114.Kapitel
~Ludmilas Sicht~
Ich war fast erleichtert, als die warme schwüle Luft dem lauen Abend wich.
Thailand war so heiß, dass ich dachte mir könnte nie wieder kalt werden.
Während ich am Strand saß dachte ich darüber nach, wie froh ich war, weit weg zu sein. Weit weg von all dem Drama und vor allem von Catherine. Ich hoffte, dass es diesmal endgültig vorbei war und ich sie aus meinem Leben streichen konnte.
Federico und ich hatten gerade zu Abend gegessen und jetzt war er in unserem Hotelzimmer um etwas zu holen, während ich schon mal zum Strand gegangen war.
Federico war gerade in unserem Hotelzimmer um irgendetwas zu holen während ich schon mal zum Strand vorgegangen war. Das leichte weiße Sommerkleid schwang sanft um meine Beine, während ich so da saß und beobachtete wie das mit das an den Strand gespülte Wasser meine Zehen umspülte.
Das Essen in Thailand war immer sehr scharf, was für mich am Anfang eine ganz schöne Umstellung gewesen war. Dafür gab es die besten Nachspeisen von denen ich mir heute sogar eine gegönnt hatte.
Wie es Luna wohl ging? Ich hatte ein paar mal mit ihr geschrieben und sie wirkte normal, aber ich wusste, dass es ihr nicht gut ging. Weil es ihr nicht gut gehen konnte. Ich hatte Ähnliches durchgemacht und wusste daher wovon ich sprach. Man hat Angst, dass man nie wieder normal wird. Dass es einen für immer kontrollieren wird.
Ich vertrieb die Gedanken und stand auf um durch den weißen Sand zu einer kleinen Hängematte zu laufen, auf die ich mich legte. Ein leichter warmer Wind wehte mir durchs Haar. Hier war es schön und warm und... einfach. Ich schloss die Augen und ließ mich tiefer in die Matte sinken.
„Ist da jemand ein bisschen müde?", hörte ich Federico belustigt fragen. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah ihn vor der Hängematte stehen. „Nein, gar nicht. Wie kommst du darauf?", antwortete ich sarkastisch und rutschte ein Stück, sodass er sich neben mich legen konnte.
Ich ließ meinen Kopf auf seine Brust sacken, während er einen Arm um mich legte. „Endlich allein.", seufzte er und ich nickte, da ich genau wusste was er meinte. Mit all dem Wirbel, der Karriere und dem Drama in unserem Leben wurden Privatsphäre und Zeit für uns selbst manchmal ziemlich vernachlässigt.
Ich lächelte als er mich kurz auf die Schläfe küsste und sah auf die hellblauen Wogen des Meer hinaus.
~Lunas Sicht~
„Wie bitte?", sagte ich noch etwas geplättet und sah meine Mutter an, unsicher ob ich alles richtig gehört hatte an. Also ich heute am Frühstückstisch saß, war sie freudestrahlend zu mir gekommen um zu verkünden, dass wir nach Cancun fliegen würden. Schon nächste Woche.
„Dein Vater und ich haben die nächste Woche frei und da du ja in zwei Wochen sowieso für den Wettbewerb hinfliegst, dachten wir es wäre schön noch ein Wochen mit der Familie dort zu sein.", erklärte sie und fügte mit einem sanfteren Ton hinzu, „wir dachten es würde dir gut tun, nach all dem..."
Ich seufzte. Cancun, das Meer, der Strand, das alles klang wunderbar.
„Mit der Schuld lässt sich das Ganze sicherlich abklären. Du würdest ja dort Verwandte besuchen und allerdings weiß die Schule ja besten was alles passiert ist... ihr schreibt die nächste Woche ja keine Tests oder?"
Es klang genau wie das was ich brauchte, doch es ging nicht. „Das hört sich wunderbar an.... aber ich kann nicht.", seufzte ich.
„Du kannst die Tests doch sicherlich nachschreiben, soviel wird das in einer Woche doch nicht sein?", fragte meine Mutter nach.
„Das ist es nicht, ich muss hier bleiben um für den Wettbewerb zu üben.", nannte ich ihr den wahren Grund.
