63.Kapitel
~Lunas Sicht~
Nachdem die anderen alle gingen, begleitete Matteo mich noch nach Hause. Die Sonne war schon untergegangen und wir waren beide etwas angetrunken - aber natürlich nur leicht.
So richtig betrunken war ich noch nie. Wir waren nicht richtig dicht, nur so, dass es noch lustig war.
Ich hatte mich bei Matteo untergehakt und konnte seinen hauchigen Atem an meinem Hals spüren.
Mein Herz pochte als er seinen Kopf zu mir drehte.
"Luna?"
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
"Findest du es... schlimm, dass wir noch nicht miteinander geschlafen haben?"
Er blickte vorsichtig in meine Augen und es schien, als würde er direkt in meine Seele schauen.
Ich sprach nicht gerne über solche Theme also machte sich in mir ein vertrautes Kribbeln breit, welches sehr unangenehm war.
Was erwartet er jetzt von mir?
Meine Gedanken überschlugen sich und mein Puls war erhöht.
Das führte dazu, dass meine Handflächen schwitzig wurden und meine Gesichtshaut ein tiefes Rot annahm.
Ich betete,dass man es bei der Dunkelhheit nicht sah. Ich bin bei solchen Themen sehr verklemmt und hatte auch noch nie....
Was soll ich antworten? Ich überlegte fieberhaft was jetzt angebracht war und dacht mir Tausende Möglichkeiten aus. Normalerweise war ich selbstbewusst, aber jetzt fühlte ich mich gar nicht wohl in meiner Haut.
"Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst."
Er schien meine Nervosität gemerkt zu haben und legte mir eine Hand auf die Schulter". Gleichzeitig lag jedoch ein Funkeln in seinen Augen und er kitzelte meine Wange scherzhaft.
"Hat die Lieferfee etwa Angst?"
"Matteo!"
Beleidigt schlug ich seine Hand weg und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Das braucht dir doch nicht peinlich sein, Lieferfee."
Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich verdrehte die Augen.
"Du bist unmöglich."rief ich.
Er schmunzelte nur und legte mir seinen Arm um die Schultern. Als wir beim Lieferanteneingang der Villa angekommen waren, hielt er mich noch mal auf.
"Halt! Hast du Lust was mit mir zu singen?"
Verdutzt blickte ich auf. Das fiel ihm jetzt ein?
"Ich kann auch für dich singen."bot er an.
Ich lächelte. "Dieses Angebot kann ich doch unmöglich abschlagen. Was willst du denn singen?"
Er zwinkerte mir zu und holte sein Handy."Siento?"
Ich zeigte ihm einen Daumen nach oben und die Musik ertönte.
Jedes Mal wenn er sang umhüllte eine Wärme mein Herz. Ein Gefühl von Vertrautheit und Zuhause. Seine Augen versprühten so eine Zufriedenheit, dass ich einfach in ihnen versinken konnte. So ein schönes Braun, fast schwarz.
Ich kann manchmal einfach noch nicht glauben wie die Dinge sich entwickelt haben. Der Snob ist jetzt mein Freund.
Der König der Bahn, der immer unerreichbar war, sich vor allen verschlossen hat, wurde nahbar.
Für mich.
"Luna?" Matteo stubste mich an und ich zuckte zusammen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er schon mit singen aufgehört hatte.
"Du konntest wohl die Augen nicht von meinem Antlitz wenden, stimmt's Lieferfee?" Manchmal kam halt doch die Fassade noch durch.
Er kam näher und ich legte einen Arm um seine Schultern. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und ich hob den Kopf um ihn ansehen zu können.
Er küsste mich leicht und ich konnte das Salzwasser vom Meer auf seinen Lippen schmecken.
Er löste sich langsam von mir.
"Gute Nacht, Lieferfee."
Seine Hand streifte die meine bevor ich ins Haus ging.
Drinnen lehnte ich mich gegen die Wand und schmunzelte. Ich legte den Kopf an die Wand und atmete tief ein. Warum brachte mich dieser Italiener immer wieder um den Verstand? Ich könnte mich das noch Stunden fragen, hätte meine Mutter mich nicht unterbrochen. "Hallo Luna, wie war's am Strand ?"
Ich lächelte. "Gut, war wirklich sehr schön."
"Das freut mich." Sie warf mir einen verschwörerischen Blick zu und augenblicklich fragte ich mich, ob sie Matteo gesehen hatte, als er mich küsste.
Mit ein paar Worten verabschiedete ich mich in mein Zimmer wo ich mir erst mal die Haare kämte und dann einen Pyjama anzog.
Total müde ließ ich mich ins Bett fallen. Dort konnte ich jedoch nicht lange verweilen, da das Klingeln meines Handys ertönte.
Ich ging ran und hörte Simons Stimme.
Erfreut begrüßte ich ihn.
"Simon! Was geht?"
"Hallo Luna, ich wollt dich fragen ob du dich morgen mit mir im Roller treffen willst?"
"Na klar! Ich hab zwar um zwei noch extratraining mir Tamara, aber so um vier müsste ich Zeit haben."
Simon wusste schon davon, dass Matteo und ich am Internationalen Wettbewerb teilnehmen werden. Er war der erste dem ich es erzhält habe.
"Cool, ich würde dich einfach gerne mal wieder sehen."
Ich nickte obwohl er das ja nicht sehen konnte: "Klar, ich dich auch. Wollen wir dann Skaten?"
"Natürlich, Señiorita Valente!"
Ich kicherte. "Dann bis morgen."
"Bis morgen, und schlaf gut."
"Haha, Danke du auch."
Ich legte auf und lehnte den Kopf an mein Kissen.
Ob Simon wohl traurig war? Es hat ihn sehr verletzt mich mit Matteo zu sehen.
Wie ich den Italiener umarmt und geküsst habe, und mit ihm schöne Stunden verbrachte.
Ich bin eine schreckliche beste Freundin.
Aber er will doch auch nur, dass ich glücklich bin.
Aber ich brauche ihn um glücklich zu sein.
Wenn er nicht bei mir ist, fühlt es sich an als würde ein Teil von mir fehlen.
Diese Gedanken hielten mich wie zu erwarten noch länger wach. Genervt schlug ich mit der flachen Hand auf mein Kissen.
Wäre doch nur Matteo hier, dann könnte er mir wieder vorsingen... warte mal.
Ich holte mir meine Kopfhörer und mein Handy und stellte Que mas dá auf Dauerschleife.
Ob er wohl gerade auch nicht schlafen kann?
Als ich so den Klängen lauschte kam mir eine Idee. Heute fühlte es sich si an als ob sich ein Teil von mir mit Matteo vereint hatte, als ich ihm in die Augen sah.
Als würde er in mir wohnen und ich in ihm. Ein Teil von uns würde immer zusammen sein. Egal ob wir nur einen Sprung oder Meilen entfernt waren.
Das war der Anfang von Vives en mi.
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Erschöpft setzte ich mich auf einen Hocker in der Bar des Rollers. Ein Seufzen entwich mir, das Extratraining mit Tamara und Matteo wurde immer anstrengender.
Matteo musste sich noch mit Gaston treffen, also wartete ich hier auf Simon.
Heute hatte ich mal einen Rock angezogen.
Meine Haare hatte ich zu Space Buns gemacht.
Nach einem zufriedenen Blick in den Spiegel sah ich Simon auch schon kommen.
Ich lächelte und umarmte ihn.
"Simon! Schön, dass du da bist."
"Hallo Luna. Lust auf einen Shake?"
"Immer doch."
Gesagt, getan. Wir bestellten und zwei Shakes.
Ich trank einen Schluck und fragte Simon vorsichtig.
"Wie geht es dir? Und sei ehrlich, ich will nicht, dass du leidest."
Simon sah so aus als wäre er nicht froh über das was er jetzt sagen musste. "Ganz ehrlich? Ich war ziemlich verletzt als du mit Matteo zusammengekommen bist. Aber ich wollte doch auch nur, dass du glücklich bist."
"Aber du sollst doch nicht dadurch leiden dass ich glücklich bin."
Er fasste mich an den Schultern.
"Luna. Es ist okay. Ich bin darüber hinweg. Und ich will dich glücklich sehen."
"Du musst mich nicht verlassen. Sei bei mir. Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich brauche dich an meiner Seite. Immer."
Er drückte meine Hand und lächelte leicht.
"Ach Luna.Du bist mir ebenfalls unglaublich wichtig. Meine beste Freundin, du wirst mir ganz aus meinem Leben verschwunden. Dass dir das klar ist."
"Es ist so eine Erleichterung das aus deinem Mund zu hören."
Wir beschloss nach einer Zeit Skaten zu gehen.
Es fühlte sich so richtig an ihn wieder zu haben.
Wir vollführten eine Drehung. Meine Augen glitzerten in dem Licht der seinen.
Ich sprang ihm in die Arme und legte meine um seinen Hals. Lächelnd kuschelte ich mich an ihn und atmete den vertrauten Duft ein.
Auch wenn alles sich veränderte, Simon blieb immer Simon. Fröhlich, treu und lieb.Das war eine der Sachen, die ich so an ihm schätzte.
Ich streckte mein Bein nach oben und hielt das Gleichgewicht.
Simon grinste mich unentwegt an und ich auch. Sein Lachen war ansteckend. Es fühlte sich gut an mal wieder rein freundschaftlich was mit einem Jungen zu machen. Man musste sich keine Gedanken über Küssen, Sex und andere Sachen machen. Ich liebe Matteo über alles, sich nei diesen Themen zitterten mit immer noch die Knie.
Wir fuhren auseinander, nur um gleich darauf wieder zusammen zu kommen.
Er griff meine Finger und verkreuzte seine Hände mit meinen. Wir ließen sie sinken und schauten uns an. Schließlich fiel ihm einfach in die Arme.
Wir verharrten eine Weile so und als mich auf der Bahn umsah war keiner mehr da. Draußen war es schon dunkel.
Meine Füße waren schlapp und wir legten uns einfach auf den Boden. Fertig sah ich zur Decke hinauf.
"Das erinnert mich daran wie wir in Cancun immer die Sterne angesehen haben."meinte Simon.
Ich seufzte. "Mexico.... wir beide. Wie viel einfach in einem Jahr passiert ist."
Hallo❤💕
Wir geht's euch? Ich hoffe ihr mögt das Kapitel, obwohl es nicht so spannend ist💞💗
Im nächsten Kapitel wird aber hoch hergehen, macht euch darauf gefasst😉 💕
Wie immer könnt ihr euch bei Anmerkungen, Ratschlägen etc. Gerne bei mir melden 🌸❤
Danke an MiriamHrarti für deine Hilfe, süße🌸
Aufgabe an euch:
Sucht euch eine - könnts auch zwei nehmen - Person aus der Geschichte aus und beschreibt sie mit drei Worten.
Das würde mur ziemlich weiterhelfen.💗😉
Keep Reading 😇
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