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Kapitel 9 - Roan

Mit vollem Körpereinsatz zog die Seelenlose den Menschen ans Land, während er sich die Seele aus dem Leib hustete und kaum wahrnehmbar Luft einsog.

Erleichtert spürte die Kriegerin endlich Boden unter sich und ließ den Menschen entkräftet los, dem das Wasser bis zur Hüfte reichte. Sie versuchte, die Schmerzen in ihren Lungen zu ignorieren, die sich anfühlten, als hätte jemand nach ihnen gegriffen. Schwerfällig zogen sich nun beide unabhängig voneinander aus dem Wasser. Es war nicht mehr weit bis zum Ufer, als die Beine der Kriegerin zittrig nachgaben. Völlig kraftlos brach sie im flachen Wasser zusammen. Augenblicklich spürte sie seine kalten Arme, die sie hochzogen, sie stützten. Sie wehrte sich nicht, schnaubte nur angestrengt.

Schleppend schleifte das Halbblut sich und die Kriegerin ans Land. Geschwächt ließ sie es zu, ließ ihren Kopf gegen seine Brust fallen. Sie spürte seinen schnellen Herzschlag, fühlte, wie sein zittrig warmer Atem ihr Gesicht streifte.

Die Kriegerin wollte sich nicht schwach zeigen, nicht vor ihm. Der Fluch. Es ist der Fluch.
Dies verinnerlichend, drückte Iva den Halbblütigen barsch von sich und ließ sich entkräftet auf festen Boden fallen. Erschöpft sackte auch Elvar neben der Seelenlosen nieder.

Da lagen sie, wie zwei gefallene Sterne, in dem groben Kieselsand, während ihre Brustkörbe sich schnell auf und ab senkten. Nur ihr vor Anstrengung unregelmäßiger Atem durchtönte die Stille. Eine ganze Weile blieben sie so liegen, blickten in die Dunkelheit aus glimmernden Lichtern.

Die Kriegerin vernahm, wie der Mensch seinen Kopf zur Seite drehte. Glotzte er sie an? Es war, als spürte sie seinen Blick auf sich ruhen. Iva konnte es nicht leiden, angestarrt zu werden. Jedoch, bei ihm war es anders. Wieso hatte sie nur das Gefühl, dass der Mensch sie gerne ansah? Iva wandte ihr Gesicht ihm zu.
In der Tat lag er mit dem Kopf ihr zugewendet, doch seine Augen waren geschlossen, während er nun ruhiger durch die Nase atmete. Hatte sie es sich nur eingebildet, seine Blicke auf sich zu spüren?
Mühevoll hob Iva den Oberkörper und ließ die Augen unsicher über den ruhenden Menschen schweifen.

Er wird jetzt doch nicht schlafen?

Sich von ihm unbeobachtet fühlend, betrachte Iva den Menschen zum ersten Mal richtig. Sie sah sein Gesicht an, versehrt mit den Kratzern, die ihm die Nixe zugefügt hatte.

Eine gewöhnliche Menschenfratze, dachte sich Iva und rümpfte die Nase. Dennoch konnte sie sich seines Anblicks nicht entreißen. Seine dunklen Augenbrauen waren vom Wasser perfekt in Form gestrichen. Sie musterte seine menschlichen Ohren neugierig.

Widerliche kleine Ohren. Sie waren unästhetisch, missgebildet. Doch All das Schlechtreden brachte nichts, sie gefielen ihr trotz allem.
Wieso nur!

Sie richtete erbittert ihren Blick auf seine geschlossenen Augenlider. Er hatte dichte, dunkle Wimpern und über seiner Nase, die wirklich sehr schön war, wie Iva fand, befanden sich wie bei ihr kleine Mondsprossen. Ihre schimmerten silbrig, wie winzige Sterne. Seine dagegen waren so gewöhnlich, sie erinnerten sie an winzige hellbraune Misthaufen.

Zögerlich betrachtete die Seelenlose seine Lippen, die blutig und aufgeplatzt waren. Die wilden Küsse seiner Verehrerin spielten sich erneut vor Ivas Augen ab. Immer noch ließ es sie nicht ungerührt. Sie versuchte, die Bilder zu verdrängen.

Missgelaunt glitt ihr Blick seinen Körper herunter. Auch auf seinem Oberkörper hatte die Furie ihre Spuren in Form von feinen, rötlichen Hautrissen hinterlassen. Doch sie waren nicht annähernd so schlimm, wie die Wunde, welche die Seelenlose selbst ihm zugefügt hatte. Iva musterte die aufgedunsene Haut um die feuchte Wunde. Sie war nicht besser als das Wasserungeheuer. Sie wünschte, sie könnte es rückgängig machen.

In diesem Moment der Reue blickte sie auf einmal in seine sie musternden Augen. Diese verfluchten grauen Augen ...

Elvar betrachtet sie mit einem Gesichtsausdruck, der sie sofort in seinen Bann zog. Sein Blick hatte etwas Nachdenkliches, als ob er in ihren Augen nach einer Antwort suchte. Plötzlich verspürte sie das Bedürfnis, ihn zu fragen, was er dachte. Doch der Halbblütige kam ihr zuvor, brachte sie wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

„Dieser Fluch wird mich nicht von meinem Vorhaben abbringen", sagte er krächzend, während er sich auf die Beine zog.

„Ich habe dir das Leben gerettet! Ein Dank wäre angebracht!", antwortete sie, ihn nicht aus den Augen lassend.

„Ich habe dich nicht darum gebeten", verkündete er.

„Hatte ich eine Wahl? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich aus freien Stücken einem Menschen das Leben rette? Sicherlich nicht!", antwortete die Kriegerin kühn und herablassend.

„Ich werde den Fluch brechen. Und dann werde ich dich töten", sagte Elvar entschlossen und musterte sie, bis sein Blick an ihrem Körper haften blieb.

Erst jetzt realisierte Iva, dass die nasse Tunika mehr von ihrem Körper preisgab als ihr lieb war. Empört richtete sie sich auf die Füße auf und bedeckte ihren Oberkörper mit den Armen, als im selben Moment eine raue männliche Stimme sie erbleichen ließ: „Elvar, zur Seite!"

Iva versteifte mit den Augen den Besitzer der Stimme fixierend. Sie konnte das Gesicht des Mannes zwar nicht deuten, doch diese Stimme! Kein Zweifel, sie würde sie unter tausenden wiedererkennen. Roan.

Ein Mann ganz in Schwarz stand im Schatten des Waldes unweit von Iva und dem Menschen. Er hielt einen Bogen, dessen gespannte Sehne er unerwartet freigab. Ein Pfeil schoss geradewegs auf die Kriegerin zu. Er war gelb markiert, wie die Pfeile des Menschen. Iva stand da wie festgewurzelt.

Da war er, der Moment, welchen sie so sehr herbeigesehnt hatte, und sie stand einfach nur da, tatenlos.

Elvars Stimme riss sie abrupt aus ihrer Starre.

„Pass auf", schrie er und zog Iva mit sich zur Seite.

Brennend streifte der Pfeil sie am Oberarm und verschwand hinter dicht gewachsenen Büschen. Sofort sackte die Kriegerin in sich zusammen, fand sich gelähmt in Elvars Armen wieder. Sie konnte sich nicht bewegen und war zudem plötzlich handlungsunfähig.

Was war geschehen? Sie begriff es nicht. Sie wollte Zaria herbeirufen, doch sie schaffte es nicht. Selbst die Worte konnte sie nicht über die Lippen bringen. Gefangen im eigenen Körper sah sie zu, wie Roan mit ernster Miene aus dem Schatten trat.

Sie musterte verwirrt die rabenschwarze Lederrüstung, die eng um seinen athletischen Körper lag. Iva erkannte die Rüstung sofort. Es war die von König Tarvos Truppen. Das Wappensymbol des Nachthofes bestätigte ihre Beobachtung. Iva fragte sich, wie Roan sich den Zutritt zum Nachthofe verschaffen konnte. Ein dunkler Umhang war mit schwarzen Edelsteinen um seine Schultern festgeknöpft, wobei unter dem Lederstoff das Stück eines Tattoos entlang seines Halses hervorspähte.

Iva musterte sein Gesicht, konnte keinen klaren Gedanken fassen, als die jadefarbigen Augen kalt zu ihr herunterblickten. Ohne Reue, ohne Erbarmen.

„Ich bring es zu Ende, mein Freund", sagte Roan und zog einen weiteren gelb markierten Pfeil aus dem Köcher, den er zwischen die Sehne seines schwarzen Bogens spannte.

„Roan, hör auf! Ich befehle es dir!", hörte sie die Stimme des Menschen aufgebracht brüllen.

Feurig kroch Iva in dem Moment etwas die Luftröhre entlang, schnürte ihr die Kehle zu. Sie fand keine Kraft, nach Luft zu ringen. Keine Kraft, sich zu bewegen, sich zu wehren. Sie ließ es zu, hieß den Tod willkommen. Gleich wäre sie erlöst. Gleich könnte sie sich ausruhen.

Das letzte was sie wahrnahm, waren die grauen Augen des Menschen. Besorgt sah er sie an. Ihr letzter Gedanke kreiste um ihn. Selbst jetzt war er präsent - der verdammte Fluch.

Leidend sahen die grauen Augen sie an. Sie spürte seine Qualen, so selbstverständlich wie die eigenen, als sie sich der Dunkelheit ergab.

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