"Bist du verliebt?"
"Verliebt?" verwirrt sehe ich meine kleine Schwester an.
"Ja verliebt halt. Bist du verliebt?"
Ich sehe wie Soobin mit Taehyun zu uns kommt, weswegen ich wieder zu meiner Schwester sehe.
"Nein..nein ich bin nicht verliebt.. nicht mehr." murmle ich, streiche durch ihre Haare, will mich am liebsten selbst für diese riesen Lüge schlagen, aber was bringt es mir schon?
Er erwidert meine Gefühle nicht und das muss ich nun einmal akzeptieren, egal wie sehr es schmerzt. Egal wie sehr es mich zerstört.
"Nicht mehr? Also warst du Mal verliebt?" fragt sie mich neugierig.
Ich nicke nur, sehe dann zu meinen beiden Freunden.
"Hay Hyung." lächelt Taehyun, setzt sich neben meine Schwester und sieht in die Speisekarte unseres Cafés.
Er sieht immer noch in die Karte hinein, obwohl er sowieso immer das selbe nimmt.
"Weiße Schokolade, Blaubeerkäsekuchen und ein Stück Schokokuchen." sagt er, grinst mich sanft an.
"Du isst kein Blaubeerkäsekuchen." sage ich, ziehe eine Augenbraue hoch, bringe ihn nur noch mehr zum grinsen.
"Ich weiß, aber mein Date isst Blaubeerkäsekuchen."
"Sag mir jetzt nicht, dass du mit Beomgyu auf ein Date gehst. Der ist verrückt." sage ich, sehe dann zu Soobin, welcher uns nur stumm zu hört, dabei etwas schmunzelt.
"Sag doch auch was dazu. Beomgyu ist laut, durchgeknallt und anstrengend."
"Wenn Taehyun glücklich ist, bin ich auch glücklich, außerdem solltest du Menschen, welche du nicht kennst, nicht einfach sofort verurteilen, Yeonjun."
Ich verdrehe die Augen, gehe hinter die Theke, mache die zwei Kuchen und die weiße Schokolade fertig.
"Danke schön, Hyung."
Taehyun legt das Geld auf dem Tisch, nimmt die Pappschachtel und sein trinken, eh er geht.
Seufzend sehe ich ihm hinterher, lächle leicht.
"Dann halt Beomgyu." murmle ich, sehe zu meinem besten Freund und Crush, welcher mit meiner kleinen Schwester spielt und ihr gleichzeitig bei ihren Mathehausaufgaben hilft.
Wie hätte ich mich nicht in ihn verlieben können?
Der Typ ist doch die reinste Perfektion.
Seufzend schüttle ich den Kopf, widme mich wieder meiner Arbeit, flirte mit ein paar Mädchen, aber auch Jungen.
Flirten kann ich mit jedem, aber wenn es um Gefühle geht, dann hat nur einer Platz in meinem Herzen.
Ich werfe das Handtuch über die Spüle, sehe zu meinem besten Freund, welcher leicht lächelt.
"Brauchst du Hilfe? Du wirkst etwas erschöpft."
"Ich lasse dich nicht Schwarzarbeiten, nur weil du ein hilfsbereites Arschloch bist." murre ich müde.
Soobin grinst etwas, kommt zu mir hinter die Theke, stellt sich an die Kasse.
"Nur gut, dass ich mir nie was von dir sagen lasse, Junnie."
"Ach halt doch den Mund...du blödmann." murre ich, bringe ihn zum lachen, während er die Bestellungen aufnimmt.
"Was würdest du nur ohne mich machen, Yeonjun?"
"Auf alle Fälle keine Gefühle für dich haben." murre ich, mache die Getränke.
"Ich dachte wir wollen nicht mehr darüber reden." sagt er, dreht sein Kopf etwas zu mir.
"Tut mir leid." murmle ich, atme tief durch, widme mich wieder meiner Arbeit, schlucke meine Gefühle und Tränen herunter.

Ich kuschle mich an Soobin, bin viel zu müde und erschöpft um dagegen was zu sagen, bin zu müde um ihn von mir zustoßen und zu müde um auf mein viel zu stark klopfende Herz zu hören.
Mein bester Freund streicht sanft durch meine Haare.
"Du solltest mehr auf dich achten, Junnie.." murmelt er in mein Ohr, beschert mir eine Gänsehaut.
"Mhm..." murmle ich, schließe die Augen, genieße seine Nähe und sein Geruch.
"Du riechst so gut." murmle ich im Halbschlaf, bringe ihn zum lachen.
"Du riechst auch gut." haucht er in mein Ohr, drückt mir ein Kuss auf dem Kopf.
"Nicht machen...mein Herz explodiert sonst noch, weil es sich Hoffnungen macht..." murmle ich.
Darauf ist es still zwischen uns und ich schlafe in seinem Arm ein, bin einfach viel zu müde um länger wach zu bleiben.

"Na Schlafmütze, gut geschlafen?"
Soobin stellt mir einen Kaffee vor die Nase, sieht dann wieder auf seine ganzen Lernzettel, lernt weiter.
"Wie lange bist du schon wach?" frage ich, reibe mir übers Gesicht um langsam wach zu werden.
Es ist mir eindeutig noch viel zu früh.
"Seit ein paar Stunden. Kaffee habe ich aber erst grade gemacht."
"Bin, du solltest auch auf dich achten." seufze ich, nehme ihm die Lernzettel weg.
"Wir sollten miteinander reden...über deine Gefühle zu mir." sagt er plötzlich, weswegen ich ihn mit großen Augen ansehe.
"Wieso müssen wir jetzt darüber reden? Du wolltest doch gar nicht darüber reden."
"Ja, aber wir sind beste Freunde und wir lieben es zu kuscheln und Zeit miteinander zu verbringen, aber egal wie sehr ich es versuche, deine Gefühle für mich zu vergessen, ich kriege es einfach nicht hin. Ständig muss ich daran denken und dann fühle ich mich schlecht, weil ich so weiter mache, dir anscheinend gleichzeitig irgendwie Hoffnungen gebe und...das kann ich nicht. Ich kann es nicht ertragen, dass ich der Grund bin, wieso du so sehr leidest, Yeonjun."
"Was willst du jetzt damit sagen, Soobin?"
"Vielleicht sollte ich mich erstmal von dir fernhalten... vielleicht wäre dies gerade das beste...für dich und für mich."
"Dich von mir fern zu halten, nennst du das beste? Sag mal bist du irgendwie dumm? Ich brauche dich in meinem Leben...Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!" sage ich, bin überfordert und sprachlos.
Wie kommt er auf so einen Schwachsinn.
"Junnie, es ist nicht für immer, okay? Nur für ein paar Wochen. Du bist doch trotzdem mein bester Freund, mein ein und alles, okay?"
"Es sind doch nur ein paar scheiß Gefühle!" fahre ich ihn an, bekomme Tränen in den Augen.
Ich kann nicht ohne meinen besten Freund leben, dass würde ich nicht ertragen.
Und vielleicht bin ich auch grade eine absolute Dramaqueen, aber ich war noch nie ohne Soobin und jetzt...nur weil ich Gefühle für ihn habe, will er sich von mir fernhalten?
Das darf er nicht tun, dass halte ich nicht aus.
"Yeonjun."
Soobin hält mich an den Oberarmen fest, sieht mir tief in die Augen.
"Es war nur eine Idee, Yeonjun, okay?"
"Lass mich nicht alleine.." bringe ich hervor, eh ich den Kampf gegen die Tränen verliere, anfange zu schluchzen.
"Ohne dich kann ich das alles nicht..du brauchst diese Gefühle niemals zu erwidern, aber hör nicht auf mein bester Freund zu bleiben. Ich brauche dich in meinem Leben." flüstere ich unter Tränen, während er mich sanft in seine Arme zieht, durch meine Haare streicht.
"Es ist alles gut, Yeonjun...Tut mir leid. Ich wollte dich nicht zum weinen bringen."
Ich schließe die Augen, genieße seine Nähe und sein Geruch, atme tief durch, beruhige mich langsam wieder.
"Es ist alles gut, Yeonjun." flüstert er, während ich seinen schnellem Herzschlag lausche.
Wieso ist sein Herzschlag so schnell?
Er streicht sanft über meinen Rücken, drückt mich enger an sich.
"Tut mir leid wegen dieser dummen Idee.." flüstert er mir ins Ohr. "Ich habe nicht wirklich nach gedacht...Ich könnte auch kein Tag ohne dich Yeonjun." flüstert er, haucht mir ein Kuss auf die Wange, bringt mich, trotz den Tränen, zum Lächeln.
Nur schade das er niemals meine Gefühle erwidern wird...