4. Kapitel
~Matteos Sicht~
Nachdem Ella und ich die Einladung von Fleurs Mutter dankend angenommen hatten, folgten wir ihr in die Küche.
Dort herrschte ein gemütliches Chaos und Fleurs kleinere Brüder spielten auf dem Boden. Christoper, der ältere der beiden mit 7 Jahren rannte auf meine Cousine zu.
"Fleur!"
Als er bei ihr angekommen war hob Fleur ihn hoch und drehte sich einmal Kreis. Der kleine stieß dabei aufgeregte Schreie aus.
"Oh nein, was habt ihr denn hier für ein Chaos gemacht? Könnt ihr die beiden bitte mit in den Garten nehmen?" sagte Fleurs Mutter mit einem hilfesuchenden Blick zu uns.
Ella nickte: "Natürlich, Miss..."
"Nennt mich einfach Caro. Bei Miss, komme ich mir so alt vor."
Ella nickte und führte den vierjährigen Markus an der Hand nach draußen.
Wir gingen wie aufgerfordert mit den Jungs in den Garten.
Fleur lebten in einer Großfamilie. Neben den beiden gab es auch noch ihre ältere Schwester Kim, welche allerdings nicht mehr zuhause wohnte.
Wir spielten eine Weile mit Christopher und Markus bis wir aus der Küche einen Schrei hörten.
"Kann mir jemand von euch tragen helfen?"
"Das kann ich machen. Setzt euch schonmal, wir essen draußen." Fleur verschwand drinnen, und Ella und ich beruhigten die beiden Jungs, welche vom Spielen noch ganz aufgekratzt waren.
Wir mussten nicht lange warten, da kamen Caro und Fleur schon nach draußen und präsentierten uns drei Schüsseln mit Nudeln.
Wir konnten uns alle was nehmen, und es wurde kräftig zugelangt.
Auch Fleurs Vater kam an den Tisch und setzte sich.
Er gab Ella erstmal die Hand und sagte sie könne ihn Ezra nennen.
"Wenn es nicht für alle reicht, dann sagt es ruhig. Wir haben noch Brot im Haus.", meinte Caro.
"Mhm, das schmeckt fantastisch." Ella schob sich gleich noch einen Bissen in den Mund.
"Danke das freut mich. Fleur liebt dieses Rezept."
Meine Cousine nickte zustimmend und schob sich noch einen Bissen in den Mund.
Ihr Vater ergriff das Wort."Wir müssen euch was erzählen. Also, Caro und ich wurden gestern von guten Freunden, die leider sehr weit weg wohnen eingeladen diese in der nächsten Woche zu besuchen. "
Fleur verzog das Gesicht."Bedeutet das, dass ich da mit muss?"
"Na ja, das ist was wir eigentlich vorhatten, aber heute morgen haben wir mit Matteos Eltern telefoniert und sie haben angeboten, dass sie die gerne für die Woche aufnehmen können."
Das war der Moment an dem Fleur sich an ihrem Wasser verschluckte. Sie begann zu husten, sodass Christopher ihr einige Male fest auf den Rücken klopfte.
Als sie endlich wieder mit Husten aufgehört hatte, starrte sie ihren Vater überrascht an.
"Was? Das ist ja fantastisch! Und Matteos Eltern sind wirklich damit einverstanden dass ich bei ihnen wohne?"
"Ja, ist das nicht toll. Matteos und Ellas Flug geht am Freitag und du wirst dann mit ihnen abreisen.", erklärte ihre Mutter.
Wir würden noch fünf Tage hier in Italien bleiben und dann wird Fleur mit mir zurückfliegen.
Das klang nach einer tollen Zeit. Aber gleich darauf gab es Sachen, die mich verwirrten.
"Aber Ella und ich kommen erst an dem Wochenende wieder, bevor die Schule beginnt. Müsste Fleur dann nicht auch wieder zur Schule."
Fleur schüttelte den Kopf."In Italien sind die Ferienzeiten doch anders Matteo."
"Ach stimmt. Wow, das ist ja toll, dann kann ich dir meine Freunde vorstellen"
Ella ergänzte: "Und wir zeigen dir das Jam& Roller. Du wirst Buenos Aires lieben!"
Fleur strahlte und sah so aus als könne sie es kaum noch erwarten.
"Na, ist die Überraschung gelungen?",fragte Caro
Fleur lachte: "Na und wie!"
~Lunas Sicht~
Langsam strich ich über die Saiten von Simons Gitarre, welche auf meinem Schoß lag.
"Nein Luna, gibt mal her. Du musst es so machen. Mehr aus dem Handgelenk heraus."
Simòn nahm kurz das Instrument und führte es mir. Konzentriert vorgelehnt beobachtete ich ihn dabei.
Simon und ich saßen schon seit einer halben Stunde im Garten und er versuchte mir das Gitarre spielen beizubringen. Die Idee war uns gestern Abend vor dem Schlafengehen gekommen als wir eine neue Version von "Musica en ti" geübt haben.
Ich hatte seine Finger beobachtet die auf den Saiten der Gitarre zupften, in so schnellen und kontrollierten Bewegungen und beschloß es selbst mal auszuprobieren.
Simon hatte sich schnell dazu bereiterklärt mein neuer Gitarrenlehrer zu werden und jetzt brachte er mir gerade die 'Basics' bei.
Gitarre spielen war wirklich schwerer als ich es erwartet hatte. Da gab es so viel zu lernen. Simon hatte mir die richtige Fingerhaltung beigebracht und jetzt übten wir gerade ein paar Töne und Tonfolgen.
Bis ich wirklich ganze Lieder spielen kann wird es wohl noch eine ganze Zeit dauern.
Ich versuchte es noch einmal, doch Simon schüttelte den Kopf. "Nein, du musst deine Hand anders halten sonst bist du nicht schnell genug."
Er nahm meine Hand und legte sie
auf die Saiten.
"Da, so musst du es machen."
Ich probierte es noch mal, durch die neue Haltung waren meine Finger jetzt geschickter und es fiel leichter.
"War es so gut?"
Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Simons Gesicht aus. "Ja, genau so. Schlag ein!"
Ich tauschte ein High-Five mit ihm und freute mich einfach es geschafft zu haben.
Wir wurden von meinem Handy unterbrochen, welches ununterbrochen klingelte.
"Oh. Das is Matteo." Ich hob mein Handy vom Boden auf und nahm dann ab.
Simon räusperte sich und verkündete er wolle kurz reingehen. Mir war schon klar, dass er das nur tat um mich mit Matteo allein zu lassen und dafür war ich ihm auch wirklich dankbar.
Seine Art war schon immer sehr einfühlsam.
Nach einer kurzen Weile konnte ich Matteos Stimme durch das Handy hören.
"Luna?"
"Ja?"
Ich drehte mich, sodass ich auf dem Bauch im weichen Gras lag und mich mit den Ellenbögen abstützen konnte.
"Wie geht's dir so Matteo?"
"Wunderbar, Luna, ich muss dir was erzählen. Heute Abend haben Ella und ich bei Fleurs Eltern gegessen und die haben gesagt, dass Fleur am Montag mit uns zurück nach Buenos Aires reist und uns eine Woche da besuchen kommt."
"Oha, das klingt so cool. Du musst sie mir unbedingt vorstellen."
"Na klar. Du wirst die erste sein, die sie zu Gesicht bekommt.
Ich schmunzelte und Matteo schwieg einen Moment.
"Ich freu mich darauf dich wiederzusehen.", lächelte er.
"Ich auch. Wann kommt ihr zurück? Unser Flug geht Samstag. Ist voll unpraktisch, dann hab ich nur noch Sonntag und dann geht die Schule schon wieder los."
"Ja, total ätzend. Ich komme am Freitag zurück. Hoffentlich wird die Schule dieses Jahr erträglich."
"Jaa hoffe ich auch. Die Umstellung von der normalen Schule auf das Blake war echt hart."
"Mhm, das glaub ich dir. Ferien waren echt nötig."
"Auf jeden Fall. Ich bin jetzt gerade so entspannt wie das ganze Schuljahr nicht. Cancun hat immer so eine beruhigende Wirkung auf mich."
"Das glaub ich dir. Es ist nunmal deine Heimat."
"Das stimmt nicht ganz.", korrigierte ich ihn," Ich würde niemals wieder von Buenos Aires wegwollen, dort hab ich so tolle Freunde gefunden. Und das Roller ist dort. Es ist als wäre beides meine Heimat."
"Das versteh ich. Was macht ihr die nächsten Tage so?"
"Also morgen gehen wir zusammen mit meinen Eltern bei meinem früheren Lieblingsrestaurant essen. Und am Donnerstag ist 'ne Strandparty wo Simon und ich hingehen wollen. Und ihr?"
"Morgen wollen wir zum Strand. Leider müssen wir bis dorthin eine ganze Stunde fahren."
"Oh, wir können gleich mit den Rollerskates hinfahren. Manchmal gehen wir nachmittags hin und fahren erst spätabends wieder."
"Das klingt schön."
"Ja, und ich bin jetzt ganz schön gebräunt."
Ein Lachen entwich mir und ich richtete mich auf um eine bequemere Position einzunehmen.
Obwohl ich Matteo gerade nicht sehen konnte war ich mir sicher, dass er grinste. "Das glaub ich dir. Weißt du worauf ich jetzt wirklich Lust hätte?"
"Hm?", machte ich fragend.
"Darauf dich zu küssen." Mir wurde ganz kribbelig am ganzen Körper.
"Glaub mir ich auch." Dieses Verlangen wuchs mit jedem Tag mehr. Ich wollte seinen warmen Atem an meinen Lippen, seine Hände an meiner Taille spüren. Ich wollte ihm so nah sein, dass ich seine Körperwärme spüren konnte.
"Bald sehen wir uns wieder.", meinte Matteo.
"Ja, ich freue mich schon wie verrückt."
Hey♥️
Wie ihr es euch gewünscht habt ist dieses Kapitel (zumindest zur Hälfte) aus Lunas Sicht und ich hab es endlich fertiggebracht ein Lutteo-Telefonat zu schreiben.
Irgendwie ist es manchmal schwierig Telefonat zu beschreiben.
Ach egal, über euer Feedback freue ich mich .
Keep Reading 😇
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