zu setzen. Warum hat er es bei Ihnen nicht getan?«
»Die Frage sollte eher lauten, warum der Mann meine Agentin angegriffen hat«, meinte Fornell finster blickend.
Er muss gesehen haben, wie sie Reynolds verfolgt hat«, sagte Hotchner. »Anders könnt ich es mir nicht erklären.«
»Vielleicht hat er sie verfolgt«, erklang Reids Stimme. »Deswegen wusste er, wo sie wohnt - genau wie bei den anderen Opfern.«
Gideon nickte. »Ja. Aber die Frage ist, warum er nicht geschossen hat? Das passt nicht zu ihm.«
»Er hat gesagt«, setzte ich an, »dass ich das spüren soll, was er gespürt hat.«
»Was meint er damit?«, wollte Fornell wissen.
»Vielleicht wurde er von einer FBI-Agentin misshandelt, und das ist nun seine Art, sich zu rächen«, stellte Gideon fest.
»Agent Fornell, dürfte ich Sie kurz sprechen?«, fragte Hotchner auf einmal.
»Natürlich.«
Die beiden entfernten sich von uns, und unruhig fuhr ich mir durch die Haare.
»Worum geht es?« Reid nickte den beiden Männern zu.
»Uns ist nur etwas aufgefallen«, sagte Gideon und sah zu mir. »Agent Moore, Sie sagten, Sie wären einundzwanzig Jahre alt. Damit wären Sie viel zu jung, um Special Agent und dafür noch im Außendienst tätig zu sein. Was läuft hier, Kaitlyn?«
Tief ich atmete ich durch. »Ich weiß, es sieht so aus, als wäre ... hier irgendwas faul ...«, ich hob die Hände, »aber ich schwöre, es ist legal.« Ich deutete auf Reid. »Ihr Doktor sieht aus wie Mitte Zwanzig. Höchstens. Ihm hat sein geniales Gehirn geholfen, mir die Beziehungen. Fornell hat mir geholfen, bereits mit zwanzig reinzukommen. Zurzeit gibt es Mangel der Arbeitskräfte, weswegen man mich einberufen hat. Das ist mein erster Außeneinsatz. Keine Sorge. Es wurde von ganz oben abgesegnet.«
Gideon musterte mich eindringlich, dann nickte er verstehend. »In Ordnung.«
»Sie glauben mir?«, fragte ich überrascht.
»Ja. Sie hätten anders reagiert, wenn Sie lügen. Und Fornell hätte es nicht gewagt, eine Zivilistin in den Dienst zu ziehen. Außerdem bin ich fester Überzeugung, dass Sie das Richtige tun. Sie arbeiten für eine gute Sache.«
Bevor ich etwas erwidern konnte, wandte er sich ab und ging zu meinem Boss und Hotchner.
»Agent Moore wird ein Team erhalten, welches sie beschützen wird«, erklärte Gideon, der in meinem Wohnzimmer auf und ab ging. »Der Täter wird wiederkommen. Er ist nicht der Typ, der einfach aufgibt.«
»Warum hat er gezögert?«, wollte Emily wissen. »Er hat nicht sofort auf Kaitlyn geschossen. Er hat gezögert. Warum?«
»Weil er weiß, dass das FBI hinter ihm her ist. Der Anruf von Matthew Reynolds hat ihn vorgewarnt. Er will es langsamer angehen lassen, genießen, weil er weiß, dass es bald vorbei sein wird.«
»Haben Sie mittlerweile etwas über Reynolds herausgefunden?«, fragte ich.
Derek nickte. »Ja. Er ist nur ein Freund, der seinen Freund beschützt. Er kennt den Täter seit seiner Jugend. Er hat ihn Ash genannt. Es gab nur einen Ash, der mit ihm aufs College ging. Ashton Wayne.«
»Seine Frau war beim FBI«, erklärte Hotchner. »Sie ist vor einigen Jahren spurlos verschwunden. Wir nehmen an, dass er sie getötet hat.«
Fornell nickte. »Sein erstes Opfer. Dieser Mann ist eindeutig ein Psychopath, ein durchgeknallter Psychopath.«
Morgan erhob sich von meiner Couch. »Also. Wie gehen wir vor? Er wird bestimmt die Wohnung beobachten.«
Hotchner deutete auf das gegenüberliegende Gebäude. »Wir werden dort Scharfschützen aufstellen. Einer von uns wird sich in der Wohnung verstecken. Moore, Sie werden so tun, als würden Sie schlafen. Alle Lichter müssen ausgeschaltet sein.«
»Warum sind Sie sich so sicher, dass er diese Nacht zurückkehren wird?«, fragte ich.
»Weil er keine Sache unbeendet lässt. Alles hat bei ihm einen Sinn.«
Ich nickte verstehend und wandte mich ab. Das war mein erster Außeneinsatz, und ich wäre beinahe draufgegangen - und jetzt wahrscheinlich ein zweites Mal.
Alles war dunkel und still. Ich lag in meinem Bett. Es war kalt. Peinlich bedacht darauf nicht zu atmen, starrte ich die Tür an. Meine linke Hand ruhte auf meiner Waffe, die unter meiner Decke lag.
»Bleiben Sie ruhig, Kate. Schließen Sie die Augen«, sagte Derek über ein Funkgerät, welches in meinem Ohr steckte. Er befand sich in meinem Badezimmer und wartete, ebenso wie ich, bis der Täter kommen würde.
»Nennen Sie mich nicht Kate!«, zischte ich so leise, wie ich konnte.
»Verzeihung, Miss.«
Stille erfüllte uns, und ich atmete tief durch und schloss die Augen. Panikschübe erfüllte mich. Sofort spürte ich Hitze. Ich hatte Angst.
»Er wird Ihnen nichts tun«, sagte Derek zuversichtlich, als würde er merken, wie es mir ging.
Auf einmal hörte ich eine Diele knarren, dann wurde meine Tür geöffnet.
»So schön«, hörte ich den Mann murmeln.
Kurz darauf spürte ich seinen Atem auf meiner Wange, dann kalten Stahl. Meine Hand zitterte am Lauf meiner Waffe. Ich wollte sie zücken, als der Täter mich auf einmal an den Haaren aus dem Bett zog.
»Wir werden eine tolle Zeit miteinander haben«, zischte er in mein Ohr.
»Das bezweifle ich«, sagte Derek, der im Türrahmen erschienen war. »Lassen Sie sie los!«
Ich hielt weiterhin die Waffe in der Hand, doch die Klinge an meiner Kehle verhinderte einen Eingriff.
»Nein, das werd ich nicht.« Der Mann verstärkte den Druck und erschrocken keuchte ich auf.
»Wayne, legen Sie die Waffe weg und lassen Sie sie los«, verlangte Derek mit einem warnenden Unterton.
Ich bemerkte, wie er zu zittern begann.
»Sie verstehen das nicht. Ich kann sie nicht loslassen. Sie muss zunächst das spüren, was ich gespürt habe.«
»Was ist vorgefallen, Mr. Wayne? Was müssen Sie sie spüren lassen?«
Der Mann gab seltsame wehleidige Laute von sich. Er wimmerte. Seine Hand zitterte stark.
»Sie hat mich betrogen!«, schrie er. »Sie hat mir die schlimmsten Schmerzen zugefügt, die man einem liebenden Menschen zufügen kann.«
»Ihre Frau hat Sie betrogen«, stellte Derek fest, »und deswegen haben Sie sie umgebracht. Und deswegen die anderen Frauen. Waren sie auch untreu?«
»Ja, sie allesamt.«
»Und Kaitlyn, war sie es auch?«
Der Mann antwortete nicht.
»Sie war es nicht, oder? Warum wollen Sie ihr dann wehtun?«
»Weil alle Frauen es verdient haben.« Wayne verstärkte seinen Druck auf meinen Hals. Ich spürte, wie die Klinge die Haut durchschnitt, und kurz darauf lief mein Blut meinen Hals hinunter.
»Kaitlyn nicht.« Derek sah Wayne ernst an. »Sie ist ein guter Mensch. Sie würde niemandem etwas antun. Glauben Sie mir. Legen Sie die Waffe weg. Ihr Tod würde Ihnen nicht die Vergeltung bringen, die Sie suchen.«
Wayne zitterte. Zögernd sah er den Agent an, doch auf einmal nahm er die Waffe herunter und schubste mich in Dereks Arme.
»Ich darf jetzt gehen, ja? Sie lassen mich gehen. Niemand wird mir folgen.«
Derek nickte und zog mich zur Seite, um Wayne passieren zu lassen.
»Was tust du?«, fragte ich fassungslos.
»Keine Sorge«, flüsterte der Agent. »Draußen warten genügend Polizisten, die ihn festnehmen werden.«
Ich nickte langsam, dann fiel ich ihm schwach entgegen.
»Oh, Gott, Moore. Wir müssen Ihre Wunde behandeln lassen.«
»Geht schon«, murmelte ich, dennoch stützte Derek mich und brachte mich nach draußen.
»Wir brauchen einen Arzt!«, brüllte er über die ganze Straße, wo mittlerweile einige Polizeiautos und ein Krankenwagen standen.
»Haben Sie ihn?«, fragte ich Fornell, als er auf mich zukam.
»Ja, haben wir. Geht es Ihnen gut?«
»Sie hat nur eine leichte Schnittwunde«, erklärte Derek, während mir ein Arzt einen Verband umlegte.
»Also haben wir ihn endlich? Gut.« Erleichtert atmete ich aus. »Sehr gut.«
Fornell nickte. »Ich werde mit Hotchner und Gideon sprechen. Wir fliegen morgen.«
Er wollte gerade gehen, als ich ihn zurückhielt.
»Fornell? Ich ... würd gern für einige Tage eine Auszeit nehmen, wenn das ... in Ordnung wär.«
Mein Boss sah mich an. »Natürlich. Geben Sie mir einfach Bescheid, wo genau Sie sich aufhalten. Ich will nicht, dass noch einmal solch ein Vorfall passiert.« Damit ging er davon.
»Das war's dann wohl«, sagte Derek.
»Eigentlich wollt ich noch einige Tage hier bleiben«, meinte ich. »Quantico ist gar nicht so schlimm.«
Derek grinste schelmisch. »Du meinst wohl, unsere Einheit.«
»Die vielleicht auch«, gab ich lächelnd zurück.
»Ich hab sie zum Lächeln gebracht, Reid! Krieg ich jetzt 'ne Medaille?«
Als Derek Reid rief, kam er zu uns.
»Ehrlich jetzt? Bin ich bei euch Gesprächsthema Nummer Eins?«
Reid hob seine Hände. »Wirklich. Ich hab damit nichts zu tun.«
»Ist klar«, sagte ich schmunzelnd.
Derek begann lauthals zu lachen und wandte sich ab, während Reid nur ratlos vor mir stand.
Ja, das Team war wirklich nicht so schlimm.
2325 Wörter
Wen mögt ihr mehr? Derek oder Reid?
Habt ihr mit der Wendung gerechnet?
Und wie schätzt ihr die Beziehung zwischen Fornell und Kate ein?
Danke für die Votes und Kommis ❤
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro