
17. Kapitel
17- Es war nur eine lächerliche Schwärmerei, mehr nicht
Ich knalle meine Wohnungstür zu und lasse mich an der Wand herunter rutschen. Wieso muss ich nur immer in solche Fettnäpfchen treten? Ich lege mein Gesicht in meine Hände und stumpfe somit meinen Schrei etwas ab. Joshua wird mich doch jetzt auslachen. Wieso kann ich denn nicht einmal, nur einmal, meinen Mund halten?
Als es an meiner Tür klingelt, beschließe ich sofort nicht aufzumachen. Egal wer es ist. Nachdem es noch einmal klingelt, meldet sich meine beste Freundin zu Wort. „Sam mach auf. Ich weiß dass du zu Hause bist, " höre ich sie durch die Tür sagen. Ach man. Joshua hat ihr sicherlich schon alles erzählt. Ich stehe auf und öffne die Tür, nur um dann eine lachende Sophia in meine Wohnung zu lassen. Sie weiß wirklich alles.
„Du bist echt super Sam. Allerdings weiß Josh jetzt, dass du etwas für ihn empfindest. Süße ich will dir nicht weh tun, aber du solltest dir lieber nicht so viele Hoffnungen machen. Du weißt am Besten was er zu dir gesagt hat, " meint sie nachdem wir uns umarmt haben. „Woher soll ich denn wissen, dass sie die Freundin von Bella ist. Ich wusste doch nicht einmal, dass Bella lesbisch ist, " sage ich sauer. „Sorry, aber wir dachten du wüsstest das Letztere ." entschuldigt sie sich. „Ich dachte halt, dass er mit drei Frauen was hat und das fände ich echt scheiße. Die andere reicht mir ja jetzt auch schon, " sage ich und lasse meinen Kopf hängen. „Welche andere?" fragt Soph neugierig. „Er hatte letzte Nacht etwas mit einer der Krankenschwestern," erkläre ich ihr. „Ach, wo wir schon gerade dabei sind. Wie war denn deine letzte Nacht so?" fragt sie mich, und zwinkert mit den Augen. „Elliot, na ja. Schlecht war er nicht, aber ... Aber. ." „Aber er war halt nicht Joshua", beendet sie meinen Satz. Ich nicke ertappt und kaue auf meinem Fingernagel. „Ach Süße. Du musst dieses freundschafts- Plus Zeug beenden. Sonst wirst du nur immer unglücklicher, " rät sie mir, ehe sie mich auf meine Couch zieht. Ich nicke und nehme mir genau das, für den Abend vor.
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„Sehen wir uns morgen in der Uni?" fragt Sophia, als wir uns verabschieden. „Ja ich denke schon.
Ich hab morgen eine wichtige Vorlesung, " antworte ich lächelnd. „Ich freue mich, danach gehen wir einen Kaffee trinken und du erzählst mir, wie euer Gespräch verlaufen ist. Und bitte versprich mir, dass du dich nicht wieder einwickeln lässt, Sam. Ich kenne meinen Bruder sehr gut und weiß wie er tickt." „Ich gebe mir Mühe. Das Thema ist so gut wie durch", lüge ich. Ich weiß selber, dass es noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich habe noch lange nicht mit Joshua abgeschlossen. „Gut Süße, wir sehen uns morgen", ruft sie mir noch zu, ehe sie auch schon im Treppenhaus verschwunden ist.
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Ich nutze die Ruhe um noch ein paar meiner Dekoartikel in meiner Wohnung zu verteilen. Bald sind wirklich alle Kartons ausgepackt. Endlich.
Als ich gerade den vorletzten Vorhang an einem der Fenster befestigen will, klingelt es an der Tür. Ich hoffe, dass es nur meine Mom ist, welche mich besuchen will. Doch mein Gefühl sagt mir, dass es sich nicht um Mom handelt sondern eher um Joshua. Ich wollte dieses Gespräch doch noch etwas nach hinten schieben. Was soll ich ihm denn nur sagen? „Sam? Ich weiß, dass du da bist. Ich hab dich gehört, " höre ich seine Stimme rufen. Verflixt. „Ja, kleinen Moment, " rufe ich zurück und steige vorsichtig von dem Stuhl. Im Spiegel betrachte ich noch schnell meine Frisur, ehe ich ihm die Tür öffne. Joshua steht mit seinem typischen Grinsen vor mir und hält eine große Papiertüte in der Hand. „Hey", sage ich leise. „Hey, ich finde, wir sollten noch mal reden und da dachte ich mir, wir holen das mit dem Wein nach und kochen gleich etwas zusammen," meint er überzeugt. Keine schlechte Idee, denke ich und lasse ihn in meine Wohnung. „Du weißt ja wo die Küche ist. Ich muss noch was machen, " sage ich und verschwinde in mein angrenzendes Wohnzimmer um die Vorhänge zu befestigen.
„Sam? Wo sind eine Pfannen?" höre ich Joshua hinter mir fragen und genau in diesem Moment muss ich, Tollpatsch, das Gleichgewicht verlieren. „Sam pass auf", höre ich noch seine Stimme ehe ich auch schon umkippe. Aber anders als erwartet, falle ich nicht auf den harten Boden meiner Wohnung, sondern in zwei starke Arme. „Was machst du nur immer für Sachen?" fragt er mich, nachdem er mich aufgefangen hat. „Sorry, das war keine Absicht", sage ich peinlich berührt. Sein Gesicht kommt dem meinen immer näher. Ich weiß, dass er mich gleich küssen wird, wenn ich ihn nicht stoppe.
„Ich denke wir sollten jetzt kochen. Sonst wird das wieder nichts, " sage ich, befreie mich aus seinen Armen und gehe in meine Küche. „Sam, ich finde wir müssen jetzt wirklich reden." meint er ernst und reicht mir ein Glas Wein. „Ja du hast Recht. Es tut mir leid, dass ich heute Morgen so eine Szene zu machen. Ich hatte kein Recht dazu. Es tut mir wirklich leid. Wir sind Freunde mehr nicht, " sage ich, hoffentlich überzeugend. „Sam, wir sind nicht einfach nur Freunde. Das wissen wir beide. Wir waren mehrmals mit einander im Bett, Sam. Und langsam glaube ich, dass du mehr als Freundschaft für mich empfindest. Ist doch so oder?" fragt er mich und sieht mich nachdenklich an. „Nein, vielleicht eine kleine Schwärmerei. Mehr nicht. Es war nur eine lächerliche Schwärmerei. Aber es ist vorbei. Dennoch denke ich, dass wir diese Freundschaft mit Vorzügen beenden sollten. Das verursacht nur Stress." sage ich mutig, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entspricht. Ich muss aber auf Abstand gehen, sonst drehe ich noch durch. „Auch wenn ich das vermissen werde, muss ich deine Entscheidung respektieren." sagt er etwas geknickt. Oder bilde ich mir das nur ein? „Okay, dann sind wir ab jetzt normale Freunde, " sage ich und reiche ihm meine Hand. Als er seine Hand in meine legt, beginnt mein ganzer Körper an zu kribbeln. Gut, vielleicht sollten wir auf jeglichen Körperkontakt verzichten.
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