3. Kapitel ✓
Außerhalb der Zeit
Ein Monitor piepte schrill und rotes Licht blinkte wie verrückt. Fünf Personen stürzten in die Richtung des Raumes, aus dem der Alarm kam.
»Oh Sch****! Was ist das?« fragte ein Junge namens Emil. Emil hatte kurze hellbraune Haare mit einem Stich von Orange. Leicht braun gebrannte Haut und smaragdgrüne Augen.
»Oh Mist! Das ist nicht gut!« rief ein Mädchen namens Laura. Laura hatte langes blondes Haar mit türkisen Strähnen. Türkise Augen und sehr blasse Haut.
»Das ist wirklich nicht gut! Das müssen wir Nora berichten!« rief ein weiterer Junge, der auf den Namen Aidan hörte. Aidan hatte halblanges schwarzes Haar, was er sich oft zurück gelte, damit es kürzer aussah. Helle Haut und grüne, blaue Augen.
»Wir brauchen Alex! Er kann Nora die Botschaft überbringen!« rief ein vierter Junge, mit dem Namen Finn, über den Lärm hinweg zu seinen Kameraden. Finn hatte hellbraunes, kurzes, lockiges Haar. Helle Haut und grüne Augen.
»Wo bleibt Alex denn nur?«, fragte Laura aufgeregt. »ALEX!«, riefen die Anwesenden zusammen im Chor. Die Tür wurde ein fünftes Mal aufgestoßen.
Herein stolperte ein weiterer Junge. Er hatte goldblondes Haar und strahlend hellblaue Augen. Seine Haut war hell, aber mit einem leichten Braunton. »Ich bin ja schon da! Was ist los?«, keuchte Alex.
»Sehe dir das selbst einmal an«, sagte Aidan. Alex ging zum rot blinkenden Monitor und was er da sah, erschrak ihn zutiefst. »Alex, kannst du Nora ausfindig machen und ihr berichten, was passiert ist?«, fragte Emil. »Klar, Leute. Wartet nur ein paar Minuten. Ich bin gleich wieder da.« sagte Alex und verschwand. Puff. Alex hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
2019 Umbrella Zeitlinie
Nora saß gerade mit Ben im Speisesaal am Tisch zu Mittag. Es war eine Stille beim Essen eingekehrt. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ben hatte vieles zu verarbeiten. Nora dachte weiter über den Plan nach. Urplötzlich gab es einen Knall.
»Was war denn das?«, fragte Ben, aufgeschreckt aus seinen Gedanken gerissen. »Das schien aus dem Wohnzimmer zu kommen.« vermutete Nora. Ebenfalls aus ihren Gedanken gerissen. »Ey! Junge! Wer bist denn du und wie kommst du hier ins Wohnzimmer?« fragte Pogo's Stimme aus dem Wohnzimmer.
Nora hatte Pogo auch wieder zum Leben erweckt, da er noch sehr wichtig war. »Nora, denkst du nicht auch, dass wir nach schauen sollten, was im Wohnzimmer gerade passiert?«, fragte Ben abenteuerlustig. »Ich schätze, du hast recht, Ben.« stimmte Nora Ben zu. Ben und Nora standen vom Tisch auf und gingen in Richtung Wohnzimmer.
»Verzeihung, Herr Schimpanse, dass ich hier einfach so hereingeplatzt bin, aber ich suche nach Nora Soraya.« versuchte der Junge höflich. Pogo schaute den Jungen ein bisschen verwirrt an. Doch bevor Pogo etwas sagen konnte, erreichten Ben und Nora das Wohnzimmer.
»Lieber Pogo. Danke, dass du immer noch der Alte bist, aber ich kann dir versichern, dass ich diesen Jungen wirklich kenne. Übrigens, lieber Alex, die Tür mit der Türklingel hätte es auch getan. Das wäre um einiges unauffälliger.« sagte Nora mit einem belustigten Augenzwinkern.
»Tut mir leid, Nora«, sagte Alex schnell. »Na ja, halb so schlimm. Darf ich vorstellen: Das ist Ben. Ben, das ist Alex. Wie ich sehe, habt Ihr euch schon kennengelernt, Pogo und Alex.« machte Nora die Person einander vertraut.
»Moment ist er einfach so hier aufgetaucht und nicht durch die Tür ...« Ben brach ab und schaute, fragend von Nora, zu dem Jungen und dann zu Pogo. »Jupp. Wie hast du das gemacht, Alex?« fragte Pogo etwas misstrauisch.
»Alex kam am selben Tag zum gleichen Zeitpunkt auf die Welt wie du und deine Geschwister Ben. Zur zwölften Stunde am 01. Oktober 1989.« erklärte Nora.
»Du hast also auch Superkräfte. Cool. Meine Superkraft sind Tentakel aus einer anderen Dimension. Was ist eigentlich deine Superkraft?« fragte Ben nun neugierig und etwas lockerer.
»Meine Superkräfte sind parallele Teleportation. Das ist auch die Erklärung, warum ich hier einfach so aufgetaucht bin«, beantwortete Alex Ben's Frage. »Wie viele gibt es eigentlich von uns?«, fragte Ben interessiert. Diese Frage hatte er sich und seine Geschwister schon sehr oft gestellt. Aber sie hatten nie eine Antwort von ihrem Adoptivvater bekommen.
»Zur zwölften Stunde am 01. Oktober 1989 brachten weltweit 43 Frauen Kinder zur Welt. Alex ist einer davon und einer meiner Schützlinge«, antwortete Nora in einem ganzen Satz darauf. »Wasss? 43! Woher weißt du das?« flippte Ben von der Information aus. »Stand damals in den Zeitungen und den Nachrichten«, antwortete Nora knapp.
Mit so einer Anzahl hätte Ben jetzt wirklich nicht gerechnet. Das würde er seinen Geschwistern erzählen, wenn er sie wiedersehen würde. Ben hoffte es sehr, dass er sie wieder sehen würde.
»Einer deiner Schützlinge? Wie viele hast du insgesamt?« fragte Pogo hellhörig. »23. Ich habe 23 Kinder unter meine Fichte genommen.« sagte Nora.
»Oh nein!«, sagte Alex plötzlich aufgeregt. »Was ist los?«, fragte Ben neugierig. »Ich bin ja nicht ohne Grund hier. Die anderen! Sie haben mir gesagt, dass ich dich holen soll, Nora. Es ist wichtig und sehr dringend!« fiel Alex wieder ein, was er eigentlich hier wollte. »Was ist passiert?«, fragte Nora besorgt.
»Es wäre wahrscheinlich besser, wenn du es selbst siehst«, sagte Alex etwas nervös. »Okay, ich glaube, ich muss dann wohl los. Es gibt wohl einen familiären Notfall.« sagte Nora zu Pogo und Ben. »Kann ich mitkommen? Vielleicht kann ich ja helfen?« fragte Ben hoffnungsvoll und mit ein bisschen Abenteuerlust.
»Nein, tut mir leid, Ben, aber das wird erstmal nicht gehen. Ich muss nachsehen, was überhaupt Sache ist. Genieße stattdessen die noch übrige Freizeit, bevor wir unser Vorgehen weiter besprechen.« sagte Nora ausweichend.
Nora hatte jetzt wirklich keine Zeit für eine lange Diskussion. Alex's Nachricht klang wirklich sehr dringend. »Okay«, sagte Ben etwas niedergeschlagen. Ben hatte wirklich gehofft, etwas Action zu bekommen.
»Pogo, bitte halte hier die Stellung und Ben, du könntest ja ein bisschen trainieren. Würde dir glaube ich ganz gut tun, deine Kampf-Kenntnisse zu erfrischen, da du ja wahrscheinlich aus der Übung bist.« schlug Nora stattdessen vor. »Das halte ich für eine gute Idee. Nicht wahr, Ben?« sagte Pogo. »Ja, wieso nicht.« stimmte Ben zu.
Das hatte er ja wirklich vergessen. Wenn er auf Missionen gehen wollte, musste er ja auch kämpfen können. Da er eine Zeitlang tot war, wäre es sogar sehr wichtig, dass er das Training wieder aufnehmen sollte.
Pogo begleitete Ben zum Trainingsraum. »Okay, los geht es, Alex«, sagte Nora. Alex nickte. Im nächsten Moment waren beide verschwunden. Puff. Einfach in Luft aufgelöst.
Außerhalb der Zeit
Nora und Alex landeten direkt in dem Raum, den Alex zuvor verlassen hatte. Die anderen Vier hatten den Raum nicht verlassen, sondern haben gewartet. »Okay Leute, was ist passiert?«, fragte Nora die Truppe. »Sehe es dir besser selbst an«, sagte Laura.
Nora ging zum rot blinkenden Monitor und sah es sich genau an. Sie erschrak. »Ach du Sch****! Das haben diese Idioten jetzt nicht wirklich getan! Oder!« ärgerte Nora sich darüber, was sie sah. »Was ist es genau, Nora?«, fragte Aidan. »Es gab einen illegalen Zeitlinien-Reset! In der Sparrow-Zeitlinie«, sagte Nora leicht sauer. »WASSS!«, riefen alle fünf entsetzt. »Wer ist dafür verantwortlich und aus welchem Grund?«, fragte Emil empört.
»Die aus der Umbrella Zeitlinie sind für den Kugelblitz in der Sparrow-Zeitlinie verantwortlich. Reginald Hargreeves aus der Sparrow Zeitlinie ist für den Reset der gesamten Sparrow Zeitlinie verantwortlich. Viktor aus der Umbrella Zeitlinie hat einen Weltuntergang verursacht. Unabsichtlich. Das hat dazu geführt, dass Fünf. Seine Familie mit in die Vergangenheit genommen hat. (Einer von Aidan's "Ich" Versionen.) Damit haben sie großes Chaos in der Zeit angerichtet und sogar ihre eigene Existenz gefährdet und sind somit in eine andere Zeitlinie geraten. Wo sie eigentlich gar nicht existieren!« erzählte Nora.
»Ach du Sch****! Das ist ja wirklich gegen alle Regeln des Zeit-Kontinuums!« sagte Laura ebenfalls entsetzt. »Warum muss eine Version von mir schuld sein?«, fragte Aidan empört. »Alter ey! Aidan, dein Alter Ego ist echt zum Schießen.« sagte Emil neckend. Mit einem Grinsen und boxte ihm leicht gegen den Arm. »Aidan, also wirklich, die Intelligenz bei deiner Umbrella Version ist echt ziemlich tief gesunken«, sagte Finn, mit dem Kopf schüttelnd. Konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. »Was ihr nicht sagt.« seufzte Aidan gelangweilt.
»Na ja, deine Umbrella Version ist nicht der Hauptschuldige, sondern nur mitschuldig wegen dieser Dummheit, die Zeitreise-Regeln nicht einzuhalten!«, sagte Laura empört. »Der Hauptschuldige ist in erster Linie Reginald Hargreeves! Wohl gesehen in der Umbrella Zeitlinie sowohl als auch in der Sparrow Zeitlinie. Er hat das alles extra so geplant und Viktor, (früher Vanya), zu dieser Bombe geformt, die Viktor eigentlich gar nicht hätte sein müssen.« führte Alex weiter aus.
»Er hat Viktor und Fünf benutzt, um dieses Ziel mit der Zurücksetzung des Universums und des Kugelblitzes zu erreichen!« fasste Emil entsetzt zusammen. »Die Frage ist nur. Woher wusste dieses Alien Reginald Hargreeves, wie er dieses Ziel erreichen konnte?« fragte Finn nachdenklich. »Das habt ihr alle sehr gut zusammengefasst. Eigentlich hatte ich schon einen Plan gehabt, aber der muss jetzt ein bisschen umgeplant werden.« sagte Nora mit einem Seufzer.
»Okay, die nächste Frage wäre. Wie könnte man das wieder gerade biegen, damit alle wieder in ihrer ursprünglichen Zeitlinie sind?« fragte Aidan ernst. »Gut, dass du fragst, Aidan. Hier ist der neue Plan. Der Auftrag lautet: Fünf lebend zu mir bringen und nicht umbringen. Haben wir uns da verstanden? Oder gibt es noch weitere Fragen?« Nora schaute jeden der Reihe nach an.
»Wer soll ihn holen?«, fragte Laura. »Wie wäre es mit dir, Laura und Emil? Finn und Alex werden euch zwei dann überwachen und euch die Lage berichten, wann und wie ihr Fünf fassen könnt.« schlug Nora vor. »Keine so schlechte Idee«, sagte Finn.
»Was ist mit mir?«, fragte Aidan sich etwas ausgeschlossen. »Denkst du, es wäre gut, dir selbst zu begegnen? Normalerweise würde es zu einer Paradox-Psychose kommen.« nannte Nora den Grund. »Aber mir passiert das nicht, weil wir hier ja eine Ausnahme haben. Diese Ausnahme gilt für alle, die du adoptiert hast, Nora«, erinnerte Aidan Nora empört daran.
»In Anbetracht dieser Umstände darfst du dann mitkommen auf die Mission. Jetzt geht an die Arbeit. Hopp, hopp. Sagt mir Bescheid, wenn ihr Fünf gefasst habt.« sagte Nora und verließ den Raum.
»Los, Leute, ihr habt Nora gehört. An die Arbeit.« sagte Laura enthusiastisch und klatschte dabei in die Hände. Aidan und Emil kamen in Bewegung und folgten Laura zu den Garderoben. Dort zogen sie sich für die bevorstehende Mission um.
Dritte Zeitlinie
Laura, Aidan und Emil hockten hinter einem Gebüsch und warteten darauf, dass ihre Zielperson vorbeilief. »Seht ihr schon was?«, fragte Emil über ein verstecktes kleines Headset. »Nein, nichts! Aber den Daten zufolge müsste er jeden Moment auftauchen.« antwortete Finn's Stimme aus dem Headset. »Was ist der Plan?«, fragte Aidan seine Teamkollegen.
»Plan A: Wäre. Wir schleichen uns von hinten an und überraschen so, dass er keine Chance hat, sich zu wehren. Das wäre auch am einfachsten.« erklärte Emil den Plan A. »Was ist, wenn Plan A schiefgehen würde? Was wäre Plan B?« fragte Aidan.
»Plan B sieht folgendermaßen aus: Emil lenke Fünf erstmal ab. Dann komme ich und gebe Emil Deckung. Aidan, du bist der Überraschungsmoment. Im richtigen Moment musst du deine Version ablenken. Wenn Fünf abgelenkt ist, bist du wieder an der Reihe, Emil. Du setzt deine Kraft ein und fängst Fünf dann. Alles so weit verstanden oder noch irgendwelche Fragen?« erklärte Laura den Plan B.
»Warum soll ich die Ablenkung spielen?«, fragte Aidan ein bisschen empört. Seine Stimme klang so, als wäre er damit nicht einverstanden. Sondern eher so, als würde er gerne kämpfen wollen.
»Weil du, er bist! In gewisser Weise. Ihr seid dieselbe Person vom Aussehen und der Genmutation. Der Unterschied ist, nur ihr seid komplett unterschiedlich aufgewachsen. Der Überraschungsmoment wäre dahin, wenn du früher herausspringen würdest und er sich früher selbst sehen und erkennen würde.« erklärte Emil es Aidan noch einmal.
»Fünf ist in seinem dreizehnjährigen Körper gefangen und ist eigentlich schon 58. Du dagegen bist erst 30 und siehst jünger aus, als du eigentlich bist. Nämlich wie zwanzig. Normalerweise sollte zwischen euch beiden jetzt eine Paradox-Psychose entstehen. Aber da du von Nora adoptiert wurdest, hast du einen Schutz dagegen bekommen. Genauso wie wir und der Rest unserer Geschwister.« stellte Laura leicht genervt klar.
»Diese Information über die andere Version von mir hast du jetzt bitte woher?«, fragte Aidan leicht säuerlich. »Von Nora«, antwortete Laura knapp. »Das hätte ich mir doch denken können«, sagte Aidan leicht sarkastisch.
»Zielperson gesichtet! Auf drei Uhr! Macht euch bereit!« sagte Alex's, stimmte aufgeregt durch die Headsets. »Verstanden.« gab Emil über sein Headset Rückmeldung. »Auf Position«, sagte Laura. »Okay, holen wir uns diese Version von mir!«, sagte Aidan Abenteurer lustig. Leise kamen sie hinter dem Gebüsch hervor und gingen näher an Fünf heran. ...
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