Taegyu
"Ich habe eine oder zwei Ideen für ein Buch. Eigentlich hab ich sogar ziemlich viele Ideen." sage ich, setze mich richtig auf, sehe zu Taehyun, welcher sich neben mich setzt,grade in mein Zimmer gekommen ist und gefragt hat,was ich mache.
"Wieso schreibst du diese ganzen Ideen dann nicht auf?"
Ich nehme mein Notizblock. "Dieser ist schon voll und dazu explodiert mein Kopf immer wieder vor Ideen und ich weiß nicht wohin mit den ganzen Ideen. Zeit hab ich auch keine..."
Ich sehe auf mein Laptop wo ich so etwas ähnliches wie ein Prolog aufgeschrieben habe.
"Ließt du es mir vor?" fragt er, mustert mich neugierig.
"Wieso sollte ich dies tun? Du kannst doch lesen."
"Ich hör dir lieber zu..."
Ich nehme den Laptop, setze ihn auf meine Oberschenkel ab, fange an zu lesen.
'Ich schreibe dies hier nur auf, weil ich keine Ahnung habe, was ich sonst tun soll. Ich bin absolut überfordert.
Ich bin verliebt.
Verliebt in den Mörder meiner Schwester.
Ich weiß nicht wie oder wann es passieren konnte, aber zu meiner Verteidigung, ich wusste am Anfang nicht wer er ist. Ich wusste nie den Namen ihres Mörders, war früher viel zu klein...fragt mich nicht, aber ich fand ihn sympathisch. Ich finde ihn immer noch sympathisch. Ich rede gerne mit ihm und dazu arbeite ich so gerne in deinem Trakt, damit ich in seiner Nähe bin. Ich weiß es ist absolut unprofessionell und ich würde ihn auch niemals irgendwie helfen. Er hat es zu recht verdient im Gefängnis zu sitzen. Jedoch habe ich auch eine gute Menschenkenntnis und dies ist auch nicht getrübt, selbst wenn ich verliebt bin. Jedoch...jedoch glaube ich nicht, dass er meine Schwester getötet hat. Er kann zwar ein riesen Arschloch sein, aber für einen Mord ist er zu freundlich und zu sensibel. Jedoch beharrt er darauf, der Mörder meiner Schwester zu sein. Irgendwie ergibt das alles kein Sinn, oder?
Ein Polizeiwächter verliebt sich in den Mörder seiner Schwester und dazu glaubt dieser der Mörder ist nicht der wirkliche Mörder.
Wenn das nicht mal die Ironie des Lebens ist.
Wieso ist das Leben nur so kompliziert und anstrengend?
Wieso kann ich nicht einfach normal sein?
Und wie genau bekomme ich diese Gefühle wieder los?
Er kann mich ja noch nicht einmal leiden, hasst mich dafür, dass ich seinen Fall heimlich nochmal neu untersuche.
Ich bin vielleicht bescheuert und wahrscheinlich wird das sowas von nach hinten los gehen, aber ich kann nicht anders. Ich vertraue meinem Bauchgefühl, weil es mich noch nie enttäuscht hat..
Das klingt vielleicht absolut dämlich und unlogisch, aber ihr müsst dieses Buch mit meiner Geschichte nicht weiter lesen, ihr könnt es wieder weg legen und einfach nie wieder zur Hand nehmen. Ihr müsst es nicht kaufen, oder lesen, aber für die, die es trotzdem tun: Vielen Dank und viel Spaß beim lesen... wahrscheinlich werde ich das sowieso niemals an einem Verlag schicken...Wer würde das schon lesen wollen? Dazu ist meine Grammatik absolut schrecklich..naja fuck it..."
Ich sehe von meinem Laptop zu Taehyun, welcher auf mein Laptop sieht, dann zu mir, dann wieder auf mein Laptop.
"Ich weiß...das klingt absolut dämlich. Eigentlich hat es mir mal besser gefallen, aber wenn ich müde bin, dann gefallen mir die Ideen sowieso mehr."
Er lacht leise, streicht durch meine Haare, so wie meine Mom dies früher getan hat. Ich liebe es, wenn er dies auch macht, damit ich mich dann mehr geliebt fühle.
"Du bist absolut toll, was deine Kreativität und Geschichten angeht, Beomgyu. Du bist talentiert und ich glaube auch, dass du, wenn du dich dran setzt und alles schreibst, was du schreiben willst, sobald du Zeit hast, es absolut toll wird. Ich würde alle deine Bücher kaufen und sie sogar freiwillig lesen. Alles würde ich freiwillig von dir lesen."
Lächelnd drehe ich meinen Kopf etwas zu ihm.
"Danke."
"Gerne doch..ich wollte jetzt jedoch zum Training. Willst du mit, oder hier bleiben? Soobin und Yeonjun haben heute übrigens Date night, dass heißt, es wird wieder laut."
"Geh ruhig alleine. Ich muss noch für die Uni lernen und einen Examen schreiben."
"Na gut."
Er drückt mir ein Kuss auf dem Kopf, eh er mein Zimmer und kurz darauf unsere Wohnung verlässt.
Jetzt bin ich wieder alleine, aber eigentlich macht es mir nicht mal mehr etwas aus. Vor einiger Zeit, hätte ich es alleine nicht ausgehalten, aber da ich weiß, dass meine Mitbewohner, alle wieder nach Hause kommen, ist meine Angst weniger geworden. Zwar nicht komplett besser, aber sie hat sich gesenkt.
Gott sei Dank.
Summend stelle ich meine Musik wieder an, sehe auf mein Laptop, beiße mir auf die Lippe, eh ich mich wieder an dem eigentlichen widmen, was ich geschrieben habe, bevor Taehyun in mein Zimmer gekommen ist.
An meinem Liebesbrief, für Taehyun.
Oh Gott...
Das klingt total bescheuert-
Ich sollte das alles wieder löschen...er wird das niemals lesen dürfen!
Tief atme ich durch, klappe meinen Laptop zu, beiße mir auf die Lippe.
Dann klappe ich jedoch meinen Laptop wieder auf, schreibe weiter.
Er muss es ja nicht lesen müssen, aber zuende bringen möchte ich ihn am Ende dann doch noch.
Es war bei mir einfach so etwas wie liebe auf dem ersten Blick.
Ich kam in diese Wohnung gestolpert, brauchte einfach eine und eine WG ist da doch etwas billiger, als alleine zu leben, bin direkt in seinen Armen gelandet und wurde breit an gelächelt.
Ich war sofort Hals über Kopf in Kang Taehyun verliebt..und ich dachte eigentlich, ich könnte mich nach meinem Ex nicht mehr verlieben...bis ich in Taehyuns Arme gestolpert bin...und es war das beste, was mir im Leben passieren konnte. Er hat mein grinsen zurück geholt und es zu wissen. Er ist mein Ruhepol ohne dies zu wissen.
Er ist so vieles für mich, ohne dies zu wissen.
"Was hast du denn da?"
Yeonjun nimmt die Zettel, welche ich grade ausgedruckt habe.
"Yeonjun!"
Ich will sie mir zurück nehmen, jedoch hält er diese hoch, so dass ich nicht ran komme. Ich bin zwar nicht klein, jedoch ist Yeonjun dann doch noch etwas größer.
"Yeonjun bitte gib es mir einfach wieder zurück..."
Ich bitte ihn nicht gerne, aber es ist privat und er muss auch nicht alles wissen.
Unsere Freundschaft ist etwas kompliziert. Wir sind so ähnlich wie Tom und Jerry..wir können nicht mit und auch nicht ohne einander.
"Was denn? Was ist daran so wichtig oder interessant, dass du mich bittest, es zurück zu geben?"
Neugierig sieht er auf die Zettel, lässt mich, mich selbst verfluchen, dafür diese Seiten ausgedruckt zu haben.
Wieso bin ich nur so dumm?
Argh.
Verzweifelt sehe ich ihn an.
"Yeonjun, wenn du mir das nicht wieder gibst, sage ich Soobin, dass du..."
"Was willst du mir sagen?" fragt Soobin, nimmt Yeonjun die Zettel weg, gibt sie mir wieder.
"Danke." murmle ich, bekomme von Yeonjun ein Todesblick zugeworfen.
"Nichts." murmle ich. "Das kann Yeonjun dir selbst erzählen."
Yeonjun jedoch reißt mir die Zettel aus der Hand, so schnell, dass weder Soobin noch ich was dagegen machen können.
"Was ist denn hier los?" fragt Taehyun verschlafen, reibt sich die Augen, jedoch fängt Yeonjun an, vor zu lesen, während ich versuche ihn abzuhalten.
Soobin seufzt nur, hat es aufgegeben, sich zwischen uns zu stellen, sieht uns einfach nur kopfschüttelnd an.
"Ich erinnere mich noch an dem Tag, an dem du in mein Leben gestolpert bist...okay, eigentlich bin ich eher in dein Leben gestolpert, direkt in deine Arme.
Dein Lächeln hat mich sofort verzaubert, hat mein Herz höher schlagen lassen. Ich wollte nie wieder an die Liebe glauben, wollte mich davon fernhalten, doch du hast meinen gesamten Plan über Bord geworfen...Du hast mich plötzlich wieder zum lachen gebracht. Wegen dir habe ich plötzlich wieder einen Sinn im Leben gefunden, wieder angefangen zu leben..ohne das du dies überhaupt weißt. Du hast mir, ohne es zu wissen, die Farbe zurück ins Leben gebracht, hast mir geholfen mit mir selbst und dem Leben klar zu kommen.."
Yeonjun verstummt, sieht zu uns allen, während ich die Zettel greife, sie zerknülle und in den Müll werfe, dann zu Soobin sehe.
"Er hat dich betrogen."
Wütend verlasse ich das Wohnzimmer, in mein Zimmer, knalle hinter mir die Tür zu und lehne mich dagegen, versuche mein zittern und meine Tränen zu unterdrücken, was absolut nach hinten los geht.
Ich hasse Yeonjun.
Okay eigentlich nicht, aber ich hasse ihn für diese Aktion und wahrscheinlich hätte ich Soobin das nicht sagen sollen.
Oh Gott.
Jetzt fühle ich mich schlecht...
Weinend halte ich mir die Hände vor dem Gesicht, rutsche die Tür runter auf dem Boden, ziehe die Beine an mich.
Irgendwann, wer weiß wie lange die Zeit vergangen ist, klopft es gegen meine Tür.
"Gyu..." höre ich Taehyun, weshalb ich sofort den Atem anhalte, dass schluchzen zu unterdrücken.
"Gyu...lass mich rein, bitte." flüstert er, klopft immer wieder gegen meine Tür, gibt dann aber auf.
"Okay, dann hör mir einfach zu, wenn du mich hörst. Gyu...ich habe den Brief gelesen.."
Sofort verstärkt sich mein zittern, schluchze auf, obwohl ich dies nicht wollte.
"Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du unglaublich gut mit Wörtern bist, mich damit berührst, aber als ich den gelesen habe, habe ich richtig gespürt, was du dabei gefühlt hast. Du bist so unglaublich talentiert und dann ist dieser Brief, diese Liebeserklärung, nur für mich...Das habe ich noch nie bekommen und dazu...dazu fühle ich das selbe, hörst du? Kaum bist du in meine Arme gefallen, hast mir in die Augen gesehen, war ich dir absolut verfallen, wollte dieses glitzern in deinen Augen immer wieder sehen. Du verzauberst mich von Tag zu Tag immer mehr, hörst du? Mein Herz schlägt nur für dich, Choi Beomgyu..seit fast drei Jahren."
Ich stehe auf, öffne zitternd die Tür, sehe ihn verheult an.
"Oh Gyu.." haucht er, zieht mich in seine Arme.
Ohne es zu wollen, weine ich in seine Halsbeuge, kralle mich in sein Rücken.
"Ich bin da, Gyu." haucht Taehyun, hält mich fest..
Selbst als ich mich beruhigt habe..die ganze Zeit streicht er durch meine Haare, zaubert mir mein Lächeln zurück ins Gesicht.
Sanft hebt er mein Kopf an. "Ich danke dir für diesen wundervollen Liebesbrief, Choi Beomgyu." haucht er, eh er seine Lippen auf meine legt.
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