Thirtyfirst Chapter
Währenddessen- Auf einem Flug von Korea nach Brasilien
„Meinst du, wir sollten es ihm sagen?"
„Ich weiß es wirklich nicht. Obwohl es nun schon so viele Jahre her ist, scheint es nicht einfacher zu werden."
„Aber wir können es nicht ewig vor Jimin geheim halten. Spätestens seit wir uns gestritten haben, wird er sich fragen, was eigentlich unsere Beweggründe sind, ihn von allem abzuschirmen."
„Du hast Recht. Es ist nur so, immer wenn ich mir vorgenommen habe, wir sollten es ihm sagen, und ihn dann angesehen habe, dachte ich, dass es wohl doch nicht der richtige Zeitpunkt sei, ich kann unserem Jimin die Wahrheit nicht sagen. Noch nicht."
„Es wird ihn auch nie geben, Liebste."
Ein Seufzen entfuhr Jimins Mutter. „Ich weiß."
„Es ist schwer, ich weiß. Und ich weiß auch, dass es immer leichter gesagt als getan ist, es zu akzeptieren. Lass uns unsere Reise nicht abbrechen. Sobald wir gelandet sind, schreiben wir Jimin eine Nachricht, oder rufen ihn an, und sagen ihm, dass wir alles aufklären, wenn wir zurück sind."
„Ich bin einfach nur besorgt."
„Ich weiß. Aber sieh doch, er ist so gut wie erwachsen und kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Immerhin hat er Taehyung und seine Eltern. Die beiden würden nie zulassen, dass ihm etwas geschieht. Er ist wie ein Bruder für Taehyung."
„Ja..."
„Wie gesagt, sobald wir zurück sind, finden wir einen Weg, es ihm zu erklären. Er hat die Wahrheit verdient und ist alt genug."
Danach verfielen Jimins Eltern ins Schweigen. Aber in Gedanken wussten sie, dass es die richtige Entscheidung war. Als das Flugzeug in Brasilien landete, waren beide zumindest ein wenig beruhigter, weil sie bald ihren Sohn anrufen konnten.
-
Jimin POV
Der Tag mit Jungkook gestaltete sich wunderschön. Nach unserem Frühstück machte sich jeder von uns beiden noch einmal zurecht, so dass ich in Jeans und Sweatshirt ausgeh-tauglich war. Jungkook entschied sich für Oversize-Klamotten und mir fiel auf, dass er mit den langen Haaren wirklich gut aussah. Im Vergleich zu unserem Kennenlernen waren sie viel länger geworden. Logisch, Jimin.
Ausgestattet mit Rucksack und allem wichtigen Krams darin, verließen wir die Wohnung. Jungkook führte mich weiter in sein Viertel hinein, und obwohl es immer noch ein großer Unterschied zwischen meiner Wohngegend und dieser hier war, fühlte ich mich wohl. Es gab kleine Läden, die von Lebensmitteln bis hin zu Drogerie-Artikeln alles anboten. Autos fuhren hier kaum lang, dafür umso mehr Fahrrad- und Mopedfahrer. An jeder Ecke türmte sich der Müll, aber das schien hier keinen zu stören.
Jungkook erklärte mir, dass die Müllentsorgung hier sehr unregelmäßig stattfand, und es deswegen meist so aussah. Er zuckte mit den Schultern. „Es ist kein schöner Anblick, aber man gewöhnt sich dran. Die meisten bringen ihren Abfall zumindest an ebendiese Ecken, nur weil die meisten hier nicht so viel Geld haben, heißt das nicht, dass sie nicht weniger ordentlich sind."
Ich warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. Er stand zu dem, was er sagte, und war damit den Leuten aus meiner Umgebung weit voraus.
„Shit, Jimin, so meinte ich das nicht, als ich das mit Geld gerade gesagt habe!"
„Ist in Ordnung, kein Problem.", wiegelte ich ab, „Ich habe es auch nicht so verstanden. Ich habe nur gerade gedacht, dass du mit deiner Meinung den anderen einen Schritt voraus bist."
„Den anderen?"
„Ja, damit meine ich meine Klassen- oder gar Schulkameraden. Die würden sich eher darüber aufregen, anstatt tatsächlich etwas dagegen zu unternehmen. Sie scheren alle über einen Kamm und denken automatisch, dass jeder der nicht wohlhabend ist, auch gleichzeitig schmutzig ist."
„Mag sein..."
„Aber zum Glück sind auch in unseren Kreisen nicht alle so.", sagte ich schmunzelnd, „Nimm dir Tae als Beispiel, seine Mum engagiert sich für wohltätige Zwecke, auch wenn ihr das schon öfter blöde Kommentare eingebracht hat."
Er nickte. „Darüber bin ich auch echt froh. Außerdem... weiß ich das, denn schließlich habe ich dich so kennengelernt, wie du bist. Auch wenn ich wusste, von welcher Schule du kommst, und ich anfangs unsicher war, ob das nicht... zwischen uns stehen würde, so bin froh, dass dies nicht der Fall war."
„Das ist schön... und freut mich ehrlich zu hören. Am ehesten sind noch meine Freunde aus unserer Gruppe so. Yeonjun hilft manchmal in der Grundschule aus, die auch nicht auf unserer Seite der Stadt liegt. Ich komme gerade nur nicht auf den Namen..."
-
Und so ging der Tag weiter. Jungkook und ich unterhielten uns pausenlos über sämtliche Themen, das kannte ich eigentlich nur von Tae und mir. Aber ich war glücklich und dachte bald gar nicht mehr an meine Familie oder sonst irgendwas, was mit meiner Welt zu tun hatte. Im Gegenteil, Jungkook zeigte mir weitere schöne Orte, wir aßen Waffeln, von denen ich glaubte, nie wieder andere essen zu können als diese, so gut waren sie.
Irgendwann kamen wir in einer großen Einkaufsstraße an, und ich bat Jungkook, dort etwas mit mir einkaufen zu gehen. Wenn ich schon hier war, dann konnte ich auch etwas mitnehmen, was mich an dieses Wochenende erinnern würde. Er stimmte zu und wir erkundeten die verschiedenen Geschäfte. Es gab sogar einen Buchladen und ein Schmuckgeschäft. Alles wirkte so einladend und wir beschlossen, beiden Läden einen Besuch abzustatten.
Im Buchladen stöberte ich durch die Regale und war fasziniert von den vielen Autoren, die sie hier zur Auswahl hatten. Manche kannte man vielleicht von Instagram oder aus der Schule, aber der Großteil war mir unbekannt. Schlussendlich entschied ich mich für einen historischen, englischen Roman und ein dickes Notizbuch mit Lesebändchen.
Auch Jungkook nahm ein dünnes Taschenbuch mit, es war eine Kurzgeschichten-Sammlung von verschiedenen Autoren. Weiterhin glücklich und mit unseren neuen Büchern in einer Papiertüte verließen wir den Laden und steuerten das Schmuckgeschäft an.
Doch Jungkook nahm mich vorsichtig am Arm zurück und fragte: „Ist es okay, wenn ich uns was zu trinken besorge?", er deutete auf einen kleinen Imbiss hinter sich, der auch Getränke anbot.
Ich nickte, „Klar, jetzt wo du es sagst, wäre eine Erfrischung nicht schlecht. Ich gehe schonmal vor, danach können wir ja zum Han-River, so wie du es vorgeschlagen hast."
Sein Gesicht leuchtete auf und das Herzklopfen, welches mich ohnehin schon den ganzen Tag über begleitet hatte, wurde stärker.
„Okay, Jiminie, dann bis gleich!"
Er lief in Richtung Imbiss und ich betrat das Schmuckgeschäft.
Dann gab mein Handy einen Nachrichtenton von sich.
~
So, meine Lieben, das hier ist zwar eher ein Filler-Kapitel, wird aber für den weiteren Verlauf noch sehr wichtig werden. ♥
Ich danke euch allen, dass ihr bei der Lesenacht dabei wart und ich hoffe, dass es euch gefallen hat.
Und danke an LuckyARMY84 dein Support tut immer sehr gut. Aber das gilt natürlich auch für jeden anderen von euch!
Bei uns war heute ein Feiertag, deswegen fühlt sich der Tag für mich wie ein Sonntag an. Morgen geht's dann wieder zur Arbeit, zum Glück eine kurze Woche dann.
Fühlt euch gedrückt my loves!
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