20.Kapitel
~Federicos Sicht ~
Ich ging durch den Park und sah mich nach Cat um.
Ich hatte mir ihr Aussehen gut eingeprägt. Flaschengrüne Augen, lockige rote Haare und ein lässiger Style.
Ich hielt die Augen nach ihr offen und fand sie schon bald.
Sie saß an einen Baum gelehnt im Gras und hatte Kopfhörer auf.
Beim näher kommen hörte ich, dass sie leise mit sang.
Ihre Stimme war schnell und klar. Sie hatte ihre Locken offen gelassen und ein schlichtes Outfit angezogen.
Ich ließ mich neben ihr auf dem weichen Gras nieder.
Als sie mich nicht bemerkte tippte ich sie an der Schulter an. Cat nahm schnell die Kopfhörer raus und schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln.
"Sorry, bin immer ganz in meiner eigenen Welt wenn ich Musik höre."
Sie lachte auf: "Fede! Pünktlich wie eh und je."
Komisch wir haben uns erst einmal gesehen..
" Ach das ist nicht immer so."winkte ich ab.
"Weißt du ich hab mal ein Treffen mit... einem Freund komplett vergessen. Der war mal sauer."scherzte ich und zuckte bei der Erinnerung zusammen.
Oh ja das war er...
Ich meine das Treffen mit Matteo. Vielleicht hätten wir damals das ganze noch abbrechen können.
Wenn ich rechtzeitig gekommen wäre... Ich hätte Ludmila nie betrogen und hätte auch nie meiner Band geschadet.
Ich hätte alles noch beenden können.
Doch hätte Matteo sich dann auch deine Gefühle für Luna eingestanden?
"Worüber denkst du nach Champion?"fragte Cat nachdenklich und sah mich interessiert an.
"Ach .. ich hab mal wieder Mist gebaut."seufzte ich. Das wurde ja langsam zur Gewohnheit.
Ich war mir nicht sicher, ob ich Cat von meiner Lage erzählen sollte.
"Erzähl mir doch was über dich. Ich weiß fast gar nichts über dein Leben, deine Liebe und dich."wechselte ich das Thema.
Sie seufzte und ihr Blick ging nach unten. "Ich rede nicht so gern über mich selbst,aber fürs erste ... ich heiße eigentlich Catherine."
Ich lachte: " Nicht Cat! Das hab ich mir schon gedacht. Wie bist du zu dem Namen gekommen?"
"Ich liebe Katzen"lächelte sie," für mich sind sie die schönsten Tiere der Welt."
Ihre Augen leuchteten wieder als sie von den Tieren erzählte.
"Hast du selbst eine?"fragte ich.
"Ne, leider nicht. Liegt an meinen Eltern. Solche stinkreichen Snobs, weißte? Wollen wohl nicht, dass ihr piekfeines Anwesen dreckig wird."erzählte sie spöttisch.
Sie spuckte die Worte geradezu aus. Ihre Eltern schienen kein so gutes Verhältnis zu ihr zu haben so wie sie abfällig über sie redete.
Vorsichtig fühlte ich ihr auf den Zahn: "Ist alles okay zwischen dir und deinen Eltern?"
Ich blickte sie besorgt an. Ihr Blick senkte sich uns sie wirkte betroffen. Anscheinend hatte ich einen wunden Punkt getroffen.
"Meine Eltern interessieren sich 'nen Dreck für mich. Sie wissen überhaupt nicht was in mir vorgeht. Von allen Seiten höre ich nur ' Catherine , du musst mal Anwältin werden!' und 'Catherine, geh lernen sonst wirst du mir ja nie was' oder 'Catherine, vergeude deine Zeit nicht mir dieser dämlichen Musik!'
Es kotzt mich einfach so an. Ich bin keine Anwältin. Ich bin Hip Hop Sängerin und Tänzerin. Aber die interessieren ja nur ihre gottverdammten Moneten!"
Die letzten Wörter schrie sie fast. Ich war baff, dass sie mir das anvertraute.
"Oh... ich habe einen Freund der das selbe Problem hatte. Sein Vater hat irgendwann verstanden, was wirklich sein Traum ist. Vielleicht werden deine Eltern das auch irgendwann irgendwie."
Sie schnaubte: "Das bezweifele ich, es kommt mir so vor als würden sie mich hassen. Ich muss auf diese piekfeine Streberschule gehen und diese ekelhafte, grottenhässliche Uniform tragen. Die hassen dich eh alles was ich bin. Ständig regen sie sich über meine schlechten Noten und meine Musik auf. Meine Eltern hassen verabscheuen alles, was ich liebe. "
Sie glühte förmlich vor Wut. Irgendwie musste ich sie auf andere Gedanken bringen.
"Ich habe eine Idee. Ich zeig dir was!"rief ich begeistert.
Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin.
"Bereit?"fragte ich mit einem neckischen Lachen.
Sie grinste und ergriff meine Hand.
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Cat blickte sich begeistert um. Sie war wie ein kleines Kind und wollte überall hin.
"Ich liebe diesen Ort! Wie heißt es gleich noch mal? Studio on Beat?"fragte sie während sie sich nochmal um die eigene Achse drehte um alles zu begutachten.
"Genau! Hier habe ich alles gelernt was ich kann."erzählte ich.
"Wow! Es kommt mir vor als wären alle hier wie ich."meinte sie.
"Das beste hast du noch gar nicht gesehen."
Ich griff ihr Handgelenk und führte sie energisch zu den Tanzräumen, machte die Tür auf und führte sie herein.
Fast andächtig ließ sie meine Hand los und ging weiter hinein. Ihre Augen funkelten und ich konnte an ihrem Blick sehen, dass das Studio sie faszinierte.
"Wow! Bis jetzt hab ich immer nur auf der Straße geprobt. Oder daheim wenn ich allein war."
Mit weit aufgerissenen Augen ging sie in die Mitte des Saals. Ich bewegte mich zur Musikanlage und schaltete die Musik ein. Are you ready for the ride kam aus den Boxen.
Schon als sie ihre Beine langsam zum Beat bewegte und sich nicht mehr stillhalten konnte, wusste ich , dass sie zum Tanzen geboren sein musste.
Sie fing an und legte richtig los. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ihre Sprünge waren fehlerlos und ihre Linien komplett gerade. Sie glitt galant in den Spagat und die Musik stoppte.
Sie strahlte übers ganze Gesicht und ich konnte einfach nicht anders als zu klatschen.
" Wow ,Cat! Ich bin baff"rief ich aus.
"Danke, Champ! Ich steh voll auf diesen Ort."
"Du hast noch gar nicht alles gesehen."antwortete ich und zog.sie zum Gesangsraum.
"Das ist unser Gesangsraum"rief ich auch schon.
Sie hob abwerend die Hände und meinte: "Oh... singen ist nicht so meine Stärke."
Cat lächelte verlegen, wurde aber kein bißchen rot.
"Willst du mich verarschen?"lachte ich belustigt," Ich hab dich doch in dem Club gehört. Komm sing mit mir, keine Widerrede."
Ich ging ans Klavier und spielte die ersten Noten von en mi mundo. Der Song war recht bekannt also stieg sie beim Refrain mit ein.
Cat + Fede: vuelvo a despertar en mi mundo
siento lo que soy
Y no voy a parar ni un segundo
mi destino es hoy
Y vuelvo a despertar en mi mundo
siendo lo que soy
Y no voy a parar ni un segundo
mi destino es hoy
Es machte Spaß mit ihr zu singen. Das letzte mal hatte ich mit matteo gesungen.
Der Club war voll und laut gewesen und im Herzen war ich immer noch traurig wegen Ludmila gewesen.
Jetzt war es ruhig in unsere Stimmen hallten klar und deutlich durch den Raum.
Ich war zwar immer noch traurig wegen Ludmila, aber mir war, dass es Hoffnung für unsere Beziehung gab. Und Hoffnung für die Band.
Unsere letzten Töne erklangen und hallten durch den Raum.
"Sag noch mal, dass du nicht gut singst. Das war grandios! Warum schreibst du dich nicht beim Studio ein?"schlug ich ihr vor.
Sie seufzte und ich könnte schwören eine Träne gesehen zu haben.
"Ich trette doch schon hinter dem Rücken meiner Eltern als Bühnentänzerin auf. Und da ich ja noch zu dieser dummen Streberschule gehen muss ist das unmöglich umzusetzen"
"Was wenn ... du Zuhause unterrichtet werden könntest? Wie Violetta."
"Pff.. dann wäre ich ja noch öfter bei meinen Eltern! Das halt ich nicht aus! Zu spießig."schnaubte sie.
"Aber das Studio könnte dich echt gebrauchen. Du hast viel Talent."
"Ich ... ich weiß aber es ist einfach nur so kompliziert. Es ist schwer genug die Auftritte zu verheimlichen."
"Für seinen Traum würde man doch alles geben, oder?"fragte ich und sah ihr in die Augen.
Sie schuen noch nicht so ganz überzeugt: "Ja schon, aber wieso sollten meine Eltern einwilligen mich Zuhause unterrichten zu lassen?Die wollen doch eh nur dass ich meinem Abschluß auf dieser ach so tollen Schule mache."
"Du bist in einer schwierigen Lage. Ich versteh das. Du musst wissen was das richtige für dich ist. Aber ich helf dir wirklich gerne. "wiederholte ich.
Mittlerweile waren wir rausgegangen.
"Ich muss jetzt gehen. Meine Eltern wollen, dass ich nach Hause gehe. Aber danke. Du weißt nicht wie toll dieser Tag für mich war.
Danke für alles."
Ehe ich mich versah, war Cat mir schon um den Hals gesprungen und hatte mich fest umarmt.
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