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34. Kapitel

Harry:

Wie die letzten Tage auch schon, bin ich früher beim Frühstück als die meisten anderen. Ich habe nicht gut geschlafen. Wie auch? Immer wieder gehe ich das Gespräch von gestern Abend durch. Es war dämlich, mit ihm zu sprechen. Ich habe viel zu viel von mir erzählt. Verdammt, ich habe ihm genau das gesagt, was ich bisher niemandem gesagt habe. Ich bin schwul. Bin ich schwul? Natürlich habe ich oft darüber nachgedacht, aber ich kann es nicht sicher sagen. Ich war – oder bin – bisher genau einmal verliebt gewesen. Ich finde natürlich auch andere Personen hübsch, aber niemand kam bisher an ihn heran. Früher nicht und zu meinem Bedauern auch heute nicht. Ich will nicht mehr, dass das so ist. Es geht nicht einmal darum, dass ich nicht mehr Single sein möchte und ich bin dafür neu verlieben müsste, es geht darum, ihn nicht mehr anzusehen und daran zu denken, dass er mich in seiner Realität bis vor ein paar Tagen nicht kannte. Mich noch nie gesehen hat. Und dass ich definitiv nicht einmal in die engere Auswahl bei ihm für... irgendwas komme.

Ich schlage die nächste Seite meines Buches um. Mum würde sich aufregen und mir auftragen, dass ich mir die Videos meines letzten Trainings noch einmal anschaue – dass ich schaue, was ich besser machen muss. Nein, das kann und will ich gerade nicht. Noch habe ich frei und muss keine Leistung bringen. Das muss ich erst in... einer halben Stunde. Ich kann noch zwanzig Minuten hier sitzen und lesen, heute Morgen ist Krafttraining angesagt.

Ich schaffe es nicht, in die Geschichte des Romans einzutauchen. Ich denke die ganze Zeit an gestern Abend. Meine Gedanken kreisen immer schneller und ich befürchte, dass sie sich gleich selbst überholen. Das muss dringend aufhören. Ich schlage das Buch zu und trinke meinen Smoothie. Ich sollte früher in den Trainingsraum gehen, hier zu sitzen und die gleiche Seite immer wieder zu lesen, ohne etwas davon wirklich zu verstehen, bringt mir nichts.

Plötzlich setzt sich mir jemand gegenüber. Ich zucke zusammen. „Störe ich dich?" Louis deutet auf mein geschlossenes Buch. „Uhm... ich wollte... uhm... nein, du störst nicht." Verdammt. Louis lehnt sich zufrieden zurück und trinkt einen Schluck Tee. Das Getränk dampft noch ein bisschen. „Ohne Cayla?", frage ich zögerlich und sehe mich um. „Sie telefoniert mit ihrer Familie. Sie sitzt da vorne." Tatsächlich sehe ich jetzt, dass sie ein paar Tage weiter mit Kopfhören vor ihrem Laptop sitzt und dabei frühstückt. „Oh." Louis mustert mich und ich werde schon wieder nervös.

„Du bist angespannt." – „Ich muss gleich zum Training. Es... uhm... lief gestern nicht gut." – „Das klappt schon, das ist nur die Aufregung." – „Es muss klappen." – „Alle hier sind nervös, Harry, das ist ganz normal." Skeptisch sehe ich ihn an. Er muntert mich auf? Das ist seltsam. „Ich bin auch nervös." – „Was?" – „Du hast so geschaut, als würde ich lügen. Jeder hier ist nervös und aufgeregt, aber solange es nicht verhindert, dass du dich konzentrierst, ist doch alles gut." Ich nicke stumm. Klingt logisch. Das Problem dabei ist nur, dass nicht Olympia mich derart nervös macht, sondern er. Er ist der Grund, weswegen ich es nicht einmal schaffe, meinen Roman zu lesen. Ich presse meine Lippen zusammen. Bloß nichts Dummes sagen – oder noch schlimmer, meine Gedanken aussprechen.

„Was machst du heute Abend?" – „Uhm... wieso?" Louis zögert. „Verrat es Cayla oder Niall nicht, okay?" Ich sehe ihn fragend an. Louis schweigt einen Moment. Ich bin mir nicht sicher, ob er nur nach den richtigen Worten sucht, oder nicht weiß, wie er es der Situation wieder herauskommen soll. „Ich bin noch nie vom Zehner gesprungen und das was ich bei dir gestern gesehen habe... ich habe ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so hoch ist", antwortet er mir. Moment... „Heißt das, du willst es vorher probieren, bevor du vor deinen Freunden da nach den Wettkämpfen herunter springst?" Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Ich habe vor der Höhe einfach etwas Respekt", erwidert er. „Und du willst üben? Mit... mir?" – „Du bist Turmspringer, natürlich mit dir", antwortet er und isst weiter. Für ihn scheint das eine normale Frage zu sein, nichts Besonderes, aber für mich – er will meine Hilfe? Er will das ich dabei bin? Perplex sehe ich ihn an. „Wieso heute Abend schon? Was ist, wenn du dich verletzt?" – „Du bist doch dabei." – „Und?" – „Du sagst mir einfach, was ich beachten muss und sowas."

Okay, das ergibt Sinn, theoretisch zumindest. Praktisch verstehe ich nicht, was hier gerade passiert. Louis will sich mit mir treffen? „Äh... wir könnten das heute Abend machen, aber wir müssen dann eine Pause zwischen Abendessen und Springen lassen." – „Dann bist du dabei?" – „Bist du dir sicher, dass du das willst?" – „Sagst du meinen Freunden etwas davon?" Ich schüttle den Kopf. Louis zuckt mit den Schultern und sagt daraufhin: „Dann bin ich sicher. Ich habe nur keine Lust, dass sie herausfinden, dass ich schummle." Ich schmunzle ein bisschen. Normerweise bin ich strikt dagegen, di Regeln zu umgehen, aber soweit ich mich erinnere, wurde nie festgelegt, dass man es vorher nicht probieren kann. Es wurde ebenso wenig festgelegt, dass ich nicht helfen darf, also ist das streng genommen kein Schummeln oder? Regeln die nicht existieren, kann man nicht brechen, zumindest ergibt das in diesem Moment in meinen Gedanken Sinn.

„Brauche ich eigentlich irgendetwas bestimmtes?" – „Uhm... eine Badehose?" Irritiert sehe ich ihn an. Er hat mich schon mehrfach beim Training gesehen. Zum Turmspringen braucht man genau ein Kleidungstück, das müsste er doch wissen. „Und ein Handtuch", füge ich hinzu. Louis nickt. „Und keine Höhenangst." – „Na super", murmelt er. „Hast du Höhenangst?", frage ich verwundert. Er seufzt. „Manchmal. Es kommt drauf an", erwidert er. „Normalerweise nicht, aber normalerweise springe ich auch nirgends herunter." – „Hast du Angst zu springen? Du musst es nicht tun." – „Nein, schon gut. Ich schaffe das, aber der Gedanke einfach von so weit oben ins Wasser zu springen, scheint mir seltsam." Als er das sagt, fällt mir etwas ein und ich schreibe mir gedanklich eine Notiz.

