36.Kapitel
~Ludmilas Sicht ~
Unter mir spürte ich eine weiche Matratze und Bettwäsche.
Das erste was ich spürte als ich die Augen aufschlug war ein alles übertönender Kopschmerz.
Noch dazu brannte meine Wange.
Ich lag in meinem Bett.
Wie war ich hier her gekommen ?
Was war passiert ?
Die Tür ging auf und Federico kam rein.
"Ludmila, du bist wach!"rief er überrascht.
Mir fiel auf, dass er völlig fertig aussah.
Er kam auf mich zu und stellte ein Tablett auf dem Tisch neben meinem Bett ab. Darauf befand sich eine Tasse Kakao und Donuts.
"Hier , ähm... Olga hat dir ettwas zu Essen gemacht."erklärte er.
"Danke."seufzte ich, als mir auffiel welchen Hunger ich hatte.
Wann war das letzte Mal, dass ich gegessen hatte?
Ich setzte mich aufrecht hin, wobei mir der Schädel dröhnte.
Fede setzte sich neben mich.
"Oh mein Gott, ich hab mir solche Sorgen gemacht."fing er an.
"Hä... was ist passiert? Warum bin ich hier? Und warum tut mein Hinterkopf so weh?"fragte ich komplett verwirrt.
Demonstrativ rieb ich mir die schmerzende Stelle. Er sah mich besorgt an und ließ seinen Blick einmal über mich gleiten.
Wahrscheinlich sah ich genauso kaputt aus wie er.
"Du warst weiß wie eine Wand und dann bist du einfach umgekippt. Ich konnte dich noch auffangen aber du bist mit dem Kopf gegen den Türrahmen geknallt."erzählte er und klang dabei selbst immer noch erschrocken
Ich knirschte mit den Zähnen.
Das würde wohl die Kopfschmerzen erklären.
Ich hoffte nur, dass er den blauen Fleck an meiner Wange nicht entdeckte.
"Bist du müde, willst du schlafen, ähm... soll ich gehen?"fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein nein, leg dich doch zu mir. Ich könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen."
Er tat wie geheißen und kam zu mir auf mein Bett. Er legte seinen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Mit seinen Fingern strich er über mein Haar.
"Weißt du was für Sorgen ich mir um dich gemacht habe?"
Er zog mich näher zu sich. Ich seufzte und wich seinem Blick aus.
"Ludmila, was ist passiert? Warum hast du nicht mehr hier geschlafen ? Wo warst du überhaupt?"hakte er weiter nach.h.
Ich murmelte, dass ich bei Luna war.
"Aber wieso? Weißt du was du mir damit antust? Ich war die halbe Nacht weg und hatte Angst, dass du entführt wurdest, oder verletzt in einem Busch liegst!"rief er aufgebracht.
"Ich hab dir doch eine SMS geschickt."wies ich ihn darauf hin.
Fede schüttelte den Kopf. "Die hätte doch genauso gut von jemanden der dein Handy hat stammen können! Warum hast du nicht einfach angerufen und gefragt ob ich dich abholen kann?"
Er klang vorwurfsvoll.
"Ich .... es war schon so spät und..."
Er hob mit zwei Fingern mein Kinn nach oben so das ich ihm in die Augen sehen musste.
Plötzlich bekam sein Blick so etwas geschocktes und er schrie laut auf: "Was ist das?!Oh mein Gott, Ludmila, wer hat dir das angetan?!"
So entsetzt hatte ich ihn noch nie gesehen.
Oh nein. Er meinte die blauen Flecken an meiner Wange.
In Federicos Augen war blanke Wut.
Die Erinnerung an alles kam wieder und meine Augen füllten sich mit Tränen.
"Das... das war Cat!"stieß ich erschöpft hervor.
Mittlerweile liefen die Tränen nur so meine Wangen hinunter.
Ich vergrub meinen Kopf in Federicos Brust und wollte am liebsten nie wieder herauskommen.
Er strich mir beruhigen über den Rücken und drückte mich an sich.
"Oh mein Gott dieses Miststück, wenn ich die in die Finger krieg, die kann was erleben."murmelte er.
Ich hatte aufgehört zu weinen, seine Gegenwart war einfach immer so beruhigend.
Und nebenbei war es einfach so heiß wenn Federico wütend wurde während er sich um mich sorgte.
"Danke, dass du für mich da bist."meinte ich leise.
"Du darfst mir so etwas nie wieder verschweigen und wenn du das nächste mal irgendwo übernachtet, dann ruf mich an."
Ich nickte. Wie kuschelten eine Weile und aßen das Essen, was Olga gemacht hatte, bis ich entschied duschen gehen zu wollen.
Ich trug noch meine Klamotten von gestern und fühltemich ekelhaft.
Eine schöne warme Dusche schien im Moment das schönste was es gab.
Federico meinte noch: "Es gibt in ungefähr einer Stunde Abendessen. Und ... bitte ruhig dich aus, ich kann es nicht ertragen dich so kraftlos zu sehen."
Ich ging zu ihm und er küsste mich sanft.
"Keine Sorge es geht mir schon besser."versuchte ich ihn zu beruhigen.
Das war halb gelogen. Es ging mir zwar schon besser als vorhin, jedoch immer noch miserabel.
Ich ging ins Badezimmer und ließ mir ein heißes Bad ein.
Ich warf noch eine Badekugel hinzu.
Im Spiegel sah ich mich an.
Das Mädchen dort Spiegel sah schlimm aus.
Strähnen hatten sich aus meinem Zopf gelöst und meine Mascara war zerflossen vom Heulen.
Ich entfernte mein Make up und machte mir einen Dutt.
In der Badewanne war es so schön warm, ich hätte ewig darin blieben können, doch irgendwie hatte ich Hunger.
Ich machte meine Haar zu einem Dutt und zog mit etwas bequemes über.
Für mehr als eine graue Jogginghose und ein einfaches zartrosanes Langarmshirt hatte ich keine Motivation.
Danach ging ich runter. Mir war flau im Magen und ich fühlte mich schwach und kränklich.
Im Esszimmer angekommen sahen alle mich an. Das war schon etwas unangenehm.
Ich lächelte gequält und sprach ein leises 'Hallo' in die Runde.
Federico kam zu mir und legte mir beschützend den Arm um die Schultern.
"Na, Princesa. Geht's dir schon besser?"
Ich lächelte gezwungen und nickte: "Ja, es geht schon."
Olga trat hinein und wir setzten uns. Zum Essen gab es Flammkuchen.
Vilu nahm einen Bissen und wandte sich mir zu.
"Ähm... Ludmila, ist alles okay? Fede hat uns davon erzählt was Catherine gemacht hat."
Ich sah auf meinen Teller und stocherte in meinem Beilagensalat. "Ja, ist schon gut."
"Ich werde mal mit den Eltern von diesem Mädchen reden."versicherte German mir.
Hoffentlich würde Cat Ärger bekommen.
Hm... manche würden sagen es ist fies wie ich denke. Nun ja, es ist auch fies wie sie mich behandelt hat.
Ich aß kaum etwas, als ich fertig war, befand sich mehr als die Hälfte meines Essens noch auf dem Teller. Beim Nachtisch aß ich auch nicht mehr.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, alles was ich zu mir nahm irgendwann auskotzen zu müssen. Obwohl ich vorher noch hungrig gewesen war.
Wahrscheinlich der Kreislauf.
Ich verabschiedete mich und ging schnell ins Bett.
Ich fühlte mich wie ein ausgequetschter Lappen. Als hätte ich einfach keine Kraft mehr.
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