108. Kapitel
~Ninas Sicht~
Schweigend saß ich an meinem Tablet und überlegte nach einem Post. Ja, richtig nach langem Betteln von Gaston hatte ich mich entschlossen wieder etwas hochzuladen.
Angestrengt dachte ich nach.
Das Leben ist wie ein Maskenball, keiner zeigt sein wahres Gesicht.
Schnell tippte ich die Worte in die kleine Zeile. Ich meine, es stimmt doch, du weißt nur so viel wie andere es dich wissen lassen. Mein Finger schwebte über "veröffentlichen"
Will ich das wirklich machen?
Aus dem Azgenwinkel sah ich, dass Gaston sich in meine Richtung bewegte.
Okey, wenn er erst mal hier ist hab ich sowieso keine Wahl mehr. Mit zittrigen Händen klickte ich auf die Taste.
Sie haben gerade einen Beitrag geteilt.
Ja, das habe ich wohl. Ein Seufzer entwich mir als ich mich zurücklehnte.
Wie wird wohl die Reaktion auf meinen neuen Post sein? Nun ja eine Person kann ich dazu ja gleich fragen.
Mein Freund Gaston nahm neben mir Platz und legte seinen Arm um mich.
"Hey. Rate mal was ich gerade getan habe."begrüßte ich ihn.
Er zog die Augenbraue hoch und bedachte mich mit einem fragenden Blick. "Ich nehme mal an, dass ich das noch nicht weiß. Warum sagst du's mir denn nicht?"
"Okey, halt dich fest."
"Ich atme nicht!"rief er schnell. Die Spannung wurde dadurch gebrochen dass ich wegen Gastons Kommentar schmunzeln musste.
"Ich hab wieder was gepostet."
Er riss die Augen auf und starrte mich überrascht an. Langsam verwandelte sein überraschter Ausdruck sich zu einen glücklichen.
"Wow wirklich? Das ist ja großartig. "
Er umarmte mich stürmisch.
"Lies es dir durch!"kam es von mir während er seine Arme um mich schlang.
Er packte sofort sein Handy aus und begann zu lesen. Sein Gesicht bleib ausdruckslos als er den Post ansah Langsam kamen Zweifel in mir auf. Was wenn ich einfach nur totalen Quatsch geschrieben habe?
Vorsichtig hakte ich nach."Wie findest du es? Hab ich was falsches gepostet?"
"Nein, natürlich nicht. Ich bin so froh, dass Felicity zurück ist."grinste er.
"Sollte ich eifersüchtig sein?" Ich lachte und legte meinen Kopf auf Gastons Schulter ab. Er lächelte mich an und strich mit seiner Hand über meinen Rücken.
"Nina, du wirst sehen. Die Kommentare zu deinem Post werden explodieren."
"Nun ja, eine gute Reaktion hab ich ja schon gehört."
"Ich bin Felicitys größter Fan. Vielleicht sollte ich ne Fanpage erstellen..."
Ich lachte und schlug ihm leicht auf den Arm. "Das tust du nicht. Gaston, wehe!"
"Okey, haha. War ja nur so 'ne Idee. Was hast du heute noch so vor?"
"Ich hab noch ne Verbredung zum lernen mit Luna."
"Ach so, dann viel Spaß. Hast du schon gehört, dass diese Austauschchülerin eine Rolle in einem Film bekommen hat?" Ah, es sprach sich anscheinend rum.
"Ja, das hat mir Luna erzählt. Sie heißt Ella und ist in unserer Klasse. Ich hab mich schon ein paar Mal mit ihr unterhalten, sie scheint echt nett zu sein. Lila gefärbte Spitzen hat sie, und einen rockigen Style."
"Mhm, klingt cool."sagte er abwesend,"Matteo hat auch von ihr erzählt, seine beste Freundin aus Italien. Sie war auch ein Grund weshalb Matteo und Luna Beziehungsprobleme hatten."
"Ja, wir mussten den beiden ja helfen zwei und zwei zusammen zu zählen."seufzte ich bei der Erinnerung.
"Ach, was würden die beiden nur ohne uns tun."
Gaston schnenkte mir ein Lächeln und mir wurde ganz warm ums Herz. Ich habe schon einen tollen Freund.
Er legte das Tablet auf den Tisch und beugte sich vor um mich zu küssen.
Langsam lehnte ich mich auch vor. Aber alle können uns sehen.. Matteo hat Luna beim interkontinentalen Wettbewerb mitten auf der Bahn geküsst.
Im Fernsehen.
Also kam ich ihm näher und ließ es zu.
Seine Lippen berührten meine sanft und eine Hitze stieg von meinen Zehenspitzen und verbreitete sich im ganzen Körper. Diese Wärme drang überall hin, und als mein Körper wieder seine Normaltemperatur annahm hinterließ sie ein wohlige Kribbeln.
Fast zum gleichen Zeitpunkt entzogen wir uns wieder.
Ich sah schüchtern zu Gaston. Dieser lächelte und lehnte sich zurück.
Ja, wir waren ziemlich unterschiedlich. Er war einer dieser Menschen die immer entspannt blieben, egal was passiert.
Und ich... zu mir brauch ich nicht viel sagen ihr kennt mich ja. Nina Simonetti, das schüchternste Mädchen in ganz Argentinien.
Und doch passten wir irgendwie gut zusammen.
Zwei Schicksale die sich auf unterschiedliche Art und Weise kreuzten.
Die Liebe kann man mit einem Labyrinth vergleichen oft nimmt sie Wendung, verirrt sich oder man läuft im Kreis.
Manchmal kommt an der selben Stelle heraus wo man vorher auch schon war.
Wenn man Glück hat kommt man am Ende an und vielleicht wartet dort jemand auf einen.
Was ich damit sagen will ist, die Liebe kann kompliziert sein.
Wie ein Irrgarten unendlich vieler Gänge durch die man unmöglich den Durchblick bewaren kann.
Gaston riss mich aus den Gedanken und zog mich damit wieder zu sich in die Realität. "Hast du schon angefangen für die Abschlussprüfungen zu üben?"
"Schon ein bisschen, heute muss ich deshalb unbedingt noch was machen. Ich hab dir ja schon von dem Lerntreffen mit Luna erzählt."
Gaston nickte: "Stimmt, das hast du. Wir müssen auch bald noch für das Open proben."
Ach ja, das habe ich noch gar nicht erzählt. Mein Freund hat mich überredet mit ihm beim Open aufzutreten. Es war eher eine impulsive Entscheidung weil ich an dem Tag gut drauf war. Aber wenn ich jetzt auch nur daran denke bricht mir der kalte Schweiß aus.
Wie soll ich das überstehen?
Gaston schien zu merken, dass ich mich unwohl fühlte. Er nahm meine Hand in seine und sah mich beruhigend an.
"Hey, keine Angst. Das wird toll, vertrau mir Nina."
"Gut...."seufzte ich unsicher," welchen Song wollen wir denn dann nehmen?"
"Ich dachte, wir schreiben einfach einen neuen."
"Das ist eine tolle Idee. Oh ich muss jetzt los. Ich will Luna ja mal nicht warten lassen."
"Okey, wir sehen uns morgen, mein Schatz."
Wir küssten uns noch einmal bevor ich mich auf zum Park machte. Luna und ich wollten im Freien lernen, eine Studie besagt nämlich, dass man sich an der frischen Luft Texte besser einprägen kann.
~Violettas Sicht~
Mein Herz pochte bis zum Hals als ich das Handy vom Tisch aufhob und den Anruf mit zittrigen Fingern aufnahm. Ohne etwas zu sagen ging ich vom Tisch und aus dem Esszimmer heraus. Auf dem Gang, sprach ich ein zaghaftes "Hallo" in das Gerät.
Meine Güte ich war ein einziges Nervenbündel.
Wirklich, meine Wenigkeit hatte wahnsinnige Angst davor, dass bei der Geburt irgendetwas schief lief. Papás Stimme klang so angspannt.
Mir wurde klar, heute könnte ich beide verlieren.
Angie und mein ungeborenes Geschwisterkind.
"Hallo Violetta."kam es von meinem Vater"Ich höre mich vielleicht noch etwas angespannt an, doch ich will euch schnell informieren. Sag geht es Federico und Ludmila gut?"
"Ja, natürlich. Ich habe die beiden vom Flughafen abgeholt. Wir essen gerade zu Abend. Ist alles gut gelaufen?"
Mein Vater holte tief Luft. Ich hingegen wagte nicht zu atmen.
"Du hast eine kleine Schwester bekommen. Angie geht es sehr schlecht, aber ihr Zustand ist stabil."
Eine Woge der Erleichterung erfasste mich. Sie lebten, nichts war passiert. Kein Drama und keine Vorfälle.
"Wie schön."stieß ich aus,"Ich gratuliere euch. Danke."
Ich lächelte und bekam fast Tränen vor Freude und Erleichterung. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Und... eine Schwester.
Das habe ich mir so lange gewünscht und jetzt ist mein Wunsch Realität geworden.
"Ist alles okey bei euch?"wollte mein Papá wissen,"Ihr müsst uns morgen unbedingt besuchen kommen."
"Ja, ich freu mich nur so. Glaub mir ich würde am liebsten auf der Stelle zu euch fahren. Wie heißt die Kleine?"
"Wir haben uns für Evangeline entschieden."
Ich lächelte. "Das ist ein wunderschöner Name."
"Es freut mich, dass er dir gefällt. Schlaf gut, Violetta."
"Danke. Sag Angie liebe Grüße."
"Das mache ich. Bis morgen."
Für einen Moment lehnte ich mich an die Wand und seufzte.
Eine Schwester.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkahm, bestürmten mich alle mit Fragen. Ich lachte unter Tränen. "Nicht alle auf einmal. Ludmila, wir haben eine Schwester bekommen"
Sie schrie auf und umarmte mich fest. Ich schloss sie glücklich in die Arme. Mein Stiefschwester redete gegen mein Haar und ich könnte spüren wie aufgeregt sie war."Wie lautet ihr Name?"
"Evangeline."sagte ich mit einem Lächeln.
Ludmila erwiderte glücklich: "Das ist wunderschön."
Wir umarmten uns alle. Es war ein schönes Gefühl. Wir hatten hier in letzter Zeit so viel Leid. Erst die Sache mit Catherine, dann Leóns lange Abwesenheit und bis vor kurzem noch der Unfall.
Federico holte eine Flasche teuren Champagner aus dem Kühlschrank und wir stießen alle an.
"Auf Evangeline!"rief mein Freund.
"Auf Evangeline!"kam es von uns allen.
Unser Lachen erklang als die Gläser aneinander klirrten. Ich warf den Kopf in den Nacken und lächelte. An diesem Montag geschah eines der schönsten Dinge in meinem Leben. Meine Schwester wurde geboren.
Hallo❤
Wie gefällt euch das Kapitel?♥ Feedback ist erwünscht😇💋
So so, Angie und German haben also eine Tochter zur Welt gebracht.⚘💙
Ab jetzt werden etwas weniger Kapitel kommen, da ich schon welche für die Lesenacht aufspare. Zum genauen Termin werde ich euch noch rechtzeitig
informieren.💙
Wie findet ihr den Namen der Kleinen?💛
Werden sich ein paar Sachen verändern? Und kommen alle damit klar?
Wer singt alles beim Open?
Wie wird der morgige Besuch?
Keep Reading 😇
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