Kapitel 46
Will und ich laufen Anna und April möglichst unauffällig hinterher bis wir endlich an der Krankenstation ankommen bei der wir beide nachdem Anna und April den Raum betreten haben, durchs Fenster schauen.
Die Krankenstation ist nicht sonderlich groß, vielleicht so groß wie zwei Klassenzimmer, und besitzt keine Fenster. Mit ungefähr zwei Meter Abstand stehen je vier Betten an der linken und rechten Wand, die durch Vorhänge voneinander abgetrennt werden können. Was gerade allerdings nicht nötig ist, da Bianca die einzige Person ist, die sich dort auffällt. Also abgesehen von April, Anna und der Krankenschwester. Ansonsten gibt es noch ein paar Stühle, Schränke und mehrere erste Hilfe Kästen.
Bianca liegt auf dem hintersten Bett links, jedoch kann ich sie nicht ganz so gut erkennen, da die drei Personen vor ihr mir die Sicht versperren.
„Was ist da los? Kannst du was erkennen?", fragt mich Will und ich schüttle den Kopf.
„Hast du eine Idee wie wir da rein kommen können, ohne wie totale Stalker auszusehen?", Will schaut mich fragend an und ich zucke mit den Schultern.
„Nein... obwohl, eigentlich schon", sage ich und lege Will's Arm über meine Schulter.
„Was soll das denn jetzt werden?", fragt dieser und sieht mich verwirrt an.
„Tu einfach so, als wärst du hingefallen", erkläre ich.
"Die Idee ist eigentlich ganz gut", gibt Will zu und ich ziehe meine Augenbrauen hoch.
"Was dachtest du denn?"
Will lässt sich von mir stützen und ich betrete mit ihm im Schlepptau das Krankenzimmer.
"Entschuldigung, mein Freund hier hat sich verletzt", sage ich und die Krankenschwester zieht schnell den Vorhang vor Biancas Bett vor, bevor sie auf uns zukommt.
"Was ist denn passiert?", fragt sie aber klingt etwas genervt.
"Will ist auf sein Knie gefallen", erkläre ich und Will nickt zustimmend.
"Gut, dann leg dich mal hier hin, ich hole schnell ein Kühlpack", sagt die Krankenschwester und zeigt auf ein leeres Bett bevor sie den Raum verlässt. Zum Glück sind wir sie somit schon mal los. Will setzt sich auf das Bett und lässt seine Beine baumeln.
„Scheint ja weh zu tun", meine ich.
„Unbeschreiblich", antwortet Will und lässt sich nach hinten fallen.
„Ich werde mal bei Bianca schauen", sage ich und Will nickt.
„Geh nur, ich komm schon klar", sagt er sarkastisch, als ob er sich wirklich am Knie verletzt hätte. Ich schüttle belustigt den Kopf und laufe auf die hinteren Betten zu.
Ich weiß nicht warum, aber trotzdem diese Bianca nicht wirklich meine Schwester ist, will ich sie trotzdem beschützen. Kleiner Bruder Instinkt oder so könnte man es nennen.
Am Vorhang angekommen stecke ich meinen Kopf hindurch und sehe April und Anna, die vor dem Bett, auf dem eine schlafende - oder ohnmächtige - Bianca liegt, sitzen.
„Nico?", fragt Anna und schaut mich ungläubig an. „Was machst du denn hier?"
„Will ist hingefallen und wo ich schonmal hier bin, wollte ich fragen, wie es Bianca geht.", sage ich und betrete den kleinen abgeschirmten Raum.
„Naja, gut nicht, aber wenigstens ist sie jetzt ruhig", antwortet April.
„Was hat sie denn?", frage ich und Anna und April werden sich vielsagende Blicke zu, bevor sie sich wieder zu mir wenden.
„Naja, ich denke dir können wir es sagen. Du bist ja ganz gut mit Bianca befreundet, oder? Außerdem glaube ich nicht, dass du der Typ bist, der gleich alles weiter erzählt.", meint April dann und ich nicke.
„Also, Bianca hat irgendeine Krankheit, wie sie genau heißt, dass hat sie und auch nicht gesagt, aber was wir wissen ist, dass sie öfters solche Anfälle wie diesen hier hat", Anna deutet auf Bianca. „Sie bekommt dann meistens schlecht Luft und sagt irgendwelche komischen Dinge. Manchmal schreit die sogar aus Schmerzen oder so und glaub mir, dass ist manchmal echt gruselig. Jedenfalls sind das alles nur Halluzinationen, die sind manchmal schlimmer und manchmal nicht so schlimm, du hast das ja schon einmal mitbekommen, als wir Café trinken waren. Aber diesmal ist es irgendwie anders-", erklärt mir Anna, bevor April sie unterbricht.
„Genau, Bianca hat irgendwas in einer komischen Sprache gesprochen und auch immer die gleichen Wörter."
„Welche Wörter?", frage ich und April zuckt mit den Schultern.
„Es Klang ein bisschen wie Cola. Und dann ist sie eingeschlafen", sagt sie.
Cola?
Wie das Getränk?
„Wie klang die Sprache?", frage ich.
„Keine Ahnung, Italienisch, griechisch? Irgendwas in der Richtung", meint April.
„Griechisch?", hake ich nach.
"Ja, was weiß ich, ich habe keine Ahnung von Sprachen, aber es klang so ein bisschen wie aus dem Buch aus Geschichte.", sagt sie. "Ilias oder so"
Wenn das so war.
Das ich fange an in meinem Kopf nach Wörtern zu suchen die nach Cola klingen. Es sind mehr als ich gedacht habe, aber nur eines davon ergibt wirklich Sinn - Hölle.
"Bist du dir sicher, dass sie das gesagt hat?", frage ich April noch einmal.
"Ja, schon, aber was stellst du hier überhaupt für Fragen, es ist doch eigentlich ganz egal, was sie nun sagt.", meint diese.
Ich nicke, gehe auf Bianca zu und setze mich auf ihre Bettkante, bevor ich nach ihrer Hand greife.
"Was soll das denn werden", höre ich Anna noch sagen, aber bekomme ansonsten nichts mehr mit, da meine Sicht verschwimmt und schwarz wird.
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