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[Jungkook]
Durch ein lautes Geräusch, welches sich so anhörte, als wäre etwas hingefallen, schreckte ich von meinem Schlaf hoch und setzte mich auf, um zu sehen, was es war. Als ich dann mein Nachtlicht einschaltete, konnte ich Taehyung sehen, welcher bisher auf den Boden sah und nun zu mir blickte.
„Tae? Was ist los? Wieso bist du aufgestanden?" Fragte ich ihn, woraufhin er wieder auf den Boden blickte. „Ich bin aufgestanden und habe aus Versehen deinen Ventilator umgeworfen. Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken." Meinte er und stellte den Ventilator wieder auf.
„Nicht schlimm. Wie lange bist du schon wach? Und wieso bist du überhaupt aufgestanden?" Stellte ich meine Frage ein weiteres Mal und setzte mich in den Schneidersitz. Wieder richtete er seinen Blick auf mich und strich sich kurz über den Arm, bevor er mir antwortete.
„Ich habe überhaupt nicht geschlafen. Irgendwie habe ich gerade besonders Angst davor nach der Reparatur, wofür Junseo mich ausschalten muss, nicht mehr aufzuwachen und ich habe auch das Gefühl, als würde etwas schlimmes passieren. Ich weiß nicht wieso. Und ich bin aufgestanden, weil mein Körper so komisch warm wurde, was immer schlimmer wird und ich wollte nicht, dass dir deshalb warm wird. Wenn ich nicht schlafen kann, will ich dass wenigstens du normal schläfst."
Er hat nicht geschlafen? Und ihm wird immer wärmer?
Als ich realisierte, dass es ein Anzeichen einer Überhitzung sein könnte, stand ich direkt vom Bett auf und ging zu Taehyung rüber, um mich vor ihn zu stellen und meine Hände auf seine Wangen zu legen, wo ich auch spüren konnte, dass diese deutlich erhitzt waren. Es war nicht einmal wie bei einem Menschen, welcher rote Wangen bekam. Taehyung war noch viel wärmer, wie das Akku eines Handys, welches viel zu viel gearbeitet hatte, sodass ich mich fast schon verbrannte, es aber aushielt, da es doch noch erträglich war.
„Tae, es wird doch nichts schlimmes passieren. Vertrau mir. Du wirst schon sehen, ich bringe dich zu Junseo, dem Mann, welcher in der Lage dazu war dich herzustellen und diese Reparatur auch ohne wenn und aber erfolgreich vollbringen wird."
Frustriert atmete ich aus und merkte, dass ich mich mal wieder wiederholte. Wie oft hatte ich ihm das schon gesagt? Ich wusste es nicht. Aber anscheinend bewirkt es nicht wirklich viel, also musste ich mir etwas neues ausdenken, wenn ich ihn beruhigen wollte.
Aber was? Was soll ich nur tun?
Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen könnte. Irgendwie musste ich es jedoch tun, weil er genug schlafen musste, was nicht funktioniert, wenn er sich nicht beruhigt. Ich musste mir irgendwas überlegen.
Seufzend entfernte ich meine Hände von seinen Wangen, um ihn stattdessen fest zu umarmen. „Ich werde bei dir sein, wenn Junseo dich ausschaltet, um dich zu reparieren. Du wirst wieder aufwachen. Ich werde darauf warten und wenn du wach bist, wirst du direkt mich sehen. Ich werde da sein."
Ich hob meinen Kopf und sah zu ihm auf, woraufhin ich meine Lippen etwas spitzte, was dazu führte, dass er mir einen Kuss gab. „Wirklich?" Fragte er mich leise und ich nickte. „Natürlich. Ich werde deine Hand halten und auch erst gehen, wenn du schläfst und Junseo beginnt, um nicht zu stören. Wenn er fertig ist, wird er mich anrufen und ich werde da sein, bevor du aufwachst."
Ich wusste jedoch, dass dies nicht genug war, um ihn normal einschlafen zu lassen. Dafür musste ich schon mehr tun.
„Komm mit." Flüsterte ich und nahm seine Hand, welche zuvor auf meinem Rücken lag und ging mit ihm wieder zum Bett, wo wir uns hinlegten. Davor schaltete ich die Digitale Uhr aus, damit Taehyung nicht direkt wissen würde, wie spät es war. Jedoch konnte ich dabei einen Blick auf die Uhrzeit erhaschen, weshalb ich wusste, dass wir nur noch sechs Stunden hatten, bis wir aufwachen mussten.
Dass dies mich stresste, da Taehyung mindestens fünf Stunden Schlaf bekommen musste, wollte ich nicht zeigen, weshalb ich mich einfach hinlegte und die Decke über uns beide zog. Diesmal nahm ich ihn in den Arm, sodass er sich halb auf mich legte und meinen Oberkörper als Kissen benutzte, während ich ihm mit sanften Berührungen über den Rücken strich.
„Weißt du woran mich das erinnert?" Fragte ich ihn leise und blickte auf ihn herab, woraufhin ein fragendes Brummen aus ihm kam, weshalb ich weiter sprach.
„Genau so haben wir an dem Tag geschlafen, als wir uns die Liebe gestanden haben. Nachdem du dich überhitzt hattest. Ich hatte da auch so eine Angst gehabt. Für einen Moment dachte ich sogar, ich hätte dich verloren. Ich dachte, du würdest nicht mehr aufwachen. Aber anscheinend bist du stark genug, um bei mir zu bleiben."
Während ich sprach, hörte ich nicht damit auf ihm über den Rücken zu streichen, um ihm so beim Entspannen zu helfen. Zwar war er immer noch ziemlich warm, genauso wie es in dem Zimmer warm war, aber ich hielt es für ihn aus. Das war nämlich meine kleinste Sorge in diesem Moment.
„Vielleicht habe ich auch einfach Glück gehabt." Meinte er darauf nur und schmiegte sich noch näher an mich, als würde er mich wirklich ab morgen nicht mehr sehen. Dieser Gedanke brach mir förmlich das Herz.
„Ich glaube eher, dass das Schicksal möchte, dass du am Leben bleibst und wir somit zusammen bleiben. Stell dir mal vor, was passiert wäre, wenn ich nicht genau an dem einen Tag angefangen hätte in dieser Firma zu arbeiten. Wenn ich früher angefangen hätte, würde ich vielleicht nicht alle Androiden auspacken, sondern etwas anderes tun. Hätte ich später angefangen, würde dich jemand anderes auspacken, welcher dich vielleicht nicht, so wie ich, direkt kaufen würde. Aber ich war genau an dem Tag da, wo alle Androiden ausgepackt werden mussten und habe dich gekauft, da man dich sonst direkt weggeschmissen hätte. Dank dem Schicksal haben wir so zueinander gefunden und ich bin mir sicher, dass es auch morgen klappen wird."
Nach meinen Worten gab ich meinem Freund einen kleinen Kuss auf den Kopf, bevor ich ihn lange ausatmend wieder an mich drückte, wo ich glaubte zu merken, dass er nicht mehr so warm war, wie vor einigen Minuten.
„Weißt du noch, als wir uns zusammen nachts am See die Sterne angesehen haben?" Fragte ich ihn dann noch leiser, woraufhin er leicht nickte.
„Morgen, in der Nacht werden wir das wieder tun. Einverstanden?"
Und da gab es auch kein ‚wenn du aufwachst'. Dies war für mich ausgeschlossen. Taehyung wird morgen nicht von mir gehen, das wusste ich.
„Sehr gerne." Flüsterte er dann und als ich wieder zu ihm sah, fiel mir auf, dass seine Augen geschlossen waren. Nun war ich mir auch sicher, dass er tatsächlich wieder kühler wurde, was mich echt erleichterte. Zufrieden schloss ich ebenfalls meine Augen, jedoch ohne einzuschlafen, da ich darauf wartete, dass er zuerst einschläft, während ich weiterhin mit ihm redete, was dann nicht sehr lange dauerte, bis er eingeschlafen war.
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Im nächsten Kapitel geht es dann wohl los 🌚
:):
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