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63. Kapitel

~Lunas Sicht~

Am nächsten Tag mussten wir alle schon früh aufstehen, um unseren Flug nicht zu verpassen.

Um Punkt sieben Uhr stand ich neben meinem fertig gepackten Koffer und tat nur noch die wichtigsten Gegenstände in meinen Rucksack.

Heute früh war mir das Aufstehen schwer gefallen wegen der Uhrzeit, aber trotzdem freute ich mich auf meine Familie. Auch wenn man sich wo anders ebenso wohlfühlen konnte, bot das eigene Zuhause eine andere Form von Geborgenheit.
Selbst wenn die Villa ja nicht wirklich zu mir und meinen Eltern gehörte, fühlte ich mich dort zuhause. Alfredo war wie ein Großvater für mich und auch Ambar war mir wichtig geworden. Die beiden würden mir fehlen.

Ich ging nochmal zu meinem Koffer um ihn zu verschließen, als ich im Seitenfach eine Dose sah.
Nein, nicht mein Ernst.
Ich hatte die ganze Woche die Gastgeschenke vollkommen vergessen.

Schmunzelnd nahm ich das Geschenk raus, später würde ich sie Salena und ihrer Familie geben.

Gähnend sah ich mich noch mal im Spiegel an. Für den Flug hatte ich mir etwas bequemes angezogen. Für Jeans war es einfach noch zu früh am Morgen, also ließ ich es mir in Leggings gut gehen.

Die Haare hatte ich offen gelassen und auch mein Make up fiel relativ bescheiden aus. Nachdenklich legte ich den Kopf schief. Schon länger überlegte ich, etwas an meiner Haarfarbe zu verändern. Vielleicht blonde Strähnen oder so.
Ich konnte ja mal Ludmila oder Ambar fragen, die beiden waren in Sachen Style normalerweise meine Anlaufstelle.

Nachdem ich meinen Rucksack geschultert hatte, schleppte ich meinen Koffer die Treppen runter in die Küche.
Ashley hatte ihr berühmtes Englisch Breakfast gemacht.

"Good Morning.", grüßte ich höflich und setzte mich zu den Anderen an den Tisch. Während dem Essen unterhielten wir uns ein wenig. Sie würden mir schon ein bisschen fehlen, aber beim Gedanken an Zuhause musste ich Lächeln.
Nachdem ich fertig gegessen hatte, lief ich schnell zu meinem Rucksack. Nicht dass ich es schon wieder vergesse.
"Oh i got some presents for you. It's like a thank you for letting me stay here.", erklärte ich und nahm die Dose.

Meine Mutter und ich hatten zusammen eine kleine Mischung an Keksen gebacken.

"Cookies!", hörte ich eine Stimme und sah wie Charlys Hand sich sofort einen schnappte. "Charly! We are having breakfast now.", mahnte Ashley kopfschüttelnd, doch Charly kaute bereits böse grinsend auf dem Keks herum. Sie kam ganz nach Caleb.

Apropos Caleb, der nahm sich nämlich auch einen Keks.
"I'm nineteen. I can eat what i want.", argumentierte er. Darauf warf Salena ein, dass sie auch einen wollte, wenn alle aßen.
Ashley warf frustriert die Hände in die Luft, während ich kicherte. Es sah einfach zu lustig aus wie Caleb, Salena und Charly mit dem gleichen unschuldigen Blick dreinsahen. Da merkte man, dass sie verwandt waren.

Ashley gab sich geschlagen und somit aßen wir die Kekse als Nachtisch. "Sie sind wirklich lecker.", meinte Salenas Mutter,"Danke."

Ich lächelte sie als Antwort an. Der restliche Morgern verging relativ schnell, bis wir schließlich losmussten. Caleb würde mich zum Flughafen fahren.

Charly bettelte mitkommen zu dürfen, was sie allerdings nicht erreichte. Caleb meinte, dass die Fahrt und alles langweilig für sie sein würde.
Die Kleine war so süß. Da Salena auch mitkam, verabschiedete ich mich erstmal von Charly, Paul und Ashley. Beide sagten, dass es schön war, dass ich die Woche hier verbracht hatte. Die Kleine umarmte mich einfach nur fest. Ich werde sie vermissen.

Im Auto hörten wir die ganze Zeit Musik und Caleb und ich gaben ein Livekonzert zu "Uptown Funk", was riesigen Spaß machte.
Als das Lied zu Ende war hatten wir beide einen Lachanfall. Ich hörte daraufhin wie mein Handy einen Ton von sich gab. Ich hatte eine Instagram Nachricht.
Neugierig klickte ich es an und sah , dass Salena mich in ihrer Story markiert hatte. Sofort blickt ich zu meiner Austauschpartnerin, die mich nur mit einem geheimnisvollen Grinsen ansah. Als ich auf ihre Story ging erfuhr ich auch wieso.

Nicht ihr Ernst. Sie hatte ein Video von Calebs und meiner Gesangseinlage gepostet. Empört blickte ich sie an. "Salena!!"

Daraufhin zeigte ich Caleb das Video und er drohte seiner kleinen Schwester Schläge an. Geschwisterliebe.
Ich fand es nicht so dramatisch, so ziemlich jeder im Blake hatte mich schon mal Singen gehört, also war es kein so großes Ding.
Und witzig war es.

Beim Flughafen angekommen sahen wir unsere Gruppe schon. Wir waren welche von den letzten die ankamen.

Zum Abschied zog ich Caleb und Salena in eine Umarmung. Bei Salena war es nicht so schlimm, weil sie nächste Jahr zu mir kommen würde, aber bei Caleb... Wer wusste schon, ob wir uns je wieder sehen würden und wenn ja wann? Ich hatte beide lieb gewonnen, genauso wie ihre Familie.

Der Abschied fiel mir ein bisschen schwer. "Wir sehen uns bald wieder.", versprach mir Salena, als sie meinen Blick sah.

Ich nickte lächelnd: "Sorry, ich werd manchmal etwas zu emotional."

"Pass auf dich auf in Argentinien.", grinste Caleb, "und schick mir ein Video von deinem Auftritt heute Abend."

Ich seufzte: "Erinner mich nicht dran, ich bin schon so nervös."

***

Ein paar Minuten später, was mir wie ein Wimpernschlag vorkam, fuhren die beiden los, da unsere Gruppe jetzt zur Sicherheitskontrolle musste.

Als wir alles hinter uns hatten konnten wir uns Essen, oder anderes kaufen, da noch Zeit blieben. Nina und ich schlenderten gemütlich, bis ich auf einmal ruckartig am Arm zur Seite gezogen wurde.
Ich stolperte fast und blickte verwirrt stehen. Vor uns war eine Bäckerei.
"Donuts!", rief Nina mit leuchtenden Augen.

Ich sah an die Theke und erkannte hinter der Glasabdeckung herrliche Gebäcke. Grinsend wurde ich von Nina in den Läden gezogen.
Wir kamen mit einer Box voller Donuts wieder heraus. Nina kannte mich einfach zu gut und wir konnten beide nicht widerstehen.

Bis unser Flug aufgerufen wurde, setzten wir uns auf eine Bank und redeten. Ich war ganz in Gedanken versunken und sprach weniger als sonst. Nina fiel das sicher auf, aber sie sagte nichts dazu. Als wir schließlich aufstanden um in das Flugzeug zu gelangen, ging ich in den Durchgang und verließ den englischen Boden.
Das hieß nicht nur, dass ich meine Familie wieder sah, sondern auch, dass ich nach vorne schauen musste.

Es gab noch vieles, was ich klären musste und in mir drin wusste ich das genau.

***

Ein paar Stunden später saß ich immer noch neben Nina im Flugzeug. Der Weg war lang und mittlerweile schmerzte mein Rücken.
In den letzten Stunden hatte ich mit Nina gequatscht, Gossip Girl auf meinem Tablett geschaut und in mein Notizbuch geschrieben. Heute war ich endlich fertig geworden mit La vida es un sueño. Also gab es schon mal eine Sache, die an diesem Tag zufriedenstellend war. 

Nina und ich redeten gerade einfach nur über alles mögliche. Zwischen uns lag die Box mit Donuts, von denen wir uns jeder einen genommen hatten.

"Luna, wir müssen mal reden. Du weißt worüber.", kam es inklusive eines strengen Blickes von ihr.
Ich seufzte. Natürlich wusste ich worüber. Über Matteo.

Über unser Telefonat und wie ich mich gefühlt hatte, als ich Caleb und May zusammen gesehen habe, hatte ich Nina schon ausführlich erzählt.

"Ich weiß nicht was ich tun soll, Nina.", jammerte ich und lehnte den Kopf an die Wand des Flugzeugs," Manchmal will ich ihn einfach nur küssen, aber dann hab ich auch Angst."

"Angst wovor?"

"Na davor, dass er mich wieder verletzt.", antwortete ich.

Nina lächelte traurig und sah mich mitfühlend durch ihre Brillengläser an. "Luna, ich sage das nicht gerne, aber du tendiert dazu vor deinen Gefühlen wegzulaufen."
Sie hatte recht. Nina kannte mich wirklich gut und was sie sagte stimmte.
"Manchmal denk ich auch, dass ich mir einfach nur eine Auszeit nehmen sollte von all dem Beziehungskram. Bei mir ist gerade soviel los, mein Leben ist so kompliziert, dass für eine Beziehung vielleicht gar kein Platz ist. Und Matteo hat ja auch noch eine Entscheidung zu treffen wegen Oxford."

"Aber gerade weil dein Leben gerade so kompliziert ist, denke ich, dass Matteo dir gut tun würde. Du hättest dann eine Stütze. Es gibt nichts was er nicht für dich tun würde." Aufmunternd legte sie eine Hand auf meine und drückte sie leicht.

Ich lächelte schwach. "Denkst du?", fragte ich obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte.

"Ich bin sicher. Er liebt dich über alles."

Ich wandte den Blick von Nina ab und musterte die Wolken, die an uns vorbeizogen. Sie hatte recht.
Ich wollte darüber noch nicht nachdenken, eigentlich wollte ich das nie.
In England musste ich wenigstens nicht so viel darüber nachdenken, da ich gar nicht die Zeit dazu hatte. Ich schnaubte. Unglaublich, dass ich nur richtig abschalten konnte, wenn ich im Ausland war.

"Oh, eins muss ich dir übrigens noch erzählen. Fede und Ludmila haben mir letztens erzählt, dass Matteo sogar vorhatte Mr Hanson anzuklagen.", Ninas Augen weiteten sich bei meinen Worten, " zum Glück konnte ich ihn davon abhalten. Eine Klage ist das letzte was ich jetzt brauchen kann." 
"Meine Mutter ist Anwältin. Sie könnte dir helfen.", meinte Nina sofort.

Ich schüttelte den Kopf. "Das ist lieb von dir, aber nein. Ich will das wirklich nicht noch größer machen, als es schon ist."

"Ich versteh dich. Du musst jetzt erstmal alles in den Griff kriegen und dich ans Steuer deines eigenen Lebens setzten."
Das klang poetisch, war aber genau die Wahrheit.

"Und deine Wahl treffen.", ergänzte Nina. Ich seufzte, weil ich wusste wie recht sie hatte.

Ich ließ mich in meinen Sitz sinken und dachte nach.
Die erste Zeit, als ich mit Matteo zusammen war, war etwas ganz neues für mich. Es war wunderschön, unsere ganze Beziehung war wunderschön.
Er wusste genau wie er mich glücklich machen konnte, aber leider wusste er auch genau wie er mich verletzen konnte.
Vielleicht nicht mit Absicht, aber er wusste es.

Matteo konnte die intensivsten Gefühle in mir hervorrufen. Niemand konnte mich so glücklich machen, aber auch niemand schaffte es mich so zu verletzen.

Ich ließ mir das alles durch den Kopf gehen. Und dann traf ich eine Entscheidung.

~Matteos Sicht~

Wütend ließ ich mein Handy sinken. Mit einem Seufzen vergrub ich die Hand in meinen Haaren und stützte mich so am Tisch ab.

Es fühlte sich an, als wäre mir schlecht. Ich hatte gerade die neuen Fotos auf Lunas Instagram gesehen.
Auf eines mit ihr, ihrer Austauschpartnerin und einem Jungen hatte ich besonders lange gestarrt. Noch immer ließ mich dieser Anblick nicht los. Luna stand in der Mitte und hatte jeweils einen Arm um die Schultern der beiden gelegt.
Sie sahen aus, als würden sie sich alle über irgendetwas kaputtlachen.

Wer war dieser Junge? Und warum stand Luna so nah bei ihm? Ich ballte meine Hand unwillkürlich zu einer Faust.
Der soll meinem Mädchen nicht so nahe kommen. Ich hatte mich ohne es zu merken am ganzen Körper angespannt. Der Typ sah zugegebenermaßen nicht hässlich aus, aber komm, ich sah viel besser aus. Und außerdem verband Luna und mich eine lange Geschichte. Da kam dieser britische Schleimer einfach nicht ran.

Ich blickte Lunas Gesicht an. Sie sah so glücklich aus. Glücklich, ohne mich.
War es wirklich so? War Luna glücklicher ohne mich? Hatten andere ihr mehr zu bieten? Ich hatte nicht immer alles richtig gemacht, aber ich liebe sie.

Ich musste aufhören darüber nachzudenken, ich wurde noch verrückt. Der Snob hat Selbstzweifel, würde sie jetzt fassungslos fragen.
Ich schmunzelte, da sieht man mal was du mit mir anstellst, Luna.

Ich vernahm auf einmal das Klingeln meines Handys. Luna hatte mir geschrieben.

Luna: Hey, können wir nach dem Open reden? Ich muss dir etwas sagen.

Am liebsten würde ich jetzt etwas wie "Rede doch mit deinem schleimenden Briten" oder so sagen, doch ich konnte nicht. Wenn sie in ihn verliebt war würde sie es mir sagen, ich hatte dieses ganze Drama satt.

Und ich war neugierig, was sie mir zu sagen hatte. Entschied sich heute Abend wie es mit uns weiterging?

Matteo: Klar. Wir sehen uns dann heute.

Meine Antwort war vielleicht knapp. Ich überlegte ob ich noch ein "Ich freue mich, wenn du wiederkommst" hinzufügen sollte, doch entschied mich dagegen.

Denn dann würde ich "Ich freue mich" schreiben, jedoch "Ich liebe dich" meinen.

~Ambars Sicht~

Ich atmete tief durch und fuhr mir noch einmal durch die Haare.
Das Open hatte schon angefangen und von der Bühne hörte man die Stimme von Ramiro. Er sang gut und den Leuten schien es auch zu gefallen.

Ich saß im Backstage Bereich vorm Spiegel und gab meinem Aussehen noch mal den letzten Schliff.
Nachdenklich musterte ich mein Spiegelbild.

Ich steckte in einem wunderschönen goldenen Kleid. Mein Make up war auch in goldtönen gehalten. Ich war ziemlich zufrieden mit mir.

Seitdem ich modelte, musste ich noch stärker auf meine Figur achten und hatte deshalb ein wenig abgenommen. Dafür quälte ich mich aber auch so oft es ging ins Fitnessstudio. In letzter Zeit war ich dort öfters Ludmila begegnet und dadurch mit ihr ins Gespräch gekommen.
Sie hatte auch vor wieder ein paar Jobs anzunehmen und machte deshalb regelmäßig Workouts. 
Wir verstanden uns wirklich gut, was vor allem daran lag, dass wir uns irgendwie ähnlich waren. Sie verstand mich, wenn niemand sonst das konnte.

Noch ein letztes Mal tat ich etwas Haarspray in meine Haare und fuhr einmal durch sie. Ich trug meine blonden Haare heute in Wellen und da ich sie gestern gewaschen hatte, glänzten sie.

Simon und ich hatten bald unseren Auftritt, weshalb ich ein wenig aufgekratzt war. Auch wenn ich nicht total nervös wurde, hatte ich doch immer ein klein wenig Angst es zu verhauen.
Im Backstage Bereich waren im Moment noch nicht viele, da das Open gerade erst losgegangen war.

Ich stand auf und wollte zu Simon gehen, der bei den Jungs in der Cafeteria war, doch etwas ließ mich innehalten.
Vor mir stand ein Typ. Ich musterte ihn einmal. Er war ein Stück größer als ich, hatte hellbraune Haare und ziemlich buschige Augenbrauen. Sein Klamottenstil wirkte durch dieses wild gemusterte Shirt, das er trug etwas... speziell.
Ja, speziell war das richtige Wort dafür. 

Doch das war nicht das erste was mir auffiel. Denn das war der Blick mit dem er mich ansah. Irgendwie unangenehm. Er musterte mich, als würde er sich gleich auf mich stürzen. Als ich bemerkte wie sein Blick an meinem Blick an meinem Körper haften blieb, verschränkte ich die Arme.

"Kenne ich dich?", fragte ich, da sein Starren mir unangenehm wurde.
"Nein Süße, aber du wirst mich kennenlernen.", säuselte er mit einem Lächeln.
Ich zog die Augenbrauen hoch. Hielt sich dieser Kerl für charmant? Ich versuchte verzweifelt mich daran zu erinnern, ob ich ihn kannte, jedoch hatte ich ihn hier wohl noch nie gesehen.

"Benicio.", stellte er sich vor und rechte mir seine Hand. Ich nickte langsam und reichte ihm meine Hand. Seltsam, das ich ihn noch nie gesehen hatte. Wahrscheinlich war er neu im Roller.

Auf einmal spürte ich wie ruckartig an meiner Hand gezogen wurde. Ich ließ einen erschrockenen Laut los und stolperte ein paar Schritte nach vorne bis ich gegen Benicios Brust prallte und dadurch zum Stehen kam. Als ich wieder nach oben sah, bemerkte ich wie nah ich diesem Typen war und, dass er immer noch meine Hand hielt.

"Was sollte-", setzte ich an, wurde jedoch unterbrochen.

"Benicio, was machst du hier und wieso bist du so nah an meiner Freundin?", hörte ich Simon auf einmal sagen. Seine Stimme klang ganz anders als sonst. Ernst und kalt, aber da schwang noch etwas anderes in seinem Ton mit, was ich gar nicht kannte.

Jetzt wo Benicio abgelenkt war, nahm ich meine Hand aus seiner und trat einen großen Schritt zurück. Simon nahm meine Hand und zog mich näher zu sich.

"Simon, wie schön dich wieder zu sehen.", rief Benicio und schien auf einmal wie ausgewechselt. Er kam auf uns zu und er und Simon umarmten sich. Mein Freund wirkte dabei allerdings ziemlich steif und sah gar nicht glücklich aus.
Er mochte Benicio ganz offensichtlich nicht.
Woher kannten die sich überhaupt?

"Das ist deine Freundin?", sprach Benicio weiter," Entspann dich, sie ist nur gestolpert, also nichts passiert, mein Freund."

Simon zog die Augenbrauen hoch: "Aha, oke."
Es war offensichtlich, dass er ihm nicht glaubte und auch ich sah Benicio verwirrt an. Langsam verstand ich hier gar nichts mehr.

"Wenn du uns entschuldigst, Ambar und ich gehen jetzt nochmal unseren Text durch. Bye.", meinte Simon und zog mich ohne eine Antwort abzuwarten mit sich. Ich sah aus dem Augenwinkel nich wie Benicio den Raum verließ und atmete tief aus. Irgendetwas gefiel mir an dem Kerl nicht.

Simon und ich gingen ein Stück abseits von den anderen bis er stehen blieb. Scheiße, wie sollte ich ihm das jetzt erklären?
Ich wusste genau wie das ausgesehen hatte. Hoffentlich dachte er jetzt nichts falsches.

"Simòn, es ist wirklich nicht so wie es aussah!", rief ich verzweifelt, "er hat sich mir vorgestellt und mir die Hand gegeben, aber auf einmal hat er an meiner Hand gezogen, sodass ich auf ihn gestolpert bin und plötzlich so nah an ihm stand. Ich will rein gar nichts von ihm, bitte glaub mir." Ängstlich sah ich ihn an. Ich konnte nicht sagen was in ihm vorging.

"Ich weiß.", sagte er schließlich und lächelte mich leicht an.

"Du glaubst mir?", stieß ich erleichtert aus.

Er nickte und sah mich liebevoll an. "Natürlich glaube ich dir. Ich kenne Benicio und weiß wozu er fähig ist." Er strich mir beruhigend über den Arm und ich entspannte mich ein wenig. Im ersten Moment hatte ich echt Angst, dass er mir nicht glaubt.

"Er hat mich so komisch angesehen." Als wäre ich sein nächster Snack. Beim Gedanken an seinen Blick verzog ich das Gesicht.

Simon nickte angespannt. " Ich werde ihm schon beibringen, dass er sich von dir fern halten soll.", versprach er und ich musste lächeln.
Aww.

"Danke, dass du mir glaubst.", meinte ich und wurde von ihm in eine Umarmung gezogen. Seufzend lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und blieb eine Weile so, bis wir uns wieder lösten.

"Eigentlich braucht es mich gar nicht wundern, dass Benicio so hin und weg von dir war. Manchmal kommt es mir vor, als würdest du jeden Tag schöner.", sagte Simon bevor er sich zu mir herunterlehnte und mich sanft küsste. Ich kicherte und war mir sicher, dass ich rot wurde.
Nachdem wir uns lösten gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn bevor wir uns noch ein letztes Mal unsere Textbücher schnappten und den Song noch einmal durchgingen.

"Woher kennst du Benicio eigentlich?", wollte ich wissen. Es interessierte mich, wie die Vorgeschichte der beiden war. Nach dieser Situation gerade eben, konnte man ja schließen, dass Simon ihn nicht mochte. Wohingegen Benicio so tat, als seien sie total eng miteinander.

Simon seufzte, als würde er nicht gern an diese Zeit erinnert werden. "Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähl sie dir später, okey?"

Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Du weißt, dass ich dafür eigentlich zu neugierig bin, aber da wir jetzt gleich unseren Auftritt haben, lasse ich dir das gerade noch durch gehen."

Simon schmunzelte und küsste mich auf die Wange. "Natürlich weiß ich das, ich kenn dich ja, Süße."

~Lunas Sicht~

"Hier, halt das schnell!", rief Yim und drückte mir ihr Textblatt in die Hand, während sie sich ihre Jacke anzog. Im Backstage Bereich ging es drunter und drüber.

Die Mädels und ich machten uns fertig für unseren Auftritt. Und wenn man mich, Yim und Nina nervös in einem Raum ließ konnte das nicht gut gehen. Die einzige von uns, die noch die Fassung behielt war Yam, welche beruhigend auf Yim einredete. Diese murmelte nämlich hektisch in sich rein.

Ich hab ihr das Handy wieder und zog zu Nina, welche auf einem Stuhl vor dem Spiegel saß und sich Ohrringe anlegte.
Ich trat neben sie und fragte: "Hey, ist alles gut? Du bist so ruhig."

Sie nickte einmal und lächelte leicht: "Alles in Ordnung. Das wird schon."
In einer übertriebenen Geste hob ich
die Arme. "Wer bist du und was hast du mit meiner schüchternen Nina gemacht?"

Meine beste Freundin kicherte und zuckte mit den Schultern.
Ich rief: "Gefällt mir, schlag ein Amiga!" Grinsend gab ich ihr ein High Five.
"Aber nein ernsthaft, im Gegensatz zum letzten Open bist du viel entspannter." Ich erinnere mich nur an die Panik, die sie vor dem Auftritt mit Gaston hatte.

"Oh ja.", schnaubte Nina, "das war eine Katastrophe."

"Sag sowas nicht, du hast wie ein Engel gesungen.", meinte ich und wurde kurz von ihr umarmt.

"Dieses Mal ist es einfacher, da wir ja zu viert sind und ich dann nicht ganz so viel Text habe.", erklärte sie und ich nickte. Das war logisch.

Danach ging ich zu den anderen. "Aahhh luna wir sind gleich dran!!", kreischte Yim in mein Ohr. "Ich weiß.",rief ich.
Wir nahmen uns an den Händen und hüpften quietschend auf und ab bis wir lachen mussten. Auch wenn es wahrscheinlich albern aussah, war ich jetzt nicht mehr ganz so nervös.

Nachdem auch Nina fertig war setzten wir uns derweil in die Cafeteria und hörten Simon und Ambar zu, die gerade sangen.

Die beiden klangen wirklich wunderschön zusammen. Man merkte ihre gute Verbindung und wie sehr sie sich liebten. 
Als ich mich umsah, fiel mein Blick auf Gastons Hand, die auf Ninas lag.

Ich senkte den Blick, da ich seinen auf mir spürte. Ich könnte traurigen Blickkontakt mit Matteo jetzt nicht ertragen.

Ich würde ihm meine Entscheidung noch mitteilen. Doch zuerst musste ich mich auf meinen Auftritt konzentrieren.

Also hob ich den Kopf und hörte Simon und Ambar wieder zu. Ein bittersüßes Gefühl breitete sich in mir aus. Die beiden waren fertig mit singen und er zog sie zu sich um sie zu küssen.
Ambar zog ihn am Nacken näher an sich, während der Applaus erklang. Ich löste mich aus meiner Trance und klatschte ebenfalls.

Sie waren ein süßes Paar und ... sie taten sich gut. Wirklich.

Als nächstes sang Jazmin. Sie hatte einen Jingle für ihren neuen Kanal vorbereitet. Es war mal was anderes, aber eine ziemlich kreative Idee.


Danach sang die Roller Band mit Matteo.

Matteo sang wirklich gut. Das war eine Untertreibung, ich konnte die Augen nicht von ihm nehmen.
Aber insgesamt fand ich diese Zusammenstellung einfach super. Die  Jungs waren phänomenal gut.

In der Mitte des Songs liefen die Mädels und ich dann zum Backstage Bereich, da wir gleich auf die Bühne mussten.

Gaston küsste Nina zum Abscheid und versicherte ihr, dass sie ganz wunderbar singen würde. Ich liebte die beiden als paar, sie ergänzten sich so toll.

Hinter der Bühne nahmen wir unsere Mikrophone und überprüften noch mal alles.
Ich sah noch einmal an mir herunter.

Kleid: Check

Make up: Check

Haare: Check

Ich warf meinem Spiegelbild ein Grinsen zu und lief wieder zu den Mädels.

Als Juliana auf die Bühne kam und uns ankündigte nahmen wir uns alle an den Händen. Ich stand zwischen Yim und Nina und spürte wie die beiden meine Hände förmlich zerquetschten.

Danach ging alles ganz schnell. Die Hintergrundmusik begann zu spielen und wir liefen auf die Bühne.

Die Mädels und ich hatten einen Riesen Spaß beim Singen. Sobald wir fertig waren wurde ich in eine Gruppenumarmung gezogen.

Dem Applaus nach zu urteilen schien es den Leuten ebenfalls zu gefallen. Nach dem Auftritt gingen Yim und Yam zu Ramiro und ich machte mich mit Nina auf zu Gaston. An dem Tisch saßen auch Federico und Ludmila.

"Nina, du warst unglaublich.", meinte Gaston und zog sie in seine Arme.
Nina wurde leicht rot: "Findest du?"
"Natürlich. Du hast eine unglaubliche Stimme."

"Mädels, ihr wart phänomenal.", quietschte Ludmila und umarmte uns beide. Federico tat es ihr gleich: "Tolle Show. Den Leuten hat's auch gefallen." Er zwinkerte uns zu.

Gleich darauf wurde ich über England ausgefragt.
Ich musste meinen Eltern und Alfredo zuhause schon alles im Detail erzählen. Dich meinen Freunden zuliebe setzte ich mich, bestellte mir einen Drink gegen meinen trockenen Hals und fing an zu erzählen.


Als ich fertig war, war ein bisschen Zeit vergangen und die anderen blickten mich interessiert an. Bevor allerdings irgendjemand etwas sagen klnnte fiel mir etwas ein. "Oh mein Gott Ludmila, Federico ihr zieht doch am Donnerstag um."

Wir sprachen eine Weile über den Umzug und sie zeigten uns ein paar Fotos von der Wohnung. Ganz eingerichtet war sie noch nicht, aber die meisten Möbel waren schon da.
Die Wohnung war einfach wurderschön und sie passte zu den beiden.
Ich glaube, ich habe selten eine so luxuriöse Bleibe gesehen. Manchmal vergaß Ich wie berühmt meine Freunde waren. Mittlerweile war es für mich einfach normal die beiden zu sehen und mit ihnen in Kontakt zu stehen.

"Federico, weißt du wo Matteo ist?", fragte ich nach einer Zeit. Ich sollte ihn wirklich suchen gehen.
Er dachte kurz nach: "Vielleicht unter der Bühne, oder er ist kurz rausgegangen."

"Okey danke, ich such ihn mal.", sagte ich und stand. Federico warf mir noch einen neugierigen Blick zu, bevor ich verschwand. Er fragte sich natürlich wie es mit mir und Matteo weiterging.

Zuerst sah ich hinter der Bühne nach, doch dort war niemand, nur Yam und Ramiro und... sagen wir so, es sah aus, als würden die beiden nicht unterbrochen werden wollen.

Mehr oder weniger verstört ging ich aus dem Raum und suchte draußen nach Matteo. Sobald ich das Roller verließ umfing mich die kühle Luft. Es war schon dunkel und nachts wurde es in Buenos Aires doch ganz schön kalt.

Ich schlang die Arme um meinen Körper und ging ein paar Schritte. Hier draußen war niemand. Komisch, wo steckte Matteo denn?

Ich ging noch ein bisschen weiter weg um zu sehen, ob er dort irgendwo war wurde jedoch nicht fündig.

Gerade als ich mich wieder umdrehen und weggehen wollte hielt ich inne.
Auf einmal bekam ich ein mulmiges Gefühl, als wäre ich hier nicht allein.

Ich blieb wie erstarrt stehen, als ich auf einmal fühlte, wie jemand mir in den Nacken hauchte. Sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf gingen los.

Gerade als ich schreien wollte, presste sich eine Hand auf meinen Mund und ich wurde fest zurückgezogen.

Heeyy💕

Ich freue mich dieses Kapitel endlich veröffentlichen zu können.^^
Dieser Teil hinterlässt viele offene Fragen.

Was hat es mit Benicio auf sich?

Wie hat sich Luna entschieden?

Und was ist vor dem Roller passiert?

Keep Reading😇


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