
prolog
London, 13. Dezember 2016
___________
»Dieses Leben ist zu einem Maskenball geworden und ihr wisst, ich hab' noch nie gerne getanzt. Es tut mir leid, dass ich aufgehört habe, euch mein wahres Gesicht zu zeigen. Aber wenn wir einmal ehrlich zueinander sind, waren wir doch alle schon eine ganze Weile nicht mehr wir selbst.
Ich habe diese Entscheidung getroffen, ich habe die Hoffnung verloren. Die Letzte, die ich noch habe und an euch weitergebe ist die, dass ihr wieder aufrichtig zueinander seid.
Ihr droht gerade, genau wie ich, in der Blüte eures Lebens zu verwelken. Bitte lasst es nicht so weit kommen.
Seltsam, dass gerade ich das hier schreibe, was? Ausgerechnet derjenige, der sich feige aus diesem Spiel gezogen hat.
Ich hab' mir immer eingeredet, die Besserung wäre nur eine Entscheidung entfernt. Dabei gab es immer schon nur diese eine Option, mit der ich leben kann. Und die besteht nun mal darin, nicht zu leben.
Macht euch keine Sorgen, ich will es so.
Noch nie war ich so wach, in keinem meiner Träume vom Leben, wie es sein sollte.
Vielleicht gönnt man mir ja 'nen Neustart, wer weiß schon was kommt - "danach".
Euch jedenfalls wünsche ich, dass eure Träume keine bleiben und ihr ohne mich nicht stehen bleibt.
Es tut mir leid, dass ich euch wichtig war.
Das seid ihr mir auch, aber keine Liebe dieser Welt kann das aufwiegen, was in mir wohnt.
Ihr kennt nicht alles an mir, ich schon.
Womöglich ist die Band ohne diesen dunklen Passagier, den ich ohne euer Wissen mit an Bord gebracht habe, sogar stärker als je zuvor.
Bitte verzeiht mir, dass ich euch hängen lasse und freut euch, dass es mir zum ersten Mal, beim Schreiben dieser Briefe, wieder etwas besser geht.
Es ist ein Ende in Sicht.
Verwandelt den Schmerz, den ich hinterlasse in Musik und eure Erinnerungen in Liebe. Steckt mich in Melodien und Klänge, da hab' ich mich immer schon am Wohlsten gefühlt.
Ich danke euch für alles, was ihr seid.
in Liebe,
euer vierter Mann mit den zwei Gesichtern
___________
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro