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Kapitel 55 - Und das gefiel mir

„Uns entkommst du nicht!", rief einer von ihnen aus der Ferne mir hinterher.

Meine Kehle war wie zugeschnürt. Aus Leibeskräften bewegte ich meine Beine weiter nach "Ich weiß nicht wohin, Hauptsache weg". Mein Puls stieg rasant an. Ich hatte schwitzige Hände und meine Atmung wurde immer flacher. Unter Todesangst und Knien, so weich wie Wackelpudding glaubte ich jeden Moment zusammenzubrechen. Doch der Adrenalinschub ließ mich weiter funktionieren.

Mit strikt auf den Weg vor mir, fokussierten Augen, wich ich weiter auf Überlebensmodus geschaltet, abstehenden Wurzeln, Bäumen und Steinen aus. Selbst einen Blick über die Schulter gestatte ich mir nicht, um nicht dadurch vielleicht ausgebremst zu werden.

Ich fragte mich, ob ich sie abgehangen hatte, als plötzlich etwas meinen Fuß packte und mich in meiner Bewegung drosselte. Ich stürzte mit einem schmerzvollen Aufstöhnen. Hatte mir dabei den Bauch, Knie und die Ellbogen blutig aufgeschürft. Etwas schlang sich um mein Bein. Eh ich es realisierte wurde ich in die Luft katapultiert. Mit schriller Stimme kreischte ich vor Schreck auf.

Langsam öffnete ich meine verkrampft zusammengekniffenen Augen etwas. Erlaubte mir einen vorsichtigen Blick. Schließlich weiteten sich meine Augen panisch, während meine Nasenflügel hysterisch zum Rhythmus meiner immer hektischer werdenden Atmung flatterten. Verfluchte Scheiße! Nun war ich es, die kopfüber zum Abschlachten bereit hing.

„Warum hörst du nie auf mich?", fragte einer von ihnen selbstgefällig. Beide Liams standen vor mir mit ineinander verschränkten Armen. Ihre Mundwinkel hoben sich verräterisch nach oben.

„Ich sagte doch, du kannst uns nicht entkommen", meinte der mit dem Schwert und neigte seinen Kopf arrogant etwas nach links.

Ich wollte mein Bein befreien, zog mich hoch, versuchte die vertrockneten Wurzeln um meine Beine zu lösen. Mein angeschwollener Finger pochte und schmerzte währenddessen höllisch. Ich presste die Zähne aufeinander, um nicht zu schreien. Sie sollten sich nicht noch mehr an meinem Leid ergötzen, diese Mistkerle.

Kraftlos ließ ich mich wieder nach unten sacken, wobei mir das Top bis zum BH herunterrutschte. Wie demütigend! Ich war ohnmächtig, die Situation schien ausweglos.

„Du entehrst mich. Undankbares Ding!" Seine Augen funkelten unberechenbar. „Du wirst dich nie ändern." Er nahm das Schwert auf und sprach zu mir dieselben Worte wie zu der Frau von vorhin: „Ich will dich leiden sehen. Nicht bewegen, es könnte jetzt wehtun."

„Nein, nicht", stieß ich verzweifelt aus. „Das ist ein Missverständnis", versuchte ich ihn mit zitternder Stimme zu überzeugen und zappelte wie ein Fisch an der Angel, panisch um mich.

„Ein Missverständnis?" Verächtlich schnaufte er.

Ich versuchte die richtigen Worte zu finden: „Ich wollte dich nicht ... ich werde mich ändern."

„Du hattest deine Chance." Bedacht langsam bewegte er das Schwert auf mich zu.

„Hör auf", schrie ich nun aus vollem Halse.

„Ich sagte doch, nicht bewegen, sonst könnte es sehr, sehr weh tun."

Ich erstarrte. Ich musste mich zusammenreißen. Bloß nicht die Nerven verlieren. „Bitte. Tut es nicht", flehte ich jetzt den anderen an.

„Es ist zu spät. Du wirst dich nie ändern. Nie!", zischte auch er beleidigt und ich konnte spüren wie kaltes Metall gegen meine nackte Haut gedrückt wurde. Ganz langsam, ohne Hast bewegte sich die Spitze des Schwertes, welche er an meinem Bauchnabel angesetzt hatte, hinauf bis zu meinem Brustbein. Er schnitt in mein Fleisch! Von Schmerz durchzogen stieß ich einen gequälten Laut aus. „Hör auf! Hör endlich auf!"

„Jetzt oder nie! Schneide ihr die Kehle durch", sprach er zu sich selbst wie im Wahn.

Alles wiederholte sich.

„Nun wirst du gerächt, dein Tod war nicht umsonst", sagte er entschieden.

Ich konnte es ihm ansehen. Er würde es durchziehen. Das Bild von der Frau mit dem blauen Haar drängte sich in meinen Kopf. Der grauenvolle Anblick, als sie geköpft wurde. Das dumpfe Geräusch, als ihr Schädel auf den Boden schlug. Ihr starrer Blick. All das Blut. Nein! Ich wollte nicht wie sie sterben. Aber genau das würde jetzt passieren. Niemand war da, um mir zu helfen. Niemand. Außer vielleicht....

Hilf mir Zaria! Hilf mir! Bitte, ich flehe dich an. Führe mich!", betete ich verzweifelt zu dem Schwert. „Kehre zu mir zurück."

Es war vergeblich. Mit einem hasserfüllten Blick hob er sein Schwert über den Kopf. „Stirb!", brüllte er aus vollem Halse.

Mein Schicksal war beschlossene Sache. Wie Espenlaub zitterte mein Körper unkontrolliert, nicht bereit für das, was jetzt folgen würde. Ich hatte solche schreckliche Angst. Hoffte so sehr, dass es schnell vorbei war und ich nichts davon mitbekam. Fest kniff ich meine Lider zusammen und wünschte mich in meinen Gedanken, von diesem schrecklichen Ort fort. Ich dachte an Liam, an den einzig echten und erträumte in mir vor meinem geistigen Auge herbei.

Wir waren zu Hause. Er lag auf dem Sofa. Eine Hand hatte er unter den Kopf geschoben und in der anderen hielt er ein Buch - der Graf von Monte Christo. Er liebte die alten Klassiker.
Zuerst konnte ich sein Gesicht hinter dem Buch nicht erkennen. Doch als er mich bemerkte, senkte er das Buch etwas, sodass seine Augen erwartungsvoll auf mich trafen. Zögerlich gestand ich: „Ich habe es versucht. Es tut mir leid Liam. Es ist vorbei." Seine Augenbrauen zogen sich daraufhin bedauerlich zusammen und seine Augen glänzten traurig. „Du irrst dich. Es fängt gerade erst an", kam leise über seine Lippen. Geräuschvoll klappte er das Buch zu, woraufhin ich erschrocken zusammenzuckte und wieder in der alles andere als real wirkenden Realität mich vorfand. Immer noch hing ich kopfüber. Zumindest lebte ich noch. Oder sollte es heißen: bedauerlicherweise lebte ich noch? Liams Fake hatte das Schwert gesenkt. Warum zögert er?

„Was zu Götterfunken... ?" Der andere Liam sah sich skeptisch um.

„Du hörst es auch?", fragte der, der mich gerade noch töten wollte irritiert und blickte sich auch suchend um.

Wonach suchen sie?

„Was ist das? Es ist unerträglich." Fake - Liam ohne Schwert hielt sich die Ohren zu und sah sich weiter um.

Auch ich vernahm es jetzt. Ein Geräusch, wie wenn jemand langsam am Glas kratzte. Das Kratzgeräusch wurde von Mal zu Mal lauter und heftiger, bis es schließlich ganz unerträglich wurde. Die Männer brüllten aufgebracht. Einer von ihnen schrie leidvoll: „Mein Schädel Platz gleich!"

Auch mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen, doch dann wurde das Kratzen schwächer und aus dem unerträglichen Kratzgeräusch formten sich leise Worte: Verdammt ist mein Geist. Verdammt und entzweit. Verdammt ist auch dein Geist. Verdammt und entzweit."

Ich konnte nicht ausdrücken, wie glücklich ich war, diese schaurige, raue Stimme zu hören. Zaria! Sie war hier. Danke! Danke!

„Zaria! Komm herbei. Steh mir bei!", kam es über meine Lippen geschossen. Ich brüllte aus vollem Halse nochmal: „Zaria. Komm herbei. Steh mir bei! Lass mich dir dienen!"

Wie beim letzten Mal begann meine rechte Handfläche heiß wie Feuer zu werden. Auch wenn ich es nicht sah, so wusste ich, dass sich eine Feuerblume in meiner Handfläche jetzt abzeichnen musste. So war es zumindest beim letzten Mal. Ich spürte wie Zaria von mir Besitz ergriff. In diesem Augenblick erschien Zaria in meiner Rechten. Ich umschloss mit festen Fingern den Griff. Sie lag im Vergleich zum letzten Mal, leicht und locker in meiner Hand.

„Was hast du gemacht?", Brüllte einer der beiden. „Du verdammte Hure, was hast du angerichtet?!"

Entschlossen zogen sich meine Augen zu zwei Schlitzen zusammen. Ich spannte meine Bauchmuskeln an, zog meinen Oberkörper zu meinen Füßen hoch und kam so an die Wurzeln heran, welche mich festhielten. Ich zerfetzte sie mit der Schneide im Nu. Wahnsinn. Geistesgegenwärtig machte ich einen eleganten Rückwärtssalto und landete mit beiden Füßen sicher auf dem Boden. Es war, als hätte ich nie was anderes getan, als den ganzen Tag Saltos zu drehen, wenn man außer Acht ließ, das ich so gelenkig wie ein Bügelbrett war. Das zumindest behauptete Mrs. Powder, meine Sportlehrerin.

Hasserfüllt stierte ich den beiden geklonten Liams in ihre Gesichter, deren Augen staunend auf Zaria in meiner Hand fixiert waren. Eine kleine blaue Flamme loderte um den Griff des Eisens, welche mich jedoch nicht verletzte. Ich fühlte mich fitter den je und auch meine Schmerzen waren wie weggeblasen. Kurz drückte ich die freie Hand auf meinen Bauch, ließ die Fingerspitzen über die Haut gleiten.Tatsächlich, die tiefe Wunde, welche er mir zugefügt hatte, war verschwunden und auch mein kleiner Finger, welcher vermutlich gebrochen war, fühlte sich wieder normal an. Die Schwellung war weg und ich konnte ihn ganz normal bewegen. Zaria hatte mich geheilt. War ich etwa unverwundbar geworden?

„Es dürstet mich. Sie sind mein", flüsterte Zaria mir sogleich zu und die blaue Flamme am Griff des Schwertes erlosch. Beim letzten Mal, als die Flamme weg war, wurde Zaria schwer und ich ließ sie zu Boden fallen. Dieses Mal war es anders. Alles war anders. Ein Verlangen nach Rache und Vergeltung durchströmte mich. Der Gedanke, die beiden Liams töten zu können, stimmte mich freudig. Es war, als wäre ich nicht mehr ich selbst.

Ich töte euch. Ihr verdammten Hurensöhne habt es nicht anders verdient. Ihr werdet für das, was ihr mir angetan habt mit euren armseligen Leben bezahlen. Der Sieg ist mein.

„Kommt schon, ihr Feiglinge, oder habt ihr eure Hosen voll?", provozierte ich sie mit kalter Stimme. Schwang dabei graziös Zaria hin und her und machte einen galanten Ausfallschritt nach hinten. Sie war im Vergleich zu neulich wirklich leicht wie eine Feder. Ich drehte mich geschickt mit einer dynamischen Drehung wieder nach vorne und richtete mit einem weiteren Ausfallschritt meine Waffe auf die Männer. Ich fühlte mich unbesiegbar. Das Gefühl war unglaublich. Überzeugt davon, dass dieser Kampf keine fünf Minuten dauern würde, glitt mein Blick herablassend über die zwei dem Tode geweihten Pechvögel.

Ohne jegliche Beherrschung stürzten sich die beiden Liams auf mich. Der in Jogginghosen hatte plötzlich ebenfalls ein Schwert in der Hand, was bei mir nur ein schwaches Grinsen auslöste.

Problemlos wehrte ich ihre Angriffe ab. Ließ sie wie Marionetten nach meiner Pfeife tanzen. Ich war verflucht gut darin. Einer der beiden verlor die Beherrschung und stürmte wutentbrannt auf mich zu. Reaktionsschnell wehrte ich seinen Schlag ab. Immer noch Schwert an Schwert gedrückt, sah ich, wie der andere Liam von der Seite auf mich zulief und seine Klinge dabei auf meine Körpermitte richtete. Im letzten Augenblick machte ich eine Halbdrehung nach hinten und kniete mich zu Boden, wobei ich das rechte Bein zur Seite ausstreckte und meinen Oberkörper gegen den Boden drückte. Es geschah so schnell und so überraschend, dass der Mörder-Liam nicht rechtzeitig reagieren konnte und so vom Jogginghosen-Liam aufgespießt wurde. Er brüllte wie ein Wahnsinniger, versuchte seine blutende Wunde mit den Händen abzudrücken. Entsetzt starrte er auf all das Blut auf seinen Händen und löste sich dann vor meinen Augen einfach ins Nichts auf.

Verdammt, ich wollte ihn doch selbst umbringen.

„Ist das alles? Ich dachte, ihr habt mehr drauf", provozierte ich den verbliebenen Liamabklatsch mit einem gelangweilten Seufzen.

Mit großen Augen starrte er mich an, ohne ein Wort hervorwürgen zu können. Sein Gesicht war ein Abbild von unbändigem Hass und Zorn.

Jetzt war es ein leichtes Spiel. Ich war so überzeugt von mir. Und das gefiel mir. Wie der Wind rannte ich auf einen Baum vor mir zu, an dem ich mich mit den Beinen schwungvoll abdrückte, um mich auf meinen Gegner zu stürzen. Er wich mir schwer atmend aus.

„Was ist los? Schon aus der Puste?", spottete ich gehässig. Und auch diese schlagfertige Seite an mir gefiel mir.

„Ich mache dich fertig!", brüllte er und versteckte sich feige hinter einem Baum vor mir.

„Kleiner, willst du Verstecken spielen?", fragte ich kalt. „Oder kommst du raus und kämpfst wie ein Mann."

„Fick dich!"

Meine Mundwinkel verzogen sich listig in die Höhe. „Du kannst dich vor mir nicht verstecken. Jetzt ist es mein Spielbrett. Weißt du noch? Mein Spiel", wiederholte ich seine Worte und rannte zu ihm, als ich plötzlich seine Anwesenheit in meinem Rücken verspürte.

Wie eine Ratte wollte er mich von hinten ausschalten. Ich bückte mich reflexartig und drehte mich geschickt zur Seite, sodass Zaria unter meinem linken Arm hervortrat und ich einen Stoß mitten durch das Herz meines Angreifers jagen konnte. Das Schwert, welches er hoch über seinem Kopf hielt, glitt ihm aus den Händen. Mit weit aufgerissenem Mund und Augen, die vor Entsetzen beinah aus den Augenhöhlen sprangen, löste auch er sich in Luft auf.

Der Spuck hatte endlich ein Ende. Nichts regte sich in mir, als er aus dem Leben schied. Kein Mitleid, aber auch kein Gefühl von Triumph. Jäh spürte ich Zarias Kraft schwinden, die mich eben noch eingenommen hatte und es war, als wäre ich aus einem Traum erwacht. Ich erschrak vor dem, wozu ich gerade fähig war. Was zum Teufel habe ich getan? So grausam. So kaltherzig. Ich hatte nur deren Vernichtung im Sinn.

Das war Notwehr, redete ich mir ein. Ich hatte keine andere Wahl. Ich oder sie. Ich meine, sie wollten mich töten. Durcheinander ließ ich den Kopf und Schultern hängen. Wer oder was waren sie eigentlich?

„Ist sie das?!"

"Ja, sie ist es!"

"Minnie! Hey!!!", hörte ich Jack aufgeregt Rufen. Ich spannte hellhörig meinen Oberkörper wieder an und sah mich überrascht um.

„Minnie!" Nun war es Alex, dessen Stimme erklang.

Ich wand mein Blick über die Schulter und fand mich plötzlich am Rande des Waldes wieder. Aber wie? Waren sie es wirklich? Ich sah die Ruinen, neben welchen die anderen standen. Erstaunt blickten sie zu mir rüber. Und ich begriff: Es war Zaria in meiner Rechten, was sie staunen ließ.

Ich hob das Schwert in die Luft, als wollte ich sagen, seht her, ich habe Zaria gefunden. Ich kann sie führen und ich habe es ohne fremde Hilfe geschafft. Ich bin bereit für Taurius! Abgesehen von dem grimmig dreinblickenden Roan, brach bei den anderen ein großer Jubel aus, als ich langsam zu ihnen Kehrt machte.

Mir dagegen war wie dem blöden Roan nicht nach Jubeln zumute. Am liebsten wäre ich im Boden versunken, doch das ließ ich mir in dem Moment nicht anmerken. Ich wollte sie wissen lassen und damit meinte ich Alex, Edda und Roan, dass ich zu mehr fähig war, als sie glaubten.

Als ich aus dem Wald trat, verschwand Zaria aus meiner Hand. Sofort spürte ich, wie meine Kräfte schwanden und ich mich kaum auf meinen Beinen halten konnte. Ausgelaugt, einen mühsamen Schritt nach dem anderen machend, sackte ich mit einem Mal am Boden zusammen.

„Du hast es tatsächlich geschafft."Alex kam mit einem breiten Lächeln auf den Lippen mir entgegengeeilt. „Ich bin so froh dich zu sehen."
Sein Lächeln schwand. Besorgt glitt sein Blick über mich. „Geht es dir gut? Was ist geschehen?"

Ich wollte antworten, als plötzlich eine sanfte weibliche Stimme aus dem Wald erklang: „Alexander!"

Alexander war wie erstarrt in seiner Bewegung und blickte ungläubig in die Richtung, aus der die Stimme kam.

„Alexander. Liebster. Ich habe gewartet. Du bist nicht gekommen. Ich habe all die Zeit gewartet", klagte die liebliche Stimme zu ihm.

Alex war kreidebleich geworden.
Nicht allzu weit von uns entfernt entdeckten wir zwischen den Bäumen den Umriss einer Frau.

„Das ist Ellie", hauchte er erstaunt vor sich hin und ging an mir vorbei.

„Komm zu mir, Alexander. Ich brauche deine Hilfe", lockte sie ihn weiter.

„Das ist nicht Ellie. Alex komm zurück!", rief ich geschwächt ihm nach, als er sich immer weiter dem Wald näherte. Und es schien, als würde dieser Ort ihm dieses Mal nichts ausmachen. Er rang nicht, wie beim letzten Mal nach Luft.

„Das ist Ellie! Das ist sie! Sie ist hier!" Aufregung brach sich in seine Stimme. „Ich muss zu ihr. Ich komme, meine Geliebte!"

So blind und naiv wie ich zuvor, war er nun dabei, in die Falle zu tappen. „Das ist eine Falle!", rief ich ihm nach und zwang mich wieder auf die Beine. Ich folgte ihm und griff nach seiner Hand. „Alex, das ist nicht Ellie!" Angestrengt krächzte ich, bekam keine Luft mehr und rang hastig nach Luft. Ich fiel auf die Knie. Alex blieb wie versteinert stehen, ohne mich auch nur anzusehen. Gebannt starrte er zu der Frau im Wald und ignorierte einfach alles um sich.

„Alex...", stöhnte ich. Ich musste zurück, drohte zu ersticken. Ich versuchte mich gerade aufzurappeln, als mich Arme von hinten packten und aus der Gefahrenzone zogen. Es war Roan.

„Wir müssen ihn zurückholen", appellierte Roan an die anderen, während ich befreiend nach Luft keuchte.

Alex währte sich heftig, als Roan, Jack und Areas unter Sauerstoffmangel ihn mit Gewalt zurück in Sicherheit zogen.

„Hört auf. Ich muss zu ihr! Ich bringe euch um, wenn ihr nicht gleich aufhört!", brüllte er außer sich, während die drei Männer ihn am Boden in die Mangel nahmen. Roan drückte sein Knie zwischen seine Schulterblätter und presste Alex rechte Gesichtshälfte gegen den Boden, um ihn weiter in seiner Gewalt zu behalten.

„Da schaut doch! Jetzt sind es zwei", Jack sog scharf die Luft ein und zeigte auf die Gestalt im Wald.

Tatsächlich stand nun neben der ersten Frau eine weitere Frau, deren Silhouette der anderen in allem glich. Im Takt wehleidig rufend, versuchten sie, Alex in den Wald zu locken: „Du hast mich vergessen, Alexander! Lass mich nicht allein!" Ihr Gesicht lag weiter im Schatten des Waldes, nur ihr langes Haar, welches wellend über ihrer Schulter sich schmiegte, schimmerte goldig im Schein des spärlich durch Baumkronen fallenden Lichtes.

„Komm zu mir, mein Geliebter. Komm und hole mich von hier fort. Ich habe mich so nach dir gesehnt."

„Roan! Lass mich verdammt nochmal los!" Tränen stiegen ihm in die Augen.

„Erst wenn du dich wieder besinnst, mein Freund."

„Ich befehle es!"

„Nicht dir bin ich verpflichtet. Nicht dir."

„Ich sagte lass mich los!"

„Du kannst mir später danken Mensch", presste Roan, seine Geduld verlierend zwischen den Zähnen hervor.

„Verräter", spuckte Alex verächtlich aus.

Edda kam auf ihn zu: „Jetzt denk doch nach, Schwager. Denk nach! Es sind zwei. Welche von ihnen soll Ellie sein? Die Rechte oder die Linke?"

Alex, welcher weiter zu Boden gedrückt wurde, verdrehte angestrengt die Augen in Eddas Richtung, ohne eine Antwort geben zu können.

„Das ist nicht Elli. Meine Ellie ist gestorben und nichts kann sie zurückbringen", sprach Edda ihr Kinn nachdenklich kratzend. „Keine von ihnen ist meine Schwester. Das, was du siehst, ist dunkle Magie. Nicht ohne Grund lag dieser Ort im Verborgenen", meinte sie nachdenklich weiter. „Wir haben, was wir wollten", sagte Edda nun ihre alten, violetten Augen auf mich richtend. „Wir sollten das Schicksal nicht herausfordern und die Götter nicht erzürnen. Lasst uns verschwinden."

„Alex, Edda hat recht!", redete ich auf ihn ein. „Ich habe es selbst erlebt."

Zähneknirschend willigte Alex ein: „Ich habe verstanden. Jetzt lass mich los Roan."

Roan hörte nur widerwillig auf ihn gegen den Boden zu drücken. Schwermütig erhob sich Alex, klopfte den Dreck von seiner Hose. Schweren Herzens kehrte er schließlich den beiden Gestalten den Rücken.

„Kannst du gehen?", fragte er mit bedrückter Stimme sich zu mir begebend.

Ich nickte erschöpft.

„Stütze dich an mir ab."

„Das ist nicht nötig", meinte ich weiter mich stark gebend.

„Keine Wiederrede." Alex legte meinen Arm über seine Schulter.

Areas erschien von der anderen Seite und stützte mich ebenfalls. Langsamen Schrittes entfernten wir uns von diesem unheilbringenden Ort.

„Jetzt erzähl schon." Jack sah mich neugierig an. „Was ist in dem Wald passiert?"

Ich erzählte, was mir passiert war.
Doch bestimmte Details ließ ich unausgesprochen. Zu sehr schämte ich mich dessen. Zu sehr wollte ich es vergessen.

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