Die Rückkehr nach Hogwarts und einige Überraschungen
*** Cedric's POV ***
Massen von Schülern drängen sich auf dem Bahnsteig nahe Hogsmeade und strömen in Richtung Schloss. Schwarze Nacht ist bereits hereingebrochen, nur hin und wieder hellen grelle Blitze den Himmel auf. Hinzu kommt eine strömende Sintflut, die sich aus den Wolken ergießt und jeden Schüler bis auf die Haut durchnässt. Es ist nahezu unmöglich, einige Meter weit zu sehen, geschweige denn eine Person in der Menschenmenge auszumachen. Mein einziger Vorteil ist, dass ich fast alle überrage. Außer natürlich Hagrid. Ich höre den den vertrauten Ruf "Erstklässler hierher, alle Erstklässler zu mir!". Weiter suche ich mit den Augen die Menge nach Maja ab, jedoch ohne Erfolg. Könnte ihr bei der Quidditchweltmeisterschaft doch etwas zugestoßen sein? Schließlich hat es sich laut dem Tagespropheten bei den Unruhestiftern um ehemalige Todesser, oder Nachahmer, gehandelt. Jeder weiß, wie sie muggelstämmigen Hexen und Zauberern gegenüberstehen. In meinem Hals bildet sich ein dicker Kloß. Lächerlich, denke ich dann. Der Tagesprophet hätte Verletzte oder Tote sicherlich erwähnt! Trotzdem will das beklemmende Gefühl sich nicht lösen. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, weil Cho mich am Ärmel zieht.
"Trag doch bitte mal meinen Koffer zur Kutsche, Ced." befiehlt sie kichernd.
Ich verspüre das starke Bedürfnis die Augen zu verdrehen, aber murmele zur Antwort nur "Sicher". Cho's Freundinnen beobachten die Szene gackernd und werfen ihr bewundernde Blicke zu.
Die Zugfahrt sah ähnlich aus. Ich saß in einem Abteil mit Cho, die die ganze Fahrt über auf meinem Schoß thronte und sich währenddessen vor ihren Freundinnen aufspielte. Sie gab bei jeder Gelegenheit an, während ihre Freundinnen nur hingerissen seufzten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich mich das letzte Mal so unwohl gefühlt habe. Sogar die Streifzüge durch den Zug, die zu den Pflichten eines Vertrauensschülers gehören, kamen mir dagegen wie eine willkommene Abwechslung vor.
In den Ferien habe ich mich immer gut mit Cho verstanden. Ich weiß nicht genau, ob mein jetziges Unwohlsein an ihrer Prahlerei und Selbstinszenierung gegenüber Anderen liegt oder ob meine Gefühle für Maja Schuld sind. Als ich sie bei der Quidditchweltmeisterschaft sah, hat mich alles wieder eingeholt. Ich habe sie einfach nicht vergessen können. Wieder und wieder dachte ich über unseren Streit nach. Sie wirkte aufrichtig verwirrt und verletzt. Ihre Reaktion passte nicht zu der Geschichte, dass sie mit Rodger Davies zusammen sei. Während ich noch in Gedanken verloren bin, hat Cho bereits meine Hand gegrabscht und erzählt jedem, der es hören will, dass wir jetzt ein Paar sind. Als wir endlich die große Halle erreicht haben bin ich froh, Zeit für mich zu haben. Ich setze mich an meinen Haustisch, auf einen leeren Platz neben Bethany O'Sullivan. Sie ist die andere Vertrauensschülerin vom Haus Hufflepuff.
"Also du und Chang?" begrüßt mich Bethany grinsend.
"Mmmhm." antworte ich etwas lahm und wechsele dann schnell das Thema. "Ich bin gespannt, wer der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste wird, du nicht auch?"
Bethany wirft mir einen forschenden Blick zu, geht dann jedoch auf meine Frage ein. "Ich habe auch keine Ahnung, noch ist der Platz leer. Ehrlich gesagt mochte ich Professor Lupin sehr. Schade, dass er nicht mehr hier ist!"
Während Bethany weiter plaudert, sehe ich mich unauffällig am Hufflepufftisch um. Nirgendwo kann ich Maja entdecken. Doch genau in diesem Moment höre ich ihr vertrautes Lachen vom Eingang her. Wenige Sekunden später betritt sie zusammen mit ihren Freundinnen die Große Halle. Mein Herz macht einen Satz und ich kann die Augen nicht von ihr abwenden, als sie den Haustisch entlangläuft. Schließlich fängt sie meinen Blick auf. Zuerst wirkt sie erschrocken, dann tritt ein verletzter Ausdruck auf ihr Gesicht. Doch einen Moment später hat sie sich gefasst, dreht mir demonstrativ den Rücken zu und sucht sich setzt mit ihren Freundinnen einige Meter entfernt von hin. Schuldbewusst sehe ich auf den leeren Goldteller vor mir. Ich hätte mich niemals so leicht davon abbringen lassen sollen, Maja für mich zu gewinnen. Und jetzt bin ich aus Rache mit Cho zusammen, obwohl ich sie nichtmal wirklich mag. Ich beobachte Maja aus dem Augenwinkel weiterhin, obwohl sie sich, wahrscheinlich absichtlich, von mir abgewendet hat. Ich hänge meinen eigenen Gedanken nach und starre stumpf vor mich hin. Erst als jeder um mich her zu essen beginnt, schrecke ich aus meinen Gedanken. Ich habe wohl die gesamte Zuteilung der Erstklässler verpasst! Hat Dumbledore auch schon seine Willkommensrede gehalten? Zögerlich fülle ich meinen Teller. Mein Magen ist zwar leer, aber trotzdem verspüre ich keinen Hunger. Bethany zieht mir energisch den Teller aus der Hand.
"Was hat dir denn den Zauberstab verknotet?" Sie schaufelt mir den Teller randvoll, als hätte sie Angst, ich könne verhungern.
Langsam beginne ich zu essen. "Es ist alles okay." versichere ich ihr.
"Ach ja?" fragt sie forsch. Dann lehnt sie sich zu mir und flüstert mir ins Ohr "Ich sehe ganz genau, dass du Maja Fink beobachtest."
Vor Schreck verschlucke ich mich und huste ein bisschen. War das so offensichtlich gewesen?
Bethany führt ungerührt fort. "Letztes Schuljahr habt ihr viel Zeit miteinander verbracht. Ich habe auch gehört, das Ganze habe hässlich geendet. Stimmt das?"
Ich zucke erst mit den Schultern und nicke dann einmal kurz. Bethany wirft mir einen mitleidigen Blick zu und klopft mir auf die Schulter. "Wenn du darüber sprechen möchtest... Ich bin für dich da." Eine Welle der Dankbarkeit überkommt mich. Ich hätte damit gerechnet, dass sie mich weiter ausfragt und im schlimmsten Fall verurteilt.
Meine anderen Freunde, die mir gegenüber sitzen, haben von unserem Gespräch glücklicherweise nichts mitbekommen. Ich möchte nicht, dass jemand über meine Gefühle für Maja Bescheid weiß. Schließlich bin ich jetzt mit Cho zusammen und habe ohnehin schon ein schlechtes Gewissen.
Nach dem Essen erhebt sich Professor Dumbledore. Anscheinend habe ich seine Rede doch nicht verpasst. Sehr gut, denn mein Vater hat einige seltsame Andeutungen gemacht, dass dieses Jahr etwas Außergewöhnliches in Hogwarts passieren würde.
"Nun, da wir alle gefüttert und gewässert sind, muss ich erneut um eure Aufmerksamkeit bitten, um euch einige Dinge mitzuteilen. Mr. Filch, der Hausmeister, hat mich gebeten, euch zu sagen, dass die Liste der verbotenen Gegenstände in den Mauern des Schlosses für dieses Jahr erweitert wurde und nun auch Jaulende Jo-Jos, Fangzähnige Frisbees und Bissige Bumerangs enthält. Die vollständige Liste zählt, soviel ich weiß, etwa vierhundertsiebenunddreißig Gegenstände auf und kann in Mr. Filch's Büro eingesehen werden, falls jemand sie zu Rate ziehen will."
Einige meiner Freunde lachen leise. An diese Regeln hält sich nämlich ohnehin kaum ein Schüler.
"Wie immer möchte ich euch daran erinnern, dass der Wald auf dem Schlossgelände für alle Schüler verboten ist, wie auch das Dorf Hogsmeade für alle Schüler der ersten und zweiten Klasse. Ich habe zudem die schmerzliche Pflicht, euch mitzuteilen, dass der Quidditch-Wettbewerb zwischen den Häusern dieses Jahr nicht stattfinden wird."
"Nein!" keuche ich entsetzt. Meine Freunde schauen mich fassungslos an, viele von ihnen gehören ebenfalls der Hausmannschaft an. Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ein Schuljahr ohne Quidditch? Das ist meine persönliche Hölle!
Doch Dumbledore hebt beschwichtigend die Hände und fährt mit seiner Rede fort. "Der Grund ist eine Veranstaltung, die im Oktober beginnt und den Lehrern das ganze restliche Schuljahr viel Zeit und Kraft abverlangen wird. Doch ich bin mir sicher, ihr werdet alle viel Spaß dabei haben. Mit dem größten Vergnügen möchte ich ankündigen, dass dieses Jahr in Hogwarts (...)"
Doch in diesem Moment ertönt ein lautes Krachen, die Flügeltüren der Großen Halle werden aufgeschlagen. Ein Mann, auf einen langen Stock gestützt und in einen schwarzen Reisemantel gehüllt, steht im Eingang. Jeder Kopf in der Großen Halle wirbelt zu dem Fremden herum, der seinen Regenhut abnimmt und mit einem Kopfschütteln seine schulterlange, weiß-graue Haarmähne befreit. Er steuert den Lehrertisch an und ein dumpfes 'Klonk' wummert bei jedem zweiten Schritt durch die Halle. Er scheint etwas wie ein Holzbein zu haben. Sein Gesicht sieht erschreckend aus; Jeder Zentimeter seiner Haut wirkt vernarbt. Der Mund ähnelt eher einer klaffenden Wunde, die sich schräg über das Gesicht zieht. Von seiner Nase fehlt ein großes Stück. Doch es ist sein linkes Auge, das mir einen Schauer über den Rücken jagt. Es ist unecht, sehr groß, und leuchtet in stählernem Blau. Es bewegt sich unablässig, ohne Lidschlag, und rollt, völlig unabhängig von seinem normalen Auge, mal nach oben, dann in seinen Kopf hinein... Schon vom Zuschauen könnte einem schlecht werden. Nun hat der Fremde den Lehrertisch erreicht, und reicht Professor Dumbledore seine grobe Hand. Er setzt sich auf den letzten freien Platz und ich werfe meinem besten Freund Martin Scamander einen ungläubigen Blick zu.
"Ich möchte euch euren Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen" wirft Professor Dumbledore strahlend in das Schweigen hinein. "Professor Alastor Moody." Normalerweise werden neue Lehrer mit Beifall begrüßt, doch kein Lehrer und auch kein Schüler rührt die Hand, mit Ausnahme von Dumbledore und Hagrid. Doch in der Stille klingt ihr Klatschen kläglich, und sie hören schnell wieder damit auf. Moody scheint dieser wenig überschwängliche Empfang nicht zu stören, stattdessen macht er sich über eine Portion Würstchen her, und trinkt aus seinem Flachmann. Eine ausgesprochen merkwürdige Person. Dieser Mann soll tatsächlich als Professor unterrichten?
Martin beugt sich ein Stückchen näher zu mich und beginnt gedämpft zu sprechen. „Alastor Moody? Der berühmte Auror?"
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen. Mein Vater hatte erst vor kurzer Zeit von einem Zwischenfall bei Alastor Moody erzählt, er musste ihm zur Hilfe eilen, damit seine verzauberten Mülltonnen kein Aufsehen bei den Muggeln erregten. Anscheinend ist er mittlerweile paranoid und vermutet hinter jeder Ecke einen schwarzen Magier. Trotzdem bleibt er eine Legende. Azkaban hat ihm wahrscheinlich die Hälfte seiner Insassen zu verdanken!
Doch nun ergreift Dumbledore erneut das Wort, bevor sich die alle in Spekulationen vertiefen. Er lächelt in das Meer von Schülern. "Wie ich eben erwähnte, werden wir in den kommenden Monaten die Ehre haben, Gastgeber einer sehr spannenden Veranstaltung zu sein, eines Ereignisses, das seit über einem Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hat." Das muss es sein, was mein Vater gemeint hat. Eine prickelnde Spannung breitet sich in meinem Körper aus. "Mit dem allergrößten Vergnügen teile ich euch mit, dass dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier stattfinden wird!"
Mit einem Schlag bricht ein lautes Stimmengewirr in der Halle aus. Professor Dumbledore setzt seine Rede unbeirrt fort. Ich lausche aufmerksam, wie elektrisiert von dieser Sensation.
"Das Trimagische Turnier fand erstmals vor etwa siebenhundert Jahren statt, als freundschaftlicher Wettstreit zwischen den drei größten europäischen Zauberschulen - Hogwarts, Beauxbatons und Durmstrang. Jede Schule wählt einen Champion aus, der sie vertritt, und diese drei Schüler müssen im Wettbewerb drei magische Aufgaben lösen. Die Schulleiter von Beauxbatons und Durmstrang werden mit ihren Kandidaten engerer Wahl im Oktober hier eintreffen und der Ausscheidungskampf für die drei Champions wird an Halloween stattfinden. Ein unparteiischer Schiedsrichter wird entscheiden, welche Schüler geeignet sind, im Trimagischen Turnier für den Ruhm ihrer Schule anzutreten und das ausgesetzte Preisgeld von eintausend Galleonen zu gewinnen. Zu eurer eigenen Sicherheit wurde die Altersbegrenzung auf siebzehn Jahre festgelegt." In der Halle ertönen laute Protestrufe und ein aufgeregtes Murmeln.
Augenblicklich dreht sich die Mehrzahl der Gesichter am Tisch mir zu. "Ced, du musst mitmachen! Du kannst das Ding gewinnen!" feuert mich ein Klassenkamerad an.
Martin pflichtet ihm bei. "Du bist der Stufenbeste! Wenn es einer schaffen kann, dann du!"
Weitere hoffnungsvolle Gesichter blicken zu mir und einige bestärken mich. "Ced, du bist unser Mann!", "Ein Hufflepuff für Hogwarts!", "Du bist der Beste!"- Rufe ertönen von meinem Tisch.
Verlegen und gleichzeitig geschmeichelt winke ich ab. "Darüber muss ich auf jeden Fall erstmal eine Nacht schlafen!" grinse ich.
Die Versammlung in der Großen Halle wird aufgelöst, und unzählige Hände klopfen mir anerkennend auf die Schulter oder rufen mir motivierende Phrasen zu. Grinsend stehe ich auf und will, zusammen mit Bethany, die Erstklässler zum Hufflepuff- Gemeinschaftsraum bringen, als sich Cho in meinen Arm wirft.
"Oh Ced! Du wirst der neue Hogwarts- Champion! Und dazu noch tausend Galleonen Preisgeld!"
"Ich muss jetzt wirklich los..." erwidere ich ausweichend und löse den Würgegriff ihrer Arme um meinen Hals. Mehr und mehr drängt sich mir der Verdacht auf, Cho ist einzig und allein an meinem Ruf interessiert. Sollte sich eine Freundin nicht Sorgen machen? Wenigstens eine Sekunde lang? Schließlich sind bei diesem Turnier Menschen gestorben! Natürlich ist es besser, wenn sie mich unterstützt, aber ich habe nichtmal meine Meinung sagen können. Aus welchen Gründen wünscht sie es sich also?
Bethany und ich führen die Erstklässler gemeinsam ein Stockwerk tiefer, durch eine Tür in einen breiten, warm erleuchteten Korridor. Gesäumt werden die Steinwände von Fackeln und heiteren Gemälden, die vorwiegend Essbares zeigen. Ich weiß, dass sich hinter dem großen Bild mit der Obstschale die Küche befindet, welche sich direkt unterhalb der großen Halle befindet. Dort arbeiten hunderte Hauselfen - Sehr freundliche kleine Geschöpfe.
Wir laufen den Korridor entlang, bis wir an eine Wand gelangen, an der hölzerne Fässer bis unter die Decke aufgestapelt sind. Ich bücke mich, und klopfe gegen ein ganz bestimmtes Fass, im Rhythmus des Namens Helga Hufflepuff.
"Vorsicht," warne ich die verschüchterten Erstklässler. "Ihr dürft nicht das falsche Fass wählen, oder im falschen Takt klopfen. Sonst werdet ihr mit Essig übergossen."
Wenn die Erstklässler zuvor ängstlich wirkten, schienen sie jetzt panisch.
"Aber eigentlich ist das doch ganz einfach! Und ihr müsst euch keine wechselnden Passwörter merken!" versuche ich sie aufzumuntern, als Bethany mir einen vorwurfsvollen Blick zuwirft.
Zwischen den Fässern hat sich jetzt ein schmaler Spalt aufgetan, welcher nur für eine Person genug Platz bietet. Ich muss mich etwas ducken, aber dann gelange ich auf einer schmale, hölzerne Treppe, die von Steinwänden umgeben ist. Kein Tageslicht dringt hierher, der Gang wird lediglich von kleinen Fackeln erleuchtet. Die Treppe endet vor einer Wand, in die eine massive Holztüre eingelassen ist. Jetzt befinden wird uns wieder auf der Ebene des Erdgeschosses. Ich öffne die knarzende Tür, und betrete den Hufflepuff-Gemeinschaftsraum. Mir schlägt ein angenehmer Geruch von Blüten und verschiedenen Pflanzen entgegen, im Kamin fackelt bereits ein wärmendes Feuer. Kein Gemeinschaftsraum im ganzen Schloss könnte gemütlicher sein, denke ich stolz. Bethany und ich zeigen den Erstklässlern noch ihre Schlafräume, und diese scheinen sich in dieser neuen Umgebung nun um einiges wohler zu fühlen. Dann verziehe ich mich auf das Sofa vor dem großen Fenster, durch das man auf den Großen See blicken kann und durch das man in der Ferne Hogsmeade sieht. Das Gewitter tobt weiterhin, doch im Schloss ist es warm und behaglich. Möglichst flach lege ich mich auf das lange Sofa, damit meine Mitschüler mich nicht sehen können. Nur wenn einer von ihnen direkt vor das Fenster treten würde, könnte er auf die Couch blicken. Ich wünsche mir grade einfach einen Moment Ruhe. Ich sehe den Blitzen am Nachthimmel zu und beobachte die Regentropfen, die die Scheibe herunterlaufen. Genau auf diesem Sofa haben Maja und ich gesessen. An dem Tag, als ich das erste Mal mit ihr gesprochen habe. Ich seufze bei dem Gedanken an dieses unbeschwerte Gefühl und das Flattern in meinem Bauch. Damals war alles vollkommen gewesen. So einfach. Wie konnte es nur hierzu kommen? Ich brauche sie. Meine Hände streichen gedankenverloren über die Sofakissen, so als würden sie nach ihr suchen. Schließlich greife ich nach der bunten Steppendecke zu meinen Füßen, mit der Maja damals zugedeckt war. Ich lege sie über mein Gesicht und gleite nach einiger Zeit in unruhigen Schlaf über. Ich merke nicht einmal, dass Maja spät abends in den Gemeinschaftsraum kommt, mit dem Vorhaben, sich auf ebendieses Sofa zu setzten.
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