Der Weihnachtsbaum
Nun war Mikes Geburtstag nicht nur sein Geburtstag sondern auch der Tag, an dem er Beerdigt wurde. Ich verbrachte die ganzen Tage in Mikes Zimmer und Trevor versuchte die ganze Zeit mit mir zu reden. Er versuchte mir Essen zuzuschieben, aber ich wollte nicht's essen - ich wollte in Mikes Bett sitzen und solange an seinen Kissen riechen bis der Geruch verfliegen würde. Scheinbar waren meine Eltern hiergewesen, da Trevor meinte, dass meine Eltern wollten, dass ich zur Schule gehe, aber dies war das letzte wodran ich im Moment dachte. Ich hatte mich eingeschlossen und wollte am liebsten nie wieder heraus kommen.
"Mike, soll ich dies anziehen?", fragte ich und schaute mich selber im Spiegel an. Ich trug seine schwarze Hose und einen schwarzen Pulli von ihm. "Sehe ich gut genug aus?", fragte ich und drehte mich einmal um mich selbst. Mike würde jetzt sagen, dass ich auch einen Kartoffelsack anziehen könnte, wenn ich mich wohl fühlen würde.
Ich seufzte und musterte den Raum, der hinter mir lag. Die letzten drei Tage hatte ich diesen Raum nicht verlassen. Ich konnte froh sein, dass Mike sein eigenes Bad hatte, weswegen ich nicht den Raum verlassen musste.
"Ist dies alles nicht beschissen?", fragte ich und drehte mich um," wolltest du dies wirklich? Wieso musstest du uns allen die Weihnachtszeit versauen?" Kleine Tränen rollten über meine und ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Warum musstest du meine Lieblingszeit im Jahr so ruinieren?", flüsterte ich wütend und schaute ins nichts," es war immer unsere Jahreszeit!"
Das klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken und langsam drehte ich mich um.
"Spencer, willst du mit kommen?", fragte Mikes Mutter und traurig schaute ich auf den Boden. Eigentlich wollte ich nicht mit kommen, aber ich wusste, dass Mike mich zwingen würde, wenn er hier wäre. Er würde etwas nach dem Motto, dies ist nicht der richtig Weg, sagen und mir mitteilen, dass abschied nehmen das beste wäre. Ich wollte keinen Abschied nehmen ich war noch nicht bereit, aber dies würde ich nie sein. Ich meine, wer würde bereit sein, um von seinem besten Freund abschied zu nehmen?
"Ja", flüsterte ich und schloss die Tür wieder auf. Trevor und Mikes Mutter schauten mich an. Die beiden sahen nicht besser aus als. "Wie geht es dir?", fragte Trevor direkt. "Super", antwortete ich zickig," so wie Mike immer." Ich ging an ihnen vorbei und vergrub meine Hände in den Taschen des Pullis. "Er wollte es dir wirklich sagen", meinte Trevor. "Hat er aber nicht", erwiderte ich. Ich fuhr zusammen mit Trevor in seinem roten, zerbeulten Auto.
"Du weißt, dass er immer nur das beste für dich wollte", meinte Trevor," du gehörtest immer mit zur Familie." "Ich hab mich hier auch viel mehr wie ein Mitglied gefühlt als in meiner eigenen", gestand ich ehrlich. "Daran wird sich auch nicht's ändern, Spencer", sagte er ruhig. Ich wischte mir über die Wangen und nickte. "Ich weiß einfach nicht, was ich nun machen soll", sagte ich offen. "Dies kann ich dir natürlich auch nicht sagen, aber dies brauch ich glaube ich auch gar nicht. Ich weiß, dass Mike dich niemals zurück gelassen hätte, wenn er sich nicht sicher wäre, dass du deinen Weg finden würdest", erklärte er mir und ich schaute aus dem Fenster.
"Was soll denn mein Weg sein?", fragte ich.
"Ich weiß es nicht, aber du wirst es wissen", antwortete er und parkte auf dem Parkplatz der Kirche.
Ich nickte unsicher und schaute das Bauwerk herauf. Ich hatte nie wirklich oft eine Kirche besucht, was einfach an dem mangelndem Glauben meiner Familie lag. Trotzdem hoffte ich nun, dass Mike in denn Himmel kommen würde - oder aufjedenfall an einen besseren Ort. Ich nahm mich und die zerstörten Teile meines Herzens zusammen und verließ Trevors demoliertes Auto, welches drohte jeden Moment zusammen zu klappen. In Mikes Sachen fühlte es sich so an als wäre er direkt neben mir, als würde er dieser Veranstaltung mit einem grinsen entgegen treten. Die Wahrheit war, dass er dort lag in einem Kasten aus Holz und wahrscheinlich nicht mehr so aussah wie als ich das letzte Mal mit ihm gesprochen hatten. Ich war die letzte Person zu der er sprach. Hätte ich es nicht wissen müssen? Es merken müssen?
Schuldgefühle plagten mich und meine Träume, die teilweise gut und teilweise mies waren. Entweder sie waren so schön, dass ich aufwachte und den Schwung der Trauer kaum stoppen konnte oder sie waren so schrecklich, dass ich den Schwung der Angst und die des Schuldes kaum stoppen konnte. Es war im Endeffekt egal, denn egal aus welchem Grund ich aufwachte - ich musste weinen. Jeden Morgen überrollte mich diese Welle, die mich realisieren ließ, dass dies real war. Ich war in keinem miesen Traum, der sich immer und immer wieder wiederholte - dies war die Realität. Er hat sich das Leben genommen und uns alle in dem glauben zurück gelassen, dass es die Schuld von jedem einzelnen war.
"Hey, Spencer", sprach mein Vater," willst du heute nicht mal wieder nach Hause kommen?" "Ich würde gerne nach Hause gehen, aber dieser Ort existiert nicht mehr", zischte ich. Ich war unglaublich sauer auf die beiden, weil sie mir so eine Information verheimlicht hatten. Meine Mutter trat ebenfalls neben meinen Vater und musterte mich. "Ich will heute nicht mit euch sprechen!", fuhr ich fort," führt euch immer vor Augen, dass dies eure Schuld ist. Ihr seid Schuld, dass Mike Tod ist!"
Meine Worte waren so hart wie der Tag, an dem ich erfahren hatte, dass er nicht mehr da war, dass er nie mehr da sein würde. Irgendwo war es mit Sicherheit nicht fair, nicht richtig so und ich spürte den Blick, denn Mike mir nun zugeworfen hätte, aber so war wie ich fühlte und Mike sagte immer, dass es okay sei, egal wie ich fühlen würde. Ich wollte seine Worte, die mich über Wasser hielten nicht vergessen, aber seine Stimme wurde immer leise, als würde sie auch langsam verstummen. Als müsste er noch die letzten, rettenden Worte über die Lippen bringen bis er sie zufrieden geschlossen halten konnte. Mein Körper wurde kalt und ich senkte meinen Kopf und betrat die Kirche. Ich hasste diesen Tag, ich hasste diesen Ort und ich wollte rennen. In die weite Welt, an den Ort, der mir ein Zuhause gibt - einfach ganz weit weg. Vielleicht der Mount Everest, der war den Wolken, die eine Stadt aus Erinnerungen und Frieden bildeten vielleicht am nähsten.
Einige Menschen saßen auf den Bänken, schauten Richtung Altar und waren aus verschiedenen Gründen hier. Vielleicht wollten sie Mikes Familie ihr Mitleid zeigen oder wie man es auf einer Beerdigung nannte, ihr Beileid. Es machte niemanden glücklicher. Meine Beine trugen mich nach vorne. Genau zwei Leinwände standen dort und ich konnte nicht anders als sie mir in Ruhe genauer anzusehen. Mit Mikes Geruch in der Nase inspiziert ich das Bild, welches ganz klar von Nellie kam. Ein großes weißes Haus inmitten eines grünen Waldes stand dort. Etwas, was Mike sich immer gewünscht hatte. In der Ecke Nellies kürzel und einige Punkte, an denen die Farbe sich aufgelöst hatte. Das Salzwasser ihrer Tränen hat Löcher in das Bild gebrannt wie Mikes Krankheit Löcher in seine Zukunft. Nur Im Gegensatz entstand das Bild und Mikes Zukunft nicht.
Das andere Bild zeigte die Bilder, die Mikes Mutter ständig gemacht hatte. Ich verstand diesen Drang, denn sie hatte nun. Sie wollte so viek von ihrem Sohn festhalten wie möglich, aber sie schaffte es nicht ihn wirklich zu halten. Sie wollte es auf den Bildern, sie wollte all diese Momente aufbewahren wie einen Geldschein, denn man von seinen Verwandten bekommen hatte, aber Bilder waren eben nicht mehr als das. Sie erinnerten dich an Zeiten, die vielleicht besser waren. An Momente, aus denen deine Ewigkeit werden sollte. An Tage, die nach deinem Gefühl aus nur Fünf Minuten bestanden und Erinnerungen, die du niemals vergessen möchtest. All dies ist festgehalten in einem Bild, aber trotzdem konnte ich die Momente nicht wieder bekommen. Alles was noch blieb war die Erinnerung, die mit einem bitteren Beigeschmack wieder verstrich. Umso öfter ich mich an sie erinnerte, um so undetaillierter wurde sie, um so mehr Zeit verstrich um so undeutlicher wurden sie.
Tränen rollten über meine Wange und sie tropfte auf Mikes Pulli, der mich halbwegs warm hielt. "Komm", flüsterte Trevor, der plötzlich neben mir stand und eine Hand auf meine Schulter legte. "Dies ist was er wollte", flüsterte ich und deutete auf das Haus, welches Nellie gemalt hatte. Er würde niemals mehr ihre Kunst beobachten können, er würde niemals ein Auto fahren können - er würde niemals sein Auto fahren können. "Hey, Hey", murmelte der Cousine meines besten Freundes und zog mich in seine Arme, weil ich anfing hysterisch zu weinen. Ich krallte mich an ihn und hatte wenigstens ein kleines bisschen das Gefühl von halt zu bekommen. Bis jetzt hatte mich niemand in den Arm genommen, mich versucht zu beruhigen, was vielleicht auch daran lag, dass ich niemanden gelassen hatte. Ich schloss mich in Mikes Zimmer ein, welches das nähste an Zuhause war, was ich bekommen konnte.
Trevor drückte mich enger an sich und es war als würde er die Tränen aus mir heraus quetschen. Hysterisch schluchzte ich und vergrub meinen Kopf in seiner Jacke. "Spencer, alles wird gut", flüsterte er und strich mir über den Rücken.
Alles sollte gut werden? Dieses Gefühl hatte ich nicht. Weder während der Messe, in der sie Happy Birthday sangen noch als wir vor seinem Grab standen und uns verabschiedeten. Er wäre siebzehn geworden, aber diesen Geburtstag erlebt er nie. Er sollte ihn erleben. Wie konnten alle so abgeklärt damit umgehen. Meine innere Stimme, die meistens schlauer war als ich sagte mir, dass es so war, weil alle von der Krankheit wussten- jeder hatte einen Weg sich irgendwie darauf vorzubereiten nur ich nicht.
Von den einen einen auf den anderen Tag wurde mir alles genommen, was mir wichtig war und der Blick meiner Eltern verriet mir, dass sie darauf warteten, dass ich ganz normal weiter machte. Als wäre nichts gewesen - als wäre Mike nie gewesen. Sowas konnte ich nicht. Er war mein bester Freund und wird es immer bleiben.
"Was willst du nun tun?", fragte Trevor, der neben mir am Grab stand und ebenfalls herunter schaute. "Nimmst du mich mit?", flüsterte ich und wusste nicht so recht ob ich diese Frage an Trevor oder Mike richtete. "Wenn du das willst", antwortete Trevor," deine Eltern stehen an ihrem Auto und sehen genervt vom warten aus." "Wundert mich, dass sie überhaupt warten", nuschelte ich und schaute auf. Es war klar, was die Temperaturen unglaublich in die tiefe trieb. Ich bergrub meine Hände in Mikes Pulli-Tasche und beobachtete für einen Moment die Sterne. "Du kannst dich nicht ewig einschließen, Spencer", teilte er mir ruhig und fast behutsam mit. "In seinem Zimmer bin ich ihm am nähsten, Trevor. Bitte lass mir noch dieses Wochenende - nur noch zwei Tage", flehte ich und schaute ihn an. Ich sah ihm an, dass er sich Sorgen machte. Wir kannten uns genauso lange wie ich Mike kannte. Trevor war immer der verrückte Cousine, doch in diesem Moment war er viel mehr. Alles was irgendwie noch von meinem Zuhause übrig geblieben war. "Natürlich, die Tür steht dir immer offen", antwortete er und nahm mich wieder mit. Ich beachtege meine Eltern gar nicht, die mich zwingen wollten mit ihnen zu gehen - ich wollte nicht und ich würde nicht. Sie anzusehen machte mich wütend, traurig und einfach nur fertig. Ich erwartete gar nicht, dass sie sich entschuldigten, aber ich flehte sie innerlich an. Es würde zwar überhaupt nicht's besser machen, aber ich hatte das Gedühl, dass sie sich um mich sorgten nicht um das Geld, welches ich später mal verdienen sollte.
Er in Mikes Zimmer fühlte ich mich besser - zurechnungsfähiger. Als würde die Zeit nicht so schnell an mir vorbei fliegen, dass ich umkippen würde. Es war dunkel - fast schwarz und ich schaute jedeglich gegen die Wand. Leise Weihnachtsmusik drang zu mir durch, die wahrscheinlich bei den Nachbarn lief und ich schloss die Augen. Nun war es komplett schwarz und ich konzentrierte mich jedeglich auf die Melodie, die ich mit summen musste.
Die Fragen, die mich seit seinem Tod plagten kamen zurück. Warum? Was hat ihn letztendlich dazu gebracht? Hätte ich ihm helfen können? Was wäre wenn ich nicht eingeschlafen wäre?
Direkt öffnete ich wieder die Augen und atmete schwer. Diese Fragen brachten mich um den Verstand, ließen mich die Schuld schwer auf meinen Schultern spürek und machten mich klein und hilflos. Mikes Mutter hatte mir eben angeboten mich zu ihr zu setzen, aber ich lehnte ab. Ich wollte alleine sein. Ich wollte in seinem Zimmer sitzen und irgendwie verstehen, was in den vergangenen Tagen geschehen war. Es ging einfach nicht in meinen Kopf herein. All die Ereignisse, die Tatsachen, wollten ausgeblendet werden. Bei jedem Schritt, der über den Flur halte glaubte ich, dass es Mike sei, der nach Hause kommen würde - zu mir kommen würde.
Jedes Mal wurde ich aufs neue enttäuscht und ich hielt dies nicht aus.
Zu ängstlich vor der Dunkelheit schaltete ich das Licht an und ich konnte jedes Detail des Zimmer sehen. Jedes. Jedes Bild. Jedes Blatt. Alles was auch mur irgendwie mit Mike zutun hatte. Ich wechselte meine Klamotten und zog sein Lieblings T-Shirt an, welches schon einige Löcher hatte, aber immer noch sein liebstes war. Ich fühlte mich mit ihm verbunden und zog den Kasten unter seinem Bett hervor.
Sein Süßigkeiten Versteck. Ich öffnete es und dort waren noch einige Kekse und Schokoladentafeln. Die Flasche Whisky war vor fünf Monaten noch nicht darin. Die Schokolade wurde weniger und auch den ein oder anderen Schluck Alkohol kippte ich in mich. Es machte mich nicht direkt betrunken - eher angetrunken.
Mit zitternden Beinen und Schokoladenflecken überall stand ich auf und schaute auf den grünen Tannenbaum, der schlicht und kahl in der Ecke stand. Die Kiste mit Dekoration darunter und ich ließ mich vor der Kiste auf die Knie fallen. Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, weil die Erinnerungen mich wie einen schlag trafen als ich die Kiste öffnete.
"Also wo fängt man an einen Baum zu dekorieren?", fragte Mike und hielt die Kugeln, die seine Mutter extra bestellt hatte in der Hand. Es waren Bilder von uns oder einen schönen Winterlandschaft drin, was dem Baum einen persönlichen Tatsch verlieh. "Mit den Kugeln", erklärte ich und nahm eine heraus, in der ein Bild von uns beim Skifahren. "Sie sind kitschig", teilte mir mein bester Freund mit und nahm sie aus meiner Hand," wo sind die Autobilder, die ich vorgeschlagen habe!" "Ich find's süß", flüsterte ich und nahm die nächste us dem Karton, die Mike, Trevor und mich bein Blumentopf anmalen zeigte. Trevors sah am bescheuertsten aus, hatte sogar zwei Teufelshörner bekommen. "War klar", lachte Mike und hing die Kugel an den Baum. "Erinnerungen sind doch nicht schlecht, Mike", erwiderte ich, weswegen er grinsend nickte.
