33 - Können wir für immer bleiben?
[Louis]
Der nächste Tag und die dazugehörige Schicht liefen ereignislos ab. Harry hatte mir geschrieben, dass er viele Termine hatte und den Schlaf dringend brauchte, mich daher nicht abholen konnte. Schmunzelnd hatte ich ihm geantwortet, dass das auch nicht nötig wäre, immerhin war ich durchaus fähig, allein nach Hause zu laufen. Auch nachts um vier.
Ich schlief bis zum Nachmittag hinein und wurde durch sanftes Rütteln an meiner Schulter geweckt. Unzufrieden murrte ich und vergrub mein Gesicht in den Kissen. "Lou?"
Verwirrt von der weiblichen Stimme öffnete ich meine Augen. Natalia hockte vor meinem Bett und lächelte mich an. Ihr und Sergej hatte ich von meinem Date mit Harry erzählt und sie war beinahe geschmolzen, weil sie es so süß fand. Seitdem war sie ein großer Fan und beteuerte mir, dass sie ein Happy End für uns sah.
Was sie nun wollte, wusste ich jedoch nicht, weshalb ich sie fragend ansah. "Was ist los?" murmelte ich. "Du hast Besuch. Ich habe gesagt, ich schau erstmal nach, ob du wach bist."
"Wer ist es?" Ich sah sie fragend an und Natalia fing an, zu grinsen. "Dein sexy Model."
Sofort setzte ich mich auf. "Lass ihn ruhig rein."
Natalia nickte und verschwand aus dem Zimmer, nicht ohne mir vorher einen vielsagenden Blick zuzuwerfen. Kurz darauf steckte Harry den Kopf durch die Tür. Sofort musste ich grinsen. "Na guten Morgen."
Er hob eine Augenbraue und trat ein. "Es ist halb drei am Nachmittag, Louis." bemerkte er und ich lächelte. "Was tust du hier? Habe ich etwas verpasst?" Sofort dachte ich nach, ob ich ein Date verschwitzt hatte, doch Harry schüttelte den Kopf. "Du hast gesagt, dass du jetzt zwei Nächte frei hast. Ich wollte dich deshalb fragen, ob du Lust hast, mit mir nach Long Island zu fahren?"
"Long Island?"
Er nickte. "Ich habe da ein Häuschen. Wir könnten die Ruhe genießen, gemeinsam." Er sah mich hoffnungsvoll an, ließ mich sofort lächeln. "Ist das eine Entführung?"
Er grinste mich breit an. Da war er wieder, der Harry den ich kannte. Selbstbewusst und immer für eine Überraschung gut. "Nimm Badezeug mit. Ich habe einen Whirlpool."
Grinsend sah ich ihn an. "Willst du dich vorher kurz zu mir legen?"
Harry wirkte überrascht. "Wirklich?" Ich nickte. "Ich muss erstmal wach werden, sonst funktioniere ich nicht. Magst du mit mir kuscheln?"
Ich wusste noch, dass er das gerne tat und so überraschte es mich nicht, dass er sofort nickte, die Jacke auszog und zu mir ins Bett krabbelte.
Ich kuschelte mich an ihn während Harry die Arme um mich legte und meinen Kopf sanft küsste. Zufrieden seufzte ich leise und schloss meine Augen wieder.
"Das ist schön, das hat mir gefehlt." flüsterte ich. "Mir auch, Lou..."
Ich schloss die Augen und für eine Weile lagen wir so da, genossen die Ruhe und Nähe des jeweils anderen. Harry streichelte mich unaufhörlich, dann fuhr er mit seinen Fingerspitzen durch meine Haare und küsste meine Stirn.
"Du bist so schön..." flüsterte er, ließ mich lächeln. "Das sagt der Richtige."
Harry zog mich enger an sich, drehte sich auf die Seite und kuschelte sich praktisch in mich hinein. "Ich könnte stundenlang hier liegen." gab er zu, weshalb ich leise lachte. "Du solltest nach meinen Schichten mit zu mir kommen, dann kannst du den ganzen Tag mit mir herumliegen."
Harry nickte. "Das werde ich ab sofort machen."
***
Drei Stunden und eine gepackte Reisetasche später fuhren wir auf Long Island auf ein Grundstück und meine Augen wurden groß. Das hier war kein Häuschen. Das war eine Villa. Ich sah Harry an. "Ein Häuschen?"
Er lachte. "Naja, ein großes Häuschen."
Ich schüttelte lachend den Kopf und stieg aus dem Auto, sah mir das Gebäude an. Es war definitiv ein Strandhaus, es war hellblau gestrichen und weiße Fensterläden zierten jedes einzelne Fenster über beide Stockwerke. Es war im Gegensatz zu all den anderen modernen Gebäuden, die wir bis jetzt gesehen hatten, eher ein Landhaus-Stil und somit viel charmanter. Ich war sofort verliebt.
"Komm rein!" sagte Harry, legte den Arm um mich und führte mich hinein. Auch innen war dieses Haus einfach perfekt. Die warmen Beige- und Brauntöne, gepaart mit weißen Möbeln ließen es gemütlich wirken, jedoch nicht kitschig. Es spiegelte für mich den Strand und das Meer wieder.
"Ich liebe dein Haus." sprach ich leise und sah mich weiter um. "Was hat das gekostet?"
"Zu viel, eigentlich. Ich nutze es eigentlich nicht." antwortete er.
Sofort sah ich zu ihm. "Das ist eine Schande. Dieses Haus ist das Schönste, was ich je gesehen habe." Er lächelte und ich lief durch den Wohnbereich, der eine riesige Glasfront präsentiere, von der man das Meer in unmittelbarer Nähe hatte. Ich seufzte auf. "Wie kannst du nicht hier wohnen?" fragte ich. "Ich würde es hier lieben..." fügte ich leiser hinzu und genoss den Ausblick. Es war nach wie vor kalt, doch die Sonne strahlte auf uns herab.
Harry legte von hinten die Arme um mich und legte den Kopf auf meiner Schulter ab. "Ich freue mich, dass es dir gefällt."
"Von Gefallen ist keine Rede. Ich liebe es wirklich, Harry." antwortete ich und sah lächelnd auf das Wasser vor uns. Ich spürte sein Grinsen regelrecht. "Fühl dich wie Zuhause."
Ich grinste ihn sofort an. "Wo ist das Schlafzimmer?"
Er zeigte mit der Hand nach oben und ich löste mich von ihm, nahm seine Hand und ging mit ihm hoch, sah mir den Rest des Hauses an und schließlich führte er mich ins Schlafzimmer. Es war atemberaubend. Auch hier durchzog das Zimmer eine riesige Glasfront, direkter Blick vom Bett auf das Meer und in dem Moment wünschte ich mir, dass ich hier wohnen würde. Für immer, hier am Meer mit Harry. Ich biss mir auf die Zunge, denn noch einen unüberlegten Paris-Moment wollte ich auf keinen Fall. Wenn ich es aussprechen würde, würde er vermutlich wieder davon laufen oder mir sagen, er wäre kein Typ für sowas. Ich sah Harry nachdenklich an, weshalb er den Kopf schief legte und mich angrinste. "Worüber denkst du so angestrengt nach?" fragte er mich.
Ich blinzelte und schüttelte den Kopf, lächelte ihn an. "Nur, dass ich dieses Haus wundervoll finde. Es ist traumhaft hier."
Harry nahm meine Hand und zog mich sanft an sich, dann küsste er mich. Ich erwiderte sofort, mein Magen explodierte und ich schlang die Arme um ihn. Er lachte leicht in den Kuss, zog mich aber noch näher an sich und ich öffnete leicht den Mund, seine Zunge fand meine und der Kuss wurde intensiver. Ich lehnte mich an ihn, genoss das Gefühl und wie mein Kopf abschaltete, jedes Mal wenn er seine Lippen auf meine legte.
