14. Kapitel
14. Was? Wirklich?
Seine Hände fahren zu meinen Kniekehlen, und ich schlinge automatisch meine Beine um seine Hüften. Ich fühle mich schon wie ein kleiner Affe. Als ich dann endlich auf meinem neuen Bett liege, knöpft er meine Hose ganz langsam auf. Will er mich jetzt auch noch quälen? Um etwas Schwung in das Ganze zu bringen, nestle ich ebenfalls an seinem Hosenknopf und öffne diesen.
Fast gleichzeitig landen unsere restlichen Kleidungsstücke ebenfalls auf dem Fußboden.
Als ich am nächsten Morgen von der Sonne geweckt werde, muss ich mich erst einmal orientieren. Ich liege in meinem neuen Bett. In meiner neuen Wohnung. Und ich bin nicht alleine. Eine warme Hand liegt auf meinem Bauch, welche mich an einen ebenfalls warmen Körper drückt. Sofort muss ich wieder an die letzte Nacht denken. Seine Hände auf meinem Körper, unsere Küsse. „Guten Morgen", höre ich ihn mit seiner tiefen, morgendlichen Stimme sagen. „Morgen", erwidere ich und drehe mich um, damit ich ihn ansehen kann. „Gut geschlafen?" fragt er grinsend, während er durch meine Haare fährt. „Ganz gut, das Bett scheint gut zu sein", antworte ich und muss mich wirklich zusammenreißen, nicht auf sein Sixpack zu starren. „Das kann ich nur bestätigen", fügt er hinzu, ehe er mich noch näher an sich zieht. „Also ich hätte nichts gegen eine weitere Runde, " haucht er mir ins Ohr, bevor er hauchzarte Küsse an meinem Hals verteilt und den Knutschfleck von gestern Abend auffrischt. Haben ihm denn die drei Mal nicht gereicht? „Nettes Angebot, doch leider muss ich dich nun rausschmeißen. Ich treffe mich in einer Stunde mit deiner Schwester im Café." kontere ich und setze mich auf. Ich muss dringend duschen.
„Da bist du ja endlich", höre ich meine beste Freundin sagen, als ich mit einer Verspätung von dreißig Minuten endlich das Café betrete. „Wo warst du denn?" fragt sie neugierig, als ich mich neben sie setze. „Ich hab den Bus nicht bekommen", lüge ich. Die Wahrheit ist mir etwas unangenehm. Ich möchte ihr ungern erzählen, dass mich ihr Bruder in der Dusche sozusagen überfallen hat. Er meinte, wir könnten doch das angenehme mit dem nützlichen verbinden und Wasser sparen. Eigentlich hatte ich nicht allzu viel Lust meine beste Freundin wegen ihrem eigenen Bruder warten zu lassen, als Er mich dann allerdings begonnen hat zu küssen, ist der Widerstand auch relativ schnell verschwunden.
„Na ja, Hauptsache du bist jetzt da. Ich hab uns schon mal das Übliche bestellt. Nur du bekommst keinen Sekt. Das ist nicht gut für deinen Kopf, " sagt Soph und sieht mich grinsend an. Scheinbar hat sie gute Laune.
„Soph? Kann ich dich etwas fragen?" „Klar. Das weißt du doch, " erwidert sie und sieht mich fragend an. „Dein Bruder hat mir von Mary erzählt, " beginne ich und werde prompt unterbrochen. „Was? Wirklich? Er hat dir von Mary erzählt? Krass. Er redet sonst gar nicht über sie." Sophia ist sichtlich schockiert. Ich wusste nicht, dass das so ein großes Thema ist. „Ja, ich habe ihn nur gefragt, wieso er und August so vertraut sind." erkläre ich mich und sehe, dass unser Frühstück gebracht wird.
„Danke. Ja ich habe schon gehört, dass August und deine Mom jetzt ein Paar sind." meint sie nickend. „Ja, ich freue mich auch total für die beiden. August ist ein toller Mann und er liebt Mom." sage ich froh. Ich bin wirklich froh darüber.
