22
[Jungkook]
„Geht es dir eigentlich besser?" Fragte ich Taehyung, als wir uns im Bett befanden und kuschelten, was ich ziemlich genoss. „Ja, es geht mir viel besser. Seitdem ich wieder wach bin fühle ich mich eigentlich so als wäre nie etwas passiert." Meinte er, während ich ihm mit der Handfläche über den Rücken strich. „Zum Glück konnte Namjoon ziemlich früh hier sein. Ich weiß nicht was ich tun würde, wenn du es nicht schaffen würdest. Es sah schon echt schlimm aus." Sagte ich und strich ihm leicht mit dem Daumen übers Gesicht, während ich auf ihn hinab blickte, als ich mich daran erinnerte, wie sein Kiefer zerstört wurde.
Ich konnte spüren, wie er seinen Griff um mich verfestigte und sich näher an mich drückte, seinen Kopf an meine Brust schmiegte und dann entspannt seufzte. „Ich weiß, du sagst dass es nicht meine Schuld war und ich konnte es in diesem Moment auch nicht kontrollieren, aber ich fühle mich wirklich schlecht deshalb." Er musste nicht erwähnen, was genau er meinte, denn das war mir natürlich klar. „Es ist doch schon vorbei, mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Es ist alles wieder gut." Sagte ich nur und hoffte, dass er aufhören würde sich deshalb Sorgen zu machen.
„Ich weiß, jetzt ist auch alles vorbei, aber trotzdem ist es echt schlimm zu wissen, dass es dir meinetwegen so schlecht ging, weil du Angst hattest, dass ich nicht mehr aufwachen würde. Es tut mir einfach so unglaublich Leid und ich weiß nicht, wie ich es jemals wieder gut machen kann. Bestimmt wirst du sagen, dass es nichts gibt, was ich wieder gut machen soll, aber ich will es selbst. Ich kann nicht damit leben zu wissen, dass du wegen meiner Dummheit so gelitten hast."
Und auch jetzt tat es mir weh sowas von ihm zu hören. Er machte sich viel zu viele Gedanken darüber, auch wenn es etwas war, was wir vergessen sollten. Aber kann man so etwas auch vergessen? „So schlimm war es nicht. Wirklich." Sagte ich und hoffte ihn so zu beruhigen, doch er kannte die Wahrheit wohl besser, als ich dachte.
„Du lügst. Ich weiß ganz genau, dass es schlimm für dich war. Ich konnte es merken, sogar schon bevor du hier warst. Als ich aufgewacht bin, warst du wahrscheinlich schon im Fahrstuhl, weil du dann bereits nach wenigen Sekunden hier warst. Und als du dann da warst, konnte ich förmlich spüren, wie sehr du erleichtert warst. Es war echt krass, ich konnte in diesem Moment nämlich für eine kurze Zeit deine Gedanken, sogar deine Gefühle lesen und dann wusste ich, dass du ziemlich sehr darunter gelitten hast, als du darauf gewartet hast von Namjoon angerufen zu werden. Du konntest nichts tun, hast dich hilflos gefühlt, obwohl du wusstest, dass du nichts tun kannst und die Hilfe eigentlich schon bei mir war und dir versprochen hat, dass alles wieder gut sein wird. Du hast versucht optimistisch zu bleiben und wolltest nicht einmal daran denken, dass ich es nicht schaffen könnte. Aber es fiel dir schwer diesen Gedanken zu verdrängen, weshalb du immer mehr Angst bekamst, als du ungeduldig gewartet hast. Als du dann mich gesehen hast, wusste ich, dass du glücklich darüber warst. Aber dennoch haben dich die vorherigen Stunden ziemlich fertig gemacht, weshalb du überfordert mit deinen Gefühlen warst."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn er hat einfach alles auf den Punkt gebracht. Er hatte Recht mit allem, was er sagte und ich konnte es auch nicht verneinen. Als er redete, hörte ich sogar auf über seinen Rücken zu streichen, da ich immer mehr das Gefühl bekam, dass er mir aus der Seele sprechen würde. Ich war still, auch er war still und sagte nichts mehr. Ich wusste nicht, ob er auf eine Antwort wartete, aber wahrscheinlich schon. Doch was genau könnte ich jetzt sagen? Das einzige was mir gerade in den Sinn fiel, war dass er Recht hatte.
Irgendwann hob Taehyung leicht seinen Kopf an, um diesen zu mir zu drehen und mich anzusehen. „Habe ich zu viel gesagt?" Fragte er mich besorgt, woraufhin ich leicht lächelte, meine Hand hob, um ihm durch die weichen Haare zu streichen und den Kopf schüttelte.
„Nein, alles gut. Du hast alles genau auf den Punkt gebracht. Ehrlich gesagt bin ich auch froh darüber, dass du das alles gesagt hast. Du hast fast schon für mich gesprochen und irgendwie fühle ich mich jetzt auch besser. Aber du musst dich wirklich nicht schlecht fühlen deshalb. Selbst ich hatte sowas schon mal, dass ich so wütend auf jemanden war, dass ich nicht nachgedacht habe und ihn geschlagen habe. Sowas passiert mal und manchmal kann man es auch nicht wirklich kontrollieren. Zwar war es bei dir bisschen anders, denn du konntest wirklich nicht aufhören, was an der Überhitzung lag, aber es ist auch wirklich nicht deine Schuld. Ich meine es ernst, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst. Ja, ich habe mich nicht besonders gut gefühlt, aber jetzt bin ich wieder glücklich. Ich bin deinetwegen glücklich und das sollte doch alles wieder gut machen, oder? Außerdem warst du der verletzte unter uns beiden, also solltest du dir überhaupt keine Sorgen wegen mir machen."
Ich sah ihn an, betrachtete sein nun heiles Gesicht, welches ich dank der kleinen Lampe sehen konnte, die auf dem Nachttisch neben mir ein schwaches, gelbliches Licht auf Taehyung warf, den ich in der Zeit, in der er bei mir gelebt hatte, angefangen habe zu lieben. Und in Momenten wie diesen, wo wir uns nah waren, uns einfach nur unterhielten, oder auch still waren, ich ihn als Kuscheltier benutzte, oder auch er mich, wir einfach die Nähe zueinander genossen und es mit jeder Sekunde immer gemütlicher wurde, realisierte ich immer wieder, wie sehr ich ihn eigentlich liebe. Niemals hätte ich gedacht so etwas so stark zu verspüren, besonders nicht für einen Androiden, aber da habe ich mich wohl ziemlich geirrt.
„Aber du kannst wirklich ehrlich mit mir sein, wenn du irgendwie wütend auf mich bist, oder es dir schlecht geht." Sagte er dann, woraufhin ich meinen Finger unter seinem Kinn platzierte und mich seinem Gesicht näherte, um ihm einen sanften Kuss zu geben. „Natürlich" Meinte ich daraufhin und lächelte, was er mir gleich tat. „Ich liebe dich, Jungkook." Flüsterte er und legte seinen Kopf wieder auf meiner Brust ab, woraufhin ich ihn in den Arm nahm. Mein Lächeln wurde breiter, da es das erste Mal war, dass er es mir sagte. Und ich konnte nicht beschreiben, wie toll dieses Gefühl war, was diese drei Worte in mir auslösten. Ich war in diesem Moment mehr als glücklich und wusste, dass es auch in den nächsten Tagen, Monaten, Jahren so sein würde, so lange wie er an meiner Seite bleibt, oder auch eben bis ich sterbe. „Ich liebe dich auch."
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Bisschen deep talk :3
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