Irgendwann lösten wir uns voneinander und sein Blick wirkte sanft, ich lächelte ihn scheu an. "Willst du den Whirlpool testen? Oder hast du Hunger?" fragte er mich. Ich grinste. "Whirlpool testen klingt gut."
Wir gingen nach unten und er öffnete die Terrassentür, die kühle Luft schlug uns entgegen und verpasste mir eine Gänsehaut. "Zieh dich schon mal um, ich bereite alles vor." sagte er und trat hinaus auf die Terrasse.
Ich schnappte mir meine Reisetasche, ging nach oben zurück ins Schlafzimmer und zog mich dort um, dann ging ich bekleidet in meiner Badehose nach unten zurück. Harry war ebenfalls umgezogen, trug eine schwarze Badehose und füllte gerade Wein in ein Glas, daneben stand eine Flasche Bier.
Lachend griff ich danach und sah ihn an. Er grinste ebenfalls. "Englisches Bier, keine Sorge." bemerkte er, was mich lachen ließ. "Du bist wirklich gut mit den Details, Harry. Wirklich richtig gut."
Er küsste meine Wange, nahm sich sein Weinglas und wir gingen nach draußen, stiegen in den Whirlpool. Das heiße Wasser war angenehm und ich seufzte zufrieden auf, ehe ich zu Harry zwischen seine Beine rutschte und mich mit dem Rücken an seiner Brust anlehnte. Sofort legte sich sein Arm um meinen Bauch.
Ich lehnte den Kopf gegen sein Schlüsselbein und genoss die Nähe, er streichelte mir über den Bauch und die Brust, ließ mich leise seufzen. "Können wir für immer hier bleiben?" fragte ich leise, denn der Moment war zu perfekt. Ich wollte ihn am liebsten niemals enden lassen. Harry lachte leise. "Wenn es das ist, was du möchtest. Allerdings verpasst du dann Date Nummer Drei."
Ich sah hoch zu ihm. "Was werden wir machen?" fragte ich neugierig. Er lachte wieder. "Das verrate ich dir nicht."
Schmollend murrte ich. "Nun, du legst die Messlatte hier ganz schön hoch, was kommt als Nächstes? Mietest du das Empire State Building?" scherzte ich. "Keine schlechte Idee."
"Harry!" rief ich lachend und drehte mich im Wasser, stützte mich am Rand ab und war nun mit meinem Gesicht nah an seinem, lächelte ihn an.
Ich positionierte mich ein wenig anders, setzte mich so auf seinen Schoß und legte die Hände in seinen Nacken. Er sah mich lächelnd, jedoch auch ein wenig unsicher an. "Wieso guckst du so?" fragte ich und streichelte seinen Nacken sanft. "Lou, ich werde nichts starten, solange du es nicht willst." sprach er, nun deutlich ernster. "Es ist nicht so, dass ich dich nicht begehre. Das tue ich. Aber ich will auch nichts falsch machen, oder dich verschrecken."
Ich küsste ihn sanft. "Du machst im Moment rein gar nichts falsch." flüsterte ich, drückte mich gegen ihn und meine Mitte traf auf seine. Sein Widerstand bröckelte sofort.
Er keuchte leise in den Kuss, seine Hand fuhr über meinen Rücken zu meinem Hintern, stoppte kurz davor. "Lou, also bitte. Das ist erst unser zweites Date!" sagte er scherzhaft und wir mussten beide leise lachen.
Ich küsste seinen Hals entlang, biss sanft in sein Ohrläppchen. "Fass mich an, Harry." wisperte ich in sein Ohr und keinen Moment später schoben sich seine Hände in meine Badehose, umgriffen meinen Hintern und schoben mich enger an ihn heran.
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