89. Kapitel
~ Matteos Sicht~
Neben Luna wartete ich bis die Jury anfing zu reden.
Die Anspannung war groß und der Preis zum Greifen nah. Ich hoffte so, dass das Roller gewinnt, wir haben es verdient.
In dem Moment musste ich an unsere Freunde denken, die gerade im Roller vor riesigen Tüten Popcorn saßen und uns die Daumen drückten. Gaston würde bestimmt mit Nina turteln oder was auch immer, Ramiro würde große Sprüche von sich geben und Ambars Hofstaat wäre empört weil Luna und nicht ihre Königin geskatet ist. Das würde sich allerdings zu einem Konflikt mit Jim und Jam ausweiten, die soweit ich weiß oberste Mitglieder im Luna Fanclub waren.
Ich schmunzelte und vertrieb kopschüttelnd diese Gedanken aus meinem Hirn. Es gibt wichtigeres auf das ich mich gerade konzentrieren musste. Zum Beispiel die Preisverleihung.
Der Moderator begann:"Willkommen. Die Lose sind gefallen und ich halte in diesem Umschlag das Ergebnis. Ihr wart alle großartig. "
Ja, ja ich will das Ergebnis sehen! Nach gefühlten stundenlangen Gelabere, begann der Moderator endlich die Plätze vorzulesen. Der dritte und vierte Platz wurde erwähnt ohne, dass unser Name fiel.
Immer wenn noch ein Paar aufgerufen wurde sah ich so ein Glitzern in Lunas Augen. Wenn sie so aufgeregt war, sah sie echt so süß aus, dass ich sie am liebsten geküsst hätte. Okay, wann war das nicht der Fall?
Ich wandte mein Gesicht wieder dem Moderator zu der endlich zum Punkt kam. "Und jetzt kommen wir zu dem Augenblick auf den wir alle gewartet haben. Die Verkündung des Siegers. Dieses Team hat uns einfach umgehauen. Gewonnen hat das Team vom... JAM&ROLLER!!"
Ich stieg in Lunas Jubeln ein und in mir wurden Glücksgefühle freigesetzt. Wir haben gewonnen! Mir war das natürlich klar- ich bin schließlich Matteo Balsano- aber es wörtlich zu erfahren war ein Erlebnis.
Auf einmal fiel Luna mir mit so viel Schwung um den Hals, dass ich fast nach hinten umgekippt wäre. Sie sah zu mir auf und flüsterte mit dem schönsten Lächeln der Welt: "Danke, dass du mich gezwungen hast mit dir zu skaten."
Ich wollte gerade etwas erwidern als Tamara, Simon und Ambar zu und stießen.
Tamara fiel uns beiden stürmisch um den Hals. "Oh Leute ihr habt es geschafft ich bin so stolz auf euch!"
Luna strahlte wie ein Engel und sprang voller Aufregung auf und ab. Simon schlang seine Arme um ihre Taille und drückte sie fest. Er hob sie ein Stück hoch und drehte sie in der Luft.
Mit stieg schon wieder die Galle nach oben und altbekannte Eifersucht erhob ihr hässliches Haupt.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als Ambar mich umarmte. Es war nur eine kurze Umarmung wie als Begrüßung, unter Bekanntem. Ein kurzes Arme hochheben und um meinen Körper schlingen. Ich legte ihr kurz den Arm an die Taille, als sie auch schon wieder einen Schritt zurücktrat.
"Gut gemacht." Ihre Stimme war kalt und emotionslos. Und der Blick so.. leer. Von meiner Exfreundin war ich sonst anderes gewohnt. Normalerweise würde sie vor Wut toben. Sie warf nur einen kurzen Seitenblick zu Luna, die gerade von Simon wieder runtergelassen wurde- und sagte mit unverkennbarem Sarkasmus: "Gut, gemacht Lunita."
Sie zog die Wörter ganz lang und sah die Brünette mit spöttischem Glitzern in den Augen an.
Simon klopfte mir nur kurz auf die Schulter. Wir hatten schon immer ein verdrehtes, sehr kompliziertes Verhältnis. Wir verstanden uns eher schlecht als recht, die ständige Eifersucht auf einander nagte auch an uns.
Wir waren das perfekte Liebesdreieck.
Der Moderator räusperte sich ein paar Mal geräuschvoll durchs Mikro, was durch die Halle zu hören war, bis langsam Stille einkehrte.
Ich fuhr wieder zu Luna und legte einen Arm um ihre Taille. Dafür kassierte ich zwar einen strengen Blick von ihr, doch wenigstens wich sie nicht zur Seite.
Okay, vielleicht würde das vor den Kameras auch blöd wirken. Hab ich schon erwähnt, dass der ganze Wettbewerb im Fernsehen ausgestrahlt wird?
Nun gut, auf jeden Fall sieht und wahrscheinlich gerade die ganze Schule und noch mehr.
Der Moderator rief und zu sich und hab uns einen glänzend goldenen Pokal. Luna und ich nahmen ihn jeweils an einer Seite und lachten glücklich in die Kamera.
Man gab zuerst mir, und dann Luna ein Mikro.
"Ich danke euch allen."begann ich,"Es war unglaublich in diesem Wettbewerb zu skaten."
Höflich klatschten die Menge und die anderen Teilnehmer. Manche schienen sich echt für uns zu freuen, aber anderen merkte man den Neid und die Enttäuschung schwer an.
Luna sagte auch ein paar Worte: "Für mich war das, das erste mal, dass ich in so einem großen Wettbewerb geskatet bin. Das war eine ganz große Erfahrung, und ich danke euch."
Sie wandte den Blick an die anderen Teilnehmer. "Ihr hättet diesen Preis auch verdient. Wir sind alle Sieger."
Der Applaus setzte wieder ein, als ich mich zu ihr lehnte und in ihr Ohr wisperte: "Das hast du aber schön gesagt."
Verlegen senkte Luna den Kopf und konzentrierte sich auf die Menge.
Wie es aussah war die Preisverleihung vorbei. Wir folgten den anderen Teilnehmern Backstage. Wo Luna als erstes verschwand um mit ihren Eltern zu telefonieren.
Ich widerstand dem Drang Luna das Telefon aus der Hand zu nehmen und sie zu fragen, ob sie wieder meine Freundin sein möchte. Ambar lehnte an der Wand und schien vergeblich auf einen Anruf von ihrer Tante zu warten. Traurig schüttelte sie den Kopf und ließ frustriert das Telefon sinken.
Ich konnte sie gut verstehen, immer wieder zu sehen wie Lunas Eltern sie lieben und dann so behandelt zu werden, muss ziemlich schrecklich sein.
Mir fiel auf, dass ich nicht der einzige war, der die Blondine beobachtet hatte. Simon linste immer wieder zu ihr herüber.
Natürlich hatte ich schon bemerkt, dass er ein Auge auf Ambar geworfen hatte. Mich störte das persönlich wenig, ich hatte ja jetzt Luna. Simon kann sich ruhig meiner Verflossenen widmen. Solange er sie gut behandelte, aber da brauchte man sich bei ihm keine Sorgen machen. Simon war kein Typ, der Spielchen spielte.
Nur mit halbem Ohr hörte Ich, wie Luna das Gespräch mit ihren Eltern beendete.
"Danke. Ich freu mich schon so euch wieder zu sehen, es gibt ganz viel zu erzählen. Die Bahn ist echt Wahnsinn... ja, das Hotel auch. Und vor allem das Essen, obwohl es lange nicht an deines rankommt, Mamá. Wie ich dein Essen vermisse! Ich liebe euch! Tschüss. "
Soll ich zu ihr hingehen? Nein, ich wollte ihr Zeit lassen. Aber eigentlich wollte ich ja zu ihr gehen...
Zum Glück unterbrach Tamara uns in diesem Moment. Wahrscheinlich würde sie uns den Verlauf des restlichen Tages zu erklären. "Okey Leute, kommt mal kurz her. Luna und Matteo, das habt ihr fantastisch gemacht. Ich bin beeindruckt! Für den Rest des Nachmittags dürft ihr euch ausruhen. Gegen sechs Uhr findet ein Interview statt und anschließeld die After Party. Zieht euch etwas schönes dazu an. Ach ja, nur Matteo und Luna geben das Interview. Ambar und Simon, ihr solltet allerdings trotzdem erscheinen, im Anschluss wird nämlich eine Fotoserie vom ganzen Team gemacht."
Wir nickten interessiert. Eine After Party, das klang spitze. Vielleicht habe ich dort auch die Gelegenheit Luna näher zu kommen. Ich weiß, man muss ihr Zeit lassen, aber... Was spricht schon gegen ein Tänzchen?
~Lunas Sicht~
Ich beschloss den Tag im Hotelzimmer entspannt weiterlaufen zu lassen.
Das bedeutet, ich bestellte mir einen ganzen Berg Crêpes mit Nutella vom Zimmerservice und chillte mich damit aufs Bett.
Ich musste mich erst mal mit den Geschehnissen des heutigen Tages außeinandersetzen.
Also.. ich bin mit Matteo geskatet und es war grandios. Ich war mit ihm geflogen, genau wie ich es mir erträumt hatte.
Und dann hat er seine Lippen auf meine gelegt. Ich weiß, was ich fühle ist falsch, aber es hat sich gut.. Es es hat sich richtig angefühlt. Vielleicht... könnte die Theorie von ihm ja richtig sein? Vielleicht würden wir wieder zusammen sein. Vielleicht hat er mich niemals betrogen.
Ich schüttelte den Kopf und ging mich umziehen und entfernte die Tonnen von Make up.
Meinen seitlichen Zopf löste ich und ließ meine Haare offen.
Ambar war noch nicht ins Zimmer zurückgekehrt, vielleicht wollte sie ein bisschen spazieren gehen, um den Kopf freizukriegen.
Verwirrt starrte ich mein Spiegelbild an. Das waren etwas zu viele vielleichts.
Kurzerhand entschied ich mich Ella einfach anzurufen. Mit geschicktem Fragen würde ich die Wahrheit vielleicht rauskriegen?
Seufzend ging ich zurück zu meinem Bett und griff nach meinem Telefon.
Ellas Nummer war schnell in meinen Kontakten zu finden, und so wartete ich mit klopfendem Herzen das Klingeln ab.
"Hallo? Luna?"
"Ähm.. hey Ella"
"Oh Wow wie geht's dir? Ich hab euch im Fernsehen gesehen, du und Matteo waren wahnsinnig gut. Meinen Gkückwunsch."
Ich drehte mich auf den Bauch und runzelte die Stirn. Vor ein paar Tagen, hab ich gesehen wie sie mit Matteo geflirtet hat und jetzt war sie wieder so lieb. Ich konnte keinen Zusammenhang zwischen ihr und der Ellena vor ein paar Tagen finden.
"Danke, Ella. Wie...lieb von dir? Ich hab da mal eine Frage. Das klingt jetzt dumm, aber... Was hast du letzten Donnerstag Nachmittag gemacht?"
Sie lachte leise, im Hintergrund hörte man Musik. "Das klingt ja wie bei einem Pomizeiverhör."
"Ich weiß. Bitte sag es mir einfach."
"Also gut, lass mich überlegen... an dem Tag hattet ihr glaub ihr glaub ich Training und danach.. war ich mit Matteo im Park."
Das wurde interessant."Was.. habt ihr im Park gemacht?"
Ich spannte meinen Kiefer an. Gleich komme ich dahinter was wahr, und was eine Lüge ist. Wenn sie sich jetzt etwas anderes einfallen lässt als Proben für ein Casting sind die beiden geliefert.
"Ach das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Mein Vater ist ein bekannter Regisseur und ich verfolge seit ca. 2 Jahren den Traum Schauspielerin zu werden. Am Dienstag habe ich erfahren, dass er mir ein Casting für einen Kinofilm ergattert hat. Es geht dort darum, dass ein Mann und eine Frau beide vergeben sind, miteinander fremdgehen, und am Ende sogar heiraten. Matteo hat mir am Freitag beim Leben geholfen und dabei die männliche Hauptrolle übernommen."
Fassungslos hörte ich zu. Die beiden Erzählungen stimmen komplett überein. Entweder sie haben das abgesprochen, oder....
"Dankeschön... ich hab mich also geirrt."murmelte ich.
"Wie du hast dich geirrt?"
Ich seufzte, jetzt muss ich ihr wohl alles erzählen: "Also... ich hab euch an dem Tag belauscht- ich weiß blöde Idee- und hab das halt alles mitangehört und-"
"Oh mein Gott, hast du es missverstanden? War das der Grund weshalb ihr euch getrennt habt?"sie überschlug sich beim Fragen fast.
Schweren Herzens nickte ich. Luna, du Dummkopf, sie kann dich doch nicht sehen!
Ich schüttelte den Kopf über meine eigene Schusseligkeit.
"M-hm."antwortete ich stattdessen.
"Oh nein. Bitte, Luna, ihr müsst das sofort klären, ich will nicht der Grund dafür sein, dass ihr euch trennt. Ihr wart so ein süßes Pärchen."
"Danke für deine Ehrlichkeit."
"Kein Ding. Ich wünsch euch viel Glück."
"Dankeschön." Fassungslos versuchte ich das gerade Erfahrene zu verarbeiten.
Womöglich hatte sie ja wirklich keine Gefühle mehr für ihn.
Wenn es denn so wäre, würde sie nicht eher versuchen mir einen Neuanfang auszureden?
Und ist es nicht eher unlogisch, dass Matteo vier Tage lang behauptete nicht zu wissen wovon ich spreche?
Schnell als ich denken konnte hatte mein Gehirn schon einen Entschluss gefasst.
Ich werde Matteo noch eine Chance geben.
Hey Leute❤
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch😊
Seid ihr zufrieden mit Lunas Entscheidung Ella zu vertrauen?💫
Das Buch neigt sich langsam auch dem Ende zu. Aber keine Sorge es kommen noch viele schöne Kapitel.
Wird Lutteo wieder zusammen kommen?
Was passiert in New York ?
Sind am Ende alle glücklich?
Im nächsten Kapitel kommt auf jeden Fall Fedemila.🔥💓
Keep Reading😇
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