Seungbin
"Es gewittert."
"Mhm.", brummt Changbin nur, sieht weiterhin auf sein Handy, will gar nicht raus sehen.
Das alles will er nicht sehen, geschweige denn hören.
Auch wenn er Gewitter liebt.
Eigentlich...
Doch ist er heute nicht in der Stimmung.
Eigentlich ist er absolut verwirrt und überfordert von sich selbst.
Die ganze Zeit hat er gedacht das genau das ist was er wollte und jetzt wo es passiert ist überwiegt die Angst.
Er kann das nicht, glaubt er.
Wovor er Angst hat kann er selbst nicht wirklich genau erklären.
Versteht sich ja selbst nicht.
Er wusste doch das dies passieren wird, nur dachte er nicht das es so früh passieren wird.
Changbin dachte wirklich er hätte noch Zeit sich darauf vorzubereiten.
Und dann war es zu spät.
Oder es war zu früh.
Argh.
Er versteht sich einfach nicht..
Seit Stunden ist er nur am nachdenken, auch wenn er es überspielt weil er erfahren hat das naughty babe endlich raus kommt und die ganze Zeit dann über Yim und Tutor geschwärmt hatte.
Okay zugegeben es hat ihn abgelenkt, aber nicht wirklich lang.
Immer wenn er angefangen hat nach zu denken hat er Tiktok oder YouTube gesehen.
Oder er hat Menschen zu gespamt mit bls.
Hauptsache er musste nicht nachdenken.
Doch dann fing das Gewitter wieder an und er musste wieder daran denken was Felix ihm mal erzählt hatte.
Das Felix Zeus gefragt hätte ob sie zwei füreinander bestimmt seien.
Und das Felix sogar eine Antwort bekommen hätte.
Keine Ahnung warum er genau, von all dem, daran denken musste.
Und daher weigert er sich strikt dem Gewitter zu zu schauen, möchte nicht noch mehr an Felix denken.
Auch wenn es unvermeidbar ist.
Etwas wofür er sich echt manchmal hasst.
Vor allem in der jetzigen Situation.
Und wenn noch einmal jemand zu ihm sagt das er sich Zeit nehmen soll, springt er von seinem Balkon.
Natürlich versteht er ihre Sorge.
Sie haben nur Angst um ihn.
Er selbst hat auch große Angst.
Und diese Angst hält ihn davon ab ihm zu schreiben.
Diese Angst ist zu groß.
Auch weiß er nicht was er möchte.
Also doch eigentlich weiß er es schon, aber doch hält die Angst ihn ab.
Und vielleicht auch der Gedanke das jeder es für verdammt falsch hält.
Aber am Ende ist es doch noch seine Entscheidung oder nicht?
Er muss doch wissen was er möchte.
Also nicht das es gerade der Fall wäre.
Nein, es ist das komplette Gegenteil.
Er weiß nicht mehr was er möchte.
Die Nachricht hat ihn verdammt nochmal umgeworfen, obwohl er es geahnt hatte.
Außerdem schmerzen seine Handgelenke, was ihn auch ziemlich ablenkt.
"Changbin, seid wann guckst du dem Gewitter nicht mehr zu?"
"Seid dem ich auch den Gefallen daran verloren habe.", brummt der ältere, setzt sich seine Kopfhörer wieder auf, hat keine Lust zu reden.
Auch ein Problem von ihm.
Er redet noch weniger als sonst.
Eigentlich öffnet er gar nicht mehr dem Mund, frisst alles in sich hinein.
Es war schon ein Wunder das er es Jeongin, Hyunjin ,Minho, Jisung und Chan erzählt hatte.
Es war fucking schwer.
Eigentlich wollte er nicht darüber reden, weil er weiß wie seine Freunde darüber denken.
Und auch wenn sie sich alle nicht kennen, sind all seine Freunde einer Meinung.
Er sollte nicht darauf hören, tut er auch nicht, glaubt er jedenfalls.
Aber keine Ahnung.
Er ist einfach nur noch verwirrt und es wird von Sekunde zu Sekunde immer schlimmer.
Kann ihm nicht jemand diese Gedanken und diese Angst nehmen?
Irgendwer-?
Bitte?
Er hat das Gefühl jede Sekunde durch zu drehen, weil er nicht weiß was er tun soll.
Er weiß das Felix jetzt Urlaub hat..
Und er weiß auch das er zum CSD in seiner Stadt gehen wird.
Ein weiterer struggle ob er da überhaupt hin gehen möchte.
Er weiß es nämlich nicht, aber er hat es seiner besten Freundin versprochen.
Bei ihm selbst beginnt am Donnerstag wieder die Schule.
Zwar hat er keine Lust darauf, aber es wird ihn ablenken..
Von seinen Gedanken und seiner Familie.
Er kann dann endlich wieder von seiner Familie weg sein.
"Changbin, was ist los? Was belastet dich?", fragt Seungmin, setzt sich neben diesem.
Schon seid dem er hier ist, starrt dieser nur auf sein Handy, ist total neben der Spur.
"Er hat mir geschrieben.", murmelt Changbin, reicht Seungmin das Handy.
So das dieser es auch lesen kann.
"Der Text ist doch an sich ganz niedlich. Und hier steht das du ihm ja nicht sofort antworten musst."
"Ich weiß.", murmelt Changbin, aber bei dem Satz: "Es gibt sicherlich nichts passendes was ich dir schreiben kann, richtig?", wollte ich erst schreiben: "Wie wäre es mit zum Beispiel: Die Sterne blinken nur durch die Luftunruhe im Weltall?", aber dann kann ich nicht bringen. Das wäre so ein dämlicher Start in den Kontakt oder so. Keine Ahnung warum ich das schreiben wollte. Zum Glück habe ich es nicht getan. Ein hoch auf Yim und Tutor. Meine liebe zu ihnen hab ich vorhin nämlich wieder entdeckt. Hab ganz vergessen wie glücklich sie mich gemacht haben."
Seungmin lauscht dem älteren, ist froh wenn dieser mal den Mund öffnet.
"Jisung hat mir sogar jemanden gegeben mit dem ich über BLS reden kann. Und er ist ziemlich niedlich. Anscheinend genauso wie ich vom Charakter her. Aber er ist niedlich."
"Changbin, du lenkst vom eigentlichen Thema ab. Es ging gerade noch um Felix seine Nachricht und urplötzlich redest du über BLS und einem Dude der bls auch so liebt wie du. Ich weiß, du lenkst verdammt gern ab, aber lass uns reden. Über den Text und wie du dich fühlst." sagt der jüngere, schaut auf die Nachricht.
"Ich weiß nicht was ich denken, tun oder fühlen soll. Es ist so... jedes Mal, wenn ich ihm antworten möchte, dann kommt mir unser letztes Gespräch in den Sinn. Und ich fühle mich schlecht. Weil ich so drauf war wie ich drauf gewesen bin, you know? Und dann bin ich irgendwie noch immer etwas wütend. Ich weiß also nicht was ich tun soll. Ich weiß, jeder sagt das ich Zeit habe. Auch Felix sagt es mir, aber wir kennen mich, Seungmin. Jeder der mich kennt weiß wie ich drauf bin."
Changbin lehnt sich an Seungmin, schaut aus dem Fenster und atmet tief durch.
Nun schaut er doch dem Gewitter zu.
"Was ist wenn es wie beim letzten Mal endet? In einem kompletten hin und her? Ich weiß das ich das nicht noch einmal kann. Ich weiß das ich ihn noch liebe, auch wenn meine Gefühle für ihn ganz weit weg gesperrt sind.
Ich jetzt selbst mit jedem flirte...aber trotzdem. Es ist einfach alles so kompliziert? Ist es das richtige Wort? Ich mag mit meinen Freunden nicht mal mehr wirklich darüber reden. Niemand, außer Jisung, scheint es so wirklich zu verstehen.
Okay wenn ich ehrlich bin weiß auch nur Jisung die ganze Storyline. Aber er liebt mich und möchte das ich glücklich bin. Auch wenn er Felix hasst und ihm sehr misstrauisch gegenüber ist..."
Changbin lehnt sich mehr an Seungmin, welcher sanft durch seine Haare fährt, für ihn da ist.
Etwas was der ältere gerade wirklich braucht.
Und doch kann Seungmin es nicht lassen mit reden zu beginnen.
"Du solltest dir wirklich Zeit lassen. Niemand meint es böse und niemand nimmt es dir böse, wenn du nicht sofort eine Antwort für dein Chaos in dir hast. Die letzten Wochen waren hart für dich und du hast verlernt glücklich zu sein. Du zeigst keinerlei Gefühle mehr und das ist okay...Du hast vieles ertragen müssen in den letzten Wochen, weshalb dir niemand böse ist.
Doch frag dich Mal wieso du Angst hast ihm zu antworten."
Changbin seufzt, greift nach Seungmin seiner Hand und drückt diese fest.
"Ich habe Angst davor wieder allein gelassen zu werden, wenn ich eine Person am meisten brauche. Ich weiß auch das alles anders sein wird, wenn der Kontakt wieder zu stande kommen wird...alles daran macht mir Angst und gleichzeitig möchte ich ihm antworten. Denke ich...ich bin so müde, Seungmin. Seit Wochen kann ich nicht wirklich schlafen..und wenn ich schlafe werde ich ständig in den Träumen umgebracht.. immer und immer wieder."
Seungmin brummt verstehend, streicht über seine Hand.
"Was hälst du davon heute bei mir zu schlafen? Dort erinnert dich nichts an Felix und deine Schwester fragt dich nicht wieder nach ihm."
Changbin brummt, steht auf um seinen Rucksack zu packen.
"Glaubst du er ist Samstag in der Stadt?"
"Ich denke schon, aber ich glaube nicht das er dich ansprechen wird.", sagt Seungmin nachdenklich.
So sicher ist er sich da gar nicht, aber muss Changbin das nicht wissen.
Dieser ist sowieso schon ziemlich neben der Spur.
"Was machen deine Handgelenke?", fragt Seungmin als er sieht, dass sein bester Freund immer wieder das Gesicht verzieht.
"Schmerzhaft, aber ich habe wo anders stärkere schmerzen."
"Changbin..", haucht der jüngere, sieht ihn traurig an.
"Du isst schon wieder so gut wie nichts...warum tust du dir dann auch schon wieder weh?"
Changbin zuckt nur mit den Schultern, hat den Schmerz gestern Abend einfach nicht mehr ausgehalten.
Daher hat er wieder weitere Narben an seinem Unterbein gelassen.
Danach war er shoppen gewesen um die leere irgendwie zu füllen.
Doch ist Frustshoppen nicht wirklich das wahre.
"Was soll ich nur tun?" fragt Changbin, sieht Seungmin überfordert an.
"Ich verstehe mich nicht mehr. Die ganze Zeit wollte ich unterbewusst das Felix mir schreibt und jetzt?
Jetzt weiß ich nicht mehr was ich will?
Ist das nicht total bescheuert? Ich hab Angst das ich auch noch wirklich das schreibe und abschicke was ich vorhin gesagt habe und.."
Der ältere blinzelt die Tränen weg, möchte nicht weinen.
Das möchte er nie wieder.
Zu oft hatte er in den letzten Wochen kleinere Zusammenbrüche.
Das möchte er nicht noch einmal.
Tief atmet er durch, schlägt wütend auf seinen Rucksack.
"Binnie.."
Seungmin zieht ihn sanft in seine Arme, hält ihn fest.
"Egal wofür du dich entscheidest. Du bist nicht allein. Und wenn du die Angst überwunden hast, ihm geschrieben hast, dann ist es okay. Die wird das niemand übel nehmen. Nur..nur du selbst machst dir zu viel Stress, verstehst du das? Du denkst zu viel nach über einfach alles was passieren könnte.."
"Ich lag nie falsch. Kein einziges Mal.", haucht Changbin, weshalb Seungmin nur zustimmen kann.
Da hat er wohl Recht.
Nie hat Changbin sein Bauchgefühl und sein overthinken ihn getäuscht.
Daher hört Seungmin gern auf das was Changbin von Mensch denkt.
Denn meistens bewahrheitet es sich.
"Na kommen gehen wir zu mir, schauen nochmal Cutie Pie und dann schlafen wir bald. Du brauchst wieder einen gesunden Schlafrhythmus."
Changbin nickt nur, nimmt sein Handy wo der Chat noch immer offen ist.
-Tut mir leid, Felix. Ich weiß du wartest auf eine Antwort...-
Er schüttelt den Kopf, steckt sein Handy weg und folgt Seungmin dann aus seiner Wohnung, direkt ein Haus weiter in dessen Wohnung.
Vielleicht hilft es ihm nicht noch mehr in Gedanken zu versinken...
Noch einmal endgültig durchdrehen möchte er nicht...
Das würde er nicht noch einmal schaffen.
Und dafür ist er dankbar Seungmin zu haben.
Sehr sogar...
Was würde er nur ohne ihn tun?
Obwohl Seungmin eine Beziehung hat kann sich Changbin immer auf ihn verlassen...
Immer wenn er ihn braucht kommt Seungmin und lenkt ihn ab.
Ohne groß nach zu fragen.
Braucht Changbin ihn ist Seungmin da...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro