11. Kapitel
11.Du warst doch mit einer anderen zu Gange
„Und du bist sicher, dass du alleine aufbauen willst?" fragt Sophia. „Ja bin ich. Was ich nicht schaffe mache ich die nächsten Tage, " antworte ich und wechsle die Straßenseite. „Sam? Wo bist du denn bitte? Ich verstehe dich so schlecht." bemerkt meine beste Freundin am anderen Ende des Hörers. „Sorry eben ist ein Bus an mir vorbei gefahren. Ich bin jetzt aber vor dem Haus und warte auf die Möbel." antworte ich. Das gute am IKEA ist, wie ich finde, dass man die Sachen auch nach Hause liefern lassen kann. So spart man sich den Transporter und außerdem muss ich so nicht die schweren Kartons hoch tragen. „Gut mach das so Süße. Aber denk an deine Gesundheit. Und nicht so viel mit den heißen Möbelpackern flirten, hast du gehört?" höre ich Sophia fragen und beginne zu kichern. Meine beste Freundin ist echt die Beste. Ich weiß gar nicht, was ich ohne sie machen sollte. Sie steht mir in jeder Situation bei. Damals als das mit Dad und Elsa rauskam, waren wir zwar auch schon gut befreundet. Aber unser Verhältnis, hat sich dadurch nur noch mehr verstärkt. Sie hat mir nicht nur einmal gezeigt, dass sie es verdient den Titel beste Freundin zu tragen. Ihre Art macht mir immer wieder gute Laune, außerdem hilft sie mir wirklich in jeder Lebenslage.
„Keine Sorge Soph, das wird nicht passieren." erwidere ich und sehe einen blauen Transporter um die Ecke biegen. „Du ich glaube die Möbel kommen. Ich melde mich später bei dir ok?" frage ich ehe ich auch schon auflege.
„Sind Sie Sam Bloom?" fragt einer der Möbelpacker. Zugegeben. Er sieht echt nicht schlecht aus. Im Gegenteil. Er hat kurze braune Haare, welche etwas gegelt sind. Aber nicht so gut wie Joshua, beschwert sich mein Unterbewusstsein.
„Ehm ja, die bin ich. Ich zeig ihnen den Weg, " meine ich, ehe ich die Haustüre aufschließe. „Links befindet sich ein kleiner Aufzug. Ich weiß nicht ob sie den nutzen wollen. Kommt wahrscheinlich auf die Größe der Pakete an." Der gutaussehende nickt nur. Scheinbar hält er nicht allzu viel vom Reden. Dann nicht.
„Am besten Sie stellen alles hier ins Wohnzimmer. Das würde mir am besten passen, " merke ich an, ehe ich die fleißigen Männer ihre Arbeit machen lasse.
Ich staune echt nicht schlecht, wie viel Kraft diese Männer haben. Bei denen sehen die Kartons so leicht aus. Ich würde das nicht schaffen.
Nachdem die Männer alle Möbel in mein Wohnzimmer geschafft haben und dieses nun nicht mehr wirklich begehbar ist, beginne ich systematisch mit dem Aufbau. Zuerst will ich mein Schafzimmer fertig stellen. Am liebsten würde ich die heutige Nacht schon in meiner eigenen Wohnung schlafen. Eigene Wohnung. Ich kann es ehrlich gesagt, noch immer nicht wirklich fassen. Auf dem Weg ins Schlafzimmer, stelle ich an meinem Handy Musik an und beginne den ersten, wirklich schweren, Karton in das Schafzimmer zu schieben. Wieso hat das bei den Profis vorhin nur so leicht ausgesehen?
Während ich mein Bett aufbaue, fliegen meine Gedanken einmal mehr zu Joshua. Joshua und die Schönheit von gestern. Warum muss sich mein Herz denn ausgerechnet für ihn entscheiden? Wo ich ihn doch noch gar nicht wirklich kenne. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass es mich schon beim ersten Blick erwischt hat. Er und seine lockere Art. Und sein Charme und sein... Ok Sam, reiße dich zusammen.
Ich atme einmal tief ein, ehe ich weiter mache. Schließlich habe ich noch viel vor mir.
„Du bist echt attraktiv", hatte ich ihm damals gesagt und er hatte es erwidert. Er fand mich attraktiv. So ein heißer Typ, fand mich, Sam Bloom, eine normale, einfache, durchschnittliche Studentin attraktiv. Das kann ich noch immer nicht glauben.
Gerade als auf meinem Handy Army von Ellie Goulding beginnt zu spielen, wird es auch schon wieder unterbrochen. Ich werde angerufen. Sofort springe ich auf. Es ist der Klingelton für meine Mom. Hoffentlich ist nichts mit Nate passiert. Sofort spielen sich Horrorszenarien in meinem Kopf ab. Sam du musst positiv denken, rede ich mir ein, ehe ich auf annehmen drücke. „Mom?" Ich beiße auf meine Lippe und warte auf das was kommen wird. „Sam? Kannst du zu uns kommen? Dein Bruder, er möchte dich sehen." höre ich Mom sagen. „Nate? Nate ist wach?" frage ich mit trockenem Mund. Mein kleiner Bruder. „Ja vor 10 Minuten. Der Arzt ist gerade bei ihm. Sam, er hat deinen Namen gesagt. Er hat etwas gesagt, " sagt Mom komplett aufgelöst. Ich kann nicht glauben was ich da höre. „Mom, ich mache mich sofort auf den Weg", versichere ich ihr, ehe ich auflege und meine Sachen schnappe.
Im Flur angekommen, pralle ich direkt gegen Joshua. Wie kann es auch anders sein. „Na wohin willst du denn so schnell?" fragt er belustigt. „Ins Krankenhaus. Nate ist aufgewacht, " sage ich und gehe zur Treppe. „Sam? Warte, ich nehme dich mit. Ich muss eh zur Arbeit, " meint er und folgt mir.
„Das freut mich dass er aufgewacht ist", bemerkt er, nachdem wir schon eine Weile fahren. „Hm", ist alles was ich dazu sage. Mir gehen einfach die Bilder von ihm und der Unbekannten nicht mehr aus dem Kopf. „Alles gut?" fragt er, als wir an einer Ampel halten.
„Was soll sein?" frage ich genervt zurück und sehe aus dem Fenster. „Na ja, wie soll ich sagen, du klingst etwas genervt. Ich dachte du würdest gute Laune haben, wenn du erfährst das dein Bruder aufgewacht ist." erklärt er.
„Wer war die Frau, mit der du gestern bei IKEA warst?" frage ich und könnte mir sofort auf die Stirn schlagen. Jetzt denkt er doch bestimmt ich wäre total eifersüchtig. Bist du ja auch, äfft mein Unterbewusstsein. Zum Glück sind wir jetzt beim Krankenhaus. Bevor er antworten kann, springe ich aus dem Wagen und renne ins Gebäude. Ich will jetzt einfach zu Nate.
„Mom, wie geht es ihm?" frage ich als ich Sie und August erreiche. „Sam, der Arzt war gerade draußen. Er hat gesagt das Nate ein neues Herz brauchen wird. Durch das Koma ist es anscheinend noch schlechter geworden. Aber ich glaube ich hab das eh alles falsch verstanden, " schluchzt Sie. Ein neues Herz? Wieso ausgerechnet Nate? „Kann ich zu ihm?" frage ich. „Ja, er fragt die ganze Zeit nach dir. Sam kannst du das glauben? Er sagt deinen Namen, " sagt Mom und setzt ein gequältes Lächeln auf. Ich muss mich davon selbst überzeugen.
„Sam", es ist so fremd seine Stimme zu hören. Das letzte Mal als ich seine Stimme gehört habe, war er drei Jahre alt. „Nate, oh Gott. Was machst du denn nur für Sachen mein Großer? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Du darfst mir nie wieder so einen Schrecken einjagen."
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