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21 | Ungewöhnliche Annäherung

»Epiphanie«, nuschele ich daher.

»Was?«

»Epiphanie!«, sage ich jetzt bestimmter.

»Das geht nicht!«, spricht Protasius nun ebenso deutlich.

»Wieso?« Verwirrt schaue ich ihn an. »Ich dachte, es liegt in meiner Hand. Und ich möchte zu ihr.«

»Es geht einfach nicht, das würde nicht ... ähm ... gut ausgehen ... Es ist nicht erlaubt.«

»Wie kann das denn bitte sein?« Ich schüttele mit dem Kopf. »Du meinst im Sinne von illegal?«

»Sowas in der Art ...«, gibt er mal wieder geheimnistuerisch von sich.

»Es ist nur dann illegal, wenn ich erwischt werde.« Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. »Oder wir.«

Seine Antwort warte ich nicht ab, sondern setze mich in Bewegung, dieses Mal nicht, um hier auf irgendeiner Linie auf und ab zu latschen. Nein. Schnurstracks gehe ich auf die Tür zu. Vorhin noch dachte ich über Ev – bei ihrem Namen allein holpert mein Herz ... – und Protasius, wie sie nur so viel Zeit hier herum verplempern können und kurz darauf verfiel ich ebenso in diesem merkwürdigen Trott. Wie kann sowas passieren?

Ich greife die Klinke, im selben Moment beginnt das Licht in dem Sanitärbereich zu flackern. Nicht hektisch, eher sanft, falls das möglich ist. Gleichzeitig erfasst mich eine Brise, ein sachter Hauch streichelt mich an der Schulter. Wohlgefühl überkommt mich. Ich sehe es als Zustimmung, dass ich mich in die richtige Richtung bewege, und drücke daher die Klinke herunter, um mich dem dunklen Flur zu widmen.

Sofort mache ich mich auf, zurück zum Ballsaal. Obwohl ich mich lange im Licht befand, scheint der Gang nicht mehr so finster wie vorhin, als würde der Flur in ein trübes Leuchten gehüllt werden. Vielleicht ist es meine Stelle; mein Sternchen, dass mir den Weg erhellt. Evanna, mein Schutzengel – ist das wirklich möglich?

Nach einer Weile – dieser Gang ist echt lang – kann ich den Umriss des Bogens erkennen, der mich zum Entree bringt, durch den ich zum Ballsaal kommen werde. Was mich schon die ganze Zeit wundert, ist, dass der Flur wie leergefegt zu sein scheint. War das auch vorhin schon so?

Genauso, dass es in diesem riesigen Gebäude ziemlich still ist – viel zu still. Bei all den Menschen, die hier heute waren und noch sein müssten, sollte es doch Gewusel geben? Spielt mein Verstand mir Streiche oder ist es wirklich so leise?

Am Bogen angekommen bleibe ich kurz stehen und lausche in das Entree. Keine Geräusche kommen mir entgegen – ob das gut ist? Gerade möchte ich einen Schritt setzen, da hallt etwas hinter mir. Es klingt noch weiter entfernt, aber ich bin mir sicher, dass es aus dem Flur kommt.

Die Distanz kann ich nicht einschätzen und hell genug ist es nicht, um etwas ausmachen zu können. So ein Mist! Rückwärts begebe ich mich in die Nische und hoffe darauf, nicht entdeckt zu werden. Dicht an die Wand gepresst versuche ich meinen Atem flach zu halten, damit der nicht hörbar ist.

Mich beschleicht allmählich das Gefühl, dass hier etwas Größeres, Machtvolles am Werk ist. Okay, nicht allmählich, aber so langsam kann ich es nicht mehr ausblenden.

Machtvoll wie Schutzengel und Götter? Haben sie das alles verursacht? Und alle zum Schweigen gebracht? Ist es für sie eine heilige Nacht? Stille Nacht gleich heilige Nacht?

Ja, mein Verstand dreht definitiv durch!

Erneut ertönt ein Geräusch – und lässt mich zusammenzucken –, ein Knacken vielleicht? Auf jeden Fall viel näher als eben noch. Kurz darauf wird gezischt. Wer oder was ist das bloß?

Ablenkung! Lenk dich ab, rede ich mir gedanklich zu. Aber womit? Ich singe das erstbeste, was mir einfällt. Stille Nacht, heilige Nacht. Wundervoll ...

Stille Nacht, heilige Nacht. Alles schläft, einsam wacht ... nur das traute, heilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar. Schlafe in himmlischer Ruh. Schlafe in himmlischer Ruh.

Das funktioniert nicht so gut beim Ablenken ...

»Pscht«, kann ich hören, aber ich reagiere ganz sicher nicht darauf. Nein, das stimmt nicht. Ich reagiere sehr wohl darauf, ich presse mich noch dichter an die Wand und hoffe noch inständiger darauf, nicht gesehen zu werden.

»Pscht.«

Bitte, geh einfach weiter! Bitte, erkenn mich nicht! Meine Hände liegen mit den Innenflächen an der Wand hinter mir, ich wünschte, ich könnte sie eindrücken und verschwinden oder mit ihr verschmelzen. Ich spüre, wie einzelne Schweißtropfen von meinen Fingern abperlen und sicherlich an der Tapete hinuntergleiten.

»Dora?«, wird mein Name geflüstert. Von einer mir doch sehr bekannten Stimme. Doch noch lähmt mich meine Angst zu sehr.

»Ich bins.«

Wie ein kleines Déjà-vu, denke ich, aber es ist auf keinen Fall Ev. Aber ob es die Person ist, von der ich denke, dass es sie sein könnte? Ich kann mich nicht von der Wand lösen, sie gibt mir zu viel Halt.

»Do-ra!«, wird mit Nachdruck gesagt, zwar immer noch leise, aber lauter als eben noch.

Gleich wird der Idiot uns noch auffliegen lassen, wenn er weiter meinen Namen hier so oft herumruft.

»Pscht«, mache ich nun auch, woraufhin ein Rascheln einsetzt, vermutlich seine Hosenbeine. Es wird lauter, kommt näher, stoppt dann jedoch.

»Pscht«, macht er noch mal, was ich wiederhole, um ihn herzulotsen.

Vorsichtshalber nehme ich eine meiner Hände nach vorne und nutze sie als eine Art Schutzschild, damit er nicht ungebremst in mich hineinläuft. Kurz darauf sehe ich einen Schemen. Einen eiligen Schemen! Bevor ich irgendwie schalten kann, ist es schon zu spät.

»Ey!«, entkommt es mir viel zu laut. Verflucht! Aber was kommt er denn auch mit so einem Schwung angerast? Sieht er denn gar nichts?

»Du hast wohl keine persönliche Stelle, was?«, flüstere ich.

»Keine was?«

»Ach nichts.« Ich kann seinen neugierigen Blick erkennen, genauso wie die Stimmung, die zwischen und um uns schwebt. Stress, Neugierde, Angst und ein Hauch von Aufregung. »Was machst du hier, Mister ›Ich gebe keine Infos, sondern behalte alles für mich‹?«

»Dir zur Seite stehen.« Er betrachtet mich nun von der Seite. »Also was wollen wir bei Epiphanie?«

»Eigentlich wollte ich Antworten von ihr, wenn sie mir sonst niemand gibt, aber ich möchte auch wissen, wie es ihr geht, weil ich denke, dass ich ihr vorhin Unrecht getan habe, auch wenn ich nicht verstehe, wieso sie das tat, was sie gemacht hat.«

»Und dann?«

»Was und dann?«

»Was passiert, wenn du diese Antworten hast?«

»Ist es denn so schwer zu verstehen, dass ich verstehen möchte?« Es folgt keine Antwort. »Na siehst du.«

»Ich habe doch gar nichts gesagt.«

»Ja eben.«

Für mich ist das flüsternde Gespräch beendet, daher begebe ich mich aus der Nische heraus, um in den Eingangsbereich zu kommen. Doch Protasius hält mich zurück – am Arm. Ich drehe mich um, mit wütendem Blick. »Warte, warte. Ich weiß, wo sie ist.«

»Ach?«

»Ja. Nicht mehr im Saal. Also folge mir. Aber wir müssen leise sein.«

»Ich war nicht diejenige, die hier laut Namen herumgerufen hat.« Schelmisch grinse ich ihm entgegen. »Aber wenn du das weißt, weißt du dann auch, warum hier niemand ist?«

»Sie versammeln sich ...« Sein Blick trübt sich, als er das sagt, als wäre er nicht unbedingt zuversichtlich.

»Seid ihr alle ...« Ich kann es nicht fassen, dass ich das jetzt frage. »Götter?«

»Alle?«

»Alle, die hier waren – na ja, außer ich eben.«

»Nein, nicht alle. Wo die Menschen hin sind, weiß ich nicht. Geflohen? Am Boden liegend? Wer weiß.« Obwohl ich seiner Mimik und Gestik meine entnehmen zu können, dass er versucht, ausdruckslos zu wirken – er zuckt mit den Schultern und setzt ein schmales Lächeln auf –, höre ich es an seiner wackeligen Stimme, dass es ihm nicht gleichgültig ist.

»Und bist du einer?« Meine Stimme zittert noch mehr, als eben schon. Einerseits ist es doch unglaublich, so etwas zu fragen, andererseits kann ich auch nicht mehr die Augen davor verschließen.

»Kommt darauf an, wenn du fragst.«

Wow. Ich bin geplättet. »Hast du mir gerade ehrlich eine halbwegs vernünftige Antwort gegeben?«

»Komm jetzt«, bestimmt er, jedoch kann ich ein breiteres Lächeln von ihm dabei durchblitzen sehen. 

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