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𝐀𝐕𝐎̂𝐍𝐓𝐎𝐂
Ein Klopfen an unserer Tür lässt mich hochschrecken, mein Blick gleitet zu dem Mädchen in meinen Armen, nach unserem Kuss gestern haben wir uns unter die Decke gelegt und sie ist eingeschlafen.
Müde und erschöpft.
"Alle Schüler werden in fünf Minuten in der Cafeteria erwartet", höre ich eine männliche Stimme.
Mein Blick gleitet zum Fenster, es ist stockdunkel draußen.
"Hey Cenicienta", murmele ich und streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Was? Wie spät ist es?", fragt sie und öffnet verschlafen zu mir hoch, ich muss mir mein Lächeln verkneifen, sie sieht so süß aus. "Drei Uhr Nachts, aber wir werden alle in Fünf Minuten in der Cafeteria sein", meine Stimme ist leise und sie reibt sich die Augen, um sich umzusehen.
"W-Was", doch sie verstummt und ich sehe wie ihr die Erinnerungen von gestern durch den Kopf gehe, wie in Dauerschleife, wie bei mir.
"Nicht", sage ich nur als sie ansetzen wollte etwas zu sagen, ich habe ihr Klamotten aus ihrem Schrank geholt und sie hat sich hinter meinem Rücken umgezogen. Aber ich werde das Gefühl von ihren Lippen auf meinen nicht, sie kribbeln als würden wir uns noch immer küssen.
"Ich bereue es nicht", rutscht es über meine Lippen, bevor sie etwas sagen kann.
"Was?"
"Ich bereue nicht, dich geküsst zu haben, Cenicienta. Du kannst auf dich selber aufpassen und trotzdem werde ich an deiner Seite bleiben, so wie ich es dir und mir selber versprochen habe", sage ich und schließe meine Augen als sie schweigt.
"Wenn du -", doch ich kann meinen Satz nicht beenden.
Ihre Lippen liegen auf meinen und ich erwidere den Kuss vorsichtig.
Ihre Lippen verschmelzen mit meinen und ich lasse meine Hände in ihre Haare wandern.
"Ich bereue kein bisschen, ich fühle mich wohl bei dir. Ich -", doch sie zögert, ich bleibe still und sie hebt ihren Blick, blinzelt. "Du musst es nicht aussprechen, nicht wenn du noch nicht bereit bist", hauche ich an ihre Lippen, ihre Augen strahlen wie ich es noch nie gesehen habe, ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.
"Na komm, wir müssen runter", sage ich und rutsche von Bett.
Ich halte ihr, meine Hand hin und ziehe sie von meinem Bett runter, sie wirft mir meine Schuhe zu und wir verlassen unser Zimmer wie, so viele andere auch, meine Hand legt sich an ihre Taille als wir unten sind und in die Cafeteria kommen.
Alle sehen uns an.
"Da seit ihr ja", höre ich Siras erleichterte Stimme und im nächsten Moment rutscht meine Hand von Alyvias Taille und Sira umarmt sie, ich lächele und spüre den grinsenden Blick von Kylian auf uns, er steht neben meiner Schwester und hat seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt.
"Wisst ihr was hier los ist?", fragt Penelope uns und wir zucken mit den Schultern.
Wir bleiben seitlich an der Wand der Cafeteria stehen und alle flüstern bis Mrs.Morrigan, die vorne auf der kleinen Anhöhe steht, sich ins Mikrofon räuspert, ihr Blick ist panisch und bedauernd.
"Es tut mir leid, dass wir euch alle um diese Uhrzeit aus den Betten geholt haben, aber es ist etwas schrecklich passiert und das müssen wir euch mitteilen", sagt sie und klingt müde und schockiert?.
"Gestern mitten am Tag wurde einer von unseren Schülerinnen kaltblütig ermordet, wir gehen von Mord aus, da alle Spuren darauf hinweisen, sind sind nicht abzustreiten. Wir haben vor ungefähr einer Stunde ihre Leiche gefunden und jetzt haben wir euch aus euren Betten geholt, um euch zu befragen. Jeder Einzelne von euch wird einer Polizeivernehmung unterzogen, um eine Aussage zu machen", sagt sie und lässt ihren Blick durch die Menge gleiten.
Wir sind um die 600 Schüler, wie will sie das machen?
"Wer war das Opfer?", fragt ein Schüler aus den unteren Jahrgängen.
"Rose Johnson"
Ein Raunen geht durch die Menge, ich spüre wie Alyvia sich neben mir versteift.
"Es ist doch wohl klar, wer sie umgebracht hat", höre ich eine weibliche Stimme verweint quietschen, es ist das Mädchen vom Wahrheit oder Pflicht spiel, natürlich eine von Rose Minions. "Und das Wäre Ms. Davis?", spricht Mrs.Morrigan ins Mikro und es ist ein paar Sekunden Stille bis die Stimme des Mädchens durch die Halle hallt.
"Alyvia Lazarou", spricht sie verweint und alle Köpfe drehen sich zu uns.
Alyvia zittert unter meinem Griff, doch das spüre nur ich, ihr Blick ist kalt und unlesbar.
Eine Maske, eine die wir alle Tragen.
"Das kannst du nicht wissen", sagt Mrs.Morrigan und sieht sie streng an.
"Doch wir haben sie gesehen, sie hat Rose gefragt, ob sie reden können und dann sind sie verschwunden. Wir wussten, dass Rose danach zu ihrem Freund wollte und haben uns keine Sorgen gemacht. Doch Alexander hat uns gestern gefragt wo sie ist. Jetzt ist sie Tod", sie weint und ich sehe zu Alyvia.
Nichts, da sind keine Emotionen auf ihrem Gesicht zu lesen.
"Mir ist bewusst, dass sie den ganzen Tag vom Unterricht frei gestellt waren", sagt Mrs.Morrigan und sieht mein Mädchen an. Mein Mädchen?
Ja, mein Mädchen, sie gehört mir.
"Mir ging es nicht gut", sagt Alyvia und Mrs.Morrigan sieht sie an.
Genau wie die ganze Halle.
"Gut, bevor wir euch alle befragen, befragen wir erstmal alle, die Zeugen, die den Mord gesehen haben und sie Ms.Lazarou", sagt sie und sieht Alyvia an, ich bemerke im Augenwinkel wie zwei Polizisten auf uns zukommen und mein Griff wird fester.
"Hey, alles ist Oke. Ich regele das schon", sagt sie und sieht mich an.
Ihre Augen strahlen Ruhe aus, die Ruhe die ich genau in diesem Moment nicht besitze
Ein Blick von ihr reicht, dass ich doch etwas locker lasse.
"Ich regle das Αγαπητέ μου [Mein lieber]", haucht sie und küsst mich kurz bis einer der Polizisten sie am Arm packt, fest ich will eingreifen doch Alyvias harsche Stimme hält mich ab.
"Fassen sie mich nicht an", sagt sie scharf und die Polizisten lassen schnell ihren Arm los als sie, sie durch die Tür begleiten.
Ich nehme ihre Schritte wahr bevor ich sie sehe, doch sobald ich sehe wie Alyvia auf uns zukommt, stehe ich auf.
Sie atmet aus und sieht hinter sich, unsere Blicke treffen sich.
"Sie haben die anderen Aussagen aufgenommen, 10 Leute haben behauptet gesehen zu haben, wie ich anscheinend mit ihr abgehauen bin. Sie waren alle in ihrer Freundesgruppe", sagt sie und ich sehe sie verwirrt an.
"Sie wollen mich zur Polizeistation mitnehmen. Sie sind noch dabei, die Todesursache festzustellen und durchsuchen gerade unser Zimmer", sagt sie und ich gehe auf sie zu, um sie zu umarmen, ihre Wärme verpasst mir eine Gänsehaut und ich erschaudere.
Ein Gefühl breitet sich in meinem Inneren aus, ein Gefühl das ich schon lange nicht mehr so intensiv gespürt habe.
Es ist fünf Uhr und die anderen sind nochmal in ihr Zimmer gegangen, um noch weiter zu schlafen. Doch ich?
Ich habe gewartet, wie ein verdammter Hund gewartet, bis sie aus diesem verdammten Raum kommt. Was auch immer es für ein Gefühl ist? Es tut mir nicht gut, Lüge, es gefällt mir und in der hintersten Ecke meines Verstandes weiß ich das dieses Gefühl Liebe ist.
Ich liebe sie, wenn nicht schon von Anfang an.
Mein Blick gleitet hinter sie und ich sehe die Polizisten hinter ihr etwas ins Funkgerät sagen. Aus dem Aufzug treten vier weitere Polizisten, sie waren in unserem Zimmer.
Die Blicke der Polizisten sind auf uns gerichtet, eher gesagt auf das Mädchen in meinen Armen.
Ich halte sie fester an mich gedrückt.
"Sie haben die Todesursache festgestellt. Sie wurde mit einem Messer erstochen, genau in den Bauch, als wäre das nicht genug haben wir Würge Male am Hals des Opfers festgestellt, der Täter hat versucht sie zu erwürgen", ich sehe, wie Alyvia zusammenzuckt.
Sie löst sich langsam aus meinem Griff und sieht mich an.
"Was zur Hölle?"
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𝐂𝐄𝐍𝐈𝐂𝐈𝐄𝐍𝐓𝐀
"Was zur Hölle?", kommt es über meine Lippen.
Die Verletzungen ...
Es sind dieselben.
"Ms.Lazarou können sie uns das erklären?", fragt mich ein Polizeibeamter, der aus dem Aufzug kommt, in seinen Händen hält er eine Tüte mit einem blutigen Messer als Inhalt hoch.
Mein Atem bleibt in meinem Hals stecken.
"Das haben wir in ihrem Zimmer gefunden, im Badezimmer eher gesagt. In der nassen und blutbeschmierten Dusche, das Badezimmer wurde unter Wasser gesetzt. Wenn sie ihre Spuren verwischen wollen, dann sollten sie es wenigstens richtig machen"
Was?
Panik setzt sich in meinem inneren frei, aber ich atme ruhig aus und ich starre zu Nicolas auf der in Sekunden reagiert, die Polizisten kommen auf mich zu und wollen nach meinen Armen greifen, wenn ich ängstlich wirke denken sie noch mehr ich wäre schuldig.
"Sie war es nicht, sie war die ganze Nacht bei mir. Den ganzen Tag nachdem sie vom Unterricht befreit worden war, ich war die ganze Zeit bei ihr", sagt er und seine Stimme klingt kalt, mit einem flehenden Unterton, den nur ich wahrnehme.
Wenn er so weiter macht werden sie ihn ebenfalls verhaften.
"Nicolas", hauche ich und greife nach seinem Arm um ihn aus dem Weg zu schieben.
"Gehen sie aus dem Weg, junger Mann. Dieses Mädchen hat einen Mord begangen und ist nicht diejenige, die sie denken", sagt der Polizist kalt und Nicolas geht nicht aus dem Weg, meine Nägel krallen sich in seinen Arm.
Sein Blick geht zu mir aber er schüttelt nur den Kopf.
Nein.
"Bringen sie mich nicht dazu, sie für Behinderung von Justizbeamten zu verhaften, wenn sie aus dem Weg gehen, wird das alles ruhig und friedlich ausgehen", sagt ein anderer der Polizei
"Es ist Oke", sage ich, auch wenn ich weiß, dass es das nicht ist.
Sie werden mich verhaften, ich werde eine Aussage machen und sie werden mich vor Gericht bringen. Alles für etwas, das ich nicht getan habe.
Aber all das ist mir egal solange sie ihn nicht verletzen, er soll erst recht keine Anzeige für die Behinderung von Justizbeamten kriegen. Er muss mich mit ihnen gehen lassen.
Egal was passiert.
Ich drehe ihn zu mir und greife nach seinem Gesicht und umrahme es mit meinen Händen, er starrt mich an und ich küsste ihn wobei ich unsere Position tausche so das ich mit dem Rücken zu den Polizisten bin und nicht er.
Hände greifen nach meinen Armen und ziehen mich aus Nicolas Armen, er versucht nach meinen Händen zu greifen und ich schüttele den Kopf. "Alles wird gut", hauche ich und dann zieht mich der Polizist komplett aus seiner Nähe.
Das kalte Metall an meinen Handgelenken lässt mich erschaudern, doch breche ich den Kontakt mit seinen wunderschönen Augen nicht ab, er sieht mich an, ungläubig, aber seine Hände zu Fäusten geformt.
Mein Herz setzt aus.
"Alyvia Lazarou sie sind die Hauptverdächtige in dem Mordfall von Rose Johnson, alles was sie sagen kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet. Wenn sie uns nun auf die Wache begleiten würden", sagt der Polizist mit emotionsloser Stimme und greift grob nach meinen Armen um mich aus den Toren des Internats zu führen.
Ich zische und will den Blick nicht von ihm nehmen, sein Blick ist kalt auf den Polizisten der mich festhält gerichtet, er sieht ihn an als würde er ihn gleich umbringen.
Seine Augen finden meine ein letztes mal als der Polizist mich zwingt über die Schwelle der Tore zu treten und seine Augen sind kalt, "Ich regle das", formt er und ich nicke, er wird es nicht schaffen.
Die Türen schließen sich und die kalte Oktoberluft verpasst mir eine Gänsehaut genau wie die Gedanken an das was in dieser Sekunde eingeleitet wurde, ich habe keine Ahnung was auf mich zukommen wird und ich will es besser auch nicht wissen.
Ich schaffe das. Wir schaffen das.
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