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28. Kapitel

Zurück im Gemeinschaftsraum der Finjarelles, hatten wir es uns im Zimmer der Jungs gemütlich gemacht – in unser Zimmer konnten wir nicht, da die Treppe ins Obergeschoss so verhext war, dass die Jungs nicht hochgehen konnten. Weshalb die Treppe im Ravenclawturm William durchgelassen hatte, wusste ich nicht ... vielleicht weil er dabei eine Dryade gewesen war? Jedenfalls sassen wir jetzt zu dritt auf Williams Bett und sortierten die Briefe. Es waren nicht nur eine sondern gleich mehrere Korrespondenzen und wir waren nun dabei, die Briefe nach Datum und Absender zu sortieren. Irgendwann kam Kaspar hinzu und half ebenfalls mit.

«Elaine ist in der Bibliothek mit den Hausaufgaben beschäftigt», erklärte er das Wegbleiben unserer letzten Hausgenossin. Ich vermutete aber, dass sie sich auch nicht an der ganzen Aktion beteiligen wollte.

Schlussendlich hatten wir sieben verschiedene Stapel, die jeweils eine Korrespondenz mit einer Person enthielten. Drei der Stapel waren recht klein, einer war eher mittelmässig gross, zwei gross und der letzte bestand aus so vielen Briefen, dass der Stapel immer wieder auseinander rutschte, was aber möglicherweise auch an Xamerias Fähigkeiten im Stapeln lag. Wir teilten uns die Korrespondenzen auf, wobei der grösste Stapel an mir hängen blieb.

«Zum einen war es deine Idee», erklärte William mir als ich protestierte, «zum andern ist es ja eigentlich deine Aufgabe diesen Mord aufzuklären. Dieser Stapel ist die Korrespondenz mit Finëa.»

Also nahm ich den Stapel entgegen und zog dann auf Kaspars Bett um, wo ich etwas mehr Platz hatte, um die Briefe zu lesen. Die Korrespondenz reichte viele Jahre zurück und das obwohl Helena als Tochter einer der Gründerinnen in Hogwarts aufgewachsen war und die beiden sich eigentlich jeden Tag über den Weg gelaufen waren. Die ersten Briefe enthielten hauptsächlich Zeichnungen und einige Notizen, Hinweise und Tipps zu theoretischer Magie. Ich schaute mir die Zeichnungen genauer an. Entweder war Finëa eine überaus begabte Zeichnerin oder sie hatte sie mit irgendeinem Zauber gemalt. Die Zeichnungen zeigten Finëa, Helena oder beide zusammen, in Hogwarts, auf dem Schulgelände und in einem Dorf, vermutlich handelte es sich dabei um das nahegelegene Hogsmeade von dem aus zu meiner Zeit der Hogwarts-Express Richtung London fahren würde – momentan war die Eisenbahn ja noch gar nicht erfunden. Auch in späteren Briefen fanden sich immer wieder Zeichnungen und auch Tipps zur theoretischen Magie, auch wenn beides zusehends weniger wurde. Dafür ging es immer öfters um Helenas Vater. Finëa erklärte ihr, was es bedeutete, wenn man wie Helena ein uneheliches Kind war, und riet ihr, es dabei zu belassen. Im nächsten Brief versprach sie ihr dann aber zu versuchen, Helenas Vater zu finden, und der übernächste Brief enthielt eine detaillierte Beschreibung von Finëas Recherchen und dessen, was sie herausgefunden hatte. Dieser Brief war sehr dick und enthielt unter anderem eine Zeichnung von Helenas Vater, der Bildunterschrift entnahm ich, dass sein Name Lucas Peverell war. Widerwillig gab Finëa im darauffolgenden Brief seine Adresse preis, damit Helena ihm schreiben konnte.

In den folgenden Briefen war Helenas Vater immer wieder Gesprächsthema und Finëa gab ihr Ratschläge, wie sie mit dem, was er Helena schrieb, umgehen sollte und ermunterte sie schliesslich, ihn zu besuchen. Dann wandten sich die Themen der Briefe auch Helenas Grossmutter Marianne Ravenclaw zu, die scheinbar erkrankt war und schwer mit ihrer Krankheit zu kämpfen hatte. Auch hier versprach Finëa nach einer Lösung zu suchen und berichtete immer wieder von Versuchen, der kranken Grossmutter zu helfen. Offenbar hatte Finëa Helena sehr gemocht und war immer dann für sie da gewesen, wenn sie ein Thema nicht mit ihrer Mutter besprechen konnte – aus welchen Gründen auch immer. Auch in Liebesdingen hatte Finëa Helena beraten, als sie immer wieder Liebesbriefe von einem Jonathan Dorsing, einem Slytherin, der den Barontitel seines Vaters erben würde, beziehungsweise ihn dann irgendeinmal im Verlauf der Korrespondenz geerbt hatte, zusammen mit dem ganzen Besitz und Vermögen der Familie Dorsing. Finëa ermunterte Helena sich mit dem Baron zu treffen, wies sie aber immer wieder auch darauf hin, bei diesen Treffen nicht zu weit zu gehen. Als Finëa dann auch sehr ausführlich erklärte, weshalb Helena vorsichtig sein sollte, glühten meine Wangen auf. Das mit der Aufklärung hier in diesem Brief zu lesen, war mir nun doch etwas peinlich, besonders als ich dann im nächsten Brief die Antworten von Finëa zu einigen doch sehr delikaten Fragen las, die Helena gestellt hatte.

Und dann änderte sich plötzlich das Thema der Briefe von Helenas Männerproblemen hin zu einem Thema, das ich im elften Jahrhundert nun wirklich nicht erwartet hatte: Helena hatte Finëa offenbar von Gefühlen berichtet, die sie für ihre beste Freundin Rosalie Gardener hegte, Gefühle, die eindeutig weitergingen als solche, die rein freundschaftlicher Natur waren. Helena musste sehr verunsichert gewesen sein und Finëa beschwor sie auch, diese Gefühle auf keinen Fall der Öffentlichkeit zu zeigen, da Helena sonst mit schlimmen Repressionen zu rechnen hatte und ihre Mutter zweifellos ebenfalls nicht erfreut sein würde. Langsam aber sicher wurde es mir unangenehm die Briefe zu lesen, da sie immer persönlicher wurden und ein Thema betrafen, das Helena offenbar niemandem ausser Finëa anvertrauen konnte und in dem sie sich sehr unsicher war. Ich schämte mich dafür, Helenas Privatsphäre derart zu verletzen und schwor mir, niemals auch nur ein Wort über diese Angelegenheit zu verlieren, zu niemandem. Der Ton der Briefe wurde niedergeschlagener, als Helena erkennen musste, dass Rosalie Gardener keinesfalls an ihr interessiert war, denn sie hatte sich verlobt und würde nach ihrem Abschluss heiraten. Ein Blick auf das Datum verriet mir, dass ich mich bei der Korrespondenz nun im Januar des letzten Jahres befand, also in der Mitte von Helenas sechstem Schuljahr, damit war diese Rosalie nun seit fast eineinhalb Jahren verlobt. Meine Güte war das eine lange Zeit, aber was wusste ich schon, was im elften Jahrhundert üblich war. Als die Briefe dem Ende von Helenas sechstem Schuljahr zugingen wurden meine Wangen noch roter und ich musste den Stapel zur Seite legen, ich fühlte mich mehr als nur unwohl, diese Zeilen zu lesen. Offenbar hatte sich zwischen Finëa und Helena ein Verhältnis entwickelt.

«Bist du durch?», fragte Kaspar, der neben mir hockte und schon eine ganze Weile mit Lesen fertig war. Er hatte die drei kleinen Stapel abbekommen. «Drei ihrer vier Zimmergenossinnen hier», erklärte er nach meinem Blick auf die Briefe. «Sie haben sich in den Sommerferien geschrieben. Belangloses Zeug über Reisen und Mädchenkram.»

«Klingt ja spannend», kommentierte ich.

«Uuunglaublich spannend, man könnte glatt dabei einschlafen», gab Kaspar zurück und rief dann zum anderen Bett hinüber: «Wie siehts bei euch aus?»

«Fast durch!» rief Xameria zurück und raschelte weiter mit den Pergamentbögen in ihren Händen.

«Ich bin durch», erklärte William und zog eine Grimasse. Er zeigte auf die beiden Stapel vor sich. «Da sind Briefe von einem der Mädchen aus Helenas Schlafsaal, Rosalie Gardener. Sie haben sich vor allem in den Ferien geschrieben und über alles Mögliche, hauptsächlich Reisen, die Rosalie gemacht hat und zu denen Helena nur zu gerne mitgekommen wäre und zu Mädchenkram: Kleider, Bälle, junge Männer, die ihnen Avancen gemacht haben, all so was eben und dann ellenlange Briefe über Rosalies Verlobten. Der andere Stapel ist noch schlimmer», sagte William und zeigte auf den grösseren Stapel. «Allesamt ellenlange, schnulzige Liebesbriefe von einem Baron Jonathan Dorsing, der mehrfach verspricht, um Helenas Hand anzuhalten. Offenbar hat sie ihn in letzter Zeit mehrfach abgewiesen, obwohl ihre Mutter mit der Partie einverstanden war. Ich verstehe nicht, weshalb sie trotzdem noch seine Briefe aufhebt.»

«Da hattet ihr ja echt Pech, Jungs», kommentierte Xameria und stopfte den letzten Brief ihres Stapels in seinen Umschlag zurück. «Ich habe hier Helenas Korrespondenz mit ihrer verstorbenen Grossmutter Marianne Ravenclaw», sie zeigte auf den grösseren Stapel, «uuund – jetzt haltet euch fest», warnte sie uns mit blitzenden Augen vor und deutete auf den zweiten, kleineren Stapel, «Briefe von Helenas Vater. Offenbar ist sie ein uneheliches Kind, das Professor Ravenclaw mit Lucas Peverell hat.»

«Der Lucas Peverell?», fragte William neugierig nach. «Der Alchemist, dem es gelungen ist die Spiegelportale zu erschaffen?»

«Was für Spiegelportale?», fragte ich verwirrt.

«Das weisst du nicht?», wandte sich William nun verdutzt an mich. «Spiegel, durch die man von einem Ort zu einem anderen gehen kann. Gibt es die nicht mehr in deiner Zeit? Das ist doch schliesslich die bahnbrechende Erfindung des letzten Jahrhunderts.»

Ich zuckte die Schultern. «Ich weiss es nicht, ich habe jedenfalls noch nie davon gehört. Ich kenne nur Flohpulver, Portschlüssel und Apparieren, allerdings habe ich bisher nur Flohpulver einmal ausprobiert.» Um mit den Weasleys in die Winkelgasse zu kommen und meine Schulsachen zu kaufen.

«Aber wie bist du dann bisher von einem Ort zum andern gekommen? Immer noch zu Fuss, mit Ross und Wagen oder auf einem Besen oder fliegenden Teppich? Das ist doch alles unheimlich langsam», fragte William nach.

«Ich habe mich ehrlich gesagt bisher selten in der magischen Welt bewegt», gestand ich ein, «meistens bin ich in der Muggelwelt unterwegs, in der es mittlerweile einige sehr schnelle Verkehrsmittel gibt, zum Beispiel das Auto ...», ich brach ab, als mir klar wurde, dass diese Diskussion zu nichts führen würde, die anderen würden es sich ja doch nicht wirklich vorstellen können oder sie schenkten mir von vornherein keinen Glauben, was die Erfindungen der Muggel betraf.

«Was stand denn in den Briefen von Finëa?», lenkte Xameria unsere Unterhaltung wieder zurück zum eigentlichen Thema und meine Wangen färbten sich prompt wieder rot.

«Einige sehr private Dinge, die ich nicht weiter erläutern möchte. Ich bin noch nicht ganz durch, aber offenbar hatte Helena zu Finëa ein sehr viel besseres Verhältnis, als sie es zu ihrer Mutter hat, da sie mit sehr vielen Problemen, bei denen man sonst seine Mutter ansprechen würde, zu Finëa gegangen ist.»

«Sie standen sich also sehr nahe», fasst Kaspar zusammen. «So nahe, dass Helena möglicherweise einen Grund hatte, Professor Finjarelle umzubringen?»

Ich zuckte ratlos mit den Schultern. «Wie gesagt, soweit bin ich noch nicht, aber das könnte durchaus sein. Ich bin mir jedenfalls jetzt schon sicher, dass sie entweder ein starkes Motiv hatte, sie zu töten, oder einen ebenso starken Grund, es nicht zu tun. Wenn es das letztere ist, wird sie wahrscheinlich noch mehr auf Rache sinnen als Professor Hufflepuff.» Schnell klappte ich meinen Mund zu, in der Hoffnung, nicht bereits zu viel gesagt zu haben. Das Verhältnis zwischen Finëa und Helena ging nun wirklich niemanden etwas an.

Kaspar, William und Xameria begannen Karten zu spielen, während ich meine Scheu überwand und mir die letzten Briefe vornahm. Es waren eindeutig Liebesbriefe, andere Themen wie Helenas Mutter, ihr Vater oder der Baron, der ihr immer noch Avancen machte kamen nur noch am Rande vor, was allerdings immer wieder aufkam war Finëas Drängen auf Verschwiegenheit, da niemand eine Beziehung zwischen ihnen beiden gutheissen würde. Helena war damit unzufrieden, verstand aber die Notwendigkeit dessen und zeigte sich schliesslich beruhigt, als Finëa ihr wiederholt versicherte, dass es keinen Mann in ihrem Leben gab. Helena hatte ihr ein Verhältnis zu Godric Gryffindor unterstellt, mit dem Finëa offenbar viel unternahm, unter anderem waren die beiden offenbar auch öfters gemeinsam mehrere Tage lang ausserhalb des Schlosses unterwegs gewesen, aber laut Finëa ging es dabei immer darum, neue Schüler zu finden und junge Hexen und Zauberer aus den Gefängnissen der Inquisition zu befreien. Stolz berichtete Finëa, dass mittlerweile ein erhebliches Kopfgeld auf Gryffindor und sie ausgesetzt war. Helena fand das wohl nicht ganz so toll. Schliesslich gelangte ich zu den letzten Briefen, die die beiden ausgetauscht hatten: Nun kam ich als neues Thema hinzu und Helena war offensichtlich neugierig, was es mit mir auf sich hatte, besonders als sie bemerkte, dass ich viel Zeit in Finëas Nähe verbrachte. Finëa versicherte immer wieder, dass sie Helena zu gegebener Zeit alles erzählen würde und mir wurde klar, dass sie ihren letzten Brief, in dem sie Helena davon erzählt hatte, dass ich aus der Zukunft kam, wohl bereits vor einer ganzen Weile geschrieben haben musste, schliesslich hatte ich ihr schon vor Weihnachten gesagt, dass sie bald sterben würde. Es musste schwer für Finëa gewesen sein, so lange mit diesem Umstand zu leben, vor allem da sie gewusst oder zumindest geahnt hatte, wie weh das Helena tun würde. Dann kam ich endlich zu besagtem letztem Brief, den ich Helena persönlich überbracht hatte. Tatsächlich war über die Hälfte des Briefs über mich, nur am Ende ging es wieder um die Beziehung zwischen Finëa und Helena. Finëa versicherte Helena, wie sehr sie sie geliebt hatte und dass sie bedauerte, dass sie nur so wenig Zeit miteinander gehabt hatten. Tränen rannen über mein Gesicht, während ich diese letzten Zeilen las, die bereits von Helenas Tränen verwischt worden waren. Ich wünschte, das Schicksal hätte die beiden nicht so grausam auseinandergerissen, wo sie sich doch vor so kurzer Zeit erst gefunden hatten. Knapp ein Jahr waren sie ein Paar gewesen und hatten sich dabei ständig vor allen verstecken müssen. Sogar in meiner Zeit wurden lesbische Paare noch schräg angesehen und oft nicht akzeptiert und das obwohl wir uns eine fortschrittliche Gesellschaft nannten – wie schlimm musste das dann im elften Jahrhundert gewesen sein, wo die katholische Kirche die Werte der Gesellschaft geprägt hatte.

«Alles in Ordnung bei dir, Adrienne?», fragte Kaspar vom anderen Bett her und auch Xameria und William schauten jetzt von ihrem Kartenspiel auf. Offenbar hatte Kaspar meine Tränen bemerkt.

«Alles bestens», sagte ich und zog die Nase hoch, während ich mir die Tränen vom Gesicht wischte. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass Helena Finëa nicht getötet hat, sonst hätte sie ihr diesen letzten Brief nicht zukommen lassen.»

«Warum bist du dir sicher?», hakte William nach.

Ich schüttelte den Kopf. «Das werde ich nicht sagen, das ist zu Privat.»

«Aber hast du wenigstens ein mögliches Motiv gefunden, weshalb jemand Finëa töten sollte? In meinen Briefen habe ich jedenfalls keins gefunden, und ihr Jungs?», fragte Xameria. Kaspar und William schüttelten einhellig den Kopf und Xameria wandte sich wieder fragend an mich.

«Ich habe ein Motiv gefunden, aber –»

«Aber das ist zu privat», ergänzte William und liess sich mit einem genervten Seufzen nach hinten in die Kissen fallen. «Ein bisschen etwas musst du uns schon sagen, Adrienne, sonst kommen wir nicht weiter.»

Natürlich hatte er recht. «Ich erzähle es euch, wenn wir vollständig sind», versprach ich ihnen. Das verschaffte mir etwas Zeit, darüber nachzudenken, wie ich ihnen das Thema am besten darlegen konnte, schliesslich würden auch Slytherin und Gryffindor dabei sein. Und vor allem bei Professor Gryffindor glaubte ich nicht, auf viel Verständnis für dieses heikle Thema zu stossen.

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