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12 | Raubzug

Warum? Warum ist er hier? Ich komme von dieser Frage einfach nicht weg. Oder vielmehr lässt mich diese Frage nicht los.

Jedes Wort – einzeln – schwingt und kreist in meinem Kopf herum. Mir wird schon ganz schwindelig. Während ich mir den Weg zurück bahne – zu Cobie oder Herm oder wen auch immer.

Hast du etwa Angst? Bis zu dieser Frage hatte ich keine. Okay, das ist gelogen, aber nicht wegen oder vor ihm. Etwas an dieser ganzen Situation erscheint mir doch seltsam. Nicht nur, dass er vor mir gepinkelt hat oder psycholike seinen Hosenstall geschlossen hat.

Und warum verdammt noch mal ist er hier? Wie kann das sein? Meinte er das bei unserem gemeinsamen Zufallsspaziergang damit, dass wir uns sicher wiedersehen werden? Wusste er davon?

Fest entschlossen mit all diesen Fragen bahne ich mir den Weg durch den endlos langen Gang. Auf jenem sich mittlerweile einige Menschen mehr befinden. Offenbar haben sich weitere Gäste eingefunden. Welche mich dazu noch kurios anstarren.

Steht mir das Unwohlgefühl nun schon auf die Stirn geschrieben? So gut es geht, versuche ich all diese Personen auszublenden; mich auf das Ende des Flurs zu konzentrieren, was zumindest immer näherrückt. Meine Tasche ganz eng an mich gepresst verfluche ich mich dafür, dass ich mich merkwürdigerweise mal wieder auf Cobie freue ... Fürchterlich ironisch.

Hast du etwa Angst?, wird die Frage erneut in meinem Oberstublein abgespult. Anspannung ist die Reaktion – sie flutet durch meine Venen, meine Muskelstränge ... Ja, verdammt! Natürlich bekomme ich es mit der Angst! Protasius' Gesicht erscheint vor meinem geistigen Auge. Aber das werde ich dir, Protasius, nicht sagen. Vielmehr will ich Antworten!

Mit geballten Fäusten – noch entschlossener als eben schon – blinzele ich mehrmals, bis meine Augen den Durchgang zur Eingangshalle scharf wahrnehmen. Nur noch – so in etwa – drei große Schritte.

Ein Schritt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er in den gegenüberliegenden Festsaal hinübergegangen ist, um unterzutauchen.

Zweiter Schritt. Vorhin noch konnte ich gar nicht schnell genug wegkommen von diesem Treiben – jetzt werde ich innerlich eher zum Gegenteil gedrängt.

Dritter Schritt. Eher ein erbärmlicher, nur halber Schritt, den ich beim Ausführen unterbreche. Wie ein jagendes Tier auf Beutezug, was von einer anderen – ranghöheren – Spezies überrumpelt wird. Auf der Schwelle vom Gang zur Halle stocke ich im gleichen Rhythmus wie der flackernde Kronleuchter. Und suche Schutz am Rahmen des Durchganges.

Ein seltsames Kribbeln schleicht über meine Arme, von meinen Händen nach oben, bis kurz unter meinen Schultern. Von dort wandert es nach innen zu meiner Brust, um sich von beiden Seiten gleichzeitig zu vereinen. Nicht, um zu explodieren. Ich befürchte erst, dass mein Herz stehen bleiben könnte oder mein Herz aussetzen würde. Doch nichts davon geschieht. Auch wenn mein Atem flacher wird. Es entsteht eine eigenartige Wärme, die ich nicht deuten kann.

Ich erhalte keine Zeit dem nachzugehen, denn die Türen des Festsaals werden aufgeschwungen. Hinter denen ich Protasius vermute. Obgleich eine Vielzahl an Menschen hinaustreten, findet mein Blick sofort eine Erscheinung. Als wäre es genau so vorherbestimmt gewesen.

Grazil und erhaben – dabei spüre ich jedoch nicht den kleinsten Funken Arroganz. Mit dem Strom bewegend stechen ihre filigranen schwungvollen Linien kontrastreich heraus. Als würde sie ganz bewusst einen halben Schritt danach ansetzen, falls es – und so scheint – einen bestimmten Rhythmus gibt. Als wäre das ihr Mittel zur Gegenwehr.

Sobald die anderen mit ihren Füßen abrollen, erscheint ihr rundes Gesicht, welches von ihren kinnlangen, glatten, goldbraunen Haaren umrahmt wird.

Das Gefühl gleitet in meine Glieder zurück, die sich ihrer Steifheit endlich entledigen. Ich schreite voran. Aus dem Schutz des Rahmens, in die Eingangshalle, nicht in den Festsaal, daran vorbei. Dabei habe ich sie im Blick. Ihren Blick im Blick, auch wenn ich nicht weiß, was ihre – mich faszinierenden – grünen Augen im Blick haben könnten. Vermutlich könnte mich gerade alles an ihr faszinieren.

»Meine Dame, Ihr Glas Wasser ...«, höre ich – wie ich mir denken kann – Cobies Stimme irgendwo seitlich daher reden.

Ganz schlechtes Timing, Cobie. Noch immer kann ich den goldbraunen Kopf in der Menge ausmachen.

»Meine Dame ...« Ich versuche, Cobie auszublenden. Erst will er, dass ich hierherkomme, jetzt lasse ich mich nun schon darauf ein und dann das ...

»... Auto ... Rechnung ... Geld ...«, sind die Worte, die zu mir durchdringen.

Jetzt reicht es mir.

»Was soll das?«, entfährt es mir und ich drehe mich zu ihm um. Gefrustet davon, dass ich sie verloren habe. »Cobie oder wie auch immer du wirklich heißen magst. Du musst jetzt gar nichts sagen!«, unterdrücke ich direkt seinen Versuch, etwas zu erwidern und erspar ihm damit eine weitere Lüge, ich bin doch nicht blöd. Na ja, vielleicht schon. Immerhin bin ich hier. Aber egal. »Du wolltest«, ich richte meinen Zeigefinger auf ihn, »dass ich hier bin und nun wollte ich gerade mal beginnen ... ähm ... mich hier umzuschauen und dann kommst du und quatscht mich mit was voll?« Ich schnaufe aus. »Was soll das?«, wiederhole ich die Eingangsfrage meiner Tirade.

»Meine Dame«, setzt er ganz ruhig an, was mich nur noch rasender macht.

Doch als er leicht, doch auffällig genug in die Umgebung nickt, schießt mir prompt die Hitze ins Gesicht. Mist! Mit gesenktem Kopf drehe ich mich leicht. Ich habe mich zum Affen gemacht – natürlich. Viele Blicke haften auf mir.

Jetzt habe ich nicht nur sie aus den Augen verloren, sondern auch noch meinen gesamten Stolz dazu. Vielleicht sollte ich mich zu ihm auf den Boden gesellen. Vielleicht lässt sich noch etwas Reststolz aufkratzen.

Wir stehen still da. Einige Augenblicke. Nach einer Weile setzt glücklicherweise das Gemurmel der anderen wieder ein. Dann räuspert sich Cobie, woraufhin ich ihn anschaue. »Meine Dame, ich habe hier Ihr Wasser und ...«

Etwas beruhigter nehme ich das Glas von ihm entgegen. »Und?«

»Und eine Rechnung.«

»Eine Rechnung?«, erwidere ich schon wieder aufgebrachter. Jetzt will er mich doch wirklich verarschen, oder?

»Für die Fahrt, vielmehr für den Wagen.«

Dreimal atme ich tief durch, wiederhole innerlich die Worte von ihm. »Das ist ein Scherz von dir.«

»Nein, meine Dame. Ganz gewiss nicht.«

»Wie kommst du darauf, dass ich auch nur irgendetwas davon bezahlen würde?«

»Es ist Ihre Fahrt.«

»Von welcher Fahrt sprechen wir hier?«

»Hin–«

»Das kannst du sowas von vergessen!«, unterbreche ich ihn.

»Und Rückweg«, sagt er noch.

»Ich zahle nichts dafür!« Mit verschränkten Armen, was sich erst als schwierig erwies mit dem Glas und der Tasche, stehe ich vor ihm und will dieses Papier auch gar nicht entgegennehmen. Das kann er sich ernsthaft abschminken.

»Ich bin nur der Bote, meine Dame.«

»Das kannst du stecken lassen, Cobie. Nur der Bote. Das kauf' ich dir nicht ab.«

Verdutzt schaut er mich an. Cobie beherrscht also doch Mimik. »Wie sollen jetzt diese 3.550 Euro bezahlt werden?«, fragt er mich. Mich! Was?

»Was sagst du da? 3.550 Euro? Na, ich zahl' das nicht. Ich habe nicht mal so viel Geld und ich sehe das auch gar nicht ein.«

»Und was mache ich damit, meine Dame?«

»Cobie, du hast dir bisher den ganzen Abend etwas einfallen lassen, du wirst auch hier eine brillante Idee haben, da bin ich mir sicher! Ich glaub' an dich.«

Mit diesen Worten – oh Gott, fühlt sich das gut an – drehe ich mich um und gehe von ihm weg. Schade, dass ich nicht mehr in den Genuss seines Gesichtsausdrucks komme. Der würde bestimmt noch das i-Tüpfelchen sein. 

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