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3. Streunen

Stegi streunte durch den Wald und es war merkwürdig, so alleine.

Tim und er hatten den ganzen Tag zusammen verbracht, während ihre Rudel sich an den alten Sportplätzen einen Kampf geliefert hatten, von dem die beiden Jungen gar nichts wissen wollten. Wenn es nach Stegi ging, war es doch vollkommen egal, wem nun dieses oder jenes Gebiet gehörte, solange er einen Platz zum Schlafen und den Wald um sie herum hatte.

Stegi wäre gerne mal mit Tim zusammen in der Stadt gewesen – es fühlte sich unwirklich an, dass auch Tim dort lebte, genauso wie Stegi es tat – sie wohnten beide dort, aber würden niemals zusammen da sein können.

Als ein Teil seines Rudels heute Morgen aufgebrochen war, um die Hundekrieger an den Sportplätzen in einen Hinterhalt zu locken, hatte seine Mutter Andeutungen gemacht, ob Stegi sich nicht auch mal langsam an den Rudelangelegenheiten beteiligen wollte.

Nein, wollte er nicht.

Mit Tim hatte er stattdessen den Tag damit verbracht, Fische zu jagen – mit den Händen und viel Geduld. Sie hatten einige erwischt und sie alle wieder freigelassen – sie beide mochten keinen Fisch, aber sie beide mochten es, sie zu fangen.

Am Ende waren sie natürlich nicht nur bis zu den Knien im angenehm warmen Wasser des kleinen Teichs geblieben. Als Stegi begann, unaufmerksamer zu werden und mehr den Wald um sie herum zu beobachten, als wirklich nach Fischen Ausschau zu halten, hatte Tim seine Gelegenheit genutzt und ihm die Füße unterm Körper weggezogen, sodass Stegi mit einem lauten Platscher ins seichte Wasser gefallen war. Natürlich hatte er sich sofort gerächt und sie hatten eine Weile lang im ruhigen Wasser geplanscht – und damit endgültig alle Fische verscheucht.

Stegi hätte gerne noch mehr Zeit mit Tim verbracht, aber der hatte zurück gemusst in sein Rudel – also war Stegi noch eine Stunde länger alleine durch den Wald gelaufen. Jetzt aber beschloss er, dass auch er sich auf den Rückweg in die Stadt machen wollte – um noch pünktlich zum Abendessen zuhause zu sein, bevor seine Geschwister ihm nichts mehr über lassen würden.

Stegi beeilte sich nicht – oft liebte er es, durch den Wald zu rennen, seine ganze Energie rauszulaufen und sich auszutoben, bis er sich zuhause todmüde auf seinem Schlafplatz zusammenrollen konnte. Heute aber genoss er es viel zu sehr, hier zu sein, die duftende Abendluft des Waldes in der Nase und mit dem Licht der tiefstehenden Sonne, die seiner Welt einen goldenen Anstrich verlieh. Es war laut um ihn herum – laut für die Verhältnisse des Waldes, laut für einen Abend. Normalerweise schrien die Vögel sich am frühen Morgen schon heiser und gaben dafür abends Ruhe – aber heute schien ihnen das nicht gereicht zu haben. Es zwitscherte, rauschte, knackste und plätscherte – als ob der Wald Stegi hören lassen wollte, wo er war.

Die Geräusche verstummten allmählich, als Stegi sich der Ruinenstadt näherte.

Der Wald grenzte an einen Teil der Stadt an, der nahe an dem Gebiet lag, das Stegis Rudel beherrschte – weshalb Tim sich jeden Morgen und Abend durch ein paar Meter feindliches Gebiet schleichen musste – oder aber über die ungeschützten Wiesen gehen musste, wo er sich erst recht der Willkür seiner Feinde auslieferte.

Früher war das nicht so gewesen. Als sie angefangen hatten, ihre Tage zusammen im Wald zu verbringen, war das Gebiet daneben Niemandsland gewesen – Tims Rudel hatte es nie für sich beansprucht, da es niemanden gab, der es an ihrer Ställe hätte tun können. Dann aber war es in ihre Macht übergegangen – und Stegi hatte jahrelang einen kleinen Umweg laufen müssen, um in den Schutz der Bäume zu kommen. Und irgendwann hatte Stegis Rudel es geschafft, es in einer ihrer Schlachten zu erkämpfen – worüber keiner von ihnen beiden sonderlich glücklich gewesen war. Aber tim ließ sich davon nicht aufhalten, kam trotzdem noch jeden Tag in den Wald und zeigte keine Spur von Furcht, wenn er sich durch das Feindgebiet schleichen musste. Zu ihrem Glück war das Gebiet strategisch kaum von Bedeutung und so hatten die Patrouillen hier schon nach wenigen Monaten aufgehört.

