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Kapitel 39 - Dummheit oder Mut?

*TW: Gewalt / Schimpfwörter

Ich sah mich in dem großen, kühlen Zimmer nervös um, versuchte die Unsicherheit in mir nicht nach außen zu tragen. Angespannt machte ich ein paar Schritte über den dunklen Granitboden und stellte fest, dass die Möbel mit ihren schwarzen, glatten Oberflächen optisch perfekt dazu abgestimmt waren. Der Geruch nach frischer Reinigung erfüllte den Raum und ich fragte mich, ob dieses übertrieben ordentliche Zimmer, wirklich Jack gehörte. Es wirkte unbewohnt. Vielleicht war es ein Gästezimmer?
Ein Gästezimmer für spezielle Gäste, ergänzte die Stimme in meinem Kopf, als schmale Fenster rechts von mir meine Aufmerksamkeit erregten. Es waren die einzigen Fenster in diesem Raum. Sie waren schwarz umrahmt und ungewöhnlich hoch an der Wand platziert. Besorgniserregend blieben meine Augen schließlich am Bett unterhalb der Fenster haften, welches von einer grauen Tagesdecke aus Satin akkurat überzogen war.

„Was ist? Hast du eine Gruft erwartet?", wollte Jack wissen.

„Vielleicht."

„Ahhhh", stöhnte er theatralisch. „Was stimmt mit euch allen nicht?"

„Was mit uns nicht stimmt? Wo ist der Spiegel? Ist er hier?", war meine Gegenfrage.

„Ich weiß nicht."

Meine Augen wanderten suchend über die Möbelstücke.
„Jack, ich bitte dich inständig, gib mir den Spiegel. Es ist dringend."

„Das kann ich nicht. Dein Bruder und ich hatten eine Abmachung."

Verachtungsvoll blickte ich in sein Gesicht. „Du hast ihm doch gar keine andere Wahl gelassen."

Jack sah mich wieder mit diesem unberechenbaren Funkeln in den Augen an. Seine Mundwinkel waren verächtlich verzogen und er ließ die Distanz zwischen uns immer weiter schrumpfen. Ich wich einen Schritt zurück. Dann noch einen und prallte sogleich mit dem Rücken gegen etwas Hartes. Ein Kleiderschrank. Panisch blickte ich zur Tür, dem einzigen Ausgang von hier, als Jack seine Unterarme neben meinem Kopf an das knarrende Holz stützte und so mich zwischen sich gefangen nahm. Sein Körper war dicht an meinem. Seine Stirn berührte die meine.

„Dein Bruder wollte sich aus dem Staub machen. Natürlich habe ich ihn erpresst", hauchte er mir langsam zu. „Er hat den Spiegel für mein und vor allem dein Wohl eingetauscht. Der Deal gilt."

Ich spürte seinen Atem, bei jedem gesprochenem Wort mein Gesicht streifen. Roch die Alkoholfahne, welche ihn umgab. Angewidert drehte ich meinen Kopf zur Seite. Das gefiel Jack so gar nicht, denn er umschloss daraufhin mit seinen dreckigen Pfoten meine untere Gesichtshälfte und übte so lange Druck gegen meinen Kiefer aus, bis ich gezwungen war meinen Kopf zu ihm zu wenden. Unsere Blicke trafen angriffslustig aufeinander.

Was zum...?

Irritiert blinzelte ich, dachte, ich sehe nicht richtig. Schnell erkannte ich jedoch, dass es keine Einbildung war. Verkrampft zog sich in mir alles zusammen. Mein Atem stockte, beim Blick in seine Augen. Augen, welche mit einem Mal eine andere Farbe angenommen hatten und alles andere, als menschlich waren. Einen Schauer nach dem anderen jagten mir seine giftgelben Iriden samt den schwarzen, schlitzförmigen Pupillen darin, über den Rücken.

Ein listiges Grinsen huschte über seine Lippen. „Ich frage mich, warum du hier auftauchst, so unerwartet, völlig aus dem Nichts. Entweder bist du nur dämlich oder du bist hier, weil dein Bruder dich geschickt hat?" Gierig fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen: „Sag, ist er zurück?"

Mein Mund war wie gelähmt, meine Stimme versagte. Ich schüttelte den Kopf.

„Schade, wirklich Schade." Seine giftigen Augen verengten sich immer mehr. „Also doch nur dämlich", beleidigte er mich und packte mich mit beiden Händen am Hals. „Oder vielleicht nur lebensmüde?"

Ich krächzte hilflos und versuchte mich irgendwie zu befreien. Sein Griff um meine Kehle wurde immer fester, sein Gesicht immer hasserfüllter.

„Dein Bruder kennt die Abmachung!", spuckte er die Worte, wie schimmliges Brot in mein Gesicht und würgte mir weiter die Luft ab. Ein flehentlicher Blick war alles, was ich ihm entgegenwerfen konnte.

Ich schnappte vergebens nach Luft, versuchte seine kalten Finger von meinem Hals zu reißen. Mein Puls raste. Ein Gefühl der Machtlosigkeit breitete sich in mir aus. Ich war kurz davor mein Bewusstsein zu verlieren, oder noch schlimmer - mein Leben - Liams Leben!

NEIIINNN!, schrie in mir drin alles. Das darfst du nicht zulassen! Halt ihn auf!

Nur mit Mühe, gerade so, schaffte ich es mit dem Zeige- und Mittelfinger in die Innentasche meiner Jacke zu greifen. Ich war in Panik, bangte um mein Leben. Das Erste, was ich in die Finger bekam, das zog ich auch heraus.
Es war der Dolch.

Jack bemerkte die kleine scharfe Klinge in meiner Hand und löste flink seine Hände von mir. Keuchend fiel ich zu Boden, meine Waffe fest umklammernd. Scharf, mit einem ziehenden Geräusch sog ich Luft in meine Lungen ein und aus.

Unbeeindruckt sah er mich an und kniete sich mit etwas Abstand zu mir herunter. „Was sollte das jetzt werden? Wolltest du mich etwa verletzen?"

Ich warf ihm einen erbosten Blick zu.

„Pass auf meine Kleine. Das hier war nur ein winziger Vorgeschmack, von dem, was noch kommen wird. Wie wäre es, wenn du deinen süßen Arsch aufs Fahrrad schwingst und dich verpisst?"

Krächzend stellte ich mich auf die Beine, fuchtelte mit der Schneide wahllos um mich und blieb unnachgiebig. „Ich bin nicht deine Kleine. Der Spiegel. Wo ist er?"

Jack näherte sich mir ein Stück und sagte mit gepresster Stimme: „Du hättest nie herkommen sollen. Der Spiegel nützt dir nichts, wenn du tot bist."

Ich drückte meine Finger um den Griff des Dolches daraufhin nur noch entschiedener fest. Er näherte sich einen weiteren Schritt. Ich musste mich wehren. Irgendetwas unternehmen. Verflucht nochmal, es gab kein Zurück mehr! Fokussiert auf seine Körpermitte stürzte ich schreiend auf ihn. Ich wollte ihm die Klinge in sein Fleisch jagen. Klarstellen, dass er sich mit der Falschen angelegt hatte. Ich holte aus und...

Ein überhebliches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, als ich wenige Zentimeter von ihm entfernt, in meiner Bewegung erstarrt stehen blieb. Ich konnte niemanden verletzen. Nicht einmal ihn. Ich hatte jämmerlich versagt.

„Ich wusste es. Zu mehr bist du nicht fähig?", flüsterte er in mein Ohr. Genugtuung lag in seiner Stimme, als er fortfuhr: „Ich konnte deine Angst riechen, noch bevor du vom Fahrrad gestiegen bist. Du willst weiterspielen? Meinetwegen. Du wirst verlieren." Selbstgefällig steckte er seine Hände in die Hosentaschen und streckte seinen Hals verlockend zur Seite. „Na los, hier bin ich. Komm schon", provozierte er mich. „Du willst den Spiegel. Dann kämpfe! Anders rücke ich ihn nicht heraus. Hier bin ich. Zeig was du drauf hast."

Ich wollte es wirklich tun, drückte mit zittrigen Händen die Klinge gegen seinen Hals. Er wehrte sich nicht, blieb weiterhin untätig.
„Gib mir den Spiegel Jack." Meine Stimme zitterte erbärmlich und war alles andere als überzeugend.

„Gegenvorschlag, der guten Zeit halber. Vergiss den Spiegel. Okay? Tu mir doch den Gefallen", sagte er mit eingebildetem Unterton, während sich die Schneide weiter an seinen Hals schmiegte. „Es ist deine letzte Chance. Ich schlage vor, du gehst jetzt."

Er war sich wohl sicher, was mich anging. Dieses Arschloch! Ich presste meine Lippen fest aufeinander und schüttelte den Kopf. Ließ ihn wissen, dass ich damit nicht einverstanden war.

Seine Mimik verzog sich gereizt. Er wollte mein Nein nicht akzeptieren, packte mich grob am Handgelenk, die Hand, in welcher der Dolch sich befand. „Strapaziere nicht meine Nerven", zischte er. „Ich möchte dich ungern töten. Nicht heute. Es ist Tequila-Nacht. Also geh! Verpiss dich!"

War es Dummheit oder Mut? Oder war ich wirklich nur lebensmüde? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es von allem ein bisschen.
Wie ein kleines Kind blieb ich weiter trotzig und sagte leise: " Nein."

Damit brachte ich das Fass zum Überlaufen. Seine giftgelben Augen weiteten sich fuchsteufelswild. Energisch ließ er meine Hand los und brüllte mit einem Mal unbeherrscht aus voller Kehle: „Ich sagte, strapaziere nicht meine Nerven! Verschwinde! Verschwinde, oder ich vergesse mich!"

Erschrocken fuhr ich zusammen und schwang meinen Oberkörper hektisch zur Seite. Mein Mut, falls es Mut war, verließ mich doch schneller, alls ich glaubte. Ich wollte zur Tür, wollte seinen Rat besser doch befolgen und mich aus dem Staub machen, als er schmerzerfüllt aufstöhnte. Ich blickte über die Schulter. Er war verletzt. Die Wunde war nicht tief. Doch tief genug, dass Blut sie durchzog. War es Blut? Ich weiß es nicht, denn es hatte eine bläuliche Farbe. Ich war irritiert. Hatte ich ihn versehentlich am Hals erwischt?

„Du kleine Bitch", hauchte er wutentbrannt und berührte die verletzte Stelle am Hals. Das blaue Sekret blieb auf seinen Fingerspitzen haften, während ich erschüttert zusah, wie all das menschliche aus seinem Gesicht wich und stattdessen animalische Züge es prägten. Entsetzt darüber, entglitt mir der Dolch aus der Hand und als er auf den Boden traf, nahm ich das dumpfe Geräusch, nur fernab wahr. Ich war wie gefesselt und sah ihm reglos bei seiner Verwandlung zu.

Seine sonnengebräunte Gesichtsfarbe aber auch anderen Körperstelle, welche nicht von Kleidung bedeckt waren, wurden plötzlich weiß wie Schnee. Dichte, weiße Härchen hüllten seine Hände und Arme ein. Provokativ entblößte er sein scharfes Gebiss und sah aus wie eine Kreuzung aus Menschen und Tier. Eisige Furcht setzte sich in meinem Nacken fest. Ich fühlte mich ihm ausgeliefert, war wie gelähmt vor Angst, bei seinem Anblick. Da war er, stand leibhaftig vor mir - ein Blauer.

Er näherte sich mir, was mich wieder wachrüttelte. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, spürte wie das Blud durch meine Adern hämmerte. Panisch fiel mein Blick zu Boden. Ich wollte den Dolch wieder an mich reißen, doch der Blaue kam mir zuvor. Geschickt kickte er das Metall von mir weg. Entgeistert sah ich zu, wie es unter dem Bett verschwand. Ich fühlte mich schutzlos. Hilflos. Gleich würde er über mich herfallen.

„Ich bin...bin nicht allein", stotterte ich. „Draußen wartet man auf mich", log ich, versuchte seinen Angriff auf mich hinauszuzögern.

„Mein Geruchssinn hat mich noch nie getäuscht", zischte er und zog die Luft um mich tief durch seine Nase. „Du bist allein und hast mächtig Schiss." Provokant riss er sein Maul auf und glitt mit seinen gelben Augen hungrig über meinen Körper.

Ich stieß ihn schreiend von mir weg und sprintete zur Tür. Er war schneller, schleuderte mich von der Tür weg. Ich landete auf dem harten Boden und eh ich mich versah, war er über mir. Ich konnte nicht fassen, dass der Jack, den ich kannte, der nette Jack, der immer dieses Gute Laune Feeling versprüht hatte, all die Zeit, hinter diesem Monstrum steckte. Wie sollte ich ihn bezwingen? Es war unmöglich! Panik und Angst beherrschten mich weiter. Alles lief schief. Überhaupt nicht nach Plan. Der Treibsand!

Ich zog das Fläschchen aus meiner Jacke, wollte es zu seinen Füßen schmettern, wie Edda erklärte, als er es verhinderte. Animalisch stürzte er sich auf mich, sein Gewicht verlagerte sich dabei auf meine Körpermitte. Mir wurde kotzübel. Ich spürte seine Nägel, spürte wie sie sich in meine Handgelenke bohrten. Schmerzerfüllt kreischte ich auf. Das Fläschchen entglitt mir aus der Hand und rollte zur Seite.

Ich sah zu ihm hoch. Blickte in das Gesicht des Blauen und fragte mich, wie es nur so weit kommen konnte. Ich versuchte noch einmal mich zu erheben, doch er war stärker.

Verdammt! Hoffnungslose Verzweiflung machte sich in mir breit. Ich war zu schwach, er hatte mich in seiner Gewalt. Es war vorbei. Ich wollte aufgeben, als eine Welle ohnmächtiger Wut mich überrollte. Ich war wütend. Wütend auf mich, weil ich glaubte, es schaffen zu können. Wütend, weil ich versagt hatte. Doch noch wütender war ich auf Jack. Ich hasste ihn für das, was er mir antat. Was er Liam abgetan hatte. Ich hasste ihn für das, was er war. Ein Monster! Der angestaute Frust schoss aus mir heraus. „Du bist ein MONSTER!", brüllte ich. „Ein scheiß verdammtes MONSTER! Ich hoffe du verreckst in der Hölle für das, was du tust!"

Seine Schultern versteiften. „Wie hast du mich genannt?", fragte er außer sich und für einen Bruchteil der Sekunde rührte sich etwas in seiner Mimik, ich konnte es deutlich sehen. Meine Worte ließen ihn scheinbar nicht unberührt. Ich machte weiter: „Ein MONSTER!" Meine Stimme überschlug sich beinah und Tränen der Verzweiflung schossen mir in die Augen. Ich ließ ihn spüren, wie sehr er mich anwiderte.

„Ich bin kein Monster!", brüllte er lauthals zurück. Raue Wut kochte ihn ihm.

„Was bist du dann? Ich hasse dich Jacques Leroy, du gottverdammtes Monster!", brüllte ich und machte ihn damit nur noch rasender. Doch das war mir in dem Moment egal, auch wenn ich es mit Sicherheit gleich bereuen würde.

„Halt dein verdammtes Maul!" Seine giftgelben Augen tobten wild und seine Stimme zitterte vor Zorn erregt: „Ich mache dich fertig!"
Er ließ mich los, zog seinen rechten Ellbogen mit Schwung nach hinten, ballte dabei seine Hand, welche parallel zu seinem Gesicht schwebte, zur Faust und blickte mit wutverzerrtem Gesicht zu mir herab. Dann holte er aus.

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