12. Kapitel
12. Du warst doch mit der anderen zur Gange Teil 2
„Sam", es ist so fremd seine Stimme zu hören. Das letzte Mal als ich seine Stimme gehört habe, war er drei Jahre alt. „Nate, oh Gott. Was machst du denn nur für Sachen mein Großer? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Du darfst mir nie wieder so einen Schrecken einjagen."
„Ok", ist alles was er sagt. Aber dennoch mehr, als all die Jahre zuvor. „Nate ich bin so froh, dassdu wieder wach bist." gestehe ich, ehe ich ihn vorsichtig in meine Arme ziehe. „Ich hab dich lieb", sage ich und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich dich auch, " erwidert er. „Ich kann es nicht glauben, dass ich wirklich deine Stimme höre. Hör bloß nie wieder auf, hast du gehört?" frage ich grinsend, bevor es an der Tür klopft. Dad steckt seinen Kopf durch die Tür, dicht gefolgt von Elsa. „Nate, ich warte draußen", sage ich und möchte auf stehen. „Nein", höre ich meinen Bruder panisch sagen, welcher mich versucht festzuhalten. „Nate, es ist Dad", versuche ich ihm klar zu machen. Hat er etwa Angst? „Bleib hier", fleht er mit großen Augen. Er scheint wirklich Panik zu haben. „Nate alles gut, ich bleibe bei dir", sage ich und setze mich wieder neben ihn.
„Seit wann spricht er denn?" höre ich Elsa schnauben. Ernsthaft? Das ist ihr einziges Problem? „Nate, ich habe mir ja solche Sorgen gemacht, " meint Dad und setzt sich zu ihm aufs Bett. Ja, hättest du dich richtig um ihn gekümmert, hättest du dir gar keine Sorgen machen brauchen, denke ich mir nur. „Schön dass du wieder aufgewacht bist. Dann können wir ja gleich besprechen, wann wir dich mitnehmen, " beginnt Elsa zu sagen. Ist das Ihr Ernst? „Was?" fragt Nate panisch und sieht mich an. „Keine Sorge du bleibst bei uns. Elsa muss da was verwechselt haben, " erkläre ich meinem kleinen Bruder beruhigend.
Gerade als Elsa einen Einwand bringen will, klopft es an der Tür und zwei Ärzte betreten den Raum. Einer davon ist Joshua. Na super. So wird das mit dem Vergessen nichts. „Wir sind gleich wieder weg. Ich muss nur mit meinem Kollegen die Übergabe durchführen." erklärt uns der Arzt, welcher ein bisschen älter als Joshua aussieht. „Genau und dann kommen wir zu unserem jungen Patienten Nate Bloom. Du bist ja mit der Akte betraut, wie ich gelesen habe. Er ist vor etwas mehr als einer Stunde aufgewacht. Bis jetzt sind keine Spätfolgen sichtbar. Allerdings, und das finde ich sehr interessant, spricht er wieder. Die Mutter hatte mir erzählt, dass er schon Jahrelang nichts mehr gesagt hat." erzählt er Joshua. „Ein Wunder", grinst er meinen Bruder an, welcher wirklich niedlich zurück grinst. „Gut, welche Medikamente bekommt er?" „Wir haben ihm NSAR gegeben. Da musst du gucken wie er darauf reagiert Ansonsten sollte er noch nicht aufstehen, wegen der HWS, da müssen wir noch auf das MRT warten, welches für morgen angesetzt ist. Ach und für die Muskeln haben wir ihm Pascoflair als Tropfen gegeben. Und für das wichtigste haben wir die Medikation nicht verändert. Da hatte ich aber die Mutter schon informiert, dass der Junge so schnell wie möglich ein neues Herz braucht. Sie hat unterschrieben. Er steht jetzt auf der Liste. So lang machen wir weiter wie jetzt." Joshua nickt ehe er sich mit dem, wie ich vermute, Werten vertraut macht.
Ich habe kein Wort verstanden von dem, was eben in diesem Raum besprochen wurde.
Nachdem der unbekannte Arzt den Raum wieder verlassen hat, kommt Joshua zu uns und grinst meinen Bruder an. Wieso muss er nur so verdammt charmant sein?
„Na Nate? Da hast du deiner Schwester aber einen enormen Schrecken eingejagt. Willkommen zurück. Jetzt ruhst du dich aus und vielleicht bekommst du nachher ein schöneres Zimmer, " meint Joshua, ehe er uns bittet mit ihm den Raum zu verlassen.
„Also, ihr Sohn braucht jetzt vor allem Ruhe. Und bitte keine Familienfeden bei ihm. Er muss gesund werden und er darf sich nicht aufregen." meint Joshua in seinem weißen Kittel. „Sie haben eben gesagt, dass mein Sohn ein neues Herz braucht, wie schnell wird so was gehen?" fragt Dad und klammert sich an Elsa. Diese Beziehung verstehe ich noch immer nicht. Nicht das ich was gegen einen Altersunterschied habe, aber wieso ausgerechnet Sie?
„Nun ja, Mr. Bloom, das kann ich ihnen nicht sagen. Das ist unterschiedlich. Aber wir machen alles, was in unserer Macht steht. Wenn die Werte so stabil bleiben, können Sie ihren Sohn morgen auf der Kinderstation finden. August. Sam, können wir kurz reden?" fragt er mich, nachdem er August zugenickt hat. Irgendwann muss ich mal fragen, woher die beiden sich kennen.
„Wenn es sein muss", sage ich und gehe etwas von den anderen weg. Muss ja nicht gleich jeder mithören.
„Also was gibt's?" frage ich und spiele mit meinen Haaren. „Du wolltest doch vorhin wissen, wer die Dame gestern war. Aber du bist abgehauen. Ich frage mich ohnehin, wieso du mir nicht gestern 'Hallo' gesagt hast. Schließlich bist du ja direkt an mir vorbei gelaufen, " sagt er schmunzelnd. Ihm macht das auch noch Spaß.
„Ich wusste nicht, dass du mich auch gesehen hast. Außerdem wollte ich dich nicht stören." sage ich und versuche zu grinsen. Sam du darfst nicht wie eine eifersüchtige Furie klingen, ermahne ich mich selber.
Gerade, als Joshua ansetzt und etwas sagen will, kommt eine blonde Krankenschwester zu uns und sieht Joshua grinsend an. Sie sieht selbst in ihren Arbeitsklamotten hinreißend aus. „Hey Joshi, ich wollte fragen, ob wir den schönen Abend von neulich wiederholen wollen. Dir hat es ja auch gefallen, " sagt sie und sieht ihn flirtend an.
Nachdem er mich gar nicht mehr beachtet, entscheide ich mich zu gehen. Ich verabschiede mich kurz von Mom und August, ehe ich in meine Wohnung fahre.
Zum Glück bin ich mit dem Schlafzimmer fertig und kann sogar die erste Nacht hier schlafen. Meine nächste Station ist das Wohnzimmer. Welch ein Glück das ich mir Möbel ausgesucht habe, die leicht zum Zusammenbauen sind. So geht das doch alles viel einfacher.
Ich stelle gerade einen fertigen Schrank an die Wand, als es an der Tür klingelt. Wer ist das denn jetzt? Um halb zehn? Ich gehe leise zur Tür und gucke durch den Spion, als ich Joshua entdecke. „Was willst du denn hier?" frage ich, nachdem ich die Tür aufgemacht habe. „Ich denke ich bin dir eine Antwort schuldig. Außerdem meinte August, dass du hier noch Möbel aufbaust und da dachte ich bringe dir etwas zur Stärkung mit." meint er und hält mir eine Packung vom Chinesen vor die Augen. „Ich liebe gebratene Nudeln", schwärme ich und schnappe sie mir. „Wow, das sieht noch nach viel Arbeit aus", sagt er staunend, als er die vielen Kartons sieht. „Ja, passt schon."
„Okay also die Frau von gestern", beginnt er doch ich unterbreche ihn. „Ich will es nicht wissen Joshua. Wir sind ja nicht zusammen oder so was. Du kannst dich treffen mit wem du willst. Sag mir lieber woher du und August euch kennt." bitte ich ihn, während ich mich auf den Boden setze und beginne meine Nudeln zu Essen.
Fragen über Fragen.....
Euch einen schönen restlichen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche morgen.
Ach ja und wer ein besonders süßes Kommentar schreibt, bekommt die nächste Widmung<3
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