Nun war es Stegi, der durch eben dieses Gebiet wanderte – kaum ein paar Hundert Meter entfernt von der unsichtbaren Grenze ihrer Rudel – nur dass er hier nichts zu befürchten hatte.

Das Gebiet war eines der heruntergekommensten der Stadt. Wo anderorts noch ganze, wenn auch von der Zeit angegriffene, Häuser standen und sogar Straßen und große Gebäude noch in fast intaktem Zustand erhalten waren, war hier eine einzige Ruine.

Stegi hatte vor ein paar Jahren mit Tim ein paar der eingefallenen Häuser betreten – was im Nachhinein betrachtet ausgesprochen dumm gewesen war. Nicht wenige dieser Gebäude waren inzwischen auch schon nur noch ein zusammengefallener Haufen Trümmer. Und trotzdem war Stegi gerne hier.

Die Stadt veränderte sich hier nicht allmählich und in flüssigem Übergang, sondern von einem Moment auf den anderen, von einem Meter auf den nächsten.

Die Grenze dazwischen war nicht sichtbar, zumindest nicht materiell – es gab keine Mauer, keinen Zaun, nicht mal einen Bordstein – aber man sah sie. Hier waren die Häuser zusammengefallen, beschmiert und mit Unkraut überwuchert – und schon das nächste Haus stand aufrecht, gepflegter und sogar einige Stockwerke hoch. Dieser Kontrast wirkte so unnatürlich, so unmöglich, dass er Stegi jedes Mal faszinierte.

Das Haus, in dem sein Rudel lebte, war das dritthöchste der Stadt – und das größte noch bewohnbare.

Als Stegi durch den leeren Rahmen des wahrscheinlich schon lange fehlenden Tores ins Innere des Gebäudes schlüpfte, traf er auf die ersten Wachen. Stegi kannte sie – einer von ihnen war ein Onkel von ihm – und hatte natürlich keine Schwierigkeiten, an ihnen vorbeizukommen. Das Erdgeschoss war unbewohnt – aber wurde durchaus genutzt.

Die Mauern hier zwischen den einzelnen Zimmern standen noch, teilweise ganz Teilweise halb in sich zusammengefallen – und hier bauten sie seit einigen Jahren in ersten Versuchen Kartoffeln an – was bisher hervorragend klappte.

Ins erste Stockwerk noch kam er über eine breite Treppe – als sie eingezogen waren, war diese nur halb stabil gewesen – aber sie hatten neue Bretter eingezogen und die alten Stufen verstärkt, und jetzt war sie bombensicher.

Stegi stieg höher, bis in den fünften Stock – dem Herz des Hauses. Während in den unteren Stockwerken hauptsächlich Familienräume lagen, wo die Katzenhybriden in kleinen Gruppen übernachteten, waren hier die Wohnzimmer, wo sich das Sozialleben des Rudels abspielte.

Stegi merkte, dass etwas nicht stimmte, noch bevor er den Raum betrat.

Irgendetwas stimmte hier nicht, war anders, war komisch.

Als er den großen Gemeinschaftsraum betrat, an dem mehrere bunt zusammengewürfelte Sofas in allen Altersklassen standen, Tische, Sessel und Stühle, war es voller als sonst um diese Uhrzeit – normalerweise waren nur zum Frühstück die Rudelmitglieder nahezu vollständig hier versammelt.

»Stegi.« Tobi, einer seiner Cousins, hatte ihn entdeckt und legte ihm übermütig einen Arm um die Schultern, während er ihn ein paar Schritte in den Raum hinein zog. »Hast du ihn schon gesehen?«

Stegi zog die Augenbrauen hoch, befreite sich von Tobis Arm und sah ihn fragend an.

»Wen gesehen?«

»Hast du es noch nicht gehört? Hat es dir noch niemand erzählt?«

»Was soll ich gehört haben? Tobi, was hat mit niemand erzählt?«

Die dunklen Katzenohren des Älteren zuckten vorfreudig.

»Komm, ich zeig es dir!«

Er zog Stegi erneut ein Stück mit sich – auf eine Seite des Raumes zu, an der eine Tür zu einem kleineren Nebenraum führte, der normalerweise etwas ruhiger war – heute aber kein bisschen. Was ging hier vor sich? War es etwas Gutes? Etwas in Stegis Magen rumorte und es war nicht sein schon lange vergessener Hunger.

Tobi schob ihn vorwärts an den anderen Rudelmitgliedern vorbei und zu einer der zwei Sofagruppen, die hier standen – wo etwas auf dem Boden lag.

Stegi ging noch einen Schritt näher und erkannte mit einem Schlag, dass es kein Etwas war, sondern ein Jemand.

Tim.

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