Meine Mutter blickte mich skeptisch an. Es war derselbe Blick den sie hatte wenn sie enttäuscht war, oder mich nicht verstand. „Ach Luna, du kannst doch auch dort trainieren. Außerdem übst du doch auch so schon so viel. Du bist eine der ehrgeizigsten Skater eures Teams."
„Sorry, aber es geht wirklich nicht. Tamara würde ausrasten und allerdings kann ich die anderen nicht eine Woche vor dem Auftritt hängen lassen. Das wär ein echter Arschloch- move.", erklärte ich es ungeschönt. „Ich bin ja sowieso in Cancun und da können wir bestimmt auch ein bisschen Zeit miteinander verbringen.", schon ich hinterher.
„Und wenn du dort trainierst? Du kennst die Choreografie doch bestimmt in und auswendig.", schlug meine Mutter vor. Sie schien nicht überzeugt.
„Ich brauch doch zum Trainieren mein Team. Und meinen Partner für die Hebefiguren und so."
Mamá seufzte. „Ich will aber nicht, dass du eine in der Villa bleibst. Señiora Sharon..." sie sah sich um und senkte dann ihre Tonfall, „Seniora Sharon benimmt sich seltsam."
Ich hatte meiner Mutter vor kurzem von dem Vorfall mit Sharon erzählt. Am Tag vor den Weihnachtsferien, als Alfredo seinen Zusammenbruch hatte und dachte ich wäre Sol Benson. Da hatte sie mich brutal aus dem Zimmer gezogen und dann einfach stehen gelassen.
„Ich weiß.", gab ich zu. Mir war selbst unwohl dabei alleine mit Sharon in der Villa zu sein. Selbst wenn Alfredo noch da war. Der Gedanke ihr nachts in den Gängen über den Weg zu laufen veranlasste dass sich mir die Haare aufstellten. Ich wusste nicht wieso, aber etwas an dieser Frau erschien mir schon vom ersten Tag an nicht ganz richtig. Sharon kam mir schon immer so bekannt vor, aber gleichzeitig nicht sicher. Es war ein merkwürdiges nicht zu beschreibendes Gefühl.
„Und wenn ich bei Nina bleibe? Ana würde es bestimmt erlauben und es wär ja nur für eine Woche.", schlug ich vor. Dieser Geistesblitz war mir eben erst gekommen. Nina kam nämlich auch mit nach Cancun, um unsere Fotos zu machen und sich zusammen mit Pedro um die Website vom Roller zu kümmern. Genauso wie Yam, die für die Kostüme verantwortlich war.
„Hmmm, in Ordnung. Du bist ja fast erwachsen und wenn es Ana nichts ausmacht kannst du hier bleiben."
***
In der Schule hatte ich keine Gelegenheit mit Nina zu reden, da sie krank war. Ihre Nachricht kam bei mir an als ich gerade das Klassenzimmer betrat. Die Arme lag mit Fieber im Bett.
Also saß ich allein mit Yim und yam in unserer Reihe, was aber nicht weiter schlimm war, da die beiden super witzig waren. Als wir nach der Geschichtsstunde in die Pause gehen wollten hörte ich auf einmal Mr Reynolds sagen: „Señiorita Valente, haben sie ein Moment?" Ich deutete den Mädels an schon mal ohne mich loszugehen und drehte mich um.
Zuerst hatte ich schon befürchtet, Ärger zu kriegen, doch Mr Reynolds sah mich freundlich aus seinen blauen Augen an.
„Wie geht es ihnen?", fragte er mit ehrlichem Interesse. Ich sprach öfters mit ihm wenn es mir schlecht ging oder ich irgendwelche Probleme in der Schule hatte.
„Besser.", antwortete ich, „wieso haben sich mich eigentlich zu sich gerufen."
„Keine Sorge, sie bekommen keinen Ärger," schmunzelte er, „ich wollte sie nur auf den Schüleraustausch ansprechen. Sie wissen, dass der Gegenbesuch ihrer englischen Korrespondenten in wenigen Wochen ansteht?"
Ich nickte.
„Jeder hier würde es verstehen, wenn sie lieber nicht daran teilnehmen möchten. So ein schulischer Austausch kann ziemlich stressig sein. Wir können ihre Partnerin Charlotte Grimesby sicherlich auch bei jemand anderem aus der Stufe unterbringen. Die Wahl liegt bei ihnen."
