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[Jungkook]
Ich war so froh darüber, dass Taehyung es schaffte durch zu schlafen, nachdem ich ihm dabei geholfen habe. Er ist kein einziges Mal aufgewacht und schien auch einen guten Schlaf gehabt zu haben. Das wusste ich, da ich selbst nicht geschlafen habe, was mich jedoch eher weniger gestört hat. So konnte ich mir sicher gehen, dass es ihm gut ging, auch wenn ich jetzt ziemlich müde war.
„Bist du bereit?" Fragte ich Taehyung, als ich den Motor meines Autos abstellte, nachdem wir bei der Adresse ankamen, die Junseo mir geschickt hat. Wir befanden uns vor einem ziemlich teuer aussehenden Haus in Incheon, fast schon eine Villa. Wunderte mich ehrlich gesagt nicht, denn ich konnte mir vorstellen, dass man mit so einem Job sehr viel Geld verdient.
Da wir noch etwas Zeit hatten, bis wir rein mussten, stiegen wir aus dem Auto und warteten vor diesem die letzten Minuten ab, da ich aufgrund meiner Müdigkeit an die frische Luft musste. Es wunderte mich fast schon, dass ich normal fahren konnte. Jedoch hinderte mich die Müdigkeit nie daran mich beim Autofahren zu konzentrieren, das war noch nie ein großes Problem für mich gewesen.
„Ich weiß es nicht." Murmelte Taehyung fast schon tonlos, was ich aber gerade so noch hören konnte. Ich nahm seine Hände in meine und merkte, dass er meinen Blicken auswich, als wäre es ihm unangenehm, dass er sich nicht traute da rein zu gehen. Doch das sollte ihm überhaupt nicht unangenehm sein. Ich konnte seine Angst nachvollziehen.
„Tae, sieh mich an." Sagte ich ihm, da ich nicht wollte, dass er denkt er solle sich irgendwie vor mir verstecken. Nun blickte er mir ins Gesicht, sagte jedoch nichts, da er wusste, dass ich reden würde.
„Erinnerst du dich daran, was ich dir gesagt habe?"
Er nickte.
„Gut. Ich werde jetzt bei dir sein, bis du einschläfst. Und was passiert sobald du aufwachst?"
„Du wirst bei mir sein." Meinte er leise, woraufhin ich ihm ein leichtes Lächeln schenkte. „Ganz genau. Ich werde dich nicht alleine lassen, du musst das auch nicht alleine überwinden. Wir tun das gemeinsam, okay?"
Wieder nickte er.
„Darf ich dich umarmen?" Fragte er mich dann, was mir ein kleines Lachen entlockte. „Natürlich darfst du das. Wieso fragst du überhaupt?"
Seufzend legte er seine Arme um mich und drückte mich an sich, was mich direkt mit seiner angenehmen Wärme einhüllte. „Weiß ich nicht." Flüsterte er und legte sein Gesicht an meine Halsbeuge, während auch ich diese liebevolle Umarmung erwiderte. „Es wird alles gut sein." Sagte ich in einer flüsternden Stimme mit dem Ziel ihm so ein besseres Gefühl zu geben, während ich ihm mit der Handfläche über den Rücken strich.
„Ich liebe dich über alles. Bitte denk daran und merk dir auch, dass ich auf dich warten werde. Ich werde vielleicht nicht neben dir stehen, da ich dadurch stören könnte, aber wenn Junseo es erlaubt, werde ich im Haus sein. Wenn nicht, dann werde ich genau hier im Auto warten. Ich werde nicht weg fahren." Versicherte ich ihm, um ihm noch einmal klarzustellen, dass ich bei ihm sein würde.
„Ich liebe dich auch, Jungkook. So sehr. Gerade deshalb möchte ich dich nicht verlassen. Ich möchte es nicht überstehen, weil ich es möchte, sondern für dich. Die Angst dich alleine zu lassen und dich zu verletzen ist viel größer als weggeschmissen zu werden."
Das, was er mir sagte trieb mir fast schon die Tränen in die Augen. Dass er sich mehr Sorgen um mich, als um sich selbst machte, bewies mir, dass er mich wirklich lieben musste. Denn ich wusste ganz genau, wie sehr er Angst davor hatte ausgeschaltet und weggeschmissen zu werden.
„Du wirst mich nicht alleine lassen, hörst du? Wir schaffen das. Wir müssen Junseo vertrauen." Sagte ich und löste mich ein kleines Stück von dem Androiden, um ihn ansehen zu können, wo ich sehen konnte, dass er erneut nickte, bevor sich auf seinen Lippen ein kleines, sanftes Lächeln bildete, als er mich ansah.
Vorsichtig legte er seine Hand auf meiner Wange ab und strich leicht mit seinem Daumen über meine Haut. Ich konnte nicht beschreiben, wie gut es sich anfühlte so von ihm angesehen zu werden. Mit einem Mal fühle ich mich wie etwas wertvolles, was er am liebsten nie aus den Augen verlieren würde. Ich fühlte mich wie etwas, was er für immer bei sich haben und beschützen möchte. Ich fühlte mich einfach nur geliebt und ich fragte mich, wie ich so lange ohne ihn leben konnte. Ich konnte mir mein Leben ohne ihn überhaupt nicht vorstellen. Er hat es einfach nur auf den Kopf gestellt.
„Ich kann nicht glauben, dass du real bist." Murmelte er, als er mir in die Augen sah, was mich nur lächeln ließ. „Wieso denn?" Nun schlang er seinen zweiten Arm um meine schmale Taille, was mich nur noch näher an ihn brachte, während er mir weiterhin über die Wange strich.
„Ich hätte niemals geglaubt auf so eine Person, wie dich zu treffen. Dank dir darf ich noch leben, die Welt erkunden und meine Träume wahr werden lassen. Du zeigst mir so viel vom Leben, dass ich einfach nur fasziniert davon bin, obwohl diese Welt auch ziemlich hässlich sein kann. Du machst es jedoch tausend mal schöner."
Mein Lächeln wurde noch breiter und ich konnte spüren, wie meine Wangen sich bei seinen Worten erwärmten. Ich wusste nicht, wie ich ihm antworten soll, weshalb ich mich einfach zu ihm lehnte und meine Hände an seine Wangen legte, um ihn zu küssen, was er direkt erwiderte, während wir beide unsere Augen schlossen.
Mal wieder bekam ich Schmetterlinge im Bauch, welche wild umher flatterten, während Taehyung seinen Griff um meine Taille verstärkte und sich somit keine Lücke mehr zwischen uns befand.
Es wird nicht unser letzter Kuss sein. Ich glaubte daran.
Ich konnte nur lächeln, als wir uns voneinander lösten, ich auch erst jetzt meine Augen wieder öffnete. Leider mussten wir uns auch jetzt schon voneinander lösen, da es an der Zeit war rein zu gehen.
„Alles gut?" Fragte ich ihn sicherheitshalber noch einmal und blickte ihm in die Augen, woraufhin er nickte. „Ja, alles gut. Ich schaffe das."
Voller Stolz drückte ich ihm einen weiteren, kurzen Kuss auf, bevor ich mich dann von ihm löste und nach seiner Hand griff. Den festen Druck seiner Hand spürend ging ich dann los zum Haus von Junseo, bei welchem wir dann kurz darauf auch ankamen.
Kurz sah ich zu Taehyung rüber und schenkte ihm ein warmes Lächeln, bevor ich meine Hand ausstreckte und auf die Klingel drückte, woraufhin wir dann darauf warteten, dass uns die Tür geöffnet wird. Dabei strich ich meinem Freund mit dem Daumen über seinen Handrücken, während er sich etwas näher an mich stellte.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis die Tür geöffnet wurde, woraufhin anders als erwartet nicht Junseo uns begrüßte, wir stattdessen von einer Frau angesehen wurden, die ihre Hand etwas vor ihrem Gesicht hielt und dieses leicht zu verstecken versuchte, man aber dennoch sehen konnte, dass sie geweint hatte und daher rot im Gesicht war. War das seine Frau?
„Kann ich euch helfen?" Fragte sie uns leise in einer brüchigen Stimme, während sie zwischen uns beiden hin und her blickte.
Leicht räusperte ich mich und wusste nicht, wie ich auf diese Situation reagieren sollte. „Guten Morgen. Mein Name ist Jeon Jungkook und das ist Kim Taehyung. Ist Kang Junseo da?" Fragte ich sie, auch wenn ich wusste, dass er zu Hause sein musste.
Jedoch erhielt ich keine direkte Antwort. Sie starrte mich einfach nur an, als hätte ich soeben etwas total schlimmes gesagt. Ich war etwas überfordert und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste nicht wieso nicht er uns die Tür öffnete und ich wusste nicht, wieso die Frau vor uns geweint hatte.
Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Augen wieder mit Tränen füllten, was dazu führte, dass sie leise aufschluchzte, dabei den Kopf schüttelte, dann etwas sagte.
„Nein er ist.. er ist nicht hier." Brachte sie vorerst nur heraus und wischte sich die Tränen weg. Ich war ein ziemlich einfühlsamer Mensch, weshalb ich am liebsten zu ihr gehen und sie in den Arm nehmen wollte, jedoch wusste ich nicht, ob ich das durfte, weshalb ich sie nur besorgt ansehen konnte.
„Alles okay, brauchen sie Hilfe? Wollen sie nicht etwas trinken?" Fragte ich sie und legte meine Hand vorsichtig auf ihrem Arm ab, um sie möglichst nicht zu erschrecken, während sie wieder ihren Kopf schüttelte, dabei voller Tränen aufschluchzte.
„Junseo ist- er ist gestern Abend verstorben."
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Damit hat glaube ich keiner gerechnet
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