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Kapitel 33 - Eddas Erzählung Teil 1

Skeptisch blickte ich herab zu dem Schälchen mit Tee, welches am Boden, vor mir platziert stand. Ein öliger Film an der Oberfläche des Tees schwamm um den Rand des Gefäßes.

Meine Augen wanderten alarmiert zu Alex, waren kurz davor aus meinen Augenhöhlen herauszufallen.
Alex! Ich werde auf keinen Fall von der Brühe trinken! Niemals! Versuchte ich ihm durch Blickkontakt mitzuteilen.
Alex sah mich unbeholfen an. Erneut senkte ich meine Augenlider zum Inhalt der Schale und musste unweigerlich an den Falter denken. Ich rümpfte die Nase und verzog ekel erregt den Mund.

„Trink schon, nur keine falsche Scheu." Edda ließ mich nicht aus den Augen, während sie aus ihrer Schale das Gesöff schlürfte.

Ich hatte keine Wahl. Ich durfte die Alte nicht kränken. Nicht jetzt.
Augen zu und durch Minnie. Mach kein Drama, es gibt Orte, da werden ganz andere Sachen getrunken oder verspeist.

Zuerst schnupperte ich nur an meinem Tee und wollte nur so tun, als ob. Doch als ich Eddas unzufriedenes Gesicht sah und Augen, welche sich immer mehr zu zwei Schlitzen verengten, dachte ich nicht mehr länger darüber nach und nahm einen großen Schluck. Sofort hatte ich den Geschmack des heißen Getränks auf der Zunge und war sogleich überrascht. Positiv überrascht, denn diese Brühe war unerwartet gut, sogar sehr gut. Das fruchtig süßliche Aroma mit einer dezent säuerlichen Note entfaltete sich wie eine Explosion in meiner Mundhöhle aus. Fast vergaß ich die Hauptzutat, so lecker war dieser Tee, doch als ich wieder daran dachte, wollte ich am liebsten kein weiteres Mal davon kosten müssen.

„Das schmeckt wirklich lecker!", lobte ich Edda.

„Natürlich, das sind die Flügel des Nachtfalters, die sind nicht schlecht. Doch nichts im Vergleich zu Lichtboldflügeln."

„Lichtboldflügel?"

„Ahhh", stöhnte sie. „Beinahe vergaß ich, dass dein Gedächtnis, das eines Huhnes ist. Lichtbolde sind kleine Plagegeister."

„Kleine was?"

Edda rollte genervt mit den Augen.

„Lichtbolde sind winzige Wesen aus Taurius", übernahm nun Alex das Erklären. „Sie haben Flügel, in etwa wie die einer Libelle, und buschige schwarze Fühler. Ihre Körper aber sind, wie die eines Menschen."

„Körper wie Menschen?"

„Ja, sie haben winzige Körper mit Beinen und Armen wie bei einem Menschen und deren Flügel leuchten in der Dunkelheit und bringen unter sich alle Pflanzen zum Leuchten und sogar Blumen zum Erblühen."

Ich stellte mir die kleinen Wesen vor. Es musste ein schöner Anblick sein, ihnen dabei zuzusehen, wie sie im Dunkeln unter sich die Pflanzen mit ihrem Licht aus ihrem Schlaf weckten. Doch dann stellte ich mir vor, wie man den kleinen Geschöpfen die Flügel ausriss und wie Edda dem Falter, die kleinen Körper mit ihren Daumen zerquetschte.

„Aber es ist grausam!"

„Was ist grausam?", fragte Edda stutzig.

„Sie so zu quälen, nur um aus ihnen Tee zu machen", beschwerte ich mich.

„Oh, wo seid ihr nur, Götter, helft diesem armen Geschöpf!", rief Edda und warf ihre Arme zur Decke. „Diesen Mitleidmist musst du dir abgewöhnen, Mädchen. So was bringt dich nicht voran. Willst du noch eine Weile am Leben bleiben? Dann hör damit auf!", fuhr sie mich an. „Hör auf!"

„Was ist es dann für ein Leben, ohne Mitgefühl, ohne Herz?", mischte Alex sich ein.

„Ein Sicheres!", giftete Edda zurück.

Kurz wurde es still, bis Edda erneut das Wort ergriff: „Ich weiß, wovon ich rede. Schließlich war ich einst wie du, Mädchen. Ein zartes Seelchen. Naiv und gutgläubig. Sieh, was es mir gebracht hat", sagte sie und zeigte auf sich selbst. „Sieh nur hin, was man mir angetan hat!"

Ich blickte in Eddas altes, unansehnliches Gesicht. Sie hatte bereits erwähnt, wie schön sie einst war. Aber ich dachte, sie meinte vergangene Zeiten, als sie noch jung war.

„Du sahst also nicht immer so aus?", fragte ich vorsichtig, wollte sie damit nicht kränken.

„Was glaubst du denn? Natürlich nicht!", brauste sie auf.

Zu gerne hätte ich von ihr gewusst, was geschehen war. Doch ich ließ es sein, sie danach auszufragen. Es erschien mir taktlos, als Edda unerwartet von selbst über etwas zu erzählen begann: „Ich erinnere mich an alles", sagte sie. Dabei wanderten ihre Augen langsam die rosafarbenen Quarzwände hoch. „Es ist, als wäre es gestern gewesen", erinnerte sich Edda weiter.

„Was hast du vor?", hinterfragte Alex im selben Moment fast schon vorwurfsvoll.

„Ich erzähle ihr von uns, sowie wir es besprochen haben."

„Die ganze Geschichte?"

„Ich habe nichts zu verbergen, Alexander. Du etwa?"

Alex blickte zu mir, wollte was sagen, ich konnte sehen, wie seine Kiefermuskulatur angespannt zuckte. Doch dann schüttelte er nur kaum merkbar, den Kopf, senkte seine Augenlider zu Boden und murmelte: „Nein, erzähl nur."

Edda nahm gemächlich einen Schluck vom Tee und fuhr fort mit ihrer Erzählung: „Es ist, als wäre es gestern gewesen, als ein Fest in meinem Reich zu Ehren von König Tarvo und meiner Schwester Ellinor stattfand. Zum Götterfunken war ich damals jung und schön! Ich werde diese Nacht nie vergessen können. Denn es war die Nacht, an der ich zum ersten Mal Luran sah. Mein Herz war sofort sein. Es war einfach um mich geschehen. Und ihm ging es ebenso. Das Grinsen wollte nicht von seinem Gesicht verschwinden, als er mich ansah", schmunzelte Edda. „Er war hin und weg von meiner Schönheit, musst du wissen." Ihre Augen strahlten, als sie weitererzählte: „Noch am selben Tag gestand er mir seine Liebe, so angetan war er von mir."

„Wer war er?", fragte ich neugierig.

„Luran", brachte sie zögernd seinen Namen noch einmal über die Lippen, dieses Mal zaghafter. Edda nahm einen tiefen Atemzug und verstummte unerwartet. Ich konnte es ihr ansehen, wie schwer es ihr fiel, über diesen Luran zu sprechen.

„Es tut dir nicht gut, in alten Erinnerungen zu schweben, Eddaora," erkannte auch Alex.

Der freudige Glanz aus Eddas Augen schwand, als ihr Blick, den von Alex streifte und sie kaum merkbar nickte. Das war das erste Mal, dass sie Alex nicht widersprach.

So, das war es wohl mit mehr erfahren, dachte ich mir, als Edda einmal tief Luft durch die Nase zog und beim wieder ausschnauben drauflos quasselte: „Luran ist der jüngere Bruder von König Tarvo und seine rechte Hand. Mädchen weißt du, damals konnte ich nicht fassen, was für ein Glück ich doch hatte, als Luran in jener Nacht um meine Hand anhielt. Ich konnte weiterhin an der Seite meiner Schwester bleiben und mit einem Mann zusammen sein, der mein Herz zum Tanzen brachte", schwärmte sie, als ihr Gesicht sich mit einem Schlag verfinstere. „Alles hätte vollkommen sein können, doch Elli zerstörte alles mit einem Schlag! Nur einen Tag später, nachdem König Tarvo abgereist war, sträubte sie sich plötzlich gegen die Vermählung", erzählte Edda. „Elli sagte, sie liebe Tarvo nicht. Er sei alt, sie hatten keine Gemeinsamkeiten und sie wolle nicht am Schattenhofe leben. Sie wolle nicht irgendwann die Königin des Schattenreichs sein, dort wo die Sonne nie scheint. Und dass König Tarvo irgendwann auch der König des Tals der Sonne wäre, passte ihr ganz und gar nicht. Sie benahm sich nicht, wie es von einer Thronfolgerin erwartet wurde. Aber so war Elli schon immer, versuchte immer ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Stur wie ein Ochse, sagte Mutter immer. Doch dieses Mal konnte sie ihren Willen nicht durchsetzen. Elli war die Erstgeborene, sie musste tun, was für alle gut war. Sie musste sich fügen und ihre Pflicht erfüllen. Eine weiterhin gute Beziehung zwischen unseren Reichen war wichtiger als das Wohl einer Einzelnen. Zudem war sie eine Gebrandmarkte."

„Eine Gebrandmarkte?"

Edda nickte. „Elli war eine von wenigen, die von den Göttern erwählt wurde. Sie hatte eine Gabe. Sie konnte die Bäume beherrschen. Eine Gebrandmarkte eben."

„Bäume beherrschen?"

Edda nickte. „Ja, nur... Ellis Fähigkeiten, was ihre Gabe angeht, waren nicht sonderlich gut. Kein Wunder. Sie war erst dabei ihre Fähigkeiten zu erlernen und das Sonnental war kein guter Übungsplatz dafür."

„Wie meinst du das?", hakte ich nach.

„Hast du schon mal in einer Wüste Bäume gesehen?"

„Nein", überlegte ich und begriff sogleich, was sie meinte.

„Und dennoch, die Gabe, sie war in ihr", erinnerte sich Edda weiter. „Oh, wenn du wüsstest, wie die einzelnen Reiche um Elli buhlten, als sie von ihrer Gabe Wind bekamen! Alle wollten sie meine Schwester zu ihrer Königin machen. Jeder von ihnen wollte ein Erstgeborenes von ihr. Alle hofften sie auf einen gebrandmarkten Nachfolger. Wer weiß, vielleicht war sogar einer dabei, der Elli glücklich gemacht hätte. Doch Vater hatte bereits mit Tarvo eine Vereinbarung getroffen. Seine Entscheidung besiegelt. Zu viele Mondwenden stand das Tal der Sonne bereits in der Schuld des Schattenhofes. Vater musste tun, was für alle am besten war. Irgendwann begriff das auch Elli und sie freundete sich wohl oder übel mit ihrem Schicksal an. Dachten wir zumindest. Doch es kam alles anders. Am Tag vor ihrer Vermählung bat Elli Tarvo um Erlaubnis, für ihre Liebe beim Weltenbaum zu beten. Du musst wissen, schon als kleines Mädchen hatte es Elli magisch zu diesem riesigen Baum gezogen, wenn Vater uns auf Reisen mitgenommen hatte. Einmal hatte der Baum sich sogar beinah ihrer Seele bemächtigt." Edda schmunzelte: "Jedenfalls hatten wir beide das geglaubt, nachdem Vater uns von den alten Legenden in jener Nacht erzählt hatte. Er glaubte an das Gequatsche von früher und wir glaubten ihm. Das war wohl auch der Grund, weshalb Elli viel zu spät erkannte, dass sie eine Gabe besaß. Es war ihre Gabe, welche sie jedes Mal zu dem Weltenbaum zog. Zu seiner Energie." Edda nahm ohne Eile einen Schluck vom Tee.

„Was geschah dann? Erlaubte dieser König Tarvo ihr zu dem Baum zu gehen?", wollte ich sogleich wissen, konnte meine Ungeduld schlecht verbergen.

Edda stellte ihr Schälchen wieder auf den Boden ab und erzählte endlich weiter: „Ja. Tarvo gewährte ihr diesen Wunsch. Doch... Elli kehrte in jener Nacht nicht zurück. Tarvo war untröstlich und voller Sorge. Auch uns bereitete Ellis Verschwinden großen Kummer und schlaflose Nächte. Mutter und Vater glaubten, ihr wäre etwas Schlimmes zugestoßen. Nie hätte Elli ihre eigene Hochzeit verpasst, nie hätte sie ihre Familie und ihr Volk im Stich gelassen. Nie! Davon waren Mutter und Vater überzeugt. Tarvo und Vater schickten zig Truppen nach ihr aus. Vergebens. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Etwas Furchtbares war Elli widerfahren, anders konnte man sich ihr Verschwinden nicht erklären.

Tarvo wollte und konnte nicht aufhören, nach ihr zu suchen. Die Verzweiflung brachte ihn schließlich dazu, etwas Unvernünftiges zu tun. Er weckte Zorra, eine mächtige Hexe, die seit geraumer Zeit tief unten, im Verlies des Schattenhofes ruhte, aus ihrem Schlaf. Tarvo war töricht, die Liebe zu Elli ließ keinen Platz für Vernunft!"

„Tarvo liebte sie nicht!", widersprach Alex voller Überzeugung und ballte seine Hände, bis die Knöchel weiß herausstachen, zu Fäusten. „Tarvo. Er wollte sie besitzen, wie ein Stück erobertes Land, sollte sie ihm gehören. Er war doch wie die anderen besessen von der Idee einen gebrandmarkten Nachfolger zu haben, deshalb wollte er die Vermählung. Nur deshalb hatte er Zorra geweckt. Elli interessierte ihn nicht! Das weißt du genauso gut wie ich, Eddaora!", sprach er aufgebracht.

„Womöglich hast du recht, Schwager, womöglich liebte er sie nicht auf dieselbe Art, wie du. Womöglich verfolgte er seine eigenen Interessen und Ziele. Aber Elli liebte Tarvo auch nicht. Was solls. Meine Schwester hätte sich einfach ihrem Schicksal fügen sollen, sowie es sich für eine Erstgeborene gehört. Es war in ihrer Verantwortung, als zukünftige Königin des Sonnentals dafür zu sorgen, dass zwischen den beiden Reichen Ruhe herrscht. Es war ihre Pflicht, Alexander. Zum Wohle aller musste sie dieses Opfer bringen. Doch das tat sie nicht! Wäre Elli nicht selbstsüchtig geflohen, dann wäre all das Unglück nie passiert!", zischte Edda.

Alex sagte nichts mehr. Verstummte. Doch in ihm brodelte es. Sein angespannter Kiefer verriet es.
Auch Edda verschränkte ihre Arme ineinander und schwieg eingeschnappt. Großartig. Die beiden waren sich wieder nicht einig.

Es wurde still. Verdammt! Allzu gern hätte ich gewusst, was Edda widerfahren ist, und wo steckte dieser Luran? Edda konnte und durfte jetzt nicht einfach so aufhören! Denn ich war gierig, gierig nach der Fortsetzung dieser Geschichte.

Ich betrachtete Alex von der Seite.
Er liebt diese Elli sehr. Doch warum erzählt Edda von ihrer Schwester all die Zeit in Vergangenheitsform? Als wäre sie nicht mehr da. Tausend Fragen spuckten mir durch den Kopf. Auch, dass Edda Alex gerne mit Schwager ansprach. Doch erst jetzt wurde es mir bewusst, dass es nicht nur ein dummer Spitzname war. Waren dann Alex und Elli etwa verheiratet? Aber, das konnte doch nur eins bedeuten. Sie muss es sein. Ganz bestimmt. Sie ist Liams Mutter!

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