Ich brauchte gar nicht lange nachdenken. „Ich möchte gerne daran teilnehmen. Machen sie sich um mich keine Sorgen."
„Gut dann wäre das ja geklärt. Ich werde heute noch alles abklären. Sie können jetzt in die Pause gehen."
„Dankeschön.", lächelte ich und machte kehrt. Ich wollte Charly gern wieder sehen und außerdem mochte ich es nicht, wenn mich Leute anders behandelten wegen dem was in der letzten Zeit passiert war.
***
Als ich die Schule verließ sah ich sofort einige meiner Mitschüler eifrig tuscheln. Und als ich das Cabrio an den Parkplätzen stehen sah wusste ich auch gleich wieso. Ich schüttelte grinsend den Kopf. Ludmila konnte den großen Aufritt noch nie lassen.
Sie kam frisch aus Thailand zurück und war dementsprechend braun gebräunt. Ihre Haaren waren perfekt gelockt und das Outfit in pink und grau tönen aufeinander abgestimmt, inklusive Chanel Täschchen.
Ich kam mir in der Schuluniform im Vergleich zu ihr fast wie ein kleines Kind vor. Sie lehnte lässig an ihrem Auto und sprach mit ein paar Mädchen, die sie mehr oder weniger anhimmelten. Als ich in Sichtweite kam, verabschiedete sie sich mit einem breiten Lächeln von ihrem Fanclub um mir entgegenzulaufen und mich an sich zu drücken. „Luna, ich hab dich so vermisst."
„Ich dich auch, aber was verschafft mir die Ehre.", lachte ich als sie mich wieder los ließ. „Wir sind gestern Abend wieder zurück gekommen als dachte ich ich hol dich ab und wir gehen zusammen was essen."
Ich nickte erfreut. „Guter Plan, ich sag kurz Ambar Bescheid." Nachdem ich das getan hatte, saßen wir endlich zusammen im Auto.
„Deine ganze Schule hat uns angesehen.", grinste Ludmila und ich nickte: „Oh ja."
Ludmila schien es sichtlich zu gefallen denn sie meinte: „Ich sollte öfter vorbei kommen."
„Ich bin's ja gewohnt, dass alle über mich reden.", schnaubte ich und erinnerte mich daran, wie schlimm es war nachdem das Bild von Matteo mit der Blondine aufgetaucht war.
Ludmila sah mich bedauernd an und meinte: „Sorry."
Ich machte eine wegwerfende Bewegung und fragte: „Wo gehen wir essen?"
„Ich kenne den idealen Laden für uns."
Wenig später saßen wir in einem kleinen Bistro . Ludmila hatte sich einen Salat mit Spiegelei bestellt und auf meinem Teller lagen Süßkartoffelpommes und ein Burger. Dazu tranken wir Erfrischungsgetränke mit Minz- holunderblütengeschmack.
Ich forderte Ludmila auf mir alles vom Urlaub zu erzählen, was sie auch tat. Zusätzlich zeigte sie mir noch Bilder die mich wirklich neidisch werden ließen. Sie berichtete vom Strand, vom Essen, vom Jetski fahren und von der wunderschönen Landschaft. Es klang toll und ich wurde doch ein bisschen traurig nicht schon früher nach Cancun zu können.
Als ich ihr von diesem Problem erzählt hatte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck auf einmal.
„Und du hast Nina noch nicht fragen können?", halte sie nach, woraufhin ich nickte. Ludmila grinste umso lehnte sich vor. Ich kannte diesen Gesichtsaudruck. Sie hatte eine Idee.
„Ich hab ne Idee, wie wär's wenn du für die eine Woche einfach bei uns einziehst?"
Heyyy❤️
Sorry dass so lange nichts mehr kam.
Aaabber, falls das alles klappt, dürft ihr vielleicht eine Woche sehen, wie ne Wg aus Fede, Ludmila, Matteo und Luna aussehen würde. Und ist das nicht mega? :D
Habt ihr irgendwelche Wünsche für die nächsten Kapitel? Schreibt einfach :)
Hoffe es gefällt euch.
Keep Reading😇
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