Kapitel 15 - Lieblingshobby
Am nächsten Morgen weckt mich mein Wecker noch früher als gestern. Seufzend schalte ich ihn aus und schlage die Bettdecke zur Seite, bevor ich aufstehe. Ich hab zwar nichts gegen früh aufstehen, aber es ist dennoch nicht mein Lieblingshobby. Seufzend stehe ich also nun vor meinem Spiegel, während ich mir durch meine zerzausten Haare fahre, um sie wenigstens ein wenig zu richten, bevor ich dann langsam den Weg nach unten einschlage. „Guten Morgen, Mutter", begrüße ich meine Mutter, nachdem ich ihr einen Wangenkuss aufgedrückt habe. „Guten Morgen, mein Schatz", antwortet sie und bereitet weiterhin ein leckeres Frühstück vor.
Ich nehme mir eine Tasse und fülle ein wenig frisch durchgelaufenen Kaffee in die Tasse, bevor ich das Dreifache an Milch oben drauf kippe. Mit meinem Gemisch tapse ich ins Wohnzimmer und begrüße noch meinen Vater und meine Geschwister, welche sich hoch interessiert irgendeine Serie anschauen und spekulieren, warum die Handlung auf einmal schwarz-weiß geworden ist. Nachdem wir dann alle zusammen gefrühstückt haben und wir Kinder uns um das Badezimmer gestritten haben, fahren wir dann auch mal endlich los, zur Schule. Ich verabschiede mich von Jeonggyu und gehe mit meiner Schwester noch bis zur Sektion der Mädchen. Dort stelle ich mich mit ihr hin und umarme sie feste. Anschließend entferne ich mich etwas von ihr, habe meine Hände jedoch an ihren Schultern.
„Pass auf dich auf, okay?", sage ich leise. Von ihrer Seite aus ertönt nur ein kleines Kichern.
„Mach dir doch nicht so viele Sorgen, TaeTae", sagt sie, „mir wird schon nichts passieren.
Es ist nur eine Schule, und sogar nur Mädchen auf meinen Seite. Da ist das alles nicht sos schlimm und generell ist es doch viel besser geworden." „Pass trotzdem auf dich auf", verstärke ich meine Aussage noch einmal. Eonjin rollt mit den Augen, bevor sie sich auf Zehenspitzen stellt, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben und danach ins Gebäude zu verschwinden. Als die Schule vorbei ist, fragt Jimin mich, ob ich noch mit zum Strand möchte. Ich hätte gerne ja gesagt, doch fällt mir wieder ein, dass wir ja heute Besuch bekommen, also verneine ich und umarme ihn als Verabschiedung, bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache. Meine Geschwister haben schon länger frei, was ich echt unglaublich ungerecht finde, aber was soll man machen?
Zu Hause angekommen empfängt mich meine Mutter sofort. „Geh hoch und zieh dich schnell um, gleich sind die Gäste da", weist sie mich an und ich gehe schnell die Treppe hoch.In meinem Zimmer wechsle ich meine normalen Klamotten zu einer dunklen Hose und einem hellen Hemd, welches ich jedoch an den Armen hochkremple. Schwarze Schuhe dazu, eine Kette um gehangen, meine zwei Ringe wieder angezogen und ich bin fertig. Da die Gäste allerdings noch nicht da sind, beschließe ich mich dazu, meine Haare noch etwas zu richten und ein wenig Puder aufzutragen, damit ich nicht so glänze, weil es aus irgendeinem Grund auf einmal sehr warm ist. Ich habe noch nicht ganz verstanden, wer die Gäste genau sind. Dafür klaue ich einfach das Puder meiner Schwester. Anschließend passe ich meine Accessoires noch ein wenig besser an mein Outfit an, als es auch schon klingelt. Ich schaue mich noch einmal im Spiegel an, bevor ich mir selbst zulächle und aus dem Zimmer gehe.
An der Tür stehen, abgesehen von meiner Mutter, zwei Erwachsene, ein Junge und ein Mädchen in meinem Alter, denke ich zumindest. Ich gehe selbstbewusst die Treppe hinunter und lächle unsere Gäste dabei unentwegt an. „Ah, da ist ja auch schon unser ältester Sohn", stellt meine Mutter mich vor. Ich verbeuge mich höflich, als ich unten angekommen bin. „Guten Tag, mein Name ist Taehyung und ich bin 17 Jahre alt", stelle ich mich vor. Unsere Gäste stellen sich ebenfalls vor, ich erfahre, dass der Name des Sohnes Jeong Hoseok ist und er ein Jahr älter ist, als ich. Er lächelt ebenfalls und hat ähnliche Klamotten wie ich an.Er strahlt eine gewisse Fröhlichkeit aus, welche sich sofort übertrug. Das Mädchen neben ihm ist seine Schwester.
Zusammen essen wir alle Kuchen, anschließend setzen wir uns ins Wohnzimmer und reden über Gott und die Welt. Wobei sich Hoseoks Schwester eher mit meinen Geschwistern unterhält und ich mich eher mit Hoseok selbst. Ich verstehe mich auf Anhieb gut mit ihm. Seine Mutter und ihr (frisch) Verlobter scheinen sich auch gut mit meinen Eltern zu verstehen. Als meine Mutter einmal in die Küche geht, folge ich ihr und spreche sie an. „Wäre es okay, wenn Hoseok und ich bis zum Abendessen in mein Zimmer gehen?", frage ich in einem höflichen Ton. Mama erlaubt es uns und so sitzen wir dann schließlich in meinem Zimmer, wo er staunend meine Surfbretter betrachtet. Meine alten beiden habe ich an die Wand gehangen, das neue lehnt lediglich an der Wand, da es eh nicht lange dort hängen würde. „Mir liegt surfen nicht, ich bevorzuge Schwimmen", sagt er leicht lachend. Ich schmunzle und wir unterhalten uns weiter, bis er plötzlich etwas fragt. „Du Taehyung sag Mal, du verbringst ja viel Zeit im Meer, glaubst du es gibt so was wie... naja, Meerjungfrauen oder so?" Ich atme einmal etwas mehr Luft ein, da mich diese Frage zutiefst überrascht.
„Naja, irgendwie schon", sage ich und ein Schmunzeln macht sich mit dem Gedanken an Yoongi auf meinem Gesicht breit. „Aber ich denke es gibt auch so Halbwesen. Also vielleicht sind sie an Land ein Mensch, aber sobald sie Wasser berühren, werden sie zu Fischmenschen." Hoseok nickt und schaut mir dann ziemlich intensiv in die Augen. „Und was wäre, wenn ein solcher Fischmensch jetzt direkt vor die sitzen würde?", fragt er und ich verstehe sofort, jedoch bin ich skeptisch. „Ich würde ihm nicht glauben, bis er es mir bewiesen hätte. Immerhin, jeder kann behaupten ein anderes Wesen zu sein, welches sich gerade lediglich versteckt." Hoseok schmunzelt. „Und wenn du deinen Beweis hättest?" „Dann würde ich ihn meinen anderen Fischmenschenfreund vorstellen und die beiden dann wahrscheinlich shippen", sage ich grinsend. „Dann zeig mir euer Badezimmer", sagt Hoseok und ich schaue ihn verwirrt an.
„Wieso sollte ich dir jetzt mein Badezimmer zeigen? Musst du auf einmal so dringend auf die Toilette?", frage ich, etwas aus dem Konzept gebracht. Hoseok jedoch lacht leise und rau, bevor er den Kopf schüttelt und mir wieder in die Augen schaut. „Zeig mir euer Badezimmer, Taehyung, und ich beweise dir, dass ich bin, was ich bin."
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