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25 Tage, bevor mein Leben beginnt

Die frühmorgendliche Sonne blendete mich, als ich, vollkommen ahnungslos einen Blick aus dem Küchenfenster warf. Das tat sie im Sommer jeden Morgen, daran war nichts verwerfliches. Wieso ich so regelmäßig aus dem Fenster schaute, wusste ich gar nicht, darüber hatte ich nie nachgedacht. Es war ein Reflex, Routine, über Jahre hinweg angewöhnt.

Eigentlich wollte ich mich schon von dem Fenster abwenden, immerhin gab es auch an diesem Morgen nichts außergewöhnliches draußen auf der Straße oder in meinem Vorgarten zu sehen. Dachte ich. Doch in meiner Bewegung hielt ich Inne. Es war eine Irritation im Augenwinkel, mehr nicht, die mich davon abhielt sofort zu meinem Frühstück zu greifen.

Im ersten Moment konnte ich nicht identifizieren, was es denn nun war, das mir so seltsam erschien. Im Vorgarten werkelte mein Vater am Gartenzaun herum, doch daran war nichts ungewöhnliches, nichts, das meiner Aufmerksamkeit bedurfte. Auch auf der Straße regte sich nichts. Dort stand nur etwas. Und das, das dort stand, das war es, was mich aufhielt. Ich runzelte beim Anblick des übergroßen SUVs meine Stirn, das fremde Nummernschild irritierte mich.

Fremde verirrten sich nicht hierher. Das taten sie niemals, dafür war mein Dorf viel zu unbekannt und unbedeutend. Die einzigen Menschen, die je aus der Ferne anreisten, waren Freunde und Bekannte der Bewohner. Und diese waren mir alle bekannt, auch wenn ich ihnen selbst natürlich nicht bekannt war. Dazu war ich zu unauffällig. Das war gut.

Im Kopf ging ich sicherheitshalber noch einmal all die Menschen durch, die meine Nachbarn in den vergangenen Jahren besucht hatten. Nicht, dass ich mich sehr für sie interessiert hätte, das nicht. Zu meinem Leidwesen hatte ich jedoch ein ziemlich gutes Gedächtnis und da sich in einem knapp 600 Seelen-Dorf alles erdenkliche, und damit meine ich wirklich ausnahmslos alles, sehr schnell herumsprach, erinnerte ich mich an jedes fremde Nummernschild. An viele fremde Gesichter. Doch einen Zusammenhang fand ich nicht.

Ohne den Blick von dem Wagen abzuwenden, griff ich nach einer Brezel, die auf dem Küchentisch lag. Langsam kauend musterte ich das Auto mit den getönten Scheiben, das so unschuldig am anderen Straßenrand stand. Dabei wäre mir um ein Haar etwas bei weitem wesentlicheres entgangen: Hinter dem Gefährt, auf dem gegenüberliegenden Grundstück, welches seit Jahren verlassen war, standen Menschen. Vier an der Zahl: Zwei Erwachsene und zwei Jüngere. Und gerade öffnete sich die Tür des Autos auf der mir abgewandten Seite! Noch mehr als bisher von der wohl vererbten Neugier der Dorfbewohner gepackt, beugte ich mich etwas näher zur Fensterscheibe, sodass meine Nasenspitze nur noch Millimeter vom durch meinem Atem beschlagenen Glas entfernt war.

Trotzdem konnte ich nicht viel erkennen, denn der SUV verdeckte einen Großteil meiner Sicht. Ich konnte nur feststellen, dass der neu hinzukommende Fremde mir den Rücken zugewandt hatte und einen dunklen Kapuzenpulli trug, der für die Jahreszeit eindeutig zu warm war. Immerhin war es erst früher Herbst, da reichten T-Shirts noch lange aus.

Die Kapuzengestalt stand gebeugt auf dem mit verschiedenstem Unkraut überwucherten Grundstück, welches von vielen Dorfbewohnern schon lange als Schandfleck abgestempelt worden war. Ich jedoch hatte es immer eher faszinierend gefunden, wie die Stadien des Verfalls Jahr für Jahr zu erkennen gewesen waren. Es entbehrte nicht einer gewissen Anmut, wie der Efeu sich bis zum Dach hinaufwand und sich zusammen mit Moos über das Gebäude legte und der Garten immer mehr von der Wildnis zurückerobert wurde.

Die Frage, die ich mir nun freilich stellte, war jedoch die, nach dem Grund. Dem Grund, aus dem diese fünf Personen sich gerade im Nachbarsgrundstück unterhielten. Denn, so lange ich mich entsinnen konnte, hatte es niemand mehr betreten, seit der etwas ältere Herr, welcher einst mein Nachbar gewesen war, über Nacht seine Koffer gepackt hatte. Es war auch nie verkauft worden.

Ich grübelte weiter nach, als mich plötzlich das Klingeln des Telefons aus meiner etwas verkrampften Haltung riss. Ich zuckte zusammen und stieß dabei, wie konnte es auch anders sein, mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. Es war nicht schmerzhaft, nein. Das Problem dabei war eher, dass ich dabei Lärm machte, wohl so laut, dass es nicht nur mein etwas verwirrt dreinschauender Vater im Vorgarten, sondern auch die Kapuzengestalt bemerkte.

Diese warf nur einen Sekundenbruchteil eine Blick über seine Schulter, das Gesicht war dabei halb von dem Auto verdeckt, ich konnte nur sehen, dass das Gesicht sehr hell war. Aber das konnte natürlich auch täuschen, immerhin war die Kapuze so schwarz, dass jede Person blass wirken musste, die sie trug.

Dann war der Moment vorbei und die Gestalt schien irgendetwas zu sagen, bevor sie an den anderen Vieren vorbei zur Tür tappte.

Ich wiederum erinnerte mich erst jetzt daran, weshalb ich überhaupt gegen die Scheibe gestoßen war: Das Telefon. Gedankenverloren durchschritt ich den Raum, griff nach dem Hörer und trat mit diesem in der Hand wieder zurück ans Fenster.

„Leia? Bist du dran?", erklang eine vertraute Stimme ohne sich zuvor vorzustellen, geschweige denn mich zu begrüßen.

„Mhm", murmelte ich, ohne viel Begeisterung aufzubringen.

„Schon unsere neuen Nachbarn gesehen?" Sofort wurde ich hellhörig. Emily, so hieß die Freundin, die mich anrief, quasselte sofort weiter, eine Antwort wartete sie nicht ab. „Die Kurzfassung; Eltern mit Kindern, einer bereits volljährig, stammen aus irgendeiner deutschen Großstadt, aber anscheinend nicht aus Bayern." Erst jetzt verklang ihre Stimme, während ich ihre Informationen verarbeitete. Wie gesagt, in einem Dorf wusste jeder sofort jede Neuigkeit.

„Und deine persönliche Einschätzung?", fragte ich, weil sie das hören wollte, nicht weil es mich interessierte.

„Ich sage dir; alles war toll, als unsere Nachbarn alle noch entweder alt, ruhig oder Mörder waren."


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