Seungchan
Idk.. hinterfragen wir es einfach nicht.
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"Worüber denkst du nach, Minnie?"
"Keine Ahnung.", brummt Seungmin nur, starrt weiter auf seinen Laptop, schaut haikyu! weiter, doch so wirklich bekommt er nichts mit..
Etwas was ihn absolut abfuckt.
"Du bist seit Tagen schon absolut down, Minnie...ich mache mir Sorgen um dich."
"Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen.", murmelt Seungmin, stellt den Anime auf Pause, sieht zu seinem besten Freund.
"Nicht? Du wirst immer ruhiger, bist kaum noch am Handy und wenn du jemandem antwortest dann erst Stunden später oder du schläfst. Wenn du nichts schläfst, versuchst du zu schlafen...aber seit Monaten hast du nicht einmal darüber gesprochen was in dir vorgeht. Ich mach mir echt Sorgen um dich und diese sich absolut berechtigt. Etwas anderes kannst du mir nicht weiß machen."
Seungmin zuckt mit den Schultern, versucht seinem besten Freund ein lächeln zu schenken.
Doch das fühlt sich so schrecklich und falsch an, dass er es sein lässt.
"Isst du genügend?", fragt Chan, schaut ihn an.
"Soll ich ehrlich sein oder dich an lügen?"
"Ich wäre tatsächlich mal froh, wenn du ehrlich zu mir sein würdest, Seungmin."
- Wie soll ich denn ehrlich zu dir sein, wenn ich selbst noch nicht einmal weiß was die Wahrheit ist? Mein Kopf und meine Gefühle sind das reinste Chaos. Es regt mich so scheiße auf.-
"Ich esse, aber nur so viel das ich nicht über dem Tag ohnmächtig werde. Was in den letzten Tagen ziemlich anstrengend war. Vor allem durch die Hitze und den Kindern..Nichts gegen die Kinder und mein Praktikum, aber ich bin so kaputt..die gesamte Woche stand ich immer mal wieder vor dem Kollaps."
"Minnie.."
"Ich weiß, ich weiß..ich soll essen, aber ich kann es nicht, okay? Ich esse, aber dann nur in meiner Pause und abends Zuhause. Und das auch nicht viel."
Chan möchte seinen besten Freund in die Arme nehmen, doch weicht dieser aus.
"Nicht einmal mehr Berührungen?"
"Ich hasse Berührungen falls du es vergessen hast. Wenn ich nicht damit anfange, darf man mich nicht anfassen..vergiss das nicht ständig.", seufzt der jüngere, ist müde davon.
Kann Chan nicht einfach wieder gehen, ihn alleine lassen?
Obwohl...
Alleine möchte er doch auch gar nicht sein, hat extra deswegen seinen besten Freund zu sich bestellt.
"Seungmin.."
"Ich weiß, du machst dir Sorgen, Hyung. Ich weiß, du möchtest mich glücklich sehen. Doch bin ich ehrlich...in dem letzten halben Jahr habe ich so viel vorgespielt, dass ich einfach nicht mehr weiß wer ich wirklich bin. Ich habe ständig so getan als wäre alles gut, als wäre ich nicht am Boden...selbst mit einem der Zwillinge habe ich vor ein paar Tagen gesprochen was Zuhause abläuft, weil ich es nicht mehr konnte. Doch...nur nur das Basic gerede, was eigentlich jeder weiß..."
Seungmin zieht die Beine an sich, sieht seinen besten Freund an.
Dieser mustert ihn.
"Niemand in meinem Umfeld fragt mich wie es mir geht.", lacht Seungmin. "Ich schaue anscheinend so glücklich aus...selbst mein Mentor, welcher so schrecklich ist, hat mir kurz angesehen das es mir nicht gut geht..aber es ist mir auch egal. Eigentlich ist mir alles egal.", lacht Seungmin.
"Mir ist es egal, wer noch in meinem Leben ist. Mir ist es egal, ob ich alles andere verkacke. Mir ist es egal ob meine Familie immer mehr zerbricht. Es ist mir egal ob ich lebe oder sterbe. Es ist mir alles so scheiß egal..Es ist mir egal ob du gehst oder bleibst. Solange ich meine Musik und meine Boyloves habe um aus der realen Welt zu verschwinden ist mir der Rest so scheiß egal...Mal davon abgesehen fühle ich eigentlich gar nichts mehr. Für niemanden mehr. Außer für meine Thai Schauspieler und meine Kpop Bands..und das schwindet von Tag zu Tag auch immer mehr. Ich bin dabei mich zu verlieren, aber es ist mir scheiß egal."
Seungmin zuckt mit den Schultern, während Chan am liebsten weinen möchte..
Er hatte sich geschworen seinen besten Freund nie wieder so weit abstürzen zu lassen und doch hat er es nicht geschafft.
Er hat es verkackt.
Wieder einmal..
"Wieso redest du nicht früher mit mir?"
"Weil auch du mich nie gefragt hast, Channie. Aber das ist okay. Du hast deine eigenen Probleme. Mal davon abgesehen dass ich nicht weiß was mit mir los ist."
"Und was ist mit Jisung? Redest du mit ihm?", fragt Chan, hegt etwas Hoffnung.
"Ich rede mit niemanden. Schon lange nicht mehr.", gibt Seungmin ehrlich zu.
"Ich tue lieber so als wäre alles okay. Außerdem kann ich mit niemanden darüber reden, wenn ich nicht weiß woran es liegt...In meinem Kopf herrscht das reinste Chaos, aber damit komme ich klar."
"Schreibst du noch?", fragt der ältere. "An manchen Tagen. Meistens habe ich gar keine Lust mehr darauf..zwinge mich dann. Denn es ist schön, wenn ich meine Leser glücklich machen kann. Für manche bin ich ein Safeplace und sie brauchen diese täglichen Kapitel, damit sie glücklich sein können..mehr möchte ich gar nicht."
"Aber dich selbst zu zwingen ist nicht richtig, Seungmin.", seufzt Chan, stößt an seine Grenzen mit dem jüngeren.
Er wirkt so gelangweilt und müde.
Müde vom Leben und das macht dem älteren Angst.
"Es reicht aus um andere glücklich zu machen. Mehr möchte ich nicht. Wenn alle anderen glücklich sind, dann habe ich wenigstens etwas erreicht. Selbst, wenn es nur einer meiner dämlichen fanfictions ist."
"Minnie...rede mit mir. Lass alles heraus."
"Was soll ich raus lassen, wenn ich nicht weiß was los ist?"
"Dann lass das ganze Chaos heraus und wir lichten es zusammen."
"Super, jetzt klingst du auch noch wie Hyunjin.", brummt Seungmin, verschränkt die Arme vor der Brust.
"Diesen hast du ja lange nicht mehr erwähnt. Wie läuft's bei euch eigentlich?"
"Was weiß ich. Mal so, mal so. Hab das Gefühl das er sich immer mehr von mir zurück zieht, sich entfernt und irgendwie tut es weh und gleichzeitig ist es mir egal. Auf der anderen Seite mache ich mir Sorgen um ihn, möchte ihn fragen, aber da ist er so stur wie ich und würde niemals reden wollen. Und in seinem betrunkenen Zustand wollte ich ihn nicht fragen...Mal davon abgesehen bin ich ja nicht besser und ziehe mich auch von ihm zurück, schreibe kaum noch mit ihm, aber eigentlich tue ich das mit niemanden. Ich bin schon froh, wenn ich es schaffe täglich auf zu stehen und zur Arbeit zu gehen."
Seungmin atmet tief durch, rückt zu seinem besten Freund.
"Darfst mich jetzt in den Arm nehmen."
Chris lacht leise, zieht ihn an sich und drückt ihn an sich.
"Besser?"
"Halt mich einfach für einen kurzen Moment fest, Hyung."
"Ich halte dich so lange fest, wie du es möchtest, Seungmin.", haucht Chris, drückt ihn fester an seine Brust.
"Du bist nicht alleine."
"Wieso fühlt es sich dann oft so an? Ich stoße jeden von mir. Immer und immer wieder."
"Menschen die dich lieben werden auch bei dir bleiben..alle anderen haben dich nicht verdient."
"Niemand hat mich verdient.", haucht Seungmin.
"Ich bin ein schrecklicher Mensch.", fügt er leise hinzu.
"Wie kannst du ein schlechter Mensch sein, Seungmin? Wie kannst du ein schlechter Mensch sein, wenn du nur möchtest, dass alle anderen glücklich sind, mhm? Und das du versuchst dies zu ermöglichen? Das erinnert mich eher an einen selbstlosen Menschen, als an einen schlechten Menschen."
"Helfersyndrom.", murmelt Seungmin, schließt die Augen.
Er ist so unbeschreiblich müde.
Müde vom Leben und von all seinem Chaos im Kopf.
"Darf ich dich etwas fragen?"
"Mach doch.", haucht Seungmin.
"Liebst du Hyunjin noch?"
"Nein.", murmelt Seungmin. "Oder auch doch. Ich weiß es nicht. Alle Gefühle, welche auf Liebesbasis sein könnten, sind alle so weit verdrängt wurden, dass es mir eigentlich scheiß egal ist. Solange er glücklich ist, mit seinem jetzigen Leben, bin ich es auch...Trotz allem bin ich ihm für alles dankbar. Auch jetzt noch. Für jeden einzelnen Tag.", murmelt Seungmin.
"Außerdem verstehe ich es jetzt irgendwie... Beziehungen sind toll aber anstrengend und das alles, aber so single und frei zu sein, hat auch etwas tolles. Du kannst mit jedem tun und lassen was du möchtest. Ich flirte zur Zeit gerne mit Menschen."
Chan lacht leise, streicht ihm durch die Haare.
"Ach tust du das? Du verlässt doch kaum dein Zimmer, welches wieder wie ein riesen Schlachtfeld ausschaut."
"Sorry...ich packe es nicht auf zu räumen, geschweige denn auf zu stehen. Zu duschen ist schon eine Qual..."
"Es tut mir so leid, Minnie...Ich habe dir versprochen dich auf zu fangen, wenn du fällst und doch habe ich es wieder versagt...Ich wünschte ich hätte früher schon eingegriffen, doch habe ich es gekonnt ignoriert."
"Ach alles gut. Ich mag es dass du glücklich mit Felix bist. Es macht mich glücklich dich glücklich zu sehen. Etwas anderes hätte sowieso nichts gebracht...und du bist jetzt hier...du bist hier und hälst mich fest."
"Du weißt das du immer meine Nummer eins sein wirst?"
- Sag das nicht. Das kann sich so schnell ändern.-
"Das werden wir sehen. Ich habe auch gedacht das Hyunjin und ich zusammen gehören und siehe da. Wir sind schon fast so lange getrennt wie wir zusammen waren. Eigentlich ziemlich funny. Jedenfalls..."
"Du unterdrückst alles was du denkst und fühlst, Seungmin...ich bitte dich, lasse es langsam heraus. Sonst wird das nicht gut enden. Ich kann dich nicht verlieren, hörst du?"
"Ich geh im Oktober auf ein Konzert, denkst du wirklich, dass ich mir davor etwas an tun würde?"
"Ganz ehrlich? So wie du gerade drauf bist...so müde wie du bist und so eiskalt und unnahbar du wirkst...ja. ja das denke ich."
"Arschloch."
"Dann bin ich eines, aber ich mache mir nur Sorgen um dich. Selbst deine Leser sind besorgt um dich."
"Passiert."
Chan schlägt ihm gegen den Hinterkopf, weiß das es nichts bringt.
Dennoch konnte er sich nicht davon abhalten.
Seungmin beißt deinem besten Freund dafür in den Arm.
"AUA!"
"Pech!"
Daraufhin ist es ruhig zwischen den beiden, aber nur so lange bis Seungmin einfach, ohne einen Grund, mit weinen beginnt.
"Minnie..."
Seungmin klammert sich mehr an seinem besten Freund, weint bitterlich.
"Was ist los, mein Schatz, mhm?", fragt der ältere gefühlsvoll, streicht durch seine Haare.
"I-Ich habe Angst, Hyung. Angst...weil mir alles so egal ist...das ich es irgendwann nicht mehr schaffe am Leben zu bleiben. Ich habe doch gar keinen Grund mehr.", schluchzt Seungmin.
"Und doch hält dich noch etwas am Leben."
"Wahrscheinlich mein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Mom...ich habe keine Kraft mehr und das macht mir so Angst.", bringt es Seungmin weinend hervor, hat das ausgesprochen was er so lange nicht wahr haben wollte.
Doch es ist leider so.
Sein lachen hat er schon lange wieder verloren und dazu auch den Glanz in seinen Augen.
Und wieso?
Das weiß er selbst nicht.
Er weiß nicht was er denkt, fühlt oder was dieses Chaos in seinem Kopf sein soll..
Nichts davon kann er beantworten.
Er weiß einfach nur, dass es ihm nicht gut geht und das ihm eigentlich alles so was von scheiß egal ist.
Zur Zeit weiß er eigentlich kaum etwas, außer das er unglaublich müde ist und keinerlei Kraft mehr zum Leben hat, es aber doch noch tut...
Von Tag zu Tag wird es immer schlimmer und doch kann er den Mund nicht öffnen, dass Chaos nicht lichten.
Wie sollte es auch jemand anderes können, wenn er selbst nicht weiß was los ist?
Das bringt doch absolut gar nichts.
Außerdem hat er es aufgegeben überhaupt noch zu versuchen.
Er vegetiert einfach nur noch vor sich hin, versucht irgendwie den Alltag noch hin zu bekommen und vielleicht... vielleicht wird es ja irgendwann wieder besser, wenn er jetzt nur noch ein wenig zu kämpfen versucht...
Auch wenn er nicht weiß wie lange dieser kleine, wirklich winzige Teil, des kämpfens noch aufrecht bleibt...wer weiß wann sogar dieser endgültig verschwunden ist und er dann endgültig nicht mehr kann, aber daran möchte Seungmin gar nicht denken..
Noch nicht.
Schniefend kuschelt er sich mehr an seinen besten Freund, genießt die warmen und beruhigenden Arme um sich herum.
Er ist froh das Chan gerade hier ist, ihm wenigstens etwas Komfort gibt...ihn noch nicht aufgegeben hat.
Aber selbst das ist nur noch eine Frage der Zeit...
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