„Guten Morgen." Cayla lässt sich neben Louis fallen. „Schon fertig?" – „Das Training wartet", antwortet sie. Ich schiele auf die Uhr. Ich sollte auch los, wenn ich nicht zu spät kommen möchte. „Niall hat übrigens gefragt, ob wir heute Abend was machen wollen." – „Etwas machen bedeutet bei ihm trinken", antwortet Louis trocken. „Seid ihr dabei?" Ihr? Ich blinzle ein paar Mal und sehe Cayla fragend an. „Du meinst... also ich auch?" – „Klar, du auch, wieso nicht?" Ich antworte nicht, sondern sehe zu Louis. Er wollte nicht, dass ich etwas sage und das werde ich nicht tun. Allerdings bin ich nicht gerade der beste Lügner. Mir fällt auf die Schnelle keine Ausrede ein, wieso ich nicht dabei sein könnte. Verdammt. Ich freue mich darüber, dass Cayla auch mich dabei haben will, sehr sogar. Es überrascht mich, aber es ist toll. Kurz, nur für einen kleinen Moment lang, denke ich darüber nach, zuzusagen. Ich könnte Louis auch morgen noch zeigen, wie man springt. Oder nach den Wettkämpfen, aber ich will es heute tun. Was ist, wenn es nur diese Chance gibt? Was ist, wenn er mich nicht noch einmal Fragen sollte, wenn ich Cayla jetzt zusage und ihn damit einfach übergehe? Nein, das möchte ich nicht. Das würde nur die positive Stimmung, die irgendwie zwischen uns herrscht, ruinieren.

„Ich kann heute nicht", sage ich dann. „Ich... uhm..." Ich schiele auf den Laptop, der zugeklappt vor Cayla steht. „Ich telefoniere nachher mit meiner Mum." Sofort schießt mein Puls in die Höhe und ich spüre wie meine Wangen wärmer werden. Ich hasse es, absolut nicht Lügen zu können. „Achso, okay. Und du?" Cayla dreht sich zu Louis. Ich wische meine Handflächen an meinen Oberschenkeln ab und sehe auf den leeren Teller vor mir. Ich glaube, Louis hat mich kurz angesehen, aber ich bin mir nicht sicher. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, wieder normal und entspannt auszusehen.

„Ich bin verabredet", antwortet Louis nur. Cayla sieht ihn skeptisch an. Louis verdreht die Augen. „Was ist?" – „Ich habe nichts gesagt." – „Aber gedacht", antwortet er ihr. „Sonst ist es dir doch auch egal, wen ich ficke." – „Wir sind hier nicht bei irgendeinem Wettkampf. Ich möchte nur nicht, dass du vergisst, warum du hier bist, weil du zu viel vögelst." Was? Mir wird kälter und es fühlt sich an, als würde mein Herz in den Keller hinunterrutschen. Louis will heute Abend Sex haben? Irritiert sehe ich ihn an. „Du hast wieder so ein... Date?" Ich spreche es nicht, aus, aber das ist nicht notwendig. Jeder hier am Tisch weiß, um welche Art Date es sich handelt. „Ja, wieso?", fragt er nur. Ich schüttle den Kopf. „Schon gut." Ich schnappe mir mein Buch und stehe auf. „Ich muss los... uhm... zu Training", presse ich heraus und sehe zu Louis. Für einen Augenblick scheint er irritiert zu sein. Ob er noch etwas sagt, weiß ich nicht, denn ich laufe mit schnellen Schritten aus dem Speisesaal. Er möchte heute Abend Sex. Er möchte... nein, mit mir möchte er den bestimmt nicht. Würde ich es wollen?

Ich stoße die Tür zur Trainingshalle auf. Es gibt zwei Möglichkeiten: Louis hat mich verarscht und trifft sich heute mit diesem Kerl und nicht mit mir, oder Louis denkt, er könnte mich vögeln. Ist er deswegen auf einmal so nett zu mir? Ist es, weil ich ihm gestern gesagt habe, dass ich auf Männer stehe? Ich stelle mich aufs Laufband und stelle es höher. Meine Gedanken sind noch lauter, als sie heute Morgen waren und ich bin nicht sicher, ob ich genug Kontrolle habe, sie beim Training gleich einzudämmen und wegzusperren.

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Harry und Louis sind verabredet. Aber geht es jetzt darum, vom Zehner zu springen oder geht es um Sex? Oder geht Louis doch zu Oliver? 

Love, L

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