Eight
S T Y L E S
"Ich zähle darauf, dass du dich meldest, also enttäusch mich nicht", sagte ich noch bevor ich mich umdrehte und die Kneipe verließ. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich je wieder von Louis hören würde, doch ich hoffte es, sehr sogar. Dieser Junge war genau das, was mir in meinem langweiligen Leben gefehlt hatte. Er würde wieder Schwung hineinbringen und vielleicht würde ich wieder glücklich und zufrieden werden.
Ich rannte schon förmlich den Weg zurück zum Feldweg, meine Geschwindigkeit war mir anfangs erst gar nicht bewusst, weil ich so in Gedanken versunken war. Ich lief zurück zum Haus meiner Mutter und sah, dass es sich meine Schwester bereits mit meiner Mutter im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte.
"Oh mein Gott, da bist du ja endlich. Wir haben uns schon solche Sorgen gemacht, immerhin war das Gewitter vorhin nicht ganz ohne", sprach meine Mutter besorgt aus und nahm mich fest in die Arme. "Alles gut Mom, ich hab mich in meine Lieblingskneipe gerettet", antwortete ich ihr und strich ihr ein paar Mal beruhigend über den Rücken. Sie war eine so fürsorgliche und besorgte Mutter, kein Wunder bei ihrem frischen Verlust. "Melde dich das nächste Mal bitte, ihr Zwei seit doch alles was ich noch habe und euch zu verlieren würde ich nicht überstehen."
Jetzt kam auch meine Schwester zu und schmiegte sich an uns. "Gruppenkuscheln", nuschelte sie und brachte uns damit alle zum Schmunzeln. Auch wenn wir uns manchmal in die Wolle bekamen, so war ich unendlich froh diese beiden besonderen Frauen in meinem Leben haben zu dürfen. Für nichts in der Welt würde ich sie jemals hergeben.
"Jetzt wo du dich endlich dazu entschlossen hattest nach Hause zu kommen, können wir endlich Mamas Kuchen anschneiden, ich wurde schon richtig ungeduldig", gab meine Schwester freudig bekannt und machte sich auch schon auf den Weg in die Küche. Sie war schon immer ein Schleckermäulchen gewesen, ganz egal um welche Art von Süßigkeit es sich handelte. Ob Schokolade, Gummibärchen, Torten oder andere Nachspeise, Gemma war immer die erste die es probieren musste.
In Windeseile hatte sie den Tisch mit drei Tellern und drei Gabeln gedeckt und kam mit einer Torte zurück, auf der sich mehrere brennende Kerzen befanden. "Ausblasen und was wünschen Mama", sagte sie und konnte es kaum erwarten den saftigen Kuchen zu probieren. Ich verdrehte belustigt meine Augen wegen ihrer Ungeduld. "Also werde ich erst zwölf Jahre alt?", fragte meine Mutter amüsiert in die Runde, nachdem sie die Kerzen gezählt hatte, die sie wenige Sekunde später ausgeblasen hatte und sich hoffentlich etwas dabei gewünscht hatte.
"Nein, aber so alt wie du wirst, so viel Platz hat der Kuchen gar nicht", witzelte ich und bekam dafür einen kleinen Klaps gegen die Schulter. Auch meine Schwester tat es ihr gleich und boxte mich. "Aua, für was war das denn bitte?", fragte ich sie überrascht und rieb mir über die Stelle. "Dafür, dass du unsere immer noch jung gebliebene, tolle Mutter als alt bezeichnet hast."
"Schleimer oh mein Gott", sagte ich und verdrehte meine Augen. "Du bekommst aber nicht mehr Taschengeld", sagte meine Mutter und ich musste anfangen zu lachen. Diesmal war es Gemma die ihre Augen verdrehte und ungeduldig mit dem Messer in ihrer Hand herumspielte. "Vorsichtig damit", sagte meine Mutter und nahm ihr das scharfe Werkzeug aus der Hand. Mit einem sauberen Schnitt teilte sie ihren Geburtstagskuchen in zwei Hälften. Mit ein paar weiteren Schnitten war der gesamte Kuchen in gleichmäßig große Teile aufgeteilt worden und Gemma gab jedem eines auf sein Teller.
"Happy Birthday Mom", sagte ich nochmal bevor ich mir das erste Stück der Torte in den Mund schob. "Richtig lecker", schmatzte ich mit vollem Mund und hob einen Daumen nach oben. Auch Gemma tat es mir gleich und kümmerte sich bereits um ihren nächsten Bissen. "So alt und immer noch keine Manieren", tadelte uns unsere Mutter, wir dagegen konnten bei ihrer Aussage nur schmunzeln. "Da hast du wohl was falsch gemacht", witzelte ich. "Sei nicht immer so frech Harold!", ermahnte sie mich.
Das hat sie jetzt nicht gemacht.
"Harold", prustete meine Schwester los. Meine Mutter liebte es mich so zu nennen, vor allem wenn sie ernst wurde. Ich hasste es so genannt zu werden und genau das wusste sie. Immer wenn sie mich so nannte wusste ich, dass es genug war und ich an meine Grenzen gestoßen war, die ich lieber nicht überschreiten sollte.
"Sorry, hat sich lustiger in meinem Kopf angehört", entschuldigte ich mich bei meiner Mutter, die mir aber ein kleines Lächeln schenkte. Ich war sichtlich erleichtert, manchmal konnte mich meine große Klappe wirklich in Schwierigkeiten bringen.
Ich half meiner Schwester dabei den Tisch abzuräumen, nachdem sie sich das dritte Stück Kuchen genehmigt hatte. "Wie man nur so viel Kuchen wie du essen kann, ohne auch nur ein Pfund zuzunehmen", sagte ich total verwirrt und betrachtete ihren immer noch schlanken Bauch und das obwohl sie am Tag mehr Süßes ist als ich in einem Monat. Um ihren Stoffwechsel war sie wirklich zu beneiden.
"Bevor ichs vergesse, ich hab noch etwas für dich", sagte ich an meine Mutter gerichtet und ging nach draußen zu meinem Auto, welches ich in unserer Einfahrt geparkt hatte. Mit einem Umschlag in der Hand kam ich zurück und überreichte meiner Mutter ihr Geburtstagsgeschenk.
"Aber das wäre doch nicht nötigt gewesen Liebling", sagte sie, öffnete aber sofort den Umschlag. Ich kicherte etwas und sah fröhlich dabei zu, wie sich ihre Augen weiteten. "Oh mein Gott, du hast noch Karten bekommen? Ich dachte die wären längst ausverkauft!", sagte sie mit so einer Freude in der Stimme, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Ich liebte es meine Mutter glücklich zu sehen.
"Ich kann alles, weißt du doch", zwinkerte ich ihr zu und betrachtete sie weiter, wie sie die Karten immer noch ungläubig anstarrte.
Nachdem auch Gemma meiner Mutter ihr Geschenk überreicht hatte verabschiedete ich mich von den beiden und stieg in mein Auto, um mich auf den Weg zurück in meine Wohnung zu machen. Mitten auf der Fahrt meldete mein Handy plötzlich eine Nachricht an. Wie es der Zufall so wollte, zeigte mir die nächste Ampel rotes Licht an und zwang mich mein Auto zu stoppen. Ich nutzte die Gelegenheit und checkte mein Handy, auch wenn dies verboten war. Ich runzelte die Stirn, da sie von einer mir bekannten Nummer war, doch als ich die Nachricht las schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.
L: - hey, hier ist Louis, der Junge der noch dein Leben retten muss ;) -
- - - - -
Da hat sich Louis also wirklich gleich bei Harry gemeldet :)
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen & über Rückmeldungen würde ich mich wie immer freuen blablabla haha :D
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