Kapitel 2
(Nala)
Jetzt sitze ich tatsächlich im Flugzeug nach Madrid. Wir haben noch am gleichen Tag, als ich herausgefunden habe, dass ich diese Tickets gewonnen habe, die Flüge und unsere Ferienwohnung gebucht. Sophie war die ganze Woche total aufgeregt. Jeden Tag hat sie gefragt welche Trikots sie einpacken soll und was sie sonst noch alles brauchen könnte. Es war echt anstrengend. Aber irgendwie freut es mich auch für sie. Sie wollte sich unbedingt mal ein Heimspiel anschauen und bekommt jetzt die Chance. Eigentlich ein schönes vorzeitiges Geburtstagsgeschenk, wenn da nicht der Fakt wäre, dass Dortmund gewinnen wird. Wenn sie glaubt, ich halte auf Real, dann hat sie sich getäuscht. Ich werde schon auf Dortmund halten und stolz mit meinem Trikot von Roman Bürki zum Stadion laufen.
Der Flieger hebt ab und ich möchte gerade meine Kopfhörer reinmachen und etwas schlummern, aber da habe ich die Rechnung ohne den Faktor Sophie gemacht. "Man Nala, jetzt sag doch mal!", sagt sie. Verwirrt schaue ich sie an. "Was soll ich denn sagen?", frage ich etwas unsicher. "Na welches Trikot, ich dann anziehen soll?", jammert sie. Oh nein, geht das jetzt den ganzen Flug so? "Welche Trikots hast du denn eingepackt?", frage ich weiter. "Na alle!" "Wie bitte? Aber du hast doch von dem halben Kader ein Trikot!?" Als ob du die alle eingepackt hast!", meine ich etwas geschockt. "Was glaubst du denn, warum mein Koffer so groß ist? Aber wirklich alle sind es nicht. Es sind nur die Trikots von Ramos, Ceballos, Kroos, Asensio, Carvajal, Bale, Nacho und Reguilón.", zählt die auf. Nur? Alles klar! Ich habe nicht mal ein Bild zu all den Spielern. "Ähm...dann zieh...Bale an.", sage ich in der Hoffnung, dass dann Ruhe ist. Aber nein, warum denke ich auch daran.
"Meinst du wir haben Glück und es ist in der Woche öffentliches Training? Wenn eins ist, dann müssen wir unbedingt dahin. Bitte bitte!", fleht sie schon fast. "Hast du etwa noch nicht geschaut, ob da was ist? Was bist du denn für ein Fan.", ärger ich sie etwas. Ich will ja auch meinen Spaß haben. "Nein, das habe ich vergessen.", stellt sie jetzt auch fest, "Oh man, ich bin so ein schlechter Fan. Ich bin es nicht würdig überhaupt ein Trikot von den Königlichen zu tragen." Oh nein, dass ging jetzt in die falsche Richtung. "Nein, so meine ich das doch gar nicht. Das sollte doch nur ein Witz sein.", sage ich sofort. "Du bist manchmal echt blöd.", meint Sophie dann trocken, aber mit einem Schmunzeln und macht ihre Kopfhörer rein. Okay, Ziel erreicht, ich habe jetzt für den restlichen Flug meine Ruhe. Nach einem kurzen Auflachen lehne ich mich nach hinten und schlafe ein.
"Hey, aufwachen du Schlafmütze. Wir landen.", werde ich von Sophie geweckt. Schlafmütze? Ich? Ich bin froh, dass ich überhaupt so tief schlafen konnte. Ich setze mich richtig hin und mache mich auf den Druck auf meinen Ohren gefasst. Das ist beim Abheben nicht so schlimm wie jetzt beim Landen. "Kaugummi? Das hilft.", fragt Sophie und hält mir die Packung hin. Dafür liebe ich sie. So crazy wie sie ist, sie weiß, wann ich was brauche. Dankend nehme ich einen und fange an zu kauen. Es ist dadurch tatsächlich erträglicher und irgendwie bin ich schon gespannt, was das jetzt wird. So spontan, ohne Plan was wir überhaupt alles anschauen wollen. "Komm Nala. Träumen kannst du dann wenn wir aus dem Flughafen raus sind.", schmunzelt Sophie und springt von ihrem Sitz auf, als wir die Erlaubnis haben. Leicht mit dem Kopf schütteln die folge ich ihr aus dem Flugzeug und sofort knallt mir die spanische Sonne ins Gesicht. Vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Auf unsere Koffer müssen wir zum Glück nicht lange warten und auch ein Taxi ist schnell gefunden, was uns zu unserer Ferienwohnung bringt. Die Schlüsselübergabe ist auch schnell erfolgt und wir können den Urlaub mit dem ersten Schritt in die Wohnung offiziell beginnen.
"Was für eine unglaubliche Wohnung.", strahlt Sophie und schaut sich um. Die Wohnung ist größer als sie auf den Bildern aussah. Ein großes Wohnzimmer mit Sofa. Eine moderne Küche und für jeden ein Schlafzimmer. Ein großes Bad und ein mega Balkon. Der Wahnsinn! Ich lasse mich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und will erstmal durchatmen. "Was machst du denn da? Los hoch mit dir. Wir schauen uns Madrid an!", sagt Sophie, die umgezogen vor mir steht. Wie schnell hat sie sich denn bitte umgezogen? "Nala! Komm jetzt!", hetzt sie mich weiter. "Wir haben doch jetzt eine ganze Woche Zeit?", meine ich ruhig und stehe auf. "Na und! Komm schon! Und willst du dir vielleicht noch was anderes anziehen?", sagt sie und mustert mich von oben bis unten. War ja klar, dass so ein Spruch kommt. Ich gehe mich schnell umziehen. Ein lockeres Top und eine kurze Hose müssen reichen. "Wir...", können, wollte ich sagen, doch Sophie hat mich schon aus der Wohnung gezogen.
Wir laufen mitten in die Altstadt und erkunden so gut wie jede Straße. Und ich muss sagen, es ist echt schön hier. Alles entspannt und ruhig, zumindest ruhiger als ich dachte. Dann rutscht mir eine Frage raus, die ich sofort wieder bereue. "Und wo ist jetzt dieses Stadion?" "Das ist etwas außerhalb, aber da können wir auch gerne hingehen. Ich bitte sogar darum, dann finden wir den Weg am Mittwoch schneller.", strahlt mich Sophie an und läuft voraus. Naja laufen, das ist schon fast ein Sprint. "Sophie warte!", rufe ich ihr hinterher, doch sie denkt nicht mal daran, stehen zu bleiben. Warum muss sie auch selber Fußball spielen und so eine kranke Ausdauer haben? Völlig fertig komme ich irgendwann hinter ihr zum stehen. Vor ihr ein riesiges Gebäude. "Ist es das?", frage ich so ahnungslos wie ich bin. "Ja Nala. Das ist es, das Estadio Santiago Bernabéu. Und daneben ist der Real Madrid Fanshop.", quietscht sie und rennt sofort da rein. Oh man, das kann was werden diese Woche. Aber das Stadion sieht schon beeindruckend aus, das muss ich zugeben.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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