„Und dann hat er dir von Mary erzählt. Die gesamte Geschichte?" fragt sie während sie ihr Brötchen aufschneidet. „Was meinst du mit gesamte Geschichte?" frage ich etwas verwirrt. „Wie sie ihn behandelt hat, meine ich. Oder hat er dir nur gesagt, dass sie ins Ausland gezogen ist?" fragt meine beste Freundin. Ich nicke stumm und sehe sie einfach nur an. „Tja Süße, das ist die harmlose Form." meint Sophia dramatisch und nippt an ihrer Kaffeetasse. „Jetzt rede doch nicht immer in Rätseln. Was ist zwischen den beiden vorgefallen?" frage ich neugierig. Ich hoffe es fällt ihr nicht auf, dass ich das alles nur frage, weil ich ihren Bruder doch mehr mag, als ich eigentlich sollte. „Ok, aber du hast es nicht von mir, okay?" fragt sie mich mit ernster Miene. Ich nicke mit großen Augen und mache mich innerlich auf alles gefasst.
„Also. August und Dad sind seit der Kindheit beste Freunde. August vertritt Dad ja auch in rechtlichen Dingen, was die Firma angeht und so. Na ja, so haben wir halt auch seine Kinder schon von Anfang an kennengelernt. Mary und Josh sind in einem Alter. Sie sind seit dem Kindergarten befreundet gewesen. Haben alles zusammen gemacht. Und in der High School sind sie dann zusammen gekommen. Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte sie noch nie leiden. Na ja auf jeden Fall, wurden beide zum Traumpaar der Schule gewählt. Alle haben immer davon gesprochen, dass die beiden Mal heiraten werden und Kinder in die Welt setzen. Oh wie bin ich froh, das mir das erspart bleibt, " meint Sophia und streckt ihre Hände in die Luft, als würde sie zu Gott sprechen. „Ja und dann, an ihrem Jahrestag, hat mein Bruder ihr einen Antrag gemacht. Total romantisch. Er hat ihr den Ring gekauft alles war geplant, gut sie hat ihn ja dann auch angenommen, " sagt sie ehe sie eine erneute Pause einlegt. „Soph, bitte komm zum Punkt." fordere ich sie auf. „Wieso interessiert dich das eigentlich so sehr? Also wo war ich? Ach genau. Ja die beiden haben dann angefangen ihre Hochzeit zu planen. Schon krass mit 18. Aber gut, muss ja jeder selber wissen, mir wäre es zu früh. Ein halbes Jahr nach der Verlobung hat Josh Mary dann überraschen wollen. Das ist leider nach hinten losgegangen. Er hat Mary und seinen besten Freund im Bett erwischt. In einer sehr eindeutigen Situation." berichtet sie mir. „Was? Hab ich das gerade richtig verstanden? Mary hat Joshua mit seinem besten Freund betrogen? Was hat denn August dazu gesagt?" frage ich vollkommen schockiert. „Ja hast du. Und so viel ich weiß, haben sie August und auch unsere Eltern nie den wahren Grund über die Trennung erzählt. Die offizielle Erklärung war, dass sie bemerkt haben doch nicht mehr zusammen zupassen. Daraufhin haben Mary und Tom, der ehemalige beste Freund, das Land verlassen. Und ich denke das ist auch der Grund, weshalb Josh so mit den Frauen umgeht. Er hat Angst erneut verletzt zu werden. Zugeben würde er das natürlich niemals."
Nachdem ich etwas schlauer über Joshua geworden bin und noch mit Sophia shoppen war, komme ich müde nach Hause. Aber mit ausruhen ist noch nichts. Ich habe noch eine Menge an Möbeln, die warten aufgebaut zu werden. Als ich vor der Haustüre stehe und meinen Schlüssel suche, fragt mich eine blonde Frau, ob ich auch in das Haus möchte. Als ich mir das Gesicht näher ansehe, bemerke ich, dass es die Frau aus dem IKEA ist. Die Frau mit Joshua. Was macht sie denn jetzt hier vor diesem Haus? „Uhm ja gerne, " sage ich schnell und folge ihr ins Treppenhaus. „Wohnen Sie auch hier?" fragt sie mich auf dem Weg nach oben. „Ja und Sie? Besuchen Sie jemanden?" frage ich zurück. „Ja, ein Bekannter lebt hier", antwortet sie ehe sie an Joshuas Tür klingelt. Ehe er aufmachen und mich sehen kann, bin ich aber schon in meiner Wohnung verschwunden.
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