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Kapitel 6 - Der kleine Moonwolf


Elvar

Eine Moonwölfin. Ein heiliges Tier, wie konnte sie es wagen!

Elvar stand vor dem leblosen, blutgetränkten Tierkörper und betrachtete den traurigen Anblick aus der Nähe. Der kleine Wolfsjunge lag mit der Schnauze auf der Vorderpfote seiner Mutter und winselte so klagend, dass der Halbblütige sich unwillkürlich für das Unglück die Schuld gab.

Ich hatte vorhin die Möglichkeit, diese Götterlose zu töten, und habe die Chance nicht genutzt. Womöglich hätte ich es zu verhindern gewusst.

Elvar verfluchte sich selbst für seine Dummheit. Anstatt auf Schritt und Tritt der Seelenlosen hinterherzuschleichen, entschied sich Elvar dafür, etwas Abstand beizubehalten, solange er ihre Präsenz wahrnahm.

Er wusste, dass es der Fluch war, welcher ihn magisch zu ihr zog. Nichtsdestotrotz redete Elvar sich ein, alles unter Kontrolle zu haben. Er nutzte die gewahrte Distanz zum Versorgen der Brandwunde in seiner rechten Handfläche, die er sich durch das glühende Schwert zugezogen hatte, aber auch zum Kräftesammeln und Ordnen seiner Gedanken.

Die Seelenlose musste sterben. Wenn Elvar sich ihrer nicht entledigen konnte, dann musste es jemand anderer übernehmen. Nicht jemand, Roan. Das war Elvars neuer Plan. Immer noch zählte Elvar auf Roan, trotz der Tatsache, dass dieser zum vereinbarten Zeitpunkt nicht zur Stelle gewesen war.

Wo steckt der Narr? Das war keine Bitte gewesen, das war ein Befehl. Etwas muss ihn aufgehalten haben. Er wird kommen. Er muss kommen.

Elvar schüttelte all die Unsicherheit, was Roan und die Seelenlose betraf, von sich ab. Der Halbblütige musste in der Nähe der Seelenlosen bleiben, bis sich eine Möglichkeit ergab, sie auszuschalten.

Doch es lag nicht in seiner Natur, einfach wegzuschauen. Ein Tier, ein Mensch, unwichtig, es war ein Leben.

Mit viel Behutsamkeit ließ sich Elvar neben dem kleinen Wolf nieder. Er musterte den kleinen Wollknäuel vor sich mit einem zögernden Lächeln. Der Wolfsjunge erwiderte Elvars Blick mit traurigen Knopfaugen. Bewusst langsam streckte der Halbblüter seine Hand nach dem Welpen aus.

„Hab keine Angst, Kleiner."

Fürsorglich fuhr er mit der Hand über das Köpfchen und den Rücken des Tieres. Das Fell fühlte sich samtig weich an.

Elvar ging davon aus, dass der Kleine ängstlich davonlaufen würde. Falsch gedacht. Stattdessen versuchte das freche Kerlchen immer wieder, gegen die mit Stoffresten provisorisch verbundene Hand anzukämpfen, und ihn sogar zu beißen.

„Kleiner, suchst du Ärger?", schmunzelte Elvar.

Doch der Wolfsjunge machte unbeirrt weiter. Elvar grinste und raufte weiterhin mit dem Handrücken seiner Rechten gegen das Tier.

„Du bist ja ein richtig mutiges kleines Kerlchen, aber noch ein bisschen grün hinter den Ohren, wie mir scheint."

Elvar kraulte neckend den kleinen Wolf hinter den Ohren. Der Kleine versuchte, besonders gefährlich zu wirken, indem er wiederholt sein Gebiss bedrohlich zur Schau stellte und Elvar immer wieder wagemutig ansprang. Geschickt packte Elvar den verspielten Wolfsjungen, bei einem erneuten Angriffsversuch. Er drückte den Welpen liebevoll an seinen Oberkörper. Verblüffender Weise wehrte sich das Tier nicht lange, im Gegenteil, es schmiegte sich recht schnell an den Oberkörper des Halbblütigen. Womöglich wirkte Elvars Herzschlag beruhigend auf den Kleinen. Und womöglich spürte er, dass er in guten Händen war.

„Ich muss leider weiter", flüsterte der Halbblütige.

Der Kleine betrachtete Elvar winselnd. Dieser blickte zu der toten Wölfin, die direkt hinter ihnen lag.

„Was soll ich nur mit dir machen?"

Er setzte den Kleinen wieder ab und erhob sich mit ernster Miene.

Ich kann ihn so nicht zurücklassen. Ihr Kadaver wird hungrige Mäuler anlocken.

Elvar fokussierte sich auf seine Fähigkeit. Im selben Augenblick machte sich bebend der Boden unter ihnen bemerkbar. Der Welpe versteckte sich knurrend hinter Elvar. In Windeseile traten sämtlich Wurzeln eines Baumes gegenüber aus dem Boden hervor. Das Holz wickelte sich mehrfach längs und quer um die tote Moonwölfin, bis die Hülle einem riesigen Kokon glich. Schließlich zogen die Wurzeln das Tier unter die Erde, während sich der Kleine zitternd hinter Elvar versteckte.

Die Mondwölfin verschwand, als ob sie nie existiert hätte. Zum Abschied legte Elvar einen hellgrünen Tannenzapfen auf die frisch umgeworfene Erdstelle. Das selbstgemachte Grab war die letzte Spur eines viel zu kurzen Lebens.

Elvar suchte nach den richtigen Worten. Auch wenn er sich sicher war, dass es dem Tier egal war, was er von sich gab.

„Nun ist sie mit dem Wald auf ewig verbunden. Ich weiß, es ist nicht sehr tröstlich, doch solange du dich an deine Mutter erinnerst, wird sie in dir weiterleben."

Einen Moment lang war es still um die beiden. Schließlich unterbrach der Junge die Stille: „Kleiner, ich muss jetzt wirklich gehen."

Der Welpe antwortete überraschend mit einem klagenden Wolfsjaulen, als ob er wusste, wovon der Halbblütige sprach.

„Du machst es mir nicht einfach. Es ist zu gefährlich für ein kleines Kerlchen wie dich, weißt du? Nicht falsch verstehen, du bist ein mutiger Knirps. Ich bin das Problem."

Es zerriss Elvar das Herz, den Welpen auf sich selbst gestellt verlassen zu müssen.

„Ich werde, wenn die Götter es wollen, zurückkommen."

Das Tierchen richtete aufmerksam seine spitzen Ohren auf und kläffte Elvar etwas zu. Der Halbblütige verstand es nicht, doch es hörte sich zuversichtlich an. Vorsichtig stupste der Junge das Tier in die Höhle im Felsgestein hinein.

„Bleib hier und, ganz wichtig, sei still. Ich will keinen Mucks von dir hören", ermahnte Elvar streng.

Der Kleine gehorchte, als ob es alles verstanden hätte, und verkroch sich noch tiefer in dem dunklen Hohlraum. Elvar hoffte, dass er wirklich zurückkommen würde und, falls nicht, dem Tier ein schneller Tod vergönnt wäre.

Konzentriert und entschlossen berührte er den Baum, der gerade eben noch die Wölfin unter die Erde gezogen hatte, und fand sich im selben Atemzug andernorts hoch über dem Boden in einem Weidenbaum wieder. Er war in unmittelbarer Nähe seiner Feindin, er spürte ihre Präsenz intensiv. Sein Herz pochte wild und lästig, als seine Augen sie tatsächlich ausmachten.

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