53
[Jungkook]
„Taehyung? Baby wo bist du?" Fragte ich laut, als ich das stille Haus betrat und mir nicht einmal die Mühe machte meine Schuhe auszuziehen, als ich das Wohnzimmer betrat und mich wunderte, wieso es so still war, obwohl ich beim Telefonat mit Namjoon einen ziemlich lauten Krach gehört hatte.
Und obwohl es so still war, konnte ich mein Herz nur noch doller schlagen spüren, da sich selbst die Stille nicht so ruhig anhörte, wie sie sollte. Die Stille schien mir viel zu laut zu sein und ich hatte Angst davor, was ich als nächstes hören oder sehen würde.
„Tae? Namjoon?" Rief ich nochmal nach den beiden, als ich um mich blickte und dann mit großen Augen an einer Stelle stehen blieb, wo ich auch schnell handeln musste.
So schnell ich konnte wich ich zur Seite und konnte daraufhin hören, wie hinter mir etwas an der Wand zerbrach, weshalb ich mich erschrocken umdrehte. Es war ein Glas, welches nach mir geworfen wurde. Von Taehyung.
Ich blickte zu meinem Freund, welcher in der Küche stand, die komplett verwüstet war und in welcher sehr viel zerbrochenes Geschirr lag. Doch die Küche war nicht das schockierendste, was ich vor mir hatte. Es war Taehyung, sein Gesichtsausdruck, seine aggressive Körpersprache und die Tatsache, dass er nach einem weiteren Glas griff.
Anstatt mich in Sicherheit zu begeben, um nicht von dem Geschirr getroffen zu werden, mit welchem er gerade ausholte, tat ich wahrscheinlich das dümmste, was ich bezogen auf meiner eigenen Sicherheit tun konnte. Ich lief auf ihn zu.
„Tae, beruhig dich. Es ist alles gut." Sagte ich überfordert und konnte sehen, wie er zögerte, als er sehen konnte, wie ich ihm näher kam. Er sagte nichts, er starrte mich einfach nur an.
Seine Gesichtszüge waren angespannt, er atmete schnell und seine Hand umschloss das Glas so stark, dass ich Angst hatte, dass dieser zerbrechen würde. Immer noch starrte er mich an, während er den Gegenstand in der Luft hielt.
Ich konnte nicht verneinen, dass mir diese Situation Angst bereitete. Denn ich wusste, dass Taehyung nun an einem Punkt war, wo er seine Handlungen und Gefühle nicht wirklich kontrollieren konnte. Er hatte mich davor gewarnt und ich wusste, dass dies noch auf uns zu kommen würde. Und dennoch schockierte mich diese Situation.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte, um ihn zu beruhigen, oder ihm irgendwie zu helfen, weshalb ich ihn einfach nur voller Sorge ansah und sehen konnte, wie er mit dem Glas erneut ausholte, weshalb ich instinktiv meine Augen zukniff und schützend meine Arme vor mein Gesicht hielt.
Jedoch konnte ich dann hören, wie erneut das Glas hinter meinem Rücken, an einer Wand im Wohnzimmer zerbrach, weshalb ich aufblickte und kurz zu der Stelle blickte, bevor ich Taehyung wieder ansah. Dieser hatte seine Augen immer noch nicht von mir genommen und auch wenn er mich immer noch mit dem selben Gesichtsausdruck ansah, konnte ich sehen, dass er sich ein wenig beruhigte.
„Kookie?" Fragte er ein wenig unsicher und ich nickte stark, bevor ich, ohne darüber nachzudenken, den letzten Schritt auf ihn zu ging und ihn in den Arm nahm. „Ich bin wieder da. Alles gut." Ich wollte ihn beruhigen, auch wenn mein Herz immer noch raste und ich selbst auch nicht ruhig war.
Als ich ihn in Arm hielt, konnte ich seine ganze Anspannung spüren. Er zitterte stark, sein Atem war immer noch schnell und er erwiderte die Umarmung auch nicht, obwohl er es normalerweise immer ohne zu zögern tat.
Ich löste mich aber nicht von ihm, ich wollte das nicht. Er brauchte diese Umarmung mindestens genauso sehr, wie ich es tat, das wusste ich. Sonst würde er mich schon längst von sich drücken.
Es dauerte eine Weile, bis er irgendwie darauf reagieren konnte. Irgendwann konnte ich dann anstatt der Anspannung, Angst und Überforderung seine Wärme und Nähe spüren, als er seine Arme ebenfalls um mich legte und sich fest an mich drückte, dabei seinen Kopf an meine Halsbeuge legte und tief durchatmete.
„Kookie" hörte ich ihn flüstern, als würde er realisieren, dass ich da war. Ich erwiderte nichts darauf, stattdessen strich ich ihm einfach nur über den Rücken und schenkte ihm in dem Moment so viel Liebe wie möglich. Er beruhigte sich und das merkte ich. Sein Körper entspannte sich immer mehr, das Zittern ließ nach und sein Atem wurde ruhiger. Es war, als hätte ich eine beruhigende Wirkung auf ihn, was mich wirklich freute.
„Du hast geweint. Wieso?" Fragte er mich leise, woraufhin auch mein schlechtes Gefühl wieder hervortrat. Ich habe nichts gefunden, womit ich ihm helfen kann. Ich habe versagt.
„Tae, es tut mir so Leid."
„Alles gut, Jungkook. Ich weiß schon. Es ist okay." Sagte er schnell, woraus ich dann schließen konnte, dass er meine Gedanken lesen konnte.
Dennoch schüttelte ich meinen Kopf, als mir wieder die Tränen kamen. „Nein, es ist nicht alles gut. Ich dachte, ich kann dir irgendwie helfen, aber ich konnte einfach nichts finden. Ich habe nichts getan, was irgendwie nützlich war."
„Doch. Du hast nachgesehen und das war mehr als nützlich. Jetzt wissen wir zumindest, dass wir alles versucht haben."
Das klang stark danach, dass wir nun aufgeben mussten. Dieser Gedanke ließ nur noch mehr Tränen aus meinen Augen treiben, während ich mich noch mehr an meinen Freund drückte. Ich wollte doch nicht aufgeben,
Während wir in dieser Umarmung verweilten, konnte ich hören, wie eine Tür sich öffnete, was mich aber nicht zum Nachsehen brachte, da ich wusste, dass es Namjoon war, welcher wohl merkte, dass alles sich gerade wieder legte und er rauskommen konnte.
„Sag das nicht. Bitte." Hauchte ich und wünschte mir so sehr, dass das ganze einfach nur ein schrecklicher Albtraum war und ich bald aufwachen würde.
Ich hörte ihn seufzen, während er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte. „Es tut mir Leid. Aber du hast alles gegeben. Du konntest nicht mehr tun. Wir alle haben alles gegeben. Es muss wohl so sein."
Mein Herz zerbrach immer mehr. Wieder schüttelte ich meinen Kopf, da ich es einfach nicht wahrhaben wollte. Ich wollte nicht, dass es endete. Ich wollte nicht, dass es alles war, war ich tun konnte. Es musste doch noch irgendeinen Weg geben.
„Jungkook, er hat Recht."
Bei diesen Worten löste ich mich ein wenig von Taehyung, um Namjoon zu sehen, welcher uns voller Mitleid ansah und seine Worte wirklich ernst zu meinen schien. „Es gibt nichts mehr, was wir tun können. Es tut mir Leid."
Sie wollten mir also wirklich sagen, dass es das Ende war?
<><><><><>
Das wollen sie. Ist es aber auch wirklich so? Das werdet ihr im nächsten Kapitel erfahren 🌚
:):
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro