64.Kapitel
~Ludmilas Sicht ~
Mit zitternden Knien stand ich vorm Fenster.
Ich weiß ich muss mich meinen Ängsten stellen und doch ist es so schwer einen klaren Kopf zu behalten. Ich weiß, dass Cat lügen und sogar sehr glaubhaft rüberkommen wird.
Ihre Eltern sind steinreich und werden sie zwar ausgeschimpfen, ihr aber trotzdem jede Hilfe zur Verfügung gestellt haben.
Ihre Eltern sind Giftschlangen und sie ist die Schlangenbrut.
Ich schauderte und schüttelte mich.
Mit einem Blick auf meine Uhr wusste ich, dass es Zeit war loszufahren. Also packte ich meine Tasche und verließ mit einem letzten Blick in den Spiegel das Haus.
Ich griff noch einmal zum Kamm und ließ ihn durch meine Haare fahren. Ich trug heute nur Concealer, Wimperntusche und Rouge in zartrosa auf.
Vielleicht half es ja möglichst unschuldig auszusehen.
Vor dem Haus erwarteten mich schon Violetta German und Federico.
"Bereit?"fragte Violetta und warf ihren Arm um meine Schultern.
Nicht sehr glaubwürdig nickte ich.
In meinem Verstand schrie jedoch alles Nein! Nein, du bist nicht bereit! Ich behielt jedoch die Kontrolle und lächelte leicht. So ist es gut.
"Iss lieber noch etwas."schlug Fede vor.
Bevor ich protestieren konnte, drückte er mir einen Joghurt in die Hand.
Hatte Olga mir wohl gemacht.
"Ich hab grad nicht so Hunger."lehnte ich ab.
Er drehte sich zu mir und sah mich mit seinem Keine-Wiederrede- Blick an. Ich verdrehte die Augen und nahm einen Bissen von dem Joghurt- der nebenbei echt gut schmeckte. Und ich hatte heute auch noch nichts gegessen.
Ich aß so schnell wie möglich in mich rein und stellte das Glas in der Küche ab als ich fertig war.
"Wollen wir?"fragte German.
Ich nickte wieder und setzte much neben Vilu ins Auto.
Die Fahrt verging leider viel zu schnell und schon bald waren wir im Gerichtsgebäude.
Vor dem Haus trafen wir noch auf unseren Anwalt - ein Mann mitte 30 namens George- und klärten ein paar Angelegenheiten. Wie alles passiert war hatte ich ihm schon vor Tagen schmerzlich berichtet.
Als alle schon reingegangen waren zog Federico mich vor dem Gerichtsgebäude in eine ruhige Ecke.
"Hab keine Angst, du kriegst das schon hin. Ich glaub an dich."
"Danke, ich glaub auch an dich."
Ich lehnte meine Stirn gegen die seine und sah ihn in die Augen.
"Du bist meine Kämpferin."
"Danke. Mein Kämpfer."
Wir sahen uns für einen Moment still in die Augen und es war als würde er Energie auf mich übertragen. Ich werde keine Angst haben.
Der Moment war vorbei als die Kirchenglocke ertönte und uns in die Wirklichkeit zurückbrachte.
Seine Finger streiften meine Hand zum Abschied bevor wir reingingen. Ich ging mit George nach vorne und wir nahmen Platz.
Es war als würde die Welt still stehen, als sie den Raum betrat. Das Haar rot und lockig, die grünen Schlangenaugen blitzten. Teuer, hinterlistig, Schlangenbrut.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte den aufkeimenden Paninanfall zu unterdrücken. Meine Hände wurden schwitzig und mir wurde heiß. Das ganze Gerede in dem Raum war wie als wäre es in weiter Ferne. Als wäre ich wieder unter Wasser. Und wurde von der pechschwarzen Flüssigkeit verschlungen.
Jemand schlug leicht auf meine Hand und rüttelte an meiner Schulter. George - mein Anwalt - brachte mich wieder ins Gegenwärtige zurück. Ich spürte seine Stimme dicht an meinem Ohr.
"Señorita Ferro? Beruhigen sie sich. Wir erledigen das schnell und schmerzlos."
Seine Stimme war stark und fest als seine braunen Augen mich durch die schwarze Brille ansahen. Die Stimme eines Experten, der das hier schon tausendmal gemacht hatte. Kompetent und erfahren.
Das beruhigte mich und mein Puls wurde wieder normal. Meine verschwitzte Haut kühlte ab ubd ich könnte wieder klar sehen.
Sie ist nur ein Mensch versuchte ich mir zu sagen, was leider nicht funktionierte.
Der Richter eröffnete die Versammlung und als erstes sollte ich meine Version der Geschichte darlegen.
Mit zitternden Knien stand ich auf und atmete tief durch.
"Cat und ich hatten uns schon einmal getroffen. Wir hatten uns gestritten und sie gab mir einen Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht."
Ich sah auf und blickte in die Menge. Tat alles um sie einfach nur nicht ansehen zu müssen.
"Ein paar Tage später ging ich spazieren und traf sie zufällig am Fluss. Wir fingen wieder an uns anzuschreien und dann..."
Fede nickte mir zu und ich holte Luft.
"Sie stieß mich ins Wasser. Ich wollte auftauchen doch sie tauchte mich unter. Immer wieder bis ich keine Kraft mehr hatte. Ich wäre an dem Tag ertrunken, hätte mein Freund Federico Paccini mich nicht da rausgeholt."
