9. Kapitel
9. Die neue Wohnung Teil 2
„Ja, also wenn du auch rüber gehen willst, kannst du das gerne machen. Ich mache den Rest dann alleine, " sage ich und sehe Joshua an.
„Nein. Wir streichen jetzt auch die restlichen Wände. Ab ins Wohnzimmer, „befiehlt er lachend.
Ich folge ihm mit dem Farbeimer in der Hand.
„Also, diese Wand will ich gerne in lila haben. Die Wand an der dann der Esstisch kommt, wird in einem warmen Grün Ton." erkläre ich ihm noch einmal.
„Gut, dann mal los." Ich nicke und hole meine Rolle aus dem Schlafzimmer.
„Du willst also Lektorin werden", beginnt er ein Gespräch. „Ja aber das werde ich so schnell nicht schaffen. Wenn ich in einem Verlag einen Job bekommen sollte, dann fange ich ganz unten an. Kaffee kochen, Post verteilen. So was halt, " antworte ich. „Wirklich? Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber gut, ich denke du wirst gute Chancen haben."
„Ich hoffe, aber bis dahin kann ich ja mein Buch weiter schreiben", sage ich während ich meine Pinsel Rolle in die Farbe.
„Du schreibst ein Buch?" fragt er und sieht mich überrascht an. Ja, diese Reaktion kenne ich gut genug. Ich habe das Gefühl, dass es mir niemand zu traut ein wirkliches Buch zu schreiben.
„Jap. Aber na ja, ein Bestseller wird es auf keinen Fall, " sage ich lächelnd und mache die ersten Farbstriche.
„Kann ich es mal lesen? Über was schreibst du denn?" fragt er und sieht mich interessiert an.
„Ich glaube das ist keine gute Idee. Es ist ein Roman. Ich denke nichts für dich." sage ich grinsend.
„Ach und du glaubst, dass ich keine Romane lese?" fragt er lachend.
„Das nicht, aber der Inhalt. Ich weiß nicht ob du da der Richtige bist, " antworte ich und sehe ihn an. Er hat sein Shirt ausgezogen und steht nun in einem Tank Top neben mir. Gosh seine Muskeln. Wie oft trainiert er wohl? Er ist so attraktiv. Verdammt.
„Ach so eine bist du also." Er lacht herzhaft ehe er den Kopf schüttelt. Was meint er denn jetzt damit?
„Was meinst du?" frage ich besser nach.
„Du schreibst Erotikschinken, gib es zu." Ist das sein Ernst? „Haha sehr witzig Joshua, " sage ich und verdrehe die Augen. „Hey was? Ich würde es trotzdem sehr gerne lesen, " meint er und sieht mich an. Als ich mich zu ihm drehe, neigt er seinen Kopf.
„Wenn du das liest, lachst du mich aus", sage ich peinlich berührt. Was würde er nur sagen, wenn er meinen Schmarrn lesen würde? Ein Buch in dem es um einen Arzt geht, welcher einer Frau das Leben rettet und Sie sich in ihn verliebt? Wie ein Märchen.
„Du meinst so wie jetzt?" Ich drehe mich verwirrt zu ihm um. Doch das war ein Fehler. Mein Gesicht ist voll Farbe. Er hat mich jetzt nicht wirklich mit Farbe angespritzt, oder?
Als ich ihn fragend ansehe, lacht Joshua sich schlapp.
„Du hast mich jetzt nicht mit Farbe angespritzt", sage ich und sehe ihn noch immer mit offenem Mund an. „Doch, so", meint er und macht es schon wieder. Das schreit nach Rache. Ich tunke meine Rolle in meinen Eimer und fahre damit über sein Tank Top.
„Ich würde mal sagen, gleiches Recht für alle oder?" lache ich.
„Na warte", ruft er. Und schon beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. Zum Glück hat Joshua zu Beginn die Böden abgedeckt, sonst wären die spätestens jetzt mit Farbe versaut.
„Hab ich dich." Ich schreie vor Schreck, als Joshua mich von hinten umarmt und mir somit gleich Farbe ins Gesicht spritzt.
„Du darfst mich nicht erschrecken. Mein armes Herz." schnaufe ich ehe ich mich umdrehe.
„Keine Sorge, ich denke was das Herz angeht bin ich der Richtige. Ich werde drauf aufpassen." meint er, während wir uns ruhig ansehen. Unsere Gesichter sind nicht gerade weit auseinander.
„Das ist sehr zweideutig", gebe ich bekannt, während ich seine braunen Augen fixiere.
„Ach wirklich?" fragt er, ehe er unsere Lippen verbindet. Das ist jetzt schon der zweite Kuss. Verdammt. Aber ich bin zu schwach den Kuss zu lösen. Es ist zu gut.
Meine Hände wandern wie von selbst in seine Haare und ziehen seinen Kopf nur noch mehr nach unten. Joshua scheint es nicht zu stören, ich merke wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verziehen.
Mein Kopf sagt ich soll aufhören, weil es nicht gut enden wird, aber mein Herz ist diesem durchaus gutaussehenden Arzt schon längst verfallen.
Als wir uns dann trotzdem, zwecks Atemnot, trennen müssen sehe ich ihn beschämt an. „Ja Uhm, wir sollten mal weiter machen denke ich, " meint er, ehe er mich alleine im Flur zurück lässt und ins Wohnzimmer verschwindet.
Meine Finger fahren zu meinen Lippen und fahren drüber.
„Sam? Kommst du dann mal?" höre ich ihn rufen und reißt mich aus meinen Gedanken.
„Sam, dass mit eben. Hör zu, das wird nicht wieder passieren. Ich will keine feste Beziehung. Ich will einfach Spaß." Kann ein Herz reißen? Ich habe auf jeden Fall das Gefühl.
Fühlt sich so Liebeskummer an?
„Uhm, ja klar. Einfach ein bisschen Spaß haben, " erwidere ich schweren Herzens.
„Gut, dann sind wir uns ja einig." meint er und streicht munter weiter.
„Ja total."
„Es sollte ja auch nichts zwischen uns stehen Sam. Schließlich sind wir jetzt Nachbarn."
„Ja da hast du natürlich Recht. Wir haben uns ja auch nur geküsst. Also alles gut, " versuche ich glaubhaft rüber zu bringen.
Ich kann mich doch nicht wirklich in ihn verliebt haben. So ein Mist.
„Ja gut, dann vielen Dank für deine fleißige Hilfe. Ich hab nicht gedacht, dass ich heute noch fertig werde, " sage ich dankbar, als wir im Flur stehen.
„Selbst mit Farbe im Gesicht siehst du verdammt heiß aus", murmelt er ehe er mich an sich zieht und mich erneut küsst. Auch wenn ich weiß, dass er nichts Festes will, lasse ich mich drauf ein und lasse mich in seine Wohnung ziehen.
Als ich ohne Shirt auf seinem Bett lande, weiß ich worauf das ganze hinaus läuft. Aber ich will das ganze viel zu sehr um jetzt einen Rückzieher zu machen.
„Sicher?" fragt er ernst. Als ich nicke und ihn küsse, beginnen auch die letzten Hüllen zu fallen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro