19. Kapitel
19- Das ist nicht nur Schwärmerei, du Idiot!
JOSHUA
„Mrs. Bloom? " frage ich, als ich Sams Mom mit Nate auf dem Krankenhausflur sehe. „Ja?" fragt sie und dreht sich sofort zu mir um. „Na Kumpel? Geht es jetzt nach Hause?" frage ich Nate und knie mich vor seinen Rollstuhl. „Sam", sagt er und bringt mich zum Lachen. „Da wird sich deine Schwester aber freuen, dass du Sie besuchen kommst, „sage ich, ehe ich mich wieder Mrs. Bloom zu wende. „Denken Sie bitte an den Kontrolltermin nächste Woche und falls etwas sein sollte, kommen Sie sofort vorbei. Ich bin eigentlich fast immer hier, " sage ich zum Abschluss, ehe ich zu meinen anderen Patienten gehe.
Auf dem Weg in mein Büro bekomme ich ein Bild meiner Schwester zugeschickt, welches sie und Sam beim Kuchenessen zeigt. Sam Bloom ist echt verdammt attraktiv mit ihren dunklen Haaren. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, dennoch habe ich das Gefühl sie mein gesamtes Leben zu kennen. Sofort muss ich an letzte Nacht denken. Ich muss zugeben, dass ich schockiert war, als sie das zwischen uns beenden wollte. Wir harmonieren einfach zu gut. Außerdem ist der Sex mit Sam bombastisch gut. Ihre Eifersuchtsszene war, wenn ich ehrlich bin, schon recht süß. Allerdings bin ich nicht mehr für eine feste Beziehung gemacht. Ich denke Mary hat mich gezeichnet. Seit dem lenke ich mich ab. Dennoch habe ich das Gefühl, diese eine Person nicht mehr aus meinem Kopf zu bekommen. Sam. Sie schwirrt mir seit unserer ersten Begegnung, in der Bar, in meinem Kopf umher. Die Tatsache, dass sie neben mir wohnt, hilft dabei auch nicht gerade. Ich brauche dringend Ablenkung, also beschließe ich, Kate, die Krankenschwester von neulich Abend anzusprechen. „Sag mal, hast du heute Abend schon etwas vor?" frage ich und hoffe, dass sie Zeit hat. „Bei dir?" fragt sie verführerisch zurück. Ich nicke kurz ehe ich zurück in mein Büro gehe.
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Auf dem Weg zum OP, ruft Sophia an. Allerdings habe ich momentan gar keine Zeit um mit meiner kleinen Schwester zu plaudern. Ich schalte mein Smartphone ganz aus und gehe im Kopf die anstehende Herzop durch. Dabei muss ich unweigerlich an Nate denken. Der Kerl kann einem schon echt leidtun. Ich hoffe für ihn und seine Familie, dass er schnell ein neues Spenderherz bekommt.
„Dr. King ist da, wir können beginnen", höre ich eine der OP-Schwestern sagen, während ich mich bereit mache.
„Wenn die Werte stabil sind, können wir beginnen", sage ich und nehme das Skalpell in die Finger.
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Als ich, knapp zwei Stunden später zurück auf die Station komme, zieht mich Kate mit ihren Fingern an meinem Kittel zurück. „Ich dachte wir ziehen das Vorspiel vor", haucht sie mir ins Ohr. Gegen eine schnelle Nummer habe ich nichts. Ich nicke und nehme sie mit in mein Büro. Allerdings werde ich dort schon erwartet. „Wenn Sie so nett wären und meinen Bruder in Ruhe lassen würden. Danke." herrscht Sophia Kate an. Ich weiß nicht was sie hier will, aber es scheint kein Freundschaftsbesuch zu werden. „Ich komme später zu dir", sage ich zu Kate, ehe ich sie aus dem Zimmer schicke.
„Kannst du mir bitte verraten, was du hier machst?" frage ich sie, ehe ich mich auf meinen Stuhl setze.
„Kannst du mir vielleicht verraten, was du da mit Sam abziehst?" fragt sie sichtlich sauer. Ich verstehe nicht ganz was sie meint. „Josh. Wieso seid ihr zwei schon wieder im Bett gelandet? Ich hatte sie endlich soweit, dass sie das zwischen euch beendet. Das tut ihr nicht gut, verdammt, " faucht meine Schwester aufgebracht. „Was hast du denn für ein Problem damit? Wir hatten ein paar Mal Sex, ja, aber mehr nicht. Sie hat gestern gesagt, dass es für sie nur eine lächerliche Schwärmerei war", sage ich und blättere in einer Patientenakte. „Ach. Und das glaubst du ihr? Bist du eigentlich blind oder so?" fragt sie mich sauer und zieht mir die Akte aus der Hand. „Sophia. Du weißt, dass ich dich lieb habe, aber ich denke das geht dich nichts mehr an." Ich fahre genervt durch meine Haare. „Oh doch. Und wie es mich was angeht mein Lieber. Sam ist meine beste Freundin und wurde schon genug verletzt. Da musst du nicht auch noch hinterher kommen, " meint sie und sieht mich an. „Wieso sollte ich sie denn verletzten? Wir haben einfach ein bisschen Spaß." rede ich mich heraus.
„Verdammt nochmal Josh. Eigentlich sollte sie dir das selber sagen, aber Sam ist über beide Ohren in dich verliebt. Das mit der Schwärmerei war doch nur eine Lüge. Sie will dich einfach nicht verlieren." erklärt sie mir. Was? Sam ist in mich verliebt? So eine Scheiße. „Aber Sophia, ich habe ihr von Beginn an gesagt, dass ich keine Beziehung will. Und sie war einverstanden." „Ja am Anfang vielleicht, aber niemand kann etwas für seine Gefühle. Das solltest doch gerade du wissen, oder?" fragt Sie mich ernst. Du hast doch gesehen wie sie wegen Cara ausgetickt ist, " meint meine Schwester leise.
Kann es echt möglich sein, dass sich Sam in mich verliebt hat? Unter diesen Umständen ist die Art „Beziehung" die wir führen, nicht mehr machbar. Am Ende verletze ich sie nur noch mehr und das ist wirklich das Letzte was ich möchte.
„Gut, ich werde heute Abend mit ihr reden und das beenden. Versprochen." sage ich daraufhin. „Das ist deine Sache. Nur solltest du vielleicht öffentlich mit anderen Frauen herum machen", empfiehlt sie mir und verlässt ohne Verabschiedung mein Büro.
Sophia hat ja Recht.
„Du Kate? Ich muss das heute Abend absagen. Ich habe eine wichtige Angelegenheit, die kann ich nicht verschieben." sage ich der blonden Krankenschwester im vorbeigehen. Ich weiß, dass sie sich ebenfalls Hoffnungen auf eine Beziehung gemacht hat. Den Zahn ziehe ich ihr am Besten gleich wieder.
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Als ich am nächsten Morgen aufwache, plagt mich das schlechte Gewissen. Gestern Abend habe ich das zwischen Sam und mir beenden wollen. Doch leider sieht die Realität etwas anders aus. Als ich mich auf die andere Seite des Bettes drehe, sehe ich eine , noch schlafenden, Sam. Nachdem ich am Abend bei Sam geklingelt habe, um mit ihr zu reden, hat sie mir lediglich mit einem Handtuch die Tür geöffnet. Und da war es sofort wieder vorbei und wir sind einmal mehr im Bett gelandet. Obwohl ich nun doch weiß, dass Sam in mich verliebt ist.
„Guten Morgen", murmelt Sam verschlafen, nachdem sie aufgewacht ist. „Hey", erwidere ich und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Wieso bist du gestern Abend eigentlich wirklich zu mir gekommen?" fragt sie noch immer müde. „Ich hatte gestern ein Gespräch mit Sophia. Sie wollte mir den Kopf waschen. Ich wollte mit dir reden und das zwischen uns doch beenden. Aber irgendwie kann ich das nicht. Du ziehst mich einfach zu sehr an." sage ich grinsend. „Ich denke es wäre treffender, wenn du sagen würdest, dass ich dich eher ausziehe als anziehe, " kichert sie. Die Stimmung war bisher noch nie so ausgelassen zwischen uns, wie jetzt. Liegt es daran, dass ich jetzt wirklich weiß, was sie für mich fühlt?
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Im Krankenhaus angekommen, kann ich nur an Sam denken. Sophia wird mich einen Kopf kürzer machen, wenn sie erfährt, dass ich das Ganze doch noch nicht beendet habe. Aber vielleicht muss Sie es ja auch gar nicht bemerken. Ich schreibe meinem Arbeitskollegen und bestem Freund, Arthur, eine SMS.
Wir müssen uns dringend treffen.
Ich brauche dringend deinen Rat.
Joshua
Ich muss unbedingt wissen, was er zu der ganzen Sache sagt. Kurz nachdem ich mein Handy wieder in meinem Kittel verstaut habe, klopft es an meiner Tür. Arthur steckt seinen Kopf ins Zimmer. „Du wolltest meinen Rat? Wo klemmt es denn?" fragt er grinsend. „Ich schlage vor wir gehen runter in die Kantine." sage ich und stehe von meinem durchaus bequemen Stuhl auf. „Ja das ist eine gute Idee, ich bin noch nicht zum Essen gekommen. Ich stand bis vor einer halben Stunde noch im OP, " beklagt er sich lachend. Wir haben schon zusammen studiert. Dort haben wir uns auch kennen gelernt.
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„Ja und so ist der jetzige Stand, " sage ich, nachdem ich Arthur alles erzählt habe. „Krass. Und du triffst dich trotzdem noch mit anderen Frauen?" fragt er mich und zieht die Stirn kraus. „Ab und zu schon ja. Aber was meinst du mit trotzdem?" „Josh, du stehst auf die Kleine. Ist doch ganz klar. Oder lenkst du dich mit den Anderen noch immer von Mary ab? Kann es nicht sein, dass Mary mittlerweile schon gar nicht mehr in deinem Kopf ist, sondern eher diese Sam und du dich von ihr versuchst abzulenken?" meint mein bester Freund, ehe er sich über sein Essen stürzt. „Ja, es stimmt schon irgendwie. Ich muss ständig an Sam denken. Das ist total verrückt." gebe ich zu und fahre durch meine Haare. „Ich würde es nicht verrückt nennen. Eher verliebt, " sagt er grinsend. „Dass ich das noch erleben darf, dass du dich neu verliebst." sagt er staunend. „Arthur. Ich bin nicht verliebt, " sage ich abweisend. Ich habe mir geschworen mich nie wieder zu verlieben. Das macht einen nur angreifbar.
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