George nickte mir zu und ich setzte mich erleichtert hin. Mein Kreislauf war vollkommen im Arsch und ich schwitzte und zitterte gleichzeitig.
Als nächstes würde Cat aufgefordert ihre Sicht zu erzählen. Mein Herz setzte aus als ich ihre Stimme hörte.
"Señorita Ferro erzählt Lügen über mich. Und das ist nicht in Ordnung. Wir haben uns an den Tagen wirklich getroffen, doch die genannten Verbrechen sind nie passiert. Señorita Ferro soll familiäre Probleme gehabt und unter Depressionen gelitten haben, das verstehe ich. Einen Menschen jedoch zu so etwas zu beschuldigen verletzt meine Ehre und ist nicht in Ordnung."
Welche Ehre? Wo hast du bitteschön Ehre? So eine dreiste Lüge habe ich schon lange nicht mehr gehört. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. So eine Unverschämtheit.
George stand auf um etwas zu sagen.
"Es gibt Zeugen. Señor Paccini hat Señorita Clarkson gesehen, als sie meine Mandantin fast ertränkt hat. Und Señor Castillo, Señor Paccini und ebenfalls Señorita Castillo haben den Handabdruck von Señorita Clarkson auf dem Gesicht meiner Mandantin gesehen."
Cats Anwalt erhob das Wort: "Wie schon gesagt hatte Señorita Ferro familiäre Probleme und auch Depressionen. Es kann gut sein, dass sie sich das selbst zugefügt hat."
Ich hielt mir die Hand Hände vor den Mund.
Federico stand auf. Verwirrt sah ich ihn an.
Was machst du da?!
Er sah mich an.
Dir helfen.
Wir hätten unsere stille Konversation noch unendlich fortsetzen können, doch die Zeit rief.
"Euer Ehren. Meine Freundin würde sich niemals selbst wehtun. Ich habe gesehen wie Señorita Clarkson sie fast ertränkt hat."warf er ein.
Der Richter machte eine Handbewegung.
"Setzen Sie sich bitte, Señor."
"Er ist ihr Freund natürlich hilft er ihr."spottete Cat.
Der Richter warf ihr einen strengen Blick zu. "Sie ebenfalls. Das Urteil ist beschlossen. Señorita Clarkson ich verurteile sie zu einem Psychiatrieaufenthalt und 6 Jahren Jugendhaft."
Der Hammer sauste nach unten und ich war den Rest der Verhandlung wie betäubt. Es war vorbei und George führte mich nach draußen.
"Auf Gute Zusammenarbeit."sagte er.
Ich schüttelte seine Hand und atmete die kühle Luft ein.
Sobald ich draußen war begann ich zu rennen.
Ich sah noch noch wie Vilu nd Fede mir hinterher sahen, doch ich musste einfach weg hier. Ich rannte so weit bis ich mich völlig zerstört auf ein Bank fallen ließ.
Ich bin fertig mit der Welt.
Sowas von fertig.
Die Galle stieg mir zum Hals hoch und ich übergab mich in der nächsten Busch. Ich spürte wie jemand meine Haare zurückhielt und bei mir blieb, bis ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt hatte
Federico war neben mir und hielt mir eine Hand auf den Rücken.
Mein Kämpfer.
~Federicos Sicht ~
Es war kaum mitanzusehen, wie sie sich in der Verhandlung quälte. Es tat mir von innen weh sie so zu sehen. Am liebsten hätte ich Cat in dem Moment geschlagen.
Ich weiß man schlägt keine Mädchen, aber für solche Giftschlangen gilt das nicht.
Als sie fertig gekotzt hatte nahm ich sie in den Arm und küsste ihren Scheitel.
"Das hat du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich."
Sie sah mich flehend an.
"Federico ich will einfach nur weg von hier. Bitte."
Ich nickte und ich half ihr auf. Sie ging etwas schwankend und ich hielt sie fest. Bestimmt sahen wir aus wie zwei Betrunkene.
"Das mit dem Joghurt heute morgen war keine gute Idee.... "murmelte sie.
"Sonst wärst du mir womöglich noch umgekippt."
Als wir endlich beim Auto angekommen waren beantwortete ich die Fragen für sie.
Zuhause ging Ludmila sich erstmal den Mund ausspülen. Wir sie betonte war zum Glück nichts auf ihre Kleidung gekommen.
Olga hatte gekocht.
Ludmila aß auffällig wenig.
"Bitte iss noch was, du warst den ganzen Tag leichenblass."bemerkte ich.
Ludmila schüttelte den Kopf: "Bitte nicht, mir ist so schlecht."
Wenig stieß sie mit einem Glas Sekt mit uns an.
Ich weiß zwar nicht ob das so gut ist, aber wenigstens etwas.
Hallo Leute 💗🌸
Ich bin wieder am Start mit nem neuen Kapitel 🌸 Hope you like it 😉 Bissl Drama 💎
Kleine Aufgabe an euch:
Ihr erinnert euch noch an das letzte Kapitel, wo ihr eine Person nehmen solltet und sie mit 3 Worten beschreiben solltet, oder?
Nehmt jetzt eine andere Person aus der Geschichte und beschreibt diese mit 3 Worten.
Sorry falls ich euch nerve aber mir hilft das irgendwie 💕
Danke für alles
ihr seid die besten🌸😚
Keep Reading 😇
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