Damals war es ein unbeschwerteres Lächeln. Etwas, was so frei von Sorgen und Problemen war. Wieso mussten wir älter werden? Warum konnten wir nicht einfach klein und hilflos bleiben? Nicht, dass ich mich nun weniger hilflos fühlte.
"Vielleicht hätten wir zuerst die Lichterkette dran hängen sollen", grübelte mein bester Freund, der nun die lange, bunte Lichterkette in der Hand hielt. Ich schaute ihn ebenfalls nachdenklich an und musterte den Baum. "'Tschuldige", nuschelte ich, da es meine Idee war zuerst die Kugeln aufzuhängen. "Ach passt schon", meinte er überzeugt," wir schaffen das schon!" Er hing sich selber fast in den Baum, aber mit viel Mühe hatten wir die Lichterkette, die in vier verschiedenen Farben leuchtete um den Baum gehangen. Es ist auch nur eine Kugel kaputt gegangen, die ein Bild zeigte auf dem Mike und ich vor Lachen fast geweint hatten und uns innig in den Armen lagen. Mit sieben waren wir süß.
War es ein Zeichen, dass damals genau die Kugel zerbrach, auf desem Bild wir am glücklichsten waren? War es ein Zeichen, welches mir das Schicksal geschickt hatte oder einfach gruseliger Zufall? Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich schaute weiter in den Karton, der noch viel mehr Kugeln beinhaltet. Nach ein wenig wühlen fand ich die Spitze, die nach ganz oben gehörte.
"Wie zum Teufel sollen wir die noch darauf kriegen?", schob ich mal wieder Panik, was Mike nur grinsend beobachtete und mich auslachte. Ich hielt die rote Christbaumspitze und starrte an die Decke des Raumes. "Ich habe eine Idee", meinte Mike und ich drehte mich zu ihm um. Seine Haare lagen verwuschelt auf seinem Kopf und er sah aus diesem Grund fast nicht's. "Du kletterst auf meinen Rücken und setzt sie oben drauf", schlug er vor. "Nein, Mike!", beschwerte ich mich und schüttelte heftig mit dem Kopf. "Spencer, ich bitte dich. Was soll schon passieren?", fragte er allen ernstes. "Wir zerstören den Baum und du lässt mich fallen", antwortete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Spenci, sowas würde ich nie tun. Ich lasse dich nicht fallen und wenn ich zusammen breche", erklärte er mir und deutete auf sein Bett, damit ich besser auf seinen Rücken klettern konnte.
Nun konnte ich nicht mehr auf seinen Rücken klettern, aber dies brauchte ich auch nicht. Ich setzte die Christbaumspitze alleine darauf und beobachtete den fertigen Baum. Kleine Tränen rollten über meine Wange, weil jedes Bild eine kleine Erinnerung in mir vorrief. Die größte und wahrscheinlich schlimmste war das Baum schmücken selber. Das erste Mal war als wir dreizehn Jahre alt waren und nun waren drei Jahre vergangen und die Erinnerung war immer noch schön. Doch nun gab es die Traurige Seite, die sie immer mit sich tragen würde - wie jede Erinnerungen, die ich an Mike hatte, was so ziemlich jede war, die mir lieb war. Es war nicht fair.
"Es sieht wunderschön aus", flüsterte ich umd schaute den Baum komplett an. "Besser als die Kekse", erwiderte Mike lachend. "Bäker werden wir schonmal nicht", sagte ich ebenfalls lachend. "Vielleicgt Weihnachtsbaum schmücker", schlug er witzelnd vor. "Genau, Mike", erwiderte ich und setzte mich auf sein Bett.
"Das Talend dazu haben wir", meinte er ernst.
"Da hast du Recht", flüsterte ich nickend.
Auch an dem Tag, an dem Mike beerdigt wurde sah der Baum gut aus, aber irgendwas fehlte. Vielleicht Mike, der neben mir stand und unsere gute Arbeit lobte. Vielleicht die Weihnachtsmusik, die sonst immer aus dem Radio dudelte, aber vielleicht lag es auch einfach an mir.
A/N: lasst uns zusammen heulen!
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