☆ Until We Leave The Ground ☆
Adeline beobachtete Will dabei, wie er sich erhobenen Hauptes, an den vielen Kameras und Mikrofonen vorbei kämpfte. Ihr Herz schlug wie wild, da sie kaum Erfahrungen mit den Paparazzi gemacht hatte und schon garnicht mit so einer großen Menge.
Jeder einzelne von ihnen, wollte eine Antwort auf die Fragen, die sie geradezu heraus brüllten, damit sie nicht zwischen den anderen Fragen untergehen würden. Sie waren selbstsüchtig und kümmerten sich nicht um den Eindruck, welchen sie bei der "verfolgten Prominenz" machten.
Will konnte mit solchem Druck gut umgehen. Er war es schlichtweg gewohnt, sodass Adeline ,wie durch eine unsichtbare Verbindung diese innere Ruhe die er hatte, spüren konnte.
Die Autotür öffnete sich und er hielt ihr seine Hand hin. Adeline ergriff sie sofort und William schaute ihr beim aussteigen tief in die Augen, so als würde er versuchen, ihr die sichtbare Unsicherheit nehmen zu wollen. Zusammen schritten sie vor den gläsernen Eingang des Hochhauses, an dem sie von einem Türsteher, welcher für die Sicherheit der Wohnanlage zuständig war, bereits erwartet wurden.
Dieser Türsteher würde eingreifen, wenn es zu Handgreiflichkeiten oder ähnlichen Situationen kommen würde.
Williams persönliche Bodyguards hingegen, hätten diese Situation gänzlich aufgelöst. Doch diese, würden erst am späten Abend an Ort und Stelle sein.
Adeline steuerte direkt auf die Tür zu, als sie bemerkte, dass sie leicht zurückgezogen wurde. Fragend blickte sie Will in die Augen, während er sie nur anlächelte und sie näher an sich zog.
"Mr. Avery? Wer ist Ihre Begleitung?"
"Mr. Avery? Sind sie in einer Beziehung?"
"Mr. Avery? Schauen Sie hierher"
"Mr. Avery? Bedeutet das ihr Liebesaus mit Claire Dessange ?"
"Mr. Avery..."
So ein Blitzlichtgewitter und so viele Fragen.
William jedoch, machte keine Anstalten auf eine bestimmte Frage davon einzugehen.
"Guten Tag, wie Sie sehen bin ich heute in Begleitung dieser schönen Frau.
Und es ist kein Geheimnis, dass wir uns nicht zum ersten Mal treffen. Sie sind der Pressemitteilung von Avery Inc. zuvor gekommen und so bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen nun mitzuteilen, dass sie heute meine zukünftige Ehefrau kennenlernen dürfen. Weitere Antworten bekommen sie, von unseren Pressesprechern.", beendete Will seine kurze Rede und zog mich direkt ins Gebäude rein.
Die Rufe und ein noch größerer Haufen an Fragen, prallten an der sich schließenden Glastür ab und verstummten allmählich.
Wir liefen direkt in Richtung Fahrstuhl, als auch Adeline ihre Fragen nicht mehr zurück halten kann.
"Bist du verrückt? Du hast denen gerade indirekt gesagt, dass wir heiraten!?
Deine Eltern wissen doch noch nichts?
Dein Vater wird dich umbringen und.. - Oh Gott, Jess und mein Vater werden MICH umbringen!", überschlugen sich ihre Gedanken und fanden ihren Weg unsortiert aus ihrem Mund.
"Beruhig dich erstmal. Ich habe heute als du mit meiner Mutter unterwegs warst, mit meinem Vater darüber gesprochen, dass ich in Erwägung ziehe, dir einen Antrag zu machen.", antwortet er locker.
"Na großartig. Super. Freut mich, dass für dich alles geklärt ist. Du bist so selbstsüchtig. Denkst du dabei auch einmal an mich? Mein Vater weiß nicht mal, dass du existierst und jetzt soll er durch die Presse erfahren, dass sein einziges Kind bald heiraten wird? Es wird wie ein Schlag ins Gesicht für ihn!", ruft sie ihm aufgebracht zu.
"Hör verdammt noch mal auf mich anzuschreien, Adeline! Wir werden zu deinem Vater gehen und ihm alles in Ruhe erzählen.", ruft er ihr entgegen.
"Ha! Das hättest du wohl gerne! Warum hast du nicht ein Wort gesagt, als wir noch im Auto saßen!? Und jetzt versuchst du mir noch Anweisungen zu geben und entschuldigst dich nicht mal?"
Genervt läuft er direkt aus dem Fahrstuhl zum Panoramafenster des Penthouses und atmet laut aus, als würde er sich gerade versuchen abzuregen.
Adeline stand schon eine ganze Weile vor dem Fahrstuhl und beobachtete ihn. Es tat ihr Leid, ihn direkt angeschrien zu haben.
Immerhin musste er davor nie für zwei denken oder auf jemand anderes achten. Entschuldigen wollte sie sich dafür jedoch nicht. Sie bemerkte, wie schnell man ihn reizen konnte und versuchte Frieden zu stiften.
"Es war ein anstrengender Tag für uns, also vergessen wir es einfach. Ist alles wieder gut zwischen uns?", unterbrach sie die Stille.
"Alles gut. War doch nur unsere erste, kleine Ehekrise.", begann er zu lachen, woraufhin sie lächelnd die Augen verdrehte.
Anschließend bestellten sie sich chinesisches Essen und füllten ihre leeren Mägen. Will erzählte ihr mehr über seinen Tagesablauf und dass Montags bis Donnerstags eine ältere Dame, namens Rosanna, als Haushälterin zu ihm kommt.
Sie müsste also in Zukunft weder das Penthouse putzen, noch das Essen zubereiten. Dagegen protestierte sie jedoch, da sie doch so gerne kochte. Will überzeugte sie schließlich damit, dass sie an den Wochenenden für sie beide kochen konnte.
Er führte sie durch ihr baldiges Zuhause. Vom Eingang, welcher nur über den Fahrstuhl erfolgte, kam man direkt in einen offenen und zugleich sehr großen Wohn-/Essbereich. Das Stockwerk war schlicht in den Farben Weiß, Silber und schwarz gehalten. Ebenfalls, gab es dort eine metallische Spindeltreppe, welche in das obere Stockwerk führte.
Hier war Adeline noch nicht gewesen.
Es erstreckte sich ein langer Flur mit fünf Türen vor ihnen. Will ging mit ihr jeden Raum ab. Er zeigte ihr sein Schlafzimmer, welches ebenfalls ein Panoramafenster besaß. Alle drei Schlafzimmer hier waren zur Fensterseite gerichtet und somit hatte jedes von ihnen, den atemberaubenden Blick, auf das wunderschöne Chicago.
Wills Zimmer, war in dunklen Bräuntönen gehalten. Es bestand fast nur aus seinem riesigen Bett, welches in der Mitte des Raums stand. Ebenfalls befanden sich hier, kleinere Schränke und eine Gitarre.
Als nächstes, zeigte er ihr beide Gästezimmer. Sie mussten von einer Innenausstatterin eingerichtet worden sein. Helle Beigetöne und viel Dekoration, mit Liebe zum Detail. Sie besaßen beide riesige Kleiderschränke in U Form, sowie mittig stehende Betten. Ebenfalls, waren in beiden Zimmern Türen zu eigenen Bädern vorhanden. Adeline würde sich eins von beiden aussuchen können.
Schließlich bräuchte sie einen Rückzugsort von dem Mann, welchen sie vor nicht allzu langer Zeit kennengelernt hatte.
Neben den Schlafzimmern, war Will's riesiges Ankleidezimmer, welches nur halb gefüllt war. Will bestand darauf, sich ein Ankleidezimmer zu teilen, falls jemand skeptisch werden würde und rumschnüffeln würde.
Nun standen sie vor der letzten Zimmertür, welche Adeline prompt öffnen wollte.
Zu ihrer Verwunderung, war diese jedoch abgeschlossen.
"Schau mich nicht mit diesem Blick an.
Ich weiß was du denkst und nein, ich habe keine komischen Vorlieben. Es ist bloß mein Arbeitszimmer. Ich habe dort private Informationen von Kunden, welche doppelten Schutz bedürfen. Also bleibt dieser Raum auch vor dir verschlossen.", so Will.
"Und ich dachte, ich kann dich ab jetzt Christian Grey nennen. Früher oder später, werde ich es sowieso sehen. Ich bin nämlich Neugier in Person.", antwortete Adeline.
"Da wäre ich mir nicht so sicher, Ms. Carter.", schritt er an ihr vorbei, in das untere Stockwerk.
Es war Abend geworden und so müde, wie Adeline war, entschieden sie sich, einen Film zu schauen. Es wurde In Time.
Adeline dachte wie so oft nach und ließ den Tag Revue passieren. Das Blitzlichtgewitter kam ihr wieder in den Sinn und wie stolz, William sie vorgestellt hatte. Ein Lächeln umspielt ihre vollen Lippen, aber eine Frage brannte ihr auf der Zunge. Einer der Reporter stellte eine bestimmte Frage.
》"Mr. Avery? Bedeutet das ihr Liebesaus mit Claire Dessange ?"《
Ja. Genau das sagte er.
Wer war Claire? Und welches Liebesaus? War Will doch in einer Beziehung?
Sie würde ihn fragen, wenn nur der richtige Zeitpunkt käme. Jetzt war sie einfach nur noch müde.
Der dämmernde Zustand breitete sich in ihrem ganzen Körper aus und ihre Augen fielen allmählich zu. Sie fühlte sich geborgen bei ihm, andernfalls hätte sie sich nicht auf ihre Körpersignale, welche nach Schlaf schrien eingelassen.
So saßen sie noch Stunden dort. Sie, schlummernd mit dem Kopf auf seiner Schulter und er, mit einem Paar hellwachen Augen, welche versuchten jeden ihrer feinen Gesichtszüge zu inspizieren.
~ 1 Woche später~
Adelines POV
Ich schaue auf meine Uhr und es wundert mich das er bereits ganze 13 Minuten und 47 Sekunden zu spät ist. Will war die letzte Woche jedes Mal, wenn wir uns trafen nämlich überpünktlich. Letzte Woche hatte er sich vier mal bemüht mit mir auszugehen und schaffte er es mal einen Tag nicht, trafen wir uns nur zu einem schnellen Mittagessen in seiner Pause.
Er bemüht sich wirklich.
Verdammt.
Gerade diese Bemühungen machen es mir unheimlich schwer gegen jegliche Gefühle, welche ich bereits hegte anzukommen.
Durch die viele Zeit, die wir miteinander verbracht haben, erschien mir dieser Mann langsam wie mein Seelenverwandter.
So viele gleiche Interessen, niemals endende Gespräche, keine Langeweile und vieles mehr, überzeugte mich mehr und mehr davon, dass das ganze hier unser Schicksal sein könnte.
Für diesen Moment verwerfe ich jedoch meine Gedanken, da ich aus Wills Sportwagen heraus angehupt werde.
"Wie lange wolltest du noch so vor dich hinträumen? Seid ihr Schriftsteller alle so?", fragt Will sarkastisch.
"Nein, Will. Nur die besonders guten Schriftsteller sind so.", antworte ich ebenso sarkastisch und zwinkere ihm zu.
"Musst du außerdem genau heute so spät dran sein? Du weißt doch wie der Verkehr hier ist."
"Tut mir leid. Ich hatte einen wichtigen Termin der nicht warten konnte.", sagte Will und lockerte seine Krawatte.
Ich bemerkte einen roten Fleck an seinem Hemdkragen, wollte ihm den gefallen tun und instinktiv darüber wischen. Als ich jedoch daran dachte, wovon dieser stammen könnte, überkam mich eine Sprachlosigkeit und ich stoppte mitten in meiner fließenden Handbewegung.
Es war roter Lippenstift.
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Guten Abend ihr lieben 🙂
Wie findet ihr eigentlich die Kapitellängen? Sind sie euch zu kurz oder doch zu lang?
Lasst gerne ein Vote da!
Schönes Wochenende 🖐🌸
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