120. Kapitel
~Ludmilas Sicht ~
Am nächsten Tag kam ich schon früh in die Küche hereingeschneit. Die letzten Möbel waren noch gestern Mittag geliefert worden, also würden wir heute Evangelines Zimmer einrichten.
Ich hatte mir für heute einen Zopf gemacht und einfach nur eine Jeans und ein körpernahes weißes Shirt angezogen.
Mindestens eines der beiden wird beim Malern eh drauf gehen.
Ich gab Fede einen Kuss auf die Wange und ließ mich neben ihm auf einen Stuhl fallen.
"Hey Leute! Ist Leon noch gar nicht da?"
Meine Schwester schluckte kurz ihren Joghurt hinunter und schüttelte den Kopf. "Ne aber er müsste jeden Moment kommen. Dein Frühstück ist übrigens im Kühlschrank."
Ich holte mir die Schüssel und seufzte. Man sah das gut aus, ich hatte echt einen riesigen Hunger.
"Mit was fangen wir denn heute an?"wollte ich wissen.
Federico meinte"Mit dem Streichen und der Tapete."
"Gut. Ich-" In dem Moment klingelte es an der Tür.
Da Leon endlich auch da war, aßen wir alle schnell unser Frühstück um uns schnell an die Arbeit zu machen.
German half uns noch mit dem Abkleben der Ränder und damit die Tapete zu befestigen. Wir wollten lediglich eine Wand tapezieren und den Rest des Zimmers ganz normal zu streichen.
Die Tapete zu befestigen brachte deine Zeit aber letztendlich konnten wir dann doch anfangen zu streichen.
Die Wände würden in ganz zartem lila getaucht sein.
Am Anfang lief auch alles wirklich gut. Zu viert arbeiteten Fede, Leon, Violetta und ich weiter.
Ich übernahm dabei die linke Wand und strich ganz gemächlich vor mich hin. Leon kam dabei neben mich und verteilte zu meiner rechten Farbe an der Wand.
Alles war gut, nun ja... bis ich ausversehen mit meinem Pinsel Leóns Hand anmalte. Er riss die Augen auf und sah mich total schockiert an.
"Sag mal ist das dein voller Ernst?!?"rief er.
Am Anfang versuchte ich wenigstens noch reuevoll zu gucken, aber bei diesem Blick brach ich einfach nur in schallendes Gelächter aus. "Wenn du dein Gesicht sehen könntest! León!"
Nun ja, mir sollte das Lachen bald vergehen, denn auf einmal spürte ich etwas feuchtes klebriges im Gesicht. Meine Augen weiteten sich.
"Das. hast. du. nicht. getan!!!!"meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter.
Er gluckste nur noch vor Lachen. "Haha doch."
Jetzt reicht's. Mit dem Pinsel in der Hand ging ich auf ihn los. Irgendwann stießen die anderen zu uns hinzu und wollte uns eigentlich voneinander trennen, bekamen aber eine volle Ladung Farbe ab.
Am Anfang waren sie etwas verstört, lachten aber dann und gingen umso aggressiver auf uns los. Zum Glück hatten wir eine Plane über den Fußboden gelegt.
Ich sprang gerade von hinten auf Federicos Rücken und wollte sein Gesicht anmalen als er sich zur Seite wendete und mich abwarf.
Ich versuchte mich an ihm festzukrallen, allerdings funktionierte das eher schlecht. Also fiel ich von seinem Rücken und krachte seitlich in Vilu.
Diese lachte, bevor sie von Leon hinten an der Taille hochgehoben und herumgewirbelt wurde. Dieser ließ sie herunter und nutzte ihren Schock dazu aus ihr Farbe auf die Nase zu tupfen. Er grinste und küsste meine Schwester kurz. Die beiden waren schon ziemlich niedlich.
Gerade als mein Freund ausholen wollte um mich vollzuspritzen ging hinter mir die Tür auf. German stand auf einmal im Türrahmen. Blitzschnell reagierte ich und wich der Farbe aus, leider war ich die einzige die das schaffte. Nun ja, Germans Gesicht war jetzt violett gepunktet. Und er starrte uns ziemlich verdutzt an. Wir mussten einfach alle wieder lachen. Diese Situation ist einfach zu komisch.
"Ähm...Leute?!?! Ihr sollt die Wände und nicht euch selbst streichen!"merkte German an.
Wir kicherten immer noch und nahmen diese nicht ganz ernst gemeinte Moralpredig nicht wirklich für voll.
"Haha, schon gut wir sind ja fast fertig."kicherte Violetta.
Lächelnd machte ich mich wieder ans Streichen. Unsere Gesichter waren jetzt bunt und sogar in meinen Haaren war etwas, zum Glück trugen wir alle Kittel über unserer Kleidung. Obwohl diese alten Klamotten mir sowieso nichts bedeuteten.
Schweigend arbeiteten wir jetzt weiter. Mit konzentriertem Vorgehen ging es sogar ziemlich schnell.
Nachdem es fertig war mussten wir nur nich die Möbel reinbringen, das Bett und sämtliche Kommoden waren schon fertig, die Jungs mussten nur noch den Schrank fertig bauen. Währenddessen unternahmen Vilu und ich sämtliche Dekoration. Wir hingen Bilder an die bereits vorher angebrachten Haken, besorgten Kissen, und brachten Evas Spielzeug von der Küche in den Raum.
Im Endeffekt hat es uns echt geholfen, dass Vilu und German schon so viel in den Tagen als wir in New York waren vorzubereiten.
Ich fand das Zimmer sehr schön, die kleine wird sich hier sehr wohl fühlen.
"Gute Arbeit Leute! Das Zimmer sieht klasse aus"rief Violetta.
Wir klatschten alle miteinander ein, entschieden aber gleich duschen zu gehen. Das Gefühl von Farbe im Gesicht war nicht gerade eines der angenehmsten Dinge. Fühlt sich wie ein viel zu lange auf der Haut gelassenes Peeling an. Oder eingetrocknete Erde.
Violetta beschloss ins untere Bad zu gehen und Leon in das Gästebad. Also blieb mir und Fede nur das obere.
"Meinetwegen kannst du zuerst duschen."sagte er.
Ich grinste einfach nur und sah ihn charmant an."Oder....die Dusche ist doch groß genug für zwei?"
"Na dann.." Er legte eine Hand an meine Hüfte und fing an mich sanft zu küssen.
Im Badezimmer angekommen, nun ja obwohl wir auf dem Weg ein paar mal an die Wand knallten, zog er mir mein Shirt über den Kopf.
Ich tat dasselbe bei ihm und zog meine Jeans aus.
Ich trug jetzt nur noch Unterwäsche und
er sah mich mit großen Augen an.
Wir zogen unsere letzten knappen Kleider aus und er stellte das Wasser an.
Während das warme Nass auf uns herunter prasselte zog ich ihn am Nacken zur mir herunter und legte meine Lippen auf Federicos. Mit seiner Hand strich er über meinen Rücken, bis zu meinem Nacken, wobei sich die feinen Haare aufstellten.
Mein Freund presste mich an die Wand und küsste mich noch ein letztes mal hart, bevor ich zum Duschgel griff und es an seinem Körper auftrug. Langsam fuhr ich über seine Brust.
Federicos braune Augen sahen mich liebevoll an und er hob mein Kinn an sodass ich den Blick von seinem Sixpack abwenden musste. Meine Augen schlossen sich als er mich küsste.
Jetzt war er mit dem Duschgel dran. Seine Finger über meine Taille während wir uns immer noch küssten. Sein Geschmack vermischte sich mit dem Wasser.
Ich beobachtete wie die Tropfen an seinem Oberkörper hinunterglitten und wie krass sexy mein Freund aussah.
Er nahm Shampoo und massierte es in meine Haar. Ein Stöhnen entwich mir als seine Hände an meine Kopfhaut kamen. Ich tat dasselbe bei ihm und fuhr durch seine Haare.
Das Wasser wusch das Shampoo aus unseren Haaren und auch das Gefühl von Farbe in meinem Gesicht war weg.
Ich stellte das Wasser aus und griff mir mein Hand und griff mir mein Handtuch. Federico presste mir einen letzten Kuss auf die Lippen bevor er selbst ins Bad ging. Meine Person ging in mein Zimmer und zog eine Leggins an, die ich mit einem lockeren Pullover kombinierte.
Wir hatten den ganzen Tag dafür gebraucht Evas Zimmer zu streichen und jetzt hatte ich verdammten Hunger. In der ganzen Arbeit hatten wir das Mittagessen völlig vergessen, deshalb hatte ich richtigen Hunger.
Zusammen mit Fede ging ich nach unten. Wir beschloss einfach alle auf der Couch zu essen und dabei einen Film zu schauen. German hatte León noch dazu eingeladen hier zu schlafen, also hatte er sich Klamotten von Fede geliehen und lag ebenfalls mit uns auf dem Sofa.
Wir aßen dazu etwas. Es war zwar ungesund aber verdammt gut. Und da ich heute eh noch nicht viel gegessen hatte konnte ich nur etwas gönnen.
"Die Sache mit dem Zimmer habt ihr echt super hingekriegt."merkte Angie mit anerkennendem Blick an.
"Danke, es hat Spaß gemacht."sagte Fede.
Wir tauschten verschwörerische Blicke. Ja, das hat es.
~ Simons Sicht~
"Simon, ich muss jetzt leider gehen. Jazmin und ich sind noch verabredet."meinte Ambar.
"Okey, Süße. Ich liebe dich."
Ambar und ich gaben uns einen schönen langen Kuss zum Abschied. Am liebsten hätte ich sie immer hier bei mir, aber das war leider unmöglich.
Ambar und ich funktionierten als Paar. Wir redeten über alles und ich blieb mit ihr bis tief in die Nacht auf der Rollerskatebahn um Schritte zu üben.
In Gedanken versunken kehrte ich nach Hause zurück. Meine Schicht im Roller war vorbei, und jetzt wollte ich mich einfach nur noch ein bisschen zuhause entspannen. Da Pedro heute mit Essen dran war, blieb mir noch ein bisschen Zeit für mich.
Ich sperrte die Haustüre auf und ging in mein Zimmer. Sobald ich meine Gitarre auf dem Boden abgelegt hatte ließ ich mich auf mein Bett fallen. Oh das war doch das schönste am Tag. Ich sah an die Decke.
Wie es Ambar wohl gerade geht?
Das Klingeln der Tür weckte mich aus den Gedanken. Meine Augenbrauen zuckten nach oben, erwarten Nico oder Pedro noch Besuch?
Als es noch mal klingelte beschloss ich selbst nachzusehen. Als ich hinter die Tür sah, erblickten meine Augen eine gut gelaunte Luna, welche mich mit einer Box in den Händen anlächelte.
"Hey Simon!"
Überrascht lud ich sie ein reinzukommen, und warf ihre Jeansjacke über einen Haken.
"Hey Luna, unerwartet dich zu sehen Was soll das werden?"
Sie grinste mich vielsagend an und zog die Augenbrauen hoch. "Überraschungsbesuch."
"Ah cool. Was ist in der Box?"wollte ich wissen.
"Ach, ich hab noch etwas Sushi von Zuhause mitgebracht. Wir hatten noch welches vom Mittagessen übrig."
"Oh danke Luna, du bist ein Engel. Ich hab einen Bärenhunger. Lass uns in die Küche gehen, einen Teller holen."
Dort angekommen trafen wir auf Pedro, der am Herd stand und gerade kochte. "Oh hey Luna, schön dich zu sehen. Was gibt's?"
"Nicht viel, ich wollte Simon mal wieder besuchen."
"Ich ess dann mit Luna in meinem Zimmer."meinte ich," Sie hat Sushi mitgebracht."
Pedro nickte: "Mhm, lecker. In der Speisekammer müsste noch Soja Soße sein."
Wir fanden diese auch bald und hatten ein total leckeres Abendessen. Sushi hab ich echt lange nicht mehr gegessen.
Wir setzten uns nach dem Essen auf mein Bett und quatschten noch ein wenig.
"Du hast mir sicher viel zu erzählen. Ich will alles wissen." Mein beste Freundin rollte sich auf den Bauch und stützte ihr Kinn in die Hand. Mit erwartungsvollem Blick musterte sie mich.
"Okey, immer langsam. Was interessiert dich?"
Luna rief:"Na was wohl? Ambar!"
Ich find an ihr zu erzählen wie Ambar und ich zusammen kamen und begann mit den Gefühlen die ich beim Skaten für sie entwickelte, dann als sie auf der Rückfahrt vom Krankenhaus mit dem Kopf auf meinem Schoß einschlief und schließlich berichtete ich auch noch von unserem ersten Kuss am Uhrturm.
Während meinen Wörtern wurden ihre Augen immer größer.
"Oh man, eure Geschichte ist so was von süß. "
Ich kratzte mich etwas ratlos am Nacken. Wie antwortet man auf so etwas? "Ähm... danke?"
"Auf jeden Fall, seid ihr ein echt niedliches Paar, ihr guckt euch immer so süß an. Obwohl ich das mit dir und Ambar immer noch nicht richtig glauben kann. Bei all meinen Zukunftsvorstellungen, das hätte ich am wenigsten erwartet."
An diesem Punkt musste ich sogar selbst nachdenken."Ehrlich gesagt, hast du recht. Ich hätte das auch niemals erwartet, aber dann kam alles so schnell. Ambar macht mich sehr sehr glücklich. Auch wenn du das nicht glauben kannst, sie ist eine sehr gute Freundin."
"Simon ich würde mich nie zwischen euch stellen, du musst dich nicht zwischen Ambar und mir entscheiden. Wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch."
"Danke, das bedeutet mir viel. Ich will deine Freundschaft nämlich nie verlieren."
Sie umarmte mich schnell, aber fest. Ich musste plötzlich nachdenken, darf ich jetzt überhaupt noch andere Mädchen umarmen.
Na ja, Luna und ich sind beide in einer Beziehung und die Mexikanerin ist wie man sieht überglücklich mit Matteo, also dürfte das kein Problem darstellen.
Luna und ich beschlossen noch einen Film anzusehen. Wir entschieden uns am Ende für eine Komödie, deren Trailer uns beiden echt gut gefiel.
Es wirkte, wir mussten uns beide wirklich fast platt lachen. Einmal trank Luna einen Schluck Wasser und musste dann so hart lachen, dass die Flüssigkeit durch ihre Nase wieder herauskam. Dadurch kicherten wir nur noch weiter, es sah einfach zu komisch aus.
Huhu^^
Ich hab es mal wieder geschafft❣ Leider muss ich allerdings sagen, dass sich das Buch langsam dem Ende zuneigt, allerdings wird es zum Abschluss noch ein großes Event geben. Seid gespannt😜😂❤ Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel.
Keep